Tagebucheintrag vom 21.10.2011:

Nervensäge

Grit ging mir heute Morgen gewaltig auf den Wecker. Und das nur, weil ich faul und nutzlos im Bett rum lag. Da will ich mich nur etwas entspannen und Grit meinte, ich solle mal nicht so faul und nutzlos im Bett liegen, schließlich wollten wir heute die Mayaruine „Ek Balam“ besichtigen. Als ob so eine Mayaruine wichtiger wäre als mein Schönheitsschlaf. Die Ruine ist schließlich unvergänglich.

Als wir nach einem Taxi Ausschau hielten, das uns zur Ruine bringen sollte, bemerkte ich, dass ich meinen Fotoapparat nicht dabei hatte. Außerdem wurde es allmählich wieder sehr warm, denn die Sonne gab heute wieder einmal alles. Natürlich war ich an der Hitze schuld, dass sehe ich ein. Um uns heute nicht noch mehr auf die Nerven zu gehen, haben wir beschlossen, es einfach sein zu lassen.

Auch die Fahrt nach Ek Balam ließen wir heute sein, denn es wurde allmählich viel zu heiß dafür. Stattdessen machten wir uns auf den Weg zur Cenote „X'Keken“. Dafür mussten wir allerdings 5 Kilometer laufen, da sich die Cenote außerhalb der Stadt befand. Wir mussten 3 Taxen abwimmeln, bis wir endlich angekommen waren.

Innerhalb der Cenote war es angenehm kühl und wir wagten uns sogar ins Wasser zum schwimmen. Zu mindestens hatte ich keine Probleme damit, ins fischreiche Wasser zu steigen. Und meine Schadenfreude war zwar geheim, doch riesen groß, dass sich Grit erst nicht ins Wasser getraut hatte. Nach einem kleinen Schubser von mir landete sie doch im kühlen Nass.

Das Schwimmen mit Bewegung zu tun hatte und dass Bewegung bekanntlich Hunger macht, merkten wir ungefähr zur Mittagszeit. Wir packten unsere selbst eingepackte Pizza aus und aßen genüsslich. Die Enden der Pizzastücke verfütterten wir an streunende Hunde, die sich sehr darüber gefreut hatten.

Auf dem Rückweg ins Hostel mussten wir sogar 5 Taxen abwimmeln, die uns unbedingt fahren wollten. Heute war uns aber mehr nach laufen zumute. Wären wir mit einem Taxi gefahren, hätten wir auch nicht die nahezu 1000 Schmetterlinge beobachten können, die uns begegneten. Einige besonders schöne Exemplare konnten wir sogar fotografieren und so werden sie unseren Rechnern unvergesslich bleiben.

Am Abend gingen wir rechtzeitig ins Bett und stellten uns den Wecker, damit wir morgen früh nervensägenlos nach „Ek Balam“ aufbrechen können.

20.10.2011                                                                                                                                                                                                       22.10.2011