Ausgangs- und Zielpunkt: Saas Fee, Schweiz (ca. 1.800 m)
Route: Saas Fee - Mischabelhütte - Nadelhorn (4.327m) - Mischabelhütte - Saas Fee
Höhendifferenz:
Tag 1: ca. 1.000 hm
Tag 2: ca. 1.000 hm
Tag 3: ca. 1.500 hm (nur Abstieg)
reine Gehzeit:
Tag 1: ca. 3:20 Stunden
Tag 2: ca. 6:30 Stunden (4:00 Stunden Aufstieg/ 2:30 Stunden Abstieg)
Tag 3: ca. 3:30 Stunden (Abstieg Saas Fee)
Schwierigkeitsgrad Hochtouren: PD, WS
Distanz:
Tag 1: ca. 5,70 km
Tag 2: ca. 6,50 km
Tag 3: ca. 4,40 km
Einkehrmöglichkeit(en): Mischabelhütte; im Ort in Saas Fee schöne Möglichkeiten
Entfernungen:
Saas Fee - Mischabelhütte 3:20
Mischabelhütte - Nadelhorn 4:00
Nadelhorn - Mischabelhütte 2:30
Mischabelhütte - Saas Fee 3:30
Tourengeher: Mark für AV Feldkirch
Gesamteindruck der Tour: Mittelschwere Hochtour. Klassischer Grat der mittlerweile aufgrund der Klimaerwärmung doch im Spätsommer schon recht schmal ist. Perfekter Ausblick unter anderem auf Dom und Matterhorn.
Vorgefundene Verhältnisse:
Schneefrei bis zur Mischabelhütte und weiter bis auf ca. 3.600 Meter. Mittlerweile vom Anseilpunkt einige Meter Höhenverlust hinunter auf den Hohbalmgletscher. Anfangs etwas Blankeisgefahr. Grat in gutem Zustand, teilweise schon recht ausgesetzt. Schlussanstieg extrem steil (Pickel nötig).
Kann aber im Fels umgangen werden.
Wichtiges:
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Aufstieg/Abstieg:
Tag 1:
Wir haben uns dieses Mal für die Benutzung der Hannigbahn entschieden um den langwierigen Anstieg zur Hütte ein wenig abzukürzen. Von der Bergstation führt ein schöner, schmaler Wanderweg in das Tal des Torrenbaches (einige Meter Höhenverlust). Nach der Brücke steigt der Weg an und mündet schließlich in den normalen Aufstiegsweg der von Saas Fee heraufführt.
Ab hier geht es dann steil über viele Serpentinen hinauf bis zum Felsaufbau wo man dann zumk klettersteigähnlichen Bereich gelangt. An allen etwas ausgesetzten Stellen wurden ausreichend Stahlseile angebracht. Für gute Kletterer ist die gut 400 Höhenmeter lange Passage ein reines Genussklettern, da absolut unschwierig (maximal bis I+) und an griffigem Fels.
So geht es dann kühn den schön angelegten Steig hinauf bis man an dessen Ende dann in wenigen Minuten direkt an den Mischabelhütten steht.
Tag 2:
Aufstieg:
Abmarsch von der Hütte war um 04:30 Uhr. Mit Stirnlampen ging es dann direkt hinter der Hütte den steilen Felsaufbau hinauf (Markierungen vorhanden) bis man am Ende dieser Felsformation (auf ca. 3.600 Metern) den Gletscher betritt. Hier wurde dann auch angeseilt.
Nach einer kurzen, mittlerweile leicht abschüssigen Querung (dieses Mal für uns ohne Blankeis - vergleiche Tour 2016 - hier ist dann sonst auch Vorsicht geboten) geht es flach in nordwestlicher Richtung über den Hohbalmgletscher, bevor man dann unterhalb der steileren Flanke nach Nordosten schwenkt und so in einigen wenigen Serpentinen den steilen Anstieg zum Windjoch hinauf geht (insgesamt nördlicher Anstieg). Der Gletscher ist hier die letzten Jahre doch extrem zusammengeschmolzen. Der Anstieg geht deshalb mittlerweile anfangs weiter Richtung Norden und erst kurz vor den Felsen dann Richtung Ulrichshorn. Die Flanke des Urlichshorns ist mittlerweile durch die Schmelze sehr steil und früh ich Jahr noch lawinengefährdet (etliche Lawinenreste als "Zeugen" vorhanden zum Zeitpunkt unseres Aufstiegs).
Über die Flanke erreicht man das Windjoch auf 3.850m. Dem Grat folgt man dann in südwestlicher Richtung. Er steilt aktuell immer wieder gehörig auf und wird dann zunehmend schmaler. An einer Stelle ist er dann auch wirklich sehr schmal und beidseitig steil abfallend. Hier ist Konzentration gefragt.
An einem unauffälligen Gendarmen wird meist nordseitig umgangen. Bei Blankeis kann es aber empfehlenswert sein hier kurz darüber zu klettern (unschwierig bis I+).
So geht es auf dem Grat weiter bis zum Gipfelaufbau. Auch hier kann es mittlerweile teilweise Blankeispassagen geben. Wir haben uns für den Aufstieg über die steile Flanke von Norden aus entschieden. Hier ist ein Pickel Pflicht, da das Gelände für einige Meter extrem steil ist und ein Ausrutschen einen Absturz Richtung Hohberggletscher zur Folge hätte.
Anschließend geht es nur noch um einige Felsen herum und über eine schmale Schneebrücke zum ausgesetzten Gipfel.
Abstieg:
Da ich auf jeden Fall über die kritische Stelle kurz vor dem Gipfel abseilen hätte müssen, haben wir uns zum Abstieg durch die Felsen in nordöstlicher Richtung entschieden. Der Fels ist hier gut gestuft und bietet viele gute Griff- und Trittmöglichkeiten. Insgesamt nie schwieriger als I+ und deshalb deutlich einfacher und auch zeitsparend. So erreicht man dann wieder den Grat der zum Gipfelaufbau heraufführt. Ab hier dann auf dem Aufstiegsweg zurück bis zum Hohbalmgletscher. Hier haben wir dann die Spur auf dem Gletscher genutzt, die nördlich des Moränenrückens (linksseitig) parallel recht steil hinunter führt bis man kurz vor der Hütte nochmals für einige Höhenmeter die Moräne betritt. Die letzten Meter dann im Fels wieder hinunter zur Hütte.
Tag 3:
Von der Hütte weg geht es dann über den normalen Hüttenweg (zuerst klettern, dann in Serpentinen abwärts) wieder die 1.500 Höhenmeter zurück nach Saas Fee!