Tagebucheintrag vom 20.08.2011:

Auge in Auge mit einem Wildschwein

Die erste große Wanderung in Neuseeland stand heute auf unserem Plan. Leider hatten wir keine Wanderkarte gefunden, die unseren Ansprüchen genügte. Entweder waren sie zu groß und ungenau oder zu klein. Also gingen wir nur mit einer Broschüre bekleidet in die Richtung, in der angeblich der Castle Rock zu finden wäre. Wir fanden nach 3 Kilometer auch die ersten Wegweiser und wussten, dass wir bis hierher richtig geraten hatten.

Nach 2 weiteren Kilometern blieben wir ruckartig stehen und schauten dem gerade aufgetauchten Wildschwein direkt ins linke Auge. Es war noch gut 30 Meter von uns entfernt und schien sich glücklicher Weise nur für sein Futter zu interessieren. Ein Zweites folgte dem Ersten in einigem Abstand. Dass die Wanderung so abenteuerlustig werden würde, hätten wir nicht gedacht. Nach der nächsten Kurve blieben wir ein weiteres Mal abrupt stehen. Da waren gut und gerne mehr als 40 Wildschweine auf dem Weg. Große, Kleine und sogar Babys. So ganz geheuer war uns die Sache zwar nicht, aber wir gingen trotzdem mittendurch. Die Tiere schienen an Menschen gewöhnt zu sein.

Bald erreichten wir das 'Waterworks', eine parkähnliche Anlage in der verschiedene Wasserattraktionen zu bestaunen und zu bedienen waren. Der Eingang wurde von einer riesigen 3 Meter langen Spinne bewacht. Ideen haben die Leute hier. Aber trotz Sonnenschein waren uns Wasserspielchen im Winter zu kalt. Wir ließen 'Waterworks' hinter uns kamen an eine Kreuzung ohne Wegweiser. Wir entschieden uns für den Weg, der in Richtung des Castle Rocks zu gehen schien und nach 3 Kilometern bergauf standen wir unterhalb des Gipfels. Langsam wurde es Zeit für eine Mittagspause.

Den Gipfel konnten wir nur über einen Trampelpfad und mit Bergsteigergeist erklimmen, was uns letzten Endes auch gelang. Vom Castle Rock aus konnten wir fast die gesamte Halbinsel überblicken. Die Landschaft ähnelte mehr einem Bilderbuch als der Realität.Der Rückweg erschien uns irgendwie länger, als der Hinweg. Das könnte daran liegen, dass wir allmählich Müde wurden. Bald mussten wir auch wieder an den Wildschweinen vorbei. Diese Tiere interessierten sich so wenig für uns, dass ich es sogar schaffte mich an die Babys anzuschleichen. Einige rannten weg und die Schlafenden konnte ich sogar streicheln.

An der Jugendherberge angekommen, war das Einzige, was wir noch schafften, ins Bett zu fallen.

19.08.2011                                                                                                                                                                                                         21.08.2011