Tagebucheintrag vom 25.06.2011:

Igel, Schlange und Papagei

Geschlafen hatten wir beide wir Murmeltiere. Das lag bestimmt auch daran, dass es mit unseren Mitbewohnern keine Meinungsverschiedenheit darüber gab, ob das Fenster in der Nacht auf oder zu gemacht werden sollte. Es gab einfach kein Fenster um das wir uns hätten streiten können. Die Frontseite des Bungalows bestand aus kreuzförmigen Angeordneten Holzlatten, vor denen lediglich ein Mückennetz aufgespannt war. Allerdings befinden wir uns bereit in den Tropen und kalt ist es hier keineswegs. Wieder einmal musste ich um meine Bettdecke kämpfen und wieder einmal hatte ich verloren und musste aufstehen.

Das erste Ziel war der Fort, ein Wanderweg an dem rechts und links kleine Wege weggingen. Am Ende dieser kleinen Wege waren meistens verfallene oder demontierte Gebäude aus dem zweiten Weltkrieg. Darunter waren auch zwei Plattformen für Kanonen, die Schiffe versenken konnten. Vom Kommunikationsgebäude aus hatten wir einen ausgezeichneten Überblick über die Insel.Bis nach Nelly Bay waren es circa 11 km, was für uns ja schon lange kein Problem mehr darstellte. Auf dem Weg entdeckten wir einen ca. 30 cm langen Igel mit schwarz-gelben Stacheln. Nachdem er sich an uns gewöhnte, schnupperte er ein wenig am Holz uns fraß dann zielsicher was auch immer er dort fand. Er sah echt ziemlich tapsig und damit niedlich aus. Etwas später auf dem Weg erschreckte sich Grit plötzlich über etwas und ich erschreckte mich über Grits Erschrecken. Schuld an dieser erschreckenden Situation war eine Schlange, die sich mitten auf dem Weg sonnte und sich durch uns gestört fühlte. Glücklicher Weise machte sie sich davon. In Australien sollen ja angeblich die giftigsten Schlagen der Welt beheimatet sein.

Endlich kamen wir ohne weiteren Schrecken und Erstaunen in Nelly Bay an. Hier ging es den einzigen Supermarkt der Insel, der anständige Preise aufweisen konnte. Nur die Bananen kosteten hier ebenfalls 17 Dollar pro Kilo. Die kommen also nach wie vor nicht in Frage. Nach dem Einkauf informierten wir uns noch schnell über den Fahrplan der Fähre zurück und fuhren mit dem Bus zurück zur Jugendherberge. Hier kamen wir pünktlich zur heutigen Papageifütterung an. Kaum hatte ich die Futterpampe in die Hand bekommen, da wurde ich auch schon von den Papageien überfallen. Mit 8 Papageien pro Arm, einen am T-Shirt kleben und ungefähr 3 auf dem Kopf ist der Handlungsspielraum etwas eingegrenzt. Dass 3 Papageien auf einen Finger Platz hatten, wusste ich bis dahin auch noch nicht, doch als der erste mir in den Finger biss, schüttelte ich ein paar ab. Das tat dann doch etwas weg. Und die hatten mir das ganze T-Shirt vollgeschissen. Aber diesen Spaß konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen.

Nach dem Abendessen machten wir es uns wieder an den Steckdosen bequem und arbeiteten die letzten beiden Tage auf.

24.06.2011                                                                                                                                                                                                         26.06.2011