Tagebucheintrag vom 12.10.2011:

11.10.2011                                                                                                                                                                                                       13.10.2011

Mexikanisches Souvenir

Woran denkt der durchschnittliche, europäische, liberale und intellektuelle Mensch, wenn er von „Tulum“ hört? An Palmen, weiße Strände und einer Mayaruine vielleicht. Keine Ahnung. Wir jedenfalls hatten nur zufällig an diese Sachen gedacht und holten uns in unserem Hostel ein kostenloses Busticket. Kurze Zeit später standen wir auch schon am „Las Palmas“-Strand, der seinen Namen durch die vielen Palmen alle Ehre machte.

Doch zunächst wanderten wir ein kleines Stück am Strand entlang und sahen schon von weiten die Mayaruinen. Der Eintritt war erschwinglich, nur einen Touristenführer wollten wir nicht. Auch wenn wir uns die Ausgrabungsstätte in Spanisch, Englisch, Deutsch, Niederländisch, Japanisch und was-weiß-ich-nisch erklären lassen konnten. Wir erkunden lieber auf eigene Faust.

Das wir mit dieser Methode mehr zu sehen bekamen, als die Reisegruppen, bewiesen wir gleich am Eingang, da die Gruppen vollständig an den riesigen Echsen vorbeigingen, die wir durch genaues Beobachten fanden. Für eine ganz kurze Zeit schlenderten wir rein zufällig mit einer deutschen Reisegruppe mit, aber erfuhren nichts wirklich Interessantes. Das Gelände der Maya-Ruine war ziemlich groß und teilweise wurde fleißig restauriert und neu verputzt. Es ist schon beeindruckend, was die Mayas früher geleistet hatten.

Doch irgendwann wurde die Sonne erbarmungslos und wir mussten kapitulieren. Wir gingen zurück an den Strand und ließen uns zwischen den Palmen im Schatten nieder. Grit holte sich eine Mietliege, während ich zu geizig dafür war und mich einfach in den Sand setzte. Es dauerte keine halbe Stunde, da kam ein Vertreter des Hängemattensyndikats vorbei und bot uns seine Waren an. Die Qualität war zwar schlechter als in Mérida, doch zum Abhängen reichte es allemal aus. Zum Vergleich: In Mérida war der Ursprüngliche Preis 2300 Pesos gewesen und hier wollte der gute Mann nur 200 Pesos haben. Ich legte etwas mehr hin und bekam auch gleich noch zwei Stricke, damit wir die Hängematte gleich an Ort und Stelle zwischen zwei Palmen spannen konnten. Jetzt hatten wir nicht nur ein schönes Souvenir, ich brauchte auch nicht mehr im Sand sitzen.

Bald schon schlief ich auch seelenruhig in der Hängematte ein und erwachte zum Glück noch rechtzeitig, denn der Bus fuhr schon 17:00 Uhr zurück. Grit war ziemlich Müde und legte sich gleich ins Bett zum Schlafen, während ich noch ein wenig am Computer spielte. Grit wollte nicht mehr wach werden und so ging ich auch alleine zum Abendessen. Natürlich in die Gastronomie von gestern. Als ich wiederkam, war Grit wach und wir gingen noch einmal gemeinsam zum Abendessen, wobei ich mich aufs Trinken beschränkte. Die Kellnerin musste sehr stark schmunzeln, als sie mich nach weniger als einer halben Stunde schon wieder sah. Es wurde noch ein sehr gemütlicher Abend.