Tagebucheintrag vom 06.07.2011:

Geisterfahrer auf der Route 66

Mount Isa hatten wir noch im Morgengrauen verlassen, denn die heutige Fahrt würde unsere Längste überhaupt werden. Fröhlich und nichtsahnend fuhren wir so durch die Einsamkeit, bis wir plötzlich an eine Baustelle kamen. O.K. so plötzlich war es auch wieder nicht, da wir die Baustelle schon einige Kilometer zuvor sehen konnten. Was bei so ziemlich allen Baustellen zu erkennen ist, sind die freundlichen Bauarbeiter mit dem Schild 'Slow' in der Hand. Nicht so in diesem Fall. Hier hob der Arbeiter die Rückseite mit der Aufschrift 'Stop' hoch. Ordnungsgemäß hielten wir an und warteten, bis wir fahren durften. Nachdem der Arbeiter in sein Funkgerät gesprochen hatte, drehte er das Schild und wies uns per Handbewegung an, weiter zu fahren. Warum nicht, wir wollten hier ja nicht überwintern. Nach 50 Metern sahen wir in weiter Ferne Autos auf uns zu kommen. Nach 100 Metern waren diese Autos schon bedrohlich größer geworden und nach 150 Metern konnten wir schon fast den Hersteller der Autolichter lesen. Da standen wir nun, zwei Autos und nur eine Fahrspur. Wir fuhren einfach an den Straßenrand, der breit genug war und ließen die Geisterfahrer passieren. Mittlerweile waren es schon Drei und Einige hatten wüste Beschimpfungen gegen uns gerichtet. Glücklicher Weise war der Dialekt ziemlich stark und wir zuckten nur mit den Schultern. Wer hier den Fehler gemacht hatte und wer wirklich der Geisterfahrer war, wird sich wohl nie klären.Tennant Creek wirkte auf den ersten Blick ziemlich heruntergekommen und verwahrlost. Auf den zweiten Blick wussten wir, dass es auch so war. Aber für eine Nacht wird es gehen.

05.07.2011                                                                                                                                                                                                         07.07.2011