Saulakopf (2.065m)
7. August 2009
7. August 2009
vgl:
2011-06-12 Saulakopf Klettersteig
2018.10.13 Saulakopf Klettersteig
Ausgangs- und Zielpunkt: Parkplatz Talstation Lünerseebahn (1.563 m)
Route: Talstation Lünerseebahn - "Böser Tritt" - Douglasshütte (1.980 m) - Saulajochsteig - Saulajoch (2.065 m) - Saulakopf (2.517 m) - Saulajoch - Saulajochsteig - alter Weg zur Talstation Lünerseebahn
Höhendifferenz: ca. 1.100 m
reine Gehzeit: ca. 4:45 Stunden
Distanz: ca. 9,5 km
Schwierigkeitsgrad: schwierig
Einkehrmöglichkeit(en): Douglasshütte, Schattenlagant Hütte (ein paar Hundert Meter auf der Straße Richtung Brand)
Entfernungen:
Talstation Lünerseebahn - Douglasshütte (über Böser Tritt) 0:45
Douglasshütte - Saulajoch (über Saulajochsteig) 0:50
Saulajoch - Saulakopf 1:00
Saulakopf - Saulajoch 0:50
Saulajoch - Talstation Lünerseebahn (über Saulajochsteig und alter Weg zur Talstation) 1:20
Wichtiges:
Der alte Weg zum Saulajoch (oder eben wie von mir begangen vom Steig zurück zur Talstation) beginnt sofort nach der Bahn wenn man sich links hält und führt geradewegs hinauf zum Saulajochsteig. Er ist allerdings nicht mehr gekennzeichnet und auch nicht mehr gewartet. Man bekommt hier urige alte Keile und Seile zu sehen. Die Sicherungen sind aber an allen wichtigen Stellen intakt. Ab der Mitte stört auch der starke Wildwuchs ein wenig, aber insgesamt ist der Weg noch in recht gutem Zustand, gut benützbar und absolut einmal eine Begehung wert. Trotzdem ist hier Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit erforderlich.
Die Tour kann durch die Benützung der Lünerseebahn wieder um ca. 400 Höhenmeter verkürzt werden. Nähere Infos dazu hier: https://www.luenersee.at/de/Luenerseebahn
Aufstieg:
Da Paul leider noch an der Verletzung die er sich letzte Woche auf dem Gipfel der Mohnenfluh zugezogen hat laboriert, und sich auch sonst spontan kein Partner gefunden hat, habe ich diese Tour heute alleine gemacht.
Gleich gegenüber der Talstation der Lünerseebahn beginnt der "Böse Tritt". Der Weg ist relativ steil, hat aber ansonsten nichts böses an sich. So erreicht man recht rasch den Lünersee und die anliegende Douglasshütte. Das Panorama hier ist wirklich beeindruckend, aber von der Zeit her reichte es nur für ein paar Fotos.
Am Ende der Staumauer zweigt dann links der Saulajochsteig ab. Ein markanter und langer Steig. Man verliert anfangs nochmals ca. 100 Höhenmeter bevor es anschließend durchgehend meist leicht dem Steig entlang aufwärts geht. Auffällig ist, dass der Steig äußerst gut gewartet ist, und dass selbst an nur leicht heiklen Stellen überall Sicherungsseile angebracht sind. Ein Lob den Verantwortlichen. Der Steig ist wirklich in bestem Zustand. Dazu noch der atemberaubende Ausblick ins Tal und zum gegenüberliegenden, mächtigen Brandner Seekopf. Das macht diesen Steig wirklich sehenswert. Und gerade weil er so gut gesicher ist, gebe ich dieser Tour kein volles "schwierig" in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad. Trittsicherheit sollte natürlich - wie auf jedem Steig - gegeben sein, aber für die Sicherheit wurde hier wirklich alles Erdenkliche getan.
Am Ende des Steigs öffnet sich der Weg um man erreicht das idyllische Saulajoch. Hier türmt sich links bereits der Saulakopf auf. Vom Joch weg geht es dann zuerst noch zwischen ein paar Büschen hindurch und anschließend wird es rasch steinig, felsig und sehr steil. In etwa ab der Mitte dieses letzten Anstiegs sind dann auch hier einige vorbildliche Seilsicherungen angebracht. Damit wurden auch hier die heikelsten Stellen entschärft. Mit ausreichender Kondition und Trittsicherheit lässt sich der Saulakopf somit einfacher erreichen als das vielleicht allgemein bekannt ist. Wer kein Freund von Seilsicherungen ist, sollte diese Tour aber meiden, da über den Saulajochsteig und den Steig zum Saulakopf doch sehr viele Sicherungen zu meistern sind. Dafür gibt es keine Schlüsselstelle die nur z. B. mit absoluter Schwindelfreiheit zu meistern wäre. Deshalb wie gesagt die Einstufung der Schwierigkeit wie oben dargestellt.
Im letzten Drittel des Aufstiegs habe ich dann eine Markierung übersehen und bin zu weit nach links mitten in den steilen Felsen hineingelaufen. Da das Gipfelkreuz von dort aber schon zu sehen war, habe ich mich entschlossen diese letzten ca. 150 Höhenmeter in Kletterei der Stufe II einfach schnurgerade hinauf zum Gipfelkreuz zu machen. Wie eine uralte, verrostete Dose unterwegs bezeugte, war ich nicht der einzige der diese Variante bisher versucht hat.
Einfacher ist es aber auf dem normalen Weg zu bleiben, der in etlichen Kehren und Stufen mit ein paar Versicherungen hinauf zum Gipfel führt.
Der Gipfel selbst gehört mit zum Besten was unser Land zu bieten hat. Die Zimba ist zum Greifen nahe, und auch der Lünersee und im Hintergrund die Schesaplana lassen Details erkennen. Etwas weiter entfernt sieht man auch noch die Drusenfluh, Drei Türme und Sulzfluh sehr genau. Ein wirklich fantastischer Rundblick!
Abstieg:
Nachdem ich aufwärts wie gesagt die etwas unkonventionelle Variante gewählt habe, bin ich den "normalen" Weg zurück zum Saulajoch gegangen. Die Schwierigkeiten sind wie gesagt sehr gut gesichert, Trittsicherheit vorausgesetzt.
Vom Saulajoch könnte man auch weiter links gehen und über die Lünerkrinne zur Douglasshütte laufen. Da ich etwas unter Zeitdruck war, bin ich aber über den Saulajochsteig zurück bis knapp vor die Staumauer gelaufen. Hier zweigt dann rechts dieser alte Weg ab (siehe "Wichtiges"), der dann direkt zurück zur Talstation der Lünerseebahn führt.