Tagebucheintrag vom 25.07.2011:

Zugfahrt

Von 23:00 Uhr gestern bis ca. 2:00 Uhr heute Nacht war ich in einem Zustand versetzt, den man durchaus als Schlaf bezeichnen konnte. Auf den Sitzbänken war definitiv zu wenig Platz, um sich quer über zwei Sitze zu legen, und so legte ich mich kurzerhand unter die Sitze auf den Fußboden. Es war ziemlich laut im Zug, was nicht die Schuld der Fahrgäste, sondern des Zuges selber war. So ein Gewackel und Geklapper kannte ich noch nicht einmal von meinem ersten Auto.

Wir waren bereits 11 Stunden unterwegs und ich nutzte mit Freuden eine Entdeckung aus, die ich bereits vor einigen Stunden gemacht hatte. Die einzige Steckdose des Waggons, außerhalb des Klos, war genau vor unserer Nase. Jedenfalls wenn wir die Nase in 2,5 Meter Höhe hielten. Gleich daneben befand sich eine Ablagefläche, auf der wir die Laptops während des Ladens verstecken könnten, denn erlaubt hatte es uns Keiner.Nach über 21 Stunden Zugfahrt, in der eine überaus motivierte und freundliche Schaffnerin uns hin und wieder auf Sehenswürdigkeiten links und rechts des Gleises aufmerksame machte, erreichten wir das 1500 km entfernte Adelaide.Adelaide präsentierte sich mit einem Bahnhof, der mindestens doppelt so groß ist, als der Bahnhof in Schlettau. Und er war um Einiges luxuriöser. Nur muss man bedenken, dass Adelaide ungefähr 100 Mal größer ist als Schlettau. Ansonsten aber machte die Stadt auf ihren ersten 3 km einen guten und vor allem sauberen Eindruck. Wir trugen unsere Sachen zielstrebig zum Sunny's Hostel und machten unterwegs eine erstaunliche Entdeckung. Der Benzinpreis in Alice Springs betrug noch 1,65 AUD und hier in Adelaide ganze 30 Cent weniger. Beim einchecken erfuhren wir von John, dass wir kostenlos Fahrräder ausleihen konnten, kostenlos mit bestimmten Bussen fahren durften und kostenlos in bestimmte Museen gehen konnten. Wir hatten für 4 Nächte gebucht und, wie sollte es anders sein, brauchten auch nur drei Nächte bezahlen.Nachdem wir unser 8-Mann-Zimmer - wir waren die Einzigsten vorerst - erkundet hatten und das Doppelstockbett mit der einzigsten Steckdose des Zimmers in Beschlag genommen hatten, untersuchten wir die nähere Umgebung. Um die Ecke gab es eine Markthalle, die locker ein bis zwei Städte hätte beinhalten können. Mit mehr als 250 Läden, Cafés und Geschäften verloren wir recht schnell den Durchblick und retteten uns in den Supermarkt. Von hier aus gab es einen zweiten Ausgang zur Straße. Fürs erste gingen wir zurück zum Hostel und wollten uns nur mal kurz ausruhen. Das war so gegen 15:00 Uhr. Es dauerte nicht lange und wir schliefen tief und fest.

24.07.2011                                                                                                                                                                                                         26.07.2011