Tagebucheintrag vom 09.05.2011:

Der Preis eines Penners

Heute durften wir wieder etwas zeitiger aufstehen, da um 8:05 Uhr der Bus zurück nach Canberra ging. Gegen 11:00 Uhr gingen wir zurück in unsere Jugendherberge und durften zum Glück hier warten, bis wir einchecken durften. Das hieß, dass wir schön in warmen Sesseln warten konnten, anstatt draußen in der Kälte. Wir haben uns schon in Melbourne das sogenannte eNight15-Paket der Jugendherbergen Australiens geholt. Das bedeutet, dass wir 15 Übernachtungen in Jugendherbergen buchen können, und das zum Festpreis. Nur mit der Abbuchung gab es kleine Probleme in Canberra. Aber auch die wurden fachgerecht bewältigt.

Weiter ging es zu Fuß zum Informationscenter. Warum das Informationzentrum ganze 4 km vom eigentlichen Geschehen weg ist, weiß wahrscheinlich niemand so genau. Aber der Mitarbeiter dem wir zugeteilt wurden, war der pure Enthusiast. Ohne nachfragen hat er uns alle wichtigen Karten ausgedruckt, alles markiert, Fahrpläne verschiedener Buslinien gegeben und uns sogar telefonieren lassen. Unsere Weiterfahrt nach Sydney konnten wir nur über Telefon buchen. Überhaupt muss man die meisten Sachen übers Telefon abwickeln. Aber solange es Informationscenter gibt, gibt es auch benutzbare Telefone.

Nach der überaus reichhaltigen Beute im Info-Center hatten wir noch Zeit übrig und wir wollten uns Canberra mal vom höchsten Punkt weit und breit ansehen, vom Black Mountain Tower. Da der Weg dahin ziemlich lang war, haben wir uns unterwegs mit Limo und Eis gestärkt. Gerade als ich den Stil meines Eises erreicht hatte, wurden wir von einem Penner angesprochen, ob wir ihm nicht etwas Geld geben könnten. 5 bis 10 Dollar wären genug. DAS ist doch mal dreist. Nicht nur betteln, sondern auch noch ne untere Spendengrenze setzen. Wir haben dankend abgelehnt, vielleicht finden wir noch einen günstigeren Bettler.

Endlich haben wir den Black Mountain erreicht. Er erwies sich als ziemlich anstrengender Berg und als wir endlich oben waren, wurde es schon dunkel. Daher haben wir verzichtet, Eintritt zu zahlen und haben auch so einen guten Blick auf die Stadt bekommen. Um den Rückweg etwas abzukürzen sind wir quer über das angrenzende Unigelände gegangen und haben uns wieder einmal verlaufen. Es war ja leider schon dunkel. Aber die Jugendherberge finden wir notfalls auch im Schlaf.Abends gegen 19:00 Uhr überkam mich ein klitzekleines Hungergefühl und ich wollte noch schnell den McDonalds in der Nachbarschaft aufsuchen. Geschlossen. Ein McDonalds, der schon 17:30 Uhr schließt habe ich vorher noch nie gesehen. Aber es gibt auch noch Subway. Also einfach um die nächste Ecke. Dicht. Closed. Sauber auf Beton gefurzt. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Für heute hat sich der Heißhunger verflüchtigt.

08.05.2011                                                                                                                                                                                                          10.05.2011