Tagebucheintrag vom 30.05.2011:

Identitätskrise

Heute morgen stand ich für meine Verhältnisse zeitig auf. Der Wecker ging schon um 6:00 Uhr los. Schnell geduscht, Zähne geputzt und dann war ich schon auf dem Weg nach Brisbane. Gegen 8:40 Uhr kam ich in Brisbane an und keine 20 Minuten später stand ich wieder einmal vor dem Deutschen Konsulat. Diesmal hatte ich Glück, es war jemand da. Alles in Allem verlief dieser Besuch recht schnell. Ich hatte 3 Formulare auszufüllen und zu unterschreiben, bis die Bombe des heutigen Tages platzte. Beantragen wollte ich heute eigentlich nur einen vorläufigen Reisepass. Die Angestellte meinte, der ist nur ein Jahr gültig und ich dürfte damit nicht in die USA einreisen. Naja, so schlimm ist das ja auch wieder nicht. Dann kam das Problem. Ein deutscher Reisepass muss nach Beendigung der Reise noch 6 Monate gültig sein. Warum machen die deutschen immer Alles so kompliziert?

Entweder unsere Reise wäre nun nach 6 Monaten zu Ende, oder ich muss einen richtigen europäischen Reisepass beantragen. Letzten Endes habe ich mich für die letztere Option entschieden, da der richtige Reisepass nicht nur 10 Jahre gültig ist, ich könnte jetzt auch in die USA einreisen. Leider war er auch etwas teurer, aber es ging voran. Jetzt der nächste Hammer. Ich könnte den Reisepass schon in 2-3 Wochen abholen. Wie jetzt? Am Telefon hieß es nur 10 Tage. Nun ja, da an diesem Gespräch ja zwei intelligente Menschen beteiligt waren, haben wir eine Lösung für dieses Problem gefunden. Ich kann mir den Reisepass in 2-3 Wochen in Cairns abholen. Das passte wieder wunderbar in unseren Reiseplan. Doch was wäre eine Lösung, wenn es nicht ein weiteres Problem gäbe. Das liebe Geld. Ich wusste, dass ich heute bar bezahlen musste, allerdings bin ich von dem kleineren Betrag ausgegangen. Doch anstatt noch einmal wieder kommen zu müssen, sollte ich einfach einen Scheck per Post schicken, dass ginge dann in Ordnung.Kurz vor 10:00 Uhr war ich wieder auf freiem Fuß und meiner Identitätskrise war ein beträchtliches Stück genommen worden. So konnte ich mich wieder auf den Rückweg begeben. In Burleigh Heads ging ich als erstes zur Post und habe den Scheck versorgt und gleich abgeschickt. Jetzt konnte ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfangen. Gemeinsam mit Grit machten wir auch den Pazifischen Ozean ein weiteres Mal unsicher.

29.05.2011                                                                                                                                                                                                         31.05.2011