Hoher Riffler (3.168m)

7. Oktober 2009

Ausgangs- und Zielpunkt: Pettneu - Parkplatz Hallenbad (1.200m)

Route: Pettneu - Malfontal - Edmund-Graf-Hütte (2.408m) - Hoher Riffler (3.168m) - Edmund-Graf-Hütte - Pettneu

Höhendifferenz: ca. 2.000 m

reine Gehzeit: ca. 8 Stunden

Distanz: ca. 17 km

Schwierigkeitsgrad: schwer (wegen Höhenmeter), T4, Gipfelkreuz III

Einkehrmöglichkeit(en): Edmund-Graf-Hütte

Entfernungen:

Pettneu - Jausenstation Malfontal 1:00

Jausenstation - Edmund-Graf-Hütte 1:30

Edmund-Graf-Hütte - Hoher Riffler 1:50

Hoher Riffler - Edmund-Graf-Hütte 1:30

Edmund-Graf-Hütte - Abzweigung Pettneu 1:00

Abzweigung Pettneu - Pettneu 1:00

Gipfelstürmer: Mark und Harry (Paul arbeitsbedingt leider verhindert)

Wichtiges:

Bei der Anfahrt am besten die zweite Abfahrt von der Autobahn nach dem Arlbergtunnel nehmen (von Vorarlberger Seite). Dort ist dann direkt nach der Abfahrt auf der linken Seite der erste Parkplatz.

Thema Gipfelkreuz:

Die Besonderheit beim Hohen Riffler besteht unter anderem auch darin, dass das Gipfelkreuz nicht auf dem Südgipfel steht, den man auf dem normalen Wanderweg erreicht, sondern auf dem eher nördlich gelegenen, 2 Meter höheren Gipfel. Die beiden Gipfel sind jedoch durch eine extrem steile Scharte getrennt. Hier ist im Internet an manchen Stellen von einer IIer Kletterstelle zu lesen. Das mag auf die hinter der Scharte liegende, ca. 10 Meter hohe und zu überwindende Platte selbst vielleicht zutreffen. Aber das "Drumherum" macht aus diesem Aufstieg auf jeden Fall eine Kletterstufe III.

Kurze Erklärung dazu:

Die zwischen den beiden Gipfeln liegende Scharte ist ohne Sicherung kaum durch einen direkten Abstieg hinter dem Ende des Südgipfels zu machen, da der Fels senkrecht, ja leicht überhängend zur Scharte hin abfällt.

Eventuell kann man die Scharte durch einen Abstieg linksseitig des Südgipfels erreichen, indem man den Fels auf einem sehr schmalen Weg umgeht (ca. 20 cm Platz; Gelände fällt daneben senkrecht ab zum Pettneuer Ferner). Hier wäre somit schon zum ersten Mal eigentlich eine Sicherung notwendig. Für erfahrene Bergsteiger ist das aufgrund der Griffmöglichkeiten aber noch zu machen. Anschließend ist von der Scharte aus die gegenüberliegende Platte zu meistern.

Die Platte hat ungefähr einen Winkel von 60 bis 70 Grad (von oben nach unten gesehen). Der Standplatz unten ist nur ca. einen Meter breit und die Platte hängt leicht nach rechts weg. Auf der Platte finden sich die ersten 5 Meter außer einer leicht überlappenden Rinne keine weiteren Griff- und Standmöglichkeiten. Trotzdem wäre das alleine sicher noch als II einzustufen.

Links und rechts dieser Platte fällt das Gelände aber praktisch senkrecht gute 200 Meter bis zu den Gletschern (Pettneuer- und Flirscher Ferner) ab. Und auch unterhalb der schrägen Platte ist außer dem kleinen Standplatz nichts was einen Absturz abfangen könnte.

Ein kleiner Fehler beim überwinden dieser Platte würde somit - ohne Sicherung - mit großer Wahrscheinlichkeit einen fatalen Absturz zur Folge haben. Da also aus unserer Sicht ohne grob fahrlässig vorzugehen eine Sicherung hier in jedem Fall notwendig wäre, und die Charakteristik einer IIer Kletterstufe eben auch darin besteht, dass diese Stelle noch ohne Sicherung gut zu meistern ist, sind wir hier - im wahrsten Sinn des Wortes - "felsenfest" von einer Einstufung als Kletterstufe III überzeugt!! Aus unserer Sicht also bitte hier unbedingt sichern!!

Im Web haben wir dazu zwei Bilder gefunden: Bild1, Bild2

Aufstieg:

Was war das für ein Oktobertag!?!?! Anscheinend in einigen Regionen der wärmste Tag in dieser Jahreszeit seit 50 Jahren! Da mussten wir uns frei nehmen und noch einmal eine Houchgebirgstour raussuchen!

Vom Parkplatz aus geht es zuerst über einen nur mäßig ansteigenden Güterweg ins Malfontal hinein. Die Serpentinen sind hier teilweise über Wiesenanstiege abkürzbar. Der Weg bis zur Abzweigung hinauf zur Edmund-Graf-Hütte ist somit einfach, zieht sich aber doch in die Länge (ca. 5 km).

Nach der Abzweigung steigt man anfangs über einen leicht ansteigenden Wiesenweg hoch, der dann recht rasch in felsiges und steileres Gelände übergeht. So geht es hoch bis zur Hütte. Die Hütte hatte leider bereits geschlossen. Trotzdem waren die Holzbänke und Tische nach bereits rund 1.200 Höhenmetern ein schönes Plätzchen für eine kurze Rast.

Von der Hütte ist der Gipfel in 2 Stunden angeschrieben. Es geht dann anfangs weiter über felsiges und steiniges Gelände. Auf dem Plateau sind noch einige flache Stellen zu absolvieren, die ein wenig Zeit geben um die faszinierende Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Weg führt dann über einige größere Felsen, wo ab und an auch einmal die Hand zur Hilfe genommen werden kann, hinauf zu dem sehr steilen Schuttkar - auch "Schlupf" genannt - (mit Steinschlaggefahr!) das hinauf führt auf den Sattel zwischen dem Kleinen Riffler und dem Blankahorn. Das Kar ist vor allem mit Trekkingstöcken sehr gut zu gehen, allerdings auch vor allem im mittleren Bereich sehr steil und zieht sich in die Länge.

Auf dem Sattel angekommen gibt es dann auch keine Zeit zum verschnaufen, denn der Schlussanstieg über unzählige Felsplatten ist kaum weniger steil. Trotzdem haben wir den Anstieg von Pettneu aus in 4:20 Stunden geschafft, wobei unten rund 6 Stunden angeschrieben sind. Bitte das bei einer Tourplanung auch berücksichtigen (bei gutem Normaltempo sollte es in 5 Stunden machbar sein).

Zum Gipfelkreuz sind wir dann - aus den oben genannten Gründen - aber nicht hinüber geklettert. Im Gipfelbuch auf dem Südgipfel kann man sich zum Trost aber auch eintragen! :)

Abstieg:

Prinzipiell sind wir den selben Weg bis zur Hütte zurück gegangen (im Schuttkar haben wir beim Abstieg die Seilstelle mitgenommen, welche man aber auch auf der Seite des Blankahorns umgehen kann. Bei der Hütte haben wir dann die drei netten Tiroler Landsfrauen wieder getroffen, die uns bereits im Aufstieg "verfolgt" haben, und die wir auch am Gipfel somit schon getroffen haben. Neben einer sehr netten Unterhaltung durften wir dann auch noch den ganzen Güterweg mit ihnen im Auto zurücklegen, was uns doch satte 5 km Fußmarsch zurück zum eigenen Gefährt erspart hat! VIELEN DANK nochmals hier an dieser Stelle für diesen feinen Zug von euch und wir würden uns freuen wenn man sich wieder einmal begegnet!!!

Wir schätzen die Ersparnis in der reinen Gehzeit für den Weg von der Abzweigung zur Edmund-Graf-Hütte (Beginn Güterweg) bis zurück nach Pettneu auf rund eine Stunde. Diese Stunde ist in der Angabe der reinen Gehzeit für die Tour aber berücksichtigt.

Die Fotostory

https://photos.app.goo.gl/vnu29jjc4LGJWDff6

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