Fotos Red Centre

Das rote Zentrum Australiens: Wüste.

Australien besteht zu ca. 70 % aus Wüste. Nicht nur, dass eine Wüste die härtesten Überlebensbedingungen hat, sie ist hier auch noch einzigartig. Das liegt daran, weil niemand vorhersagen kann, wann der nächste Regen fällt. In der australischen Wüste fällt der Regen am unregelmäßigsten von der ganzen Welt. Es kann sogar vorkommen, dass es mal 9 Jahre nicht regnet. Was für eine überraschung für die 9-jährigen Kinder, wenn sie das erste Mal Regen und Wasserfälle sehen.

Da muss man wohl sagen, dass wir Glückspilze waren: bei unserem Besuch hat es geregnet ^^;

Besonders wichtig: viele Gebiete des roten Zentrum sind an die Aborigines zurück gegangen. Zwar sind sie oft nur Eigentümer und nicht Besitzer, aber das Land ist an den Staat Australien verpachtet. (Naja: wenn ich ein Haus zurück bekomme, nur um es zu vermieten ... ist das Ziel auch nicht erreicht.)

Doch hier gibt es jede Menge zu lernen. Bitte lest fleißig den Text zu den Fotos.

Das rote Land und der Uluru

Der Uluru ist der höchste Berg mit 348 Metern. Doch wie ein Eisberg schaut er aus der Ebene, denn der größte Teil des Berges ist unter dem Sand.

Der Uluru ist ein heiliger Berg für die Aborigines. Deshalb soll man ihn auch nicht besteigen oder fotografieren. Nur ein paar Stellen sind zum Besichtigen gedacht.

Viele Jahrtausende haben direkt am Berg Formen hinterlassen. Perfekter Ort für Zeremonien.

Da es vor und während unserer Ankuft regnete, wurden wir Zeugen der seltenen Wasserfälle und -löcher am Rand des Ulurus.

Doch manche der Wasserlöcher trocknen nicht aus und locken Tiere an. Hier haben die Aborigines Kängurus gejagt. Einer hat sich in die Ecke gestellt mit erhobenen Armen. Der Andere stand mit Speer auf dem Fels versteckt. Als die Kägurus kamen, bewegte der 1. Mann ganz langsam die Arme nach unten. Das sah der Mann mit dem Speer aus seinem Versteck und wusste, dass die Kangurus angekommen waren. Nachdem sie Eines erlegt hatten, haben sie den Sand mit Blut fortgeschafft und den Boden gereinigt. Damit es nicht nach Blut riecht und die anderen Tiere wieder zurück kommen.

Hier war auch ein Ort der Zeremonien und des Lebens. Doch nun sind die Aborigines ausgestorben. Sie wurden verfolgt und umgebracht, weil sie ein friedliches Volk waren. Sogar die Kinder hat man ihnen weggenommen um sie zu erziehen.

In der Traumzeit (die Entstehungszeit) gibt es viele verschiedenen Geschichten um die Regenbogenschlage Liru und die Giftschlange Kuniya, die sich am Uluru abgespielt haben sollen. Die Aborigines können sie noch erzählen.

Es durften auch Höhlenmalereien besichtigt werden. Urzeitliche Bilder an den Felsen. Bestimmte Symbole (die man gar nicht richtig erkennt) haben auch Bedeutungen von Menschen und Tieren.

Als wir auf den Berg zugefahren sind, waren wir sehr beindruckt, so einen Kolloss aus nächster Nähe zu sehen. Der Rundwanderweg führt auch nah vorbei am Berg und man sieht die Stellen wo er aus dem Sand wächst.

Hier noch der "Imalung" Aussichtspunkt. Im Sonnenuntergang leuchtet der Sand richtig rot.

Auch wenn Regen hier eine Rarität ist, mögen wir ihn nicht. Die meisten Teile des Wanderweges waren überschwemmt.

Im Kulturzentrum am Uluru wurden auch Kunstwerke, alte Waffen und Gebrauchsgegenstände der Aborigines vorgestellt. Leider darf man das nicht fotografieren. Man muss sich das Leben der Ureinwohner wie bei den Steinzeitmenschen vorstellen: sie waren Jäger und Sammler. Die Aborignes waren kein kriegerisches Volk, wie ich verstand. Bei den harten Lebensbedingungen ist man auch mit überleben beschäftigt. Eine weitere wichtige Stätte ist Kata Tjuta, ca. 30 Kilometer vom Uluru entfernt:

Unterirdisch sind Kata Tjuta und Uluru ein Fels. Kata Tjuta bedeutet "viele Köpfe", denn es schauen nur die Kuppen aus den Boden heraus.

 

Kata Tjuta und Uluru stehen auf den Land welches den Anangu Aborigines gehört. 1873 kamen die ersten Europäer auf ihren zerstörerischen Weg zum Uluru. Kata Tjuta war ein Teil des Reservates für Aborigines welches 1920 eingerichtet wurde. In den 50er Jahren wollten die Anangu ihr Land zurück, bekamen es aber nicht. Erst als sich 1976 die gesetzliche Lage in Northern Territory änderten, begannen(!!) wieder Gerichtsverhandlungen. Schließlich bekamen die Anangu 1985 ihr Land zurück, nur mit der Bedingung es 99 Jahre an den Australian National Park und Wild Life Service zu verpachten.

Der Wanderweg quer durch Kata Tjuta hat es, mit kleinen Kletterpartie auf und ab, in sich. Außerdem ist er Weg ab 35 Grad Celsius gesperrt und man darf nicht mehr ins "Tal der Winde". Selbst bei milden 20er Temperaturen ging uns sehr schnell die Puste aus. Die Luft zwischen den Felsen scheint anders zu sein.

Nach allem was man im Kulturzentrum lernt, bekomme ich ein schlechtes Gewissen einfach so durch die heiligen Berge zu wandern, obwohl es wirklich wunderschön ist.

Nach unserer Reise durch rote Felsen und roten Sand, durch fremdartige und alte Kulturen, sowie Unterrichtsstunden in Leben und Kultur, genießen wir den Sonnenuntergang am "Imalung" Aussichtspunkt.

Das rote Zentrum ist ein faszinierendes und merkwürdiges Land zugleich.

Noch einmal führt uns der Weg zum Simpson Gap in die Natur.

Diesmal sind wir den Larapinta Trail in die andere Richtung gewandert. Die Gegend sieht etwas vertrocknet aus, trotzem ist sie bewachsen. Dieser Teil der Wüste nennt sich Woodland.

Hier seht ihr den Rocky Gab. Eines der Spalten in der Range wo sich auch Wasser sammelt und bleibt. Hier kann man viele Tiere beobachten, vor allem bunte Vögel. Doch leider sind schon viele Tiere ausgestorben. Durch das Einführen von europäischen Tieren sind schon 19 Tierarten ausgestorben. Die gefährlichsten Tiere sind Kaninchen, Wildkatzen und Füchse. Was da passiert ist, lernen wir in Alice Springs.

Diese sandigen und ausgetrocknenten Bäche sind Teil der Landschaft (hier Woodland). In manchen fließt zur Regenzeit (wann immer die auch sein mag) sogar Wasser. Man erkennt sie daran, dass grüne Bäume und Büsche wachsen. (Das sticht in der Wüste ins Auge). Die Bäume haben besonders tiefe Wurzeln, denn unterirdisch fließt der Bach noch. So auch dieser:

Doch so langsam schafft uns das Klima. Nachts ist es kalt und man friert im Schlafsack, tagsüber sind über 20 Grad und die Sonne brennt trotz Hut auf den Kopf. Da ist man beim Wandern schnell kaputt. Wie die Aborigines hier überleben konnten ist sehr erstaunlich.

Die kompletten Fotos könnt ihr euch wieder in der Diaschau ansehen.