Tagebucheintrag vom 28.10.2011:

Naturkundemuseum

Um unseren kulturellen Durst ein wenig zu Löschen besuchten wir Beide heute ein Naturkunde- oder Naturhistorisches Museum. Dieses lag etwa 2 km entfernt und nach 500 Metern bemerkte Grit, dass ich noch meine Schlappen an hatte. Nach reiflicher Überlegung siegte schließlich die Faulheit und ich ging einfach in diesem Schuhwerk weiter.

Das Museum hatte sich zwar sehr gut versteckt, doch wir fanden es, bevor es sich freischlagen konnte. Der Eintritt war frei. Gleich im ersten Raum stand im Zentrum ein mit einem Meter durchmessendes Modell unseres Mondes, welches auch nur von einer Seite angeleuchtet wurde. Genauso wie das Original.

Die vielen Informationen über die Entstehung der Kontinente, der Vulkane und Erdbebengebiet kam uns leider viel zu Spanisch vor. Deshalb machten wir einen zeitlichen Sprung in den nächsten Raum. Hier waren die Dinos am Werk und das Fotografieren strengstens verboten. Schade, denn ein 5 Meter langes Dinosauriermodell schlich sich still und heimlich von hinten an Grit heran und erschreckte sie. Es ist wirklich schade, dass ich diesen erschreckenden Gesichtsausdruck des Dinos nicht festhalten durfte.

In diesem Raum hätten wir auch Informationen über den Kometen nachlesen können, der vor 65 Millionen Jahre in Yucatan einschlug. Dabei wurden damals 97% des irdischen Lebens ausgelöscht. Nur leider wurde auch hier alles ausschließlich in Spanisch verfasst.

Um zu verhindern, dass sich die Besucher verlaufen, gab es in diesem Museum nur 3 Räume und der Letzte war für die Entwicklung des Menschen reserviert. Hier waren viel mehr Bilder und Zeitstrahlen zu sehen und wir konnten einigermaßen etwas verstehen. Nur das sich die Zeitstrahlen immer mehr in die Vergangenheit bewegten, kam uns wieder spanisch vor. Es geht halt nicht ohne. Des Rätzels Lösung war ganz einfach, dass wir den Raum falsch herum abgegangen sind, was wir aber erst am Ende bemerkten. Das Museum war zwar kostenlos, aber keinesfalls umsonst.

Um die Mittagszeit herum befanden wir uns auf dem Marktplatz von Mérida, wo Grit einen Buchladen entdeckt hatte. Hier fanden wir sogar einige Fundstücke in deutscher Sprache über Chichen Itza und andere Mayaruinen. Neue Informationen waren allerdings nicht dabei und die Bilder waren bei Weitem nicht so schön, wie unsere Eigenen. Wir ließen das Buch einfach stehen.

Bei unserem fast alltäglichen abendlichen Spaziergang auf der Suche nach Futter entdeckten wir heute lustige Schilder. Eines wies darauf hin, dass Jesus jetzt in einer Zahnartzpraxis arbeitet und ein Anderes warb für brasilianisches Jiu-Jitsu. Auf dieser Welt scheint es nichts zu geben, was man sich nicht vorstellen kann.

27.10.2011                                                                                                                                                                                                       29.10.2011