Tagebucheintrag vom 27.07.2011:

Kein Anfang und kein Ende

Da wir uns in den letzten Tagen etwas erholt hatten, stand heute ein weiterer, kultureller Höhepunkt im Programm. Im Aborigines Culture Centre, dem 'Tandanya', befand sich zurzeit eine Ausstellung von Aborigines-Künstlern. In dem riesigen Saal fühlten wir uns leicht verloren, da es insgesamt nicht mehr als 50 Bilder waren, die wir bestaunen durften. Und ein paar wenige Objekte, die an Obstschalen erinnerten, fanden wir auch noch. Der Verkaufsraum nebenan hatte mindestens die gleiche Auswahl, nur deutlich kompakter und unübersichtlicher. Insgesamt machte das 'Tandanya' aber einen erstaunlich guten Eindruck auf uns.

Glücklicher Weise fand auch bald ein Vortrag mit Live-Didgeridoo-Vorführung statt. Keine Frage, den schauten wir uns an. Insgesamt war der Vortragssaal von den 6 Besuchern heillos überlaufen und wir fanden gerade noch zwei Plätze in der zweiten Reihe. Ein Mann schloss die Tür hinter sich zu und während er das tat, begrüßte er uns auf Englisch und auf Aboriginisch und nannte seinen Namen. Auf dem Weg zur Bühne sprach er von seiner Heimat und ab da wussten wir, er ist der Vortragende. So plötzlich hatte ich noch keinen Vortrag beginnen sehen. In 5 Minuten rasselte er die Fakten über seinen Stamm und über die Geschichte des Didgeridoos herunter. Darauf folgte ein 5-minütiges Didgeridoospiel und er setzte nicht einmal aus um Luft zu holen. Im Anschluss erläuterte er uns die verschiedenen Töne und deren Bedeutung. Er erzählte uns zweimal die gleiche Geschichte, einmal in Englisch und einmal melodisch mit dem Didgeridoo. Gleich darauf ging er von der Bühne und war verschwunden. Weder eine Begrüßung noch eine Verabschiedung, knallhart konsequent.Der Tag war noch jung und wir liefen noch ein wenig durch Adelaide und fanden schließlich die Staatsbibliothek. Ein bestimmtes Buch zu finden, ist nahezu unmöglich, da die Bücher nicht nach Thema sortiert waren. Nach was die Bücher eigentlich sortiert waren, blieb uns fremd, ich vermute mal nach den Anzahlen der Geburtstagsfeiern der Coautoren. Beim systematischen Zufallsschlendern durch die Regale fand ich schließlich den Titel 'How Mathematicans Think'. Ein Kapitel hatte ich mir durchgelesen und jetzt weiß ich auch, dass Unendlich ein Punkt ist. Der Beweis ist so trivial, dass ich darauf verzichten möchte.26.07.2011                                                                                                                                                                                                         28.07.2011