Tagebucheintrag vom 05.10.2011:

Typisch Deutsch

Wir schleppen seit geraumer Zeit, nämlich seit Sydney, einige Souvenirartikel mit uns herum. Erst waren es nur 2 CD's, doch im Laufe der Reise hat sich so manches Material angesammelt. Und genau dieses Material wollten wir in Mexiko mit Hilfe der Post nach Hause schicken lassen. Im Internet hatten wir schon längst recherchiert, dass Mexiko die besten Preise für ein Päckchen nach Übersee anbietet also wollten wir heute die Post aufsuchen.

Fröhlich motiviert gingen wir trotz der großen Hitze in die Richtung, in der unsere Karte ein Briefsymbol hatte. Wir erreichten aber erst nach längerem Suchen die angestrebte Stelle und fanden uns vor einem leeren Haus wieder. Wir hatten naiver Weise angenommen, es sollte sich bei dem Briefsymbol um die Post handeln, doch scheinbar wies das Symbol nur auf dieses leer stehende Gemäuer hin. Nach dem Weg konnten wir ja schließlich auch niemanden fragen, denn wegen der Hitze waren nicht viele Leute unterwegs und unsere Laune ging auch sturzartig in Richtung Keller. Demotiviert durch diesen Misserfolg gingen wir erst mal zurück zum Hostel und direkt in den Pool.

Nachdem wir wieder einen frischen und klaren Kopf bekamen, schaute ich im Internet nach und tatsächlich fand ich einen Eintrag, dass die Post umgezogen sei und zwar in ein Gebäude, was ganz in unserer Nähe stand. Die Öffnungszeiten hatten wir für heute allerdings schon verpasst, doch wollten wir wenigsten mal das Gebäude suchen gehen, um sicher zu sein. Also tigerten wir gegen Abend, als es kühler wurde noch einmal los und fanden...nichts. Nirgendswo gab es einen vagen Hinweis darauf, dass es irgendwo eine Post geben könnte. Es scheint so, als würde sie sich vor uns verstecken.

Da wir bis jetzt kaum etwas gegessen hatten, beschlossen wir, ein Restaurant am Marktplatz aufzusuchen und es uns schmecken zu lassen. Schließlich hatten wir eine gute Aussicht auf den Markt, der sich schon richtig gut gefüllt hatte, und genossen den Anfang der Nacht. Auf dem Rückweg sahen wir vor uns zwei Pärchen, die brav an einer roten Ampel warteten, obwohl weit und breit kein Auto zu sehen war. Das ist ein sehr untypisches, mexikanische Bild und es konnte nur eines bedeuten: vor uns sind Deutsche. Und tatsächlich, wir erkannten sie nicht nur am Verhalten, sondern auch an der Sprache. Wir mussten so ziemlich über das merkwürdige Verhalten der Deutschen schmunzeln, als wir ebenfalls brav an der Ampel gewartet hatten. Im Grunde erkennen wir Deutsche uns untereinander auch ohne Worte.

04.10.2011                                                                                                                                                                                                       06.10.2011