Tagebucheintrag vom 02.08.2011:
Fenster bauen
Heute war unsere langjährige Haftstrafe endlich zu Ende gegangen und wir wurden wieder in die Freiheit entlassen. Schade, ich werde das kostenlose Internet vermissen. Doch noch war es nicht soweit. Unser Bus fuhr erst gegen 14:00 Uhr ab, und somit hielten wir uns noch ein wenig in der Herberge auf.
Die Herberge bekam heute neue Fenster in die Küche eingebaut und der Fensterbaufachmann fragt mich, ob ich mal kurz halten könnte. Er versuchte, dass Fenster an einem Zugband zu befestigen, damit es später nach oben geöffnet werden konnte. Es gab einen lauten Knall, dicht gefolgt von einem Fluch. Das Fenster hielt ich noch immer fest, nur das Zugband hatte sich verabschiedet und verschwand ohne zu fragen im Fensterrahmen. Simon, der Fensterbauer, war dann für eine halbe Stunde beschäftigt. Im Anschluss wiederholten wir diese Prozedur, bis auf das spurlose Verschwinden des Zugbandes. Nach einer Stunde waren wir fertig und betrachteten das widererwarten heilgebliebene Fenster der Küche. Schnell etwas zu Essen gemacht und dann sind wir abgehauen, bevor noch mehr Arbeit auf uns wartet. Die Abreise wurde uns ebenfalls ganz angenehm gemacht, denn Bill hatte uns zum Bus gefahren. Er bat uns, der ganzen Welt zu erzählen, wie schön es im Knast in Mount Gambier sein kann. Erledigt. Der Bus brachte uns nach Ballarat, wo wir eine Zwischenstation auf den Weg nach Halls Gap machen mussten. Wir schulterten die Rucksäcke und gingen geradewegs zur Jugendherberge. Gegen 21:00 Uhr kamen wir dort an und mussten erfahren, dass keine Zimmer mehr zur Verfügung standen. Nach einigen hin und her bekamen wir dann ein Doppelzimmer für insgesamt 80 AUD. Das Zimmer war zwar ziemlich teuer doch auch sehr luxeriös eingerichtet. Es gab einen Fernseher, eine Dusche mit Kabine, einen vergoldeten Waschbeckenstöpsel und freies Internet. Damit war unsere Abendbeschäftigung klar.