Tagebucheintrag vom 26.06.2011:

Schlangenstola

Heute früh gegen 10:00 Uhr begaben wir uns in den Koala-Park. Als Erstes wurden uns die weitestgehend gefahrlosen Süßwasserschildkröten gezeigt. Niedlich zwar, aber ihre Reglosigkeit war nicht länger als 30 Sekunden spannend. Recht schnell ging es dann zu dem Kakadu weiter. Hier kam dann schon das erste Highlight der Tour auf uns zu. Wir durften den Kakadu füttern. Das sah dann so aus, dass wir ein Samenkorn zwischen die Lippen pressten und der Kakadu es sich mit seinem Schnabel holt. Küss den Kakadu. Er hatte zwar viel größere Krallen, als die Papageien, doch gnädiger weise verzichtete er darauf, uns zu kratzen. Sehr rücksichtsvoll von ihm. Als Nächstes bekamen wir kleine Echsen zu sehen. Und nicht nur zu sehen, nein wir bekamen sie auch in die Handflächen gelegt. Bis auf eine, die unbedingt die frische Luft in einem Meter Höhe schnuppern wollte, verhielten sich alle anderen ruhig. Die Körper der Echsen sind um einiges wärmer, als ich dachte. Das vierte Gehege beherbergte größere Echsen, nämlich Krokodile von 1,5m Körpergröße. Ein 9 Jahre altes Babykrokodil durften

wir auch wieder selbst in die Hand nehmen und sich dem Gewitter aus Kamerablitzlichtern entgegenstellen. Endlich ging es zu den gefährlichsten Raubtieren, die der Koalapark zu bieten hatte: den Koalas. 14 Stunden am Tag lauern sie im Tiefschlaf um im richtigen Moment sich gierig auf wehrlose Eukalyptusbäume zu stürzen. Voll gemein. Diese wilden Geschöpfe nahmen wir allerdings nicht in den Arm, denn erstens hatten wir Angst und zweitens hätte es 14 Dollar zusätzlich gekostet. Von so einer Tierzuhälterei halten wir beide nicht sehr viel. Wir hatten uns im Anschluss beim Gruppenstreicheln beteiligt. Der Koala fühlte sich wie ein weicher Teppich an. Der Wolf im Schafspelz. Ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer werden, doch ich sollte mich stark irren. Jetzt kamen die Schlangen dran und ich wäre am liebsten gegangen. Doch für zwei Stunden war ich ein echter Safariist und hatte mich mutig in die letzte Ecke gesetzt. Grit hatte die 1 Meter lange Schlange um die Schultern gelegt bekommen und ihre leichte Mühe, das Tier nicht entkommen zu lassen. Dann wurde sie ihr wieder entnommen und ohne großes Federlesen mir auf den Hals gehetzt. Und das ist wörtlich zu nehmen. Das plötzlich 3,5 Meter große Monster, so kam es mir vor, schlängelte sich um meinen Hals und begann dann zu drücken. Die Tierpflegerin kam mir zu Hilfe, aber anstatt mich zu erlösen, setzte sie die Schlange nur anders herum wieder auf mir. Es fehlte nicht mehr viel und ich hätte neue Unterhosen gebraucht. Als ich wieder schlangenfrei Atmen konnte, fühlte ich mich wie neu geboren. Und die Tour war damit auch beendet.Nach dem Mittagessen gingen wir noch etwas spazieren, denn es gab ja immer noch ein paar Wanderwege, die wir noch nicht abgegangen sind. Dieser Umstand wurde in den nächsten 4 Stunden behoben. Von der Horseshoe Bay aus gingen wir zur Balding Bay, Radical Bay und dann weiter zur Florenz Bay. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit kletterten wir auf den unzähligen, rundgeschliffenen Felsen herum und machten damit unseren letzten Tag auf Magnetic Island perfekt.

Abends wurde uns wieder einmal bewusst, dass wir nichts mehr zu essen hatten. Da wir allerdings unglaubliche Glückspilze sind, war heute Abend Pizza-Night. Nach zwei Pizzen und einem gemeinsamen Bier legten wir uns glücklich und zufrieden mit der Welt ins Bettchen.

25.06.2011                                                                                                                                                                                                         27.06.2011