Tagebucheintrag vom 09.12.2011:

08.12.2011                                                                                                                                                                                                       10.12.2011

Die Flucht nach Seattle

Wir hatten es irgendwie gewaltig satt, dass wir uns reisezieltechnisch immer nur im Kreis zu drehen schienen. Aus irgendeinem Grund landen wir immer wieder in Los Angeles. Gut, mir gefällt es hier sogar. McDonalds, Burger King, Subway, Wendy's, Jack in the Box, Astro, In'N Out, IHOP und Pho Citi, um nur ein paar Argumente anzubringen. Aber da Grit die Stadt aus denselben Argumenten nicht so sehr mag und uns ja schließlich beiden die Reise gefallen soll, versuchten wir heute noch einmal unser Glück bei dem unglückseligen Greyhound.

Zuvor jedoch frühstückten wir beim 2. Argument auf dem „Sunset Boulevard“. Auf dem Weg zu Greyhound hielt uns ein junger Mann auf, der wissen wollte, ob denn was los sei. Er habe schon mehrere Touristen mit Zelt und Schlafsack durch die Stadt laufen sehen und das löste in seinem Hirn die Notiz aus, es könnte ja etwas los sein. Im Nachhinein hätten wir dem Typen vielleicht sogar unser Zelt verkaufen können, wenn wir ihm gesagt hätten, dass heute eine Mega-Zelt-Party stattfände. Mit Live-Musik, Freibier und willigen Frauen für männliche Besucher. Schade, dass der Geistesblitz so spät kam.

Weiter ging es zum Greyhound. Wir hatten Glück, es gab genug Busse und dazugehörige Fahrer und wir entschieden uns für die Fahrt nach Seattle. Der Busfahrer fuhr erstaunlich pünktlich vor und machte erst einmal Mittagspause, während wir mit den Rucksäcken stumm leidend warteten. Doch nach kurzer Zeit ging es tatsächlich los.

Der Bus war nicht überfüllt und somit hatten wir eine entspannte Fahrt. Leider liegt Seattle zu weit weg, um es an einem Tag zu erfahren. Heute kamen wir jedenfalls nicht an. Einen Zwischenstopp hatten wir nach 6 Stunden in „Sacramento“, an dem alle Fahrtgäste aussteigen mussten. Der Bus wurde gesäubert und aufgetankt. Im Busterminal hing ein Fernseher und die Nachricht, dass heute Morgen jemand in Los Angeles auf den „Sunset Boulevard“ von der Polizei erschossen wurde, schockierte uns doch ein wenig. Schließlich sind wir der Schießerei um nicht mehr als 10 Minuten entgangen.

Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, waren wir froh zu Zweit und unverletzt in das Mobilitätswunder mit Busfahrer steigen zu können.