Tagebucheintrag vom 20.12.2011:

19.12.2011                                                                                                                                                                                                       ENDE

Final Destination

Das Essen bei Burger King regte nicht gerade für einen Nachtisch an und endlich, nach endlosen 11 Stunden, konnten wir uns an den Abfertigungsschalter begeben. Neben uns hatten ungefähr 2000 weitere Personen das Bedürfnis, London schnell hinter sich zu bringen. Diese Zahl ist nicht geschätzt, sondern durch eine Lautsprecheranlage zu hören gewesen.

Das war wohl unser erstes und letztes Mal, dass wir mit einem Billigflieger flogen, denn im Grunde genommen kamen wir gar nicht so billig weg. Erst kurz vor dem Abflug konnten wir eine technische Panne im „Ryanair“ System bemerkbar machen. Unser Gepäck war irrtümlicher Weise zweimal einer Kostenfalle unterlegen. Wenn ich ein gemeiner Mensch wäre, würde ich sagen, dass so etwas Idiotenfang ist. Ich bin aber kein gemeiner Mensch, sondern ein Sarkastischer. Daher vertrete ich die Auffassung, dass diese scheinbar zufällige Abfolge von Ereignissen den Kunden nicht um sein Geld erleichtern, jedoch die Fluggesellschaft nähren sollte.

Nun ging alles sehr schnell, Sicherheitskontrolle, Reisepass checken, einsteigen und abheben. Da sind wir jetzt schon zum 13. Mal ins Flugzeug gestiegen und ausgerechnet im Landeanflug auf Berlin Schönefeld geraten wir in ein Luftloch und nehmen dadurch eine Abkürzung von etwa 10 Metern in Richtung des Bodens. Ich werde viele besuchte Orte vermissen, aber das Innere eines Flugzeuges gehört definitiv nicht dazu.

Hatten wir gestern in London wirklich Pech mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, so verwöhnte uns Deutschland regelrecht. Mit einem „Quer durchs Land“-Ticket konnten wir beide sehr günstig von A nach B kommen. Oder besser gesagt, Grit konnte damit von B nach C kommen und ich noch ein kleines Stückchen weiter nach A. Doch bevor es losging, holte ich für uns noch je eine Currywurst, die erste nach 8 Monaten.

Irgendwann zwischen Leipzig und Chemnitz bin ich dann doch übermüdet eingeschlafen und hatte nicht einmal den Schaffner bemerkt. Grit machte das schon. Gegen 16:00 Uhr erreichten wir Chemnitz und hier verabschiedete ich Grit. Wir wollten jeder unsere eigenen Eltern überraschen.

Knappe 2 Stunden später stand auch ich vor dem Haus, an dem vor genau 250 Tagen alles anfing. Und die Überraschung hätte nicht besser sein können, denn die Haustür war verschlossen und niemand war daheim. Also hatte ich mir den Notfallschlüssel versorgt und gewartet. Als Mutti dann nach Hause kam, war die Reise wirklich vorbei.