Tagebucheintrag vom 18.10.2011:

Wasserstraße

Auf dem Stadtplan, den wir gestern bekamen, fanden wir neben diversen Shoppingmöglichkeiten und Unterkünfte auch einen Rundweg durch die Stadt, bei dem wir alle sehenswerten Kirchen und sogar die Kathedrale sehen konnten.

Da dieser Rundweg auch an unserem Hostel vorbei führte, beschlossen wir kurzerhand, hier mit dem Spaziergang zu beginnen. Zunächst gingen wir zur „San Bernardino de Siena“-Kirche, die allerdings schon sehr zerfallen wirkte. Wir schlenderten noch ein wenig auf dem Vorplatz herum und alberten ein bisschen, bis wir schließlich weiterzogen. Den Weg zur „San Juan“-Kirche fanden wir allerdings nicht so gut, denn in der Karte waren teilweise die Straßen falsch beschriftet oder weggelassen worden. Einmal war sogar eine Straße eingezeichnet, die es gar nicht geben konnte. Sehr hilfreich war dieser Stadtplan nicht gerade. Nach etwas suchen fanden wir allerdings doch noch die Kirche, die wir sogar besichtigen konnten. Im Innern war es jedoch sehr spartanisch gehalten mit den weißen Wänden und den 4 Schnitzereien auf jeder Seite. Außerdem waren die Glocken des Turmes von außen deutlich zu sehen, was wohl absichtlich so gebaut wurde.

Die „Santa Ana“-Kirche war der „San Juan“-Kirche auffallend ähnlich, mit dem einen Unterschied jedoch, dass sie von außen gelb angestrichen und verschlossen war. Ansonsten gab war es die gleiche Bauweise, die gleichen Ausmaße und sogar der Platz vorm Eingang ähnelte stark der „San Juan“-Kirche. Es war jetzt schon Mittag geworden und wir besorgten uns Sandwiches aus dem Tiefkühlregal zum Mittagessen. Frisch gestärkt ging unser Spaziergang in die 2. Runde.

Unser nächstes Ziel sollte die „Santa Lucia“-Kirche etwas nördlich des Zentrums sein, doch auf Grund der falschen Beschriftung der Karte fanden wir sie nicht gleich. Stattdessen fanden wir eine „Cenote“, ein mit Wasser gefülltes Erdloch. Wir gingen zunächst durch den Minizoo oberhalb des Erdlochs, in dem es neben 2 leeren Käfigen noch einen 3. Käfig gab, in dem sich ein Huhn befand. Unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen.

Ein guter Wille und ein kleiner Eintritt brachten uns der Cenote schon näher und wir befanden uns halb in einer Tropfsteinhöhle. Es war sogar erlaubt, in dem Wasser zu schwimmen, doch bei den vielen Fischen und mangels fehlender Badesachen verzichteten wir lieber darauf. Stattdessen überstanden wir hier den ersten kurzen Regenschauer des Tages.

Bald fanden wir nicht nur unseren Rundweg wieder, sondern auch gleich noch die „Santa Lucia“-Kirche, die überraschender Weise im gleichen Baustil wie die beiden anderen Kirchen erbaut wurde. Flexibilität scheint hier ein Fremdwort zu sein.

Von unserem letzten Punkt auf dem Rundweg, der „La Candelaria“ erwarteten wir daher etwas mehr, schließlich handelte es sich hierbei um eine Kathedrale. Die Zeit schritt voran und wir wurden langsam etwas Müde, da wir schon den ganzen Tag durch die Stadt geflitzt waren. Auf einer Bank vor der Kathedrale machten wir Pause und sahen, dass das Gebäude wenigstens anders aussah. Anders sah aber leider auch der Himmel aus und keine 5 Minuten später flüchteten wir unter das Vordach der Kathedrale, da es heftig zu regnen anfing. Innerhalb von 10 Minuten verwandelte sich die Straße vor uns in einen Fluss, denn so etwas wie einen Abwassergulli gab es hier nicht. Die Bürgersteige waren hier besonders hoch gebaut worden, sodass das Wasser keine andere Möglichkeit hatte, als die Straße zu überschwemmen.

Eine halbe Stunde später ließ der Regen soweit nach, dass wir in Richtung Hostel aufbrechen konnten. Bei all der Aufregung hatten wir nicht einmal versucht ins Innere der Kathedrale zu kommen. Unterwegs holten wir uns für morgen noch 2 Bustickets nach „Chichen Itza“ und kehrten zurück ins Hostel.

17.10.2011                                                                                                                                                                                                       19.10.2011