Tagebucheintrag vom 19.12.2011:

Die Umrundung ist vollendet

Mein Plan im Flugzeug friedlich einzuschlafen, bei dessen Mitwirkung 2 Dosen Bier eine Rolle spielten, schlug ein wie ein Tennisball auf Asphalt. Nämlich gar nicht. Die Filmauswahl war einfach zu gut und das Bier ließ mich pausenlos auf's Klo rennen. Daher kamen wir schon leicht angeschlagen in Londons Heathrow Airport an. Unser Weiterflug nach Deutschland sollte erst morgen früh gehen, aber von einem anderem Flughafen aus. Wir hatten nun einen Tag Zeit, um zum Stanstet Airport zu gelangen.

Zunächst fuhren wir mit dem Underground zum Piccadilly Circus und suchten von hier aus ein McDonalds mit Internet auf. In dem heillos überfülltem Lokal hielten wir es nicht länger als eine halbe Stunde aus, in der wir alle benötigten Informationen ergattern konnten. Das Wetter war traditionell britisch und daher kam eine Stadtbesichtigung nicht in Frage.

Wir fuhren noch ein Stück mit dem Underground und suchten uns dann eine Möglichkeit, bis zum Flughafen weiter zu fahren. Der Zug war uns entschieden zu teuer, also versuchten wir unser Glück mit dem Bus. Wir kamen fast zeitgleich mit dem Bus an der Haltestelle an, doch durften Aufgrund von Überfüllung nicht mitfahren. Also standen wir ziemlich betrobbelt im Regen und warteten über eine dreiviertel Stunde auf den nächsten Bus. Der wollte uns auch erst nicht mitnehmen, aber eine beherzte Empörung einer älteren Dame ließ dem Busfahrer keine Wahl.

Grit konnte zwar auf der einstündigen Busfahrt etwas schlafen, doch wir waren fix und fertig, als wir Stanstet erreichten. Und zusätzlich lagen unsere Nerven auch noch blank, was über den Tag verteilt zu vielen Missverständnissen und auch einem kleineren Streit führte. Doch es war erst 18:00 Uhr und der Tag war noch nicht überstanden. Am Airport erfuhren wir, dass unsere Online-Ticket-Reservierung nicht geklappt hatte und wir es daher noch machen mussten. Und zwar noch heute, denn ab morgen erhöhten sich die Preise um das Dreifache.

Na dann mal los und Internet gesucht. Wir benutzten das kostenpflichtige Internetportal des Airports und nach vielen Versuchen, Verfluchen, Nachfragen und Probieren teilte mir der „Self Checkin“ mit, dass wir jetzt mitfliegen dürften. Endlich eine Erfolgsmeldung. Damit suchten wir uns die hinterste Ecke des Burger Kings aus und richteten uns so gemütlich ein, wie es möglich war. Wir hatten nun nur noch 12 Stunden zu warten.

Aber da wir schon am ersten Tag unserer Reise in London waren, können wir mit dem heutigen Tag behaupten, wir haben die Welt umrundet. Willy Fog brauchte dafür angeblich nur 80 Tage, aber er hatte bestimmt nicht so viele Eindrücke sammeln können wie wir. Wir hatten es schließlich mehr als drei Mal so lange ausgehalten.

18.12.2011                                                                                                                                                                                                       20.12.2011