Sichtweise

Im Foyer der Bielefelder Stadthalle hat eine Cateringfirma einen Tresen mit Getränken und Kuchen aufgebaut. Die junge Frau dahinter muss nicht lange überlegen: Würde sie fürs Nichtstun bezahlt, sie stünde an diesem sonnigen Wochenende nicht hier. »1.080 Euro reichen zum Leben. Da müsste ich nicht unbedingt dazuverdienen.«

Die Billion für alle wurde vertagt

Allein schon diese Einleitung zeigt, dass der Autor keinen Bezug zur Idee des Grundeinkommens hat. - »... fürs Nichtstun bezahlt«, was für ein Quark.

Das Grundeinkommen soll die Existenz sichern.

Viele Menschen leben in permanenter Sorge um ihre Existenz, weil das Einkommen nicht reicht oder der Job in Gefahr ist. Die Idee des Grundeinkommens ist, den Menschen ein sicheres Leben zu ermöglichen, unabhängig von den Wechselfällen in der Wirtschaft und unabhängig von den Platzanweisern in den Jobcenter und Arbeitsagenturen.

In allen Parteien gibt es diese Sorte Politiker, die den Bürgern die Arbeit aufzwingen wollen, damit sie existieren können.

Das Grundeinkommen will den Menschen von der Zwangsarbeit befreien.

Es muss dem Einzelnen selbst überlassen sein, was er arbeitet. - Die Politiker sollen die Finger weglassen von den Mitbürgern. - Was der Nachbar arbeitet, ist seine Sache.

Die Politik darf nicht in Kumpanei mit der Wirtschaft ein neues Sklavensystem aufbauen und die Ausbeutung der Bürger mit Hilfe der Hartz4-Sanktionen bewerkstelligen.

Deshalb ein Grundeinkommen.

PS: Die oben angesprochene »junge Frau« würde mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen (bGE) frei entscheiden können, was sie unternehmen will. Mit einem bGE hätte sie ein erstes Einkommen. - Wenn sie dazuverdienen wollte, wäre sie ein starker Verhandlungspartner am Arbeitsmarkt und hätte volle Wahlfreiheit. - Während sie heute »abhängig« ist und einen noch so miesen Job annehmen müsste, wenn sonst kein anderer zu finden ist und das Jobcenter Druck macht.