Tagebucheintrag vom 23.04.2011

Rent a bug

Genau das wollten wir heute tun. Aber mal der Reihe nach. Geschlafen haben wir wie zwei kleine Babys mit süßen Träumen und eigentlich wollten wir uns nicht von der Bettdecke trennen. Aber was sein muss, muss halt mal sein. Waschen, Zähne putzen, auschecken. Alles wie gewohnt. Unser Ziel war die Informationsstelle in Devonport, um unseren weiteren Aufenthalt in Tasmanien zu organisieren. Wir haben also unser Anliegen vorgebracht und es wurde uns mit Händen über dem Kopf geantwortet. Es ist Osterwochenende und am Dienstag ist ein Nationaler Feiertag, und im Moment ist alles etwas teurer. Uns wurden die verschiedenen Nationalparks auf der Karte gezeigt, und welche Besonderheiten jeder von ihnen besitzt. Auf die Frage, wie denn die Züge dahin so fahren und wie teuer es ist, waren wieder die Hände über dem Kopf. In Tasmanien gibt es keine Züge, zumindestens keine für den Personentransport. Und so kam es, dass wir uns auf die Suche nach einem Mietauto für eine Woche gemacht haben. Rent-A-Bug lautete eine Anzeige in einer Zeitung, also haben wir dort anrufen lassen. Der nette Herr von der Information hat es freundlicher Weise für uns geregelt. Leider musste der Käfer, der abgebildet war, wegen 

Reparaturen zu Hause bleiben, aber wir haben trotzdem was gefunden: einen Toyota Corolla. Hauptsache es fährt. Ziemlich gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache des Linksverkehrs und den Schaltknüppel an der falschen Seite. Natürlich muss ich fahren, war ja klar. Noch schnell die Rückfahrt nach Melbourne geplant, wieder aufm Schiff 'Spirit of Tasmania', und los ging die große Fahrt. Einmal ist es mir passiert, da bin ich völlig überzeugt auf der Gegenfahrbahn gefahren. Zum Glück aller Beteiligter kam nix. Die 'große Fahrt' dauerte etwa eine anderthalbe Stunde und endete im 'Golden Valley', einer hübschen kleinen Ansammlung von Farmen und einem Campingplatz, dem 'Quamby Corner'. Zur Zeit stehen auf dem Campingplatz 3 Wohnwagen und ein Zelt rum, das Zelt gehört uns, und es kommt uns so vor, als verfahren sich nicht viele Leute hierher. Das Aufstellen des Zeltes entpuppte sich als abenteuerliches Unterfangen, da ein heftig Wind stürmte. Ging letzten Endes aber alles gut. Zum Einkaufen mussten wir nochmal zurück nach Deloraine fahren, denn bis Mittwoch haben ja alle Läden hier geschlossen. Die Kaufhalle bot sich auch noch Einiges an Überraschungen. Zum Einen flog mitten durch die Regale ein kleiner niedlicher Vogel. Ihm schien es da gefallen zu haben. Und an der Kasse packte die Kassiererin alles nochmal in Tüten ein. Toller Service zum Kosten der Umwelt. Und nicht nur der Umwelt, die Preise enden zwar wie in Deutschland mit ,99$ (in Deutschland halt mit ,99€) aber zum Schluss wird auf 5 Cent aufgerundet. Wir haben auf diese Weise schon 4 Cent eingebüßt. Allmählig wird’s teuer in Australien. Wieder aufm Campingplatz angekommen, sind wir gleich in die Schlafsäcke gefallen und liegengeblieben.

22.04.2011                                                                                                                                                                                                          24.04.2011