Tagebucheintrag vom 16.04.2011:

Eintagsflieger

Heute ist es endlich soweit. Die lang ersehnte, mit Leidenschaft vorbereitete und kaum erwartete Weltreise findet seinen Anfang. Das bedeutet im Klartext, dass der Wecker, in Form von Grits Papi, schon um 4 Uhr morgens geklingelt hat. Durch diesen grandiosen Schachzug konnten wir schon gegen 4:30 Uhr von Chemnitz abfahren und waren mit Hochstgeschwindigkeit durch die verbleibende Nacht und den darauffolgenden Frühnebel gedüst. Um 7:00 Uhr sind wir leicht verfrüht am Flughafen Tegel in Berlin angekommen. Unser Flug ging erst 10:02 Uhr in die Lüfte, aber was soll's. Lieber ein paar (oder ein paar mehr) Minuten zu früh, als eine Minute zu spät. Nach erfolgreichem Check-In, mein allererster im Leben, sind wir pünktlich zu den Wolken in Richtung Stuttgart gestartet. Wie gerade erwähnt, bin ich noch nie in meinem Leben geflogen. Eine ganz neue Erfahrung also, und dazu noch eine, die man sich hätte sparen können. Starten geht so, Überflug ist unspektakulär, da ich außer ein paar Wolken unter uns nix gesehen hab. Warum bauen die Hersteller so kleine Fenster ins Flugzeug?? Ich versteh's nicht. Und zum Fliegen gehört ja auch noch das landen. Landen, in Verbindung mit Turbolenzen erzeugt in meinem Magen ein Gefühl wie Achterbahnfahren. Ich hasse Achterbahn fahren.

In Stuttgart war eigentlich nicht soviel los, da wir auch kaum Zeit zum Umsteigen hatten. Der Flug nach London stand an. Natürlich sind wir mit Lufthansa geflogen, einer Fluggesellschaft, in der Service groß geschrieben wird. Da schenkt der Kapitän noch selbst den Kaffee während des Fluges aus. Nein, ist natürlich quatsch. Er war für die Säfte verantwortlich.

London, Heathrow. Gegen 14:00 Uhr sind wir in London gelandet. Mein Magen flog noch etwas weiter. Ich hasse landen. Nichts desto trotz haben wir unser Gepäck weggeschlossen und uns auf den Weg in die Stadt gemacht. Schließlich hatten wir knapp 8 Stunden Aufenthalt. Mit der Underground sind wir etwa 45 Minuten zum Piccadilly-Circus gefahren. Von da ab sind wir gemütlich zum BigBen, Westminster Abbey und zum Nudelsuppeessen gegangen. Die Zeit haben wir also erfolgreich totgeschlagen und sind wieder zurück zum Airport gefahren. Dort erwartete uns der schönste Sonnenuntergang, den wir auf unserer bisherigen Reise erlebt haben. War ja auch der Erste.

Am Check-In erwartete uns aber ein kleiner Dämpfer. „You need a visa for Australia!“ eröffnete die echt nette Dame das Gespräch. Also haben wir alle unser Dokumente hingezeigt und was war? Wir waren nicht im Computer gespeichert. Dann kam noch der Vorgesetzte hinzu, der sich nicht nur vor-, sondern vor allem für uns eingesetzt hat. Des Rätzels Lösung war, dass wir zwei Dussel nicht die Reisepassnummer, sondern die Personalausweisnummer ins Visum geschrieben haben. Kurze Korrektur, alles kein Problem. Unsere Laune war wieder sehr hoch, auch wenn wir ab jetzt wachsam sein sollten. Bis hierher sind wir etwa 2000 km geflogen. Jetzt warteten weitere 8599 km nach Bangkok auf uns.

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