Tagebucheintrag vom 10.10.2011:

Vergünstigte Höchstpreise

Da wir schon aus reiner Gewohnheit länger schlafen, mussten wir uns für heute Morgen den Wecker stellen, damit wir unseren Bus nicht verpassten. Wir waren zwar schon vor dem Klingeln wach, doch ließen wir ihn trotzdem läuten, um sicher zu gehen, dass er überhaupt noch funktionierte. Er arbeitete einwandfrei.

Wir hatten genügend Zeit zum Frühstücken und Auschecken und machten uns ganz allmählich auf den Weg zum Bus. Am Busbahnhof angekommen, stellte ich mich in die lange Schlange für die Tickets an und bemerkte erstmals, wie klein die Leute hier sind. Ich war mindestens einen Kopf größer als der Durchschnitt und fühlte mich wie ein Leuchtturm.

Nachdem wir die Tickets hatten, blieben uns noch 10 Minuten Zeit, die richtige Haltestelle zu finden. Das war nicht leicht, denn von Beschilderung hielten die Leute offensichtlich nicht sehr viel und nur mit Hilfe einer hilfsbereiten Passantin fanden wir schließlich doch noch zu unserem Bus. Der Busfahrer wartete schon voller Sehnsucht und als unsere Rucksäcke verstaut waren ging es auch sofort los.

Die 4 Stunden Fahrt verging in dem 1. Klasse Vehikel recht angenehm und es wurden sogar 2 Filme gezeigt: „In the Air“ kannte ich gar nicht und da der Film auf Spanisch war, kenne ich ihn immer noch nicht. Der zweite Film hieß „The Transporter 3“, den ich wiederum kannte. Leider mussten wir kurz vorm Endkampf aussteigen, weil wir unser Ziel Tulum erreicht hatten.

In Tulum brauchten wir nur kurze 100 Meter der Hauptstraße entlang gehen und schon waren wir am „Weary Traveler Hostel“ angekommen. Mit der Onlinebuchung scheint etwas nicht so ganz funktioniert zu haben, denn unser reserviertes Zimmer war nicht mehr frei. Wir mussten uns zwischen einem 4-Bett-Zimmer oder einem teureren 2er-Zimmer entscheiden. Wir entschieden uns für das 2er-Zimmer und bekamen sogar 33% Rabatt, weil wir länger als 5 Tage blieben. Damit wurde der Preis günstiger, als ursprünglich geplant und wir haben sogar unser eigenes Bad. Nur waren wir nicht im Hauptgebäude untergebracht, sondern auf der anderen Straßenseite in einem Extragebäude, vermutlich dem VIP-Bereich.

Unsere nächste Amtshandlung war die Inspektion der nahegelegenen Pizzeria, da unser Hunger schon wieder gewaltige Ausmaße bekam. Die Preise hatten mich leicht schockiert, da sie sind mit den europäischen Pizzariapreisen vergleichen ließen, aber einmal würde es schon gehen. Wir bestellten uns eine Capricosa und eine Mexikana und ich kann an dieser Stelle sagen, die Zweite brannte zweimal.

Doch jetzt die Überraschung. Anstatt zwei Pizzen zu bezahlen, brauchten wir nur Eine bezahlen, die zweite war Gratis. Hätten wir doch nur die Zweite genommen, aber so ging es auch vom Preis her wieder. Ein tolles Strategiekonzept in dieser Stadt. Erst mit hohen Preisen schocken und dann still und heimlich Rabatte einschleusen. Immer noch besser als umgekehrt.

Was uns in unserer neuen Unterkunft allerdings fehlte, war ein Pool zur Abkühlung, oder wenigsten ein Kühlschrank mit Sitzgelegenheit. So blieb uns nur wieder das Schwitzen.

Das Einschlafen wurde uns auch erschwert, da keine 100 Meter weiter ein Fest mit lauter Musik gefeiert wurde. Es war tatsächlich ein VIP-Bereich, ein „Very Important Party“ – Bereich.

09.10.2011                                                                                                                                                                                                       11.10.2011