Tagebucheintrag vom 22.08.2011:

Fahrrad ohne Bremse

Aufgrund des eher ruhigen Tag gestern und der immer noch exorbitanten Größe meiner Blase am Fuß wollten wir heute einmal mit dem Rad die nähere Umgebung erkunden. Doch erst mal brauchten wir Fahrräder. Selber besaßen wir keine und bevor wir uns welche klauten, fragten wir bei der Rezeption nach. Nicht nur, dass die Jugendherberge Fahrräder verlieh, sie waren auch noch kostenlos.

Jeder Fahrradfahrer, der ohne Helm fährt und sich dabei erwischen lässt, muss mit einer Geldstrafe von 150 NZD rechnen. Um uns vor dem Ruin zu schützen, bekamen wir von der Rezeption auch noch die passenden Helme umsonst. So geschützt fingen wir an, kräftig in die Pedale zu treten. Die Strecke, die wir zwei Tage zuvor noch mit den eigenen Füßen zurückgelegt hatten, schafften wir heute in einer wesentlich schnelleren Zeit.

Nach zwei Stunden allerdings ging es kilometerlang nur noch bergauf und wir fielen auf Schrittgeschwindigkeit zurück. Endlich am Gipfel angekommen, offenbarte mir Grit, dass ihre Bremsen nicht das waren, wofür sie sich ausgaben. Sprich sie funktionierten so gut wie gar nicht. Und da ich ja aufmerksam, liebevoll, rücksichtsvoll, freundlich, beschützerisch und überhaupt nicht von mir eingebildet bin, hatte ich darauf bestanden, die Fahrräder zu tauschen. Jetzt hatte ich allerdings noch das Problem, das ich nicht bremsen konnte und sich der Berg als bremsnotwendig erwies. Wir taten in dieser Situation das einzig Richtige und machten erst mal Mittagspause. Da wir nicht ganz so schnell voran kamen, wie wir dachten, machten wir uns Richtung Jugendherberge auf. Die Abfahrt in dieser Richtung war zwar etwas sanfter, aber für die Bremsen immer noch zu steil. Mit einer Mischung aus Wahnsinn, Glück und leichten Gegenwind war ich wesentlich schneller den Berg hinab gefahren als Grit. Der Rest des Rückweges verlief weitestgehend eben und wir erreichten die Jugendherbe unbeschadet und heil.

Nur leider waren unsere Hintern nicht mehr an einen Sattel gewöhnt und infolge dessen konnten wir heute kaum noch schmerzfrei sitzen. Ob wir uns noch einmal Fahrräder ausleihen werden, bleibt abzuwarten.

21.08.2011                                                                                                                                                                                                         23.08.2011