Tagebucheintrag vom 06.09.2011:

Deutsche Maßarbeit

Ohne großen Zeitverlust brachten wir das Frühstück hinter uns und gingen zielstrebig und zum letzten Male in das 'Te Papa Nation Museum'. Während wir gestern nur eine Etage geschafft hatten, wollten wir uns heute die restlichen 4 Etagen vornehmen.

Schon in der 2. Etage fanden wir schließlich den Grund, warum wir hier her kamen. Das Gelände war zwar chaotisch angelegt, aber es war unverkennbar, dass wir in der Etage mit den Maorikulturen angelangt waren. Leider war die Geschichte der Maori nicht ganz so umfangreich, wie die Entstehung der Erde eine Etage tiefer, aber schließlich beschränkten wir uns auf die Zeit zwischen dem 12. Jahrhundert und der Besiedelung der Europäer in 18. Jahrhundert. Ganz so viel Geschichte ist in dieser Zeit nicht entstanden.

Sehr interessant war allerdings ein Kino der ganz speziellen Art. Statt einer Leinwand war ein Maori-Kanu zu sehen, auf dem die Figuren der Geschichte projiziert wurden. Es war quasi ein 3D-Kino ohne Spezialbrille. Auch ein lebensgroßes Kriegskanu der Maori war ausgestellt. Es war über 20 Meter lang und ungefähr einen Meter breit. Glücklicher Weise kamen im Museum nur ganz selten seitliche Wellen in den 2. Stock, sonst wäre das Kanu vermutlich umgekippt.

Nach den Maori gingen wir noch eine Etage höher und durften verschiedene Steine und Knochenfunde aus Neuseeland bestaunen und teilweise auch begrabbschen. Die Etage war auf die Ausbrüche und die Folgen von Vulkanen spezialisiert. Leider gab es hier nur sehr wenig zum ausprobieren und rumspielen, so dass mir recht schnell langweilig wurde.

Nach der 4. Etage, einer Kunstausstellung, wurde auch Grit ein wenig träge und wir beschlossen, die letzte Etage sausen zu lassen und erst einmal Mittagessen zu gehen.

Für den Nachmittag waren wir zu einem Staatsbesuch im Parlament eingeladen worden. Wir luden uns zwar selbst ein, doch wir waren eingeladen. Die Führung für Touristen fand stündlich statt und wir kamen kurz vor knapp zur 15:00 Uhr Führung im Parlament an.

Der Führende stellte uns viele Bilder von Personen und deren Geschichte vor. Zum Beispiel stellte er uns einen Stuhl zur Schau, auf dem der spanische König eigenhändig gefurzt hatte. Eben dieser König hatte sich schon zu einem weiteren Besuch angemeldet, da er dem Wein in Neuseeland sehr zugesagt zu haben schien. Desweiteren befand sich ein Gedenkstein im Parlament, der über und über mit Fahnen und Flaggen übersät war. Der Führende meinte, jede Nation, die ihre Flagge oder Fahne an diesem Stein befestigt haben wolle, solle nur eine Anfrage stellen. Die neuseeländische Regierung schicke dann ein Formular mit den genauen Abmessungen der Flagge oder Fahne zurück. Die einzigste Nation, die sich exakt nach dieser Vorlage gehalten hatte, waren natürlich die Deutschen. Die deutsche Flagge oder Fahne war somit die kleinste Flagge oder Fahne an diesem Stein gewesen, aber sie hat eine eigene Geschichte dazu.

Nach einer Stunde Staatsbesuch gingen wir wieder zurück zum Hostel, denn die Rucksäcke packten sich schließlich noch nicht von selbst. Obwohl wir es ihnen schon so oft beizubringen versuchten, müssen wir doch stets selbst Hand anlegen. Unser letztes Abendessen in Wellington verbrachten wir noch einmal beim Dönerladen. Die türkischen Pizzas sind echt lecker.

05.09.2011                                                                                                                                                                                                         07.09.2011