Manchmal ist es nicht der Inhalt eines Beitrags, der Aufmerksamkeit erregt, sondern die Art wie Journalisten sich selbst ins Licht rücken.
Finnlands Regierung will es wissen: In den nächsten zwei Jahren zahlt sie monatlich je 560 Euro an 2000 Erwerbslose. Die Versuchspersonen sollen damit einen Anreiz erhalten, Arbeit zu suchen und Steuern zu bezahlen.
So wie die Verfasserin ihre Sätze schreibt, könnte man meinen, die »Versuchspersonen« [1] seien irgendwelche störrischen Einsiedler.
»Kann mit dem Experiment erreicht werden, dass sie mal den Finger rühren, und endlich einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten? Und »Steuern zahlen« müssen sie auch noch erstmal wieder lernen. - Können wir mit 560€ diese Wesen dazu animieren, sich endlich wieder zu rühren?«
So oder ähnlich wirken die Zeilen der Autorin auf den Leser.
Dabei haben nicht die Arbeitslosen »Dreck am Stecken«, sondern die Mitwelt, die diese Gruppe schlecht und »menschenunwürdig« behandelt. - Jedenfalls ist das der Fall in vielen Ländern, in denen die Grundrechte der Bürger mit Füßen getreten werden. - Siehe die Jobcenter-Regeln in Deutschland und England.
[1]
Wahrscheinlich meint sie die »Bürgerinnen und Bürger« des Staates Finnland, also den »Souverän«.