bGE Fragen und Antworten 17-08-12
Die wichtigsten Gegenargumente betreffen nur die Gruppe „Umverteilung durch Steuern“:
http://www.neulandrebellen.de/2017/08/antwort-auf-bge-gegenargumente-das-steuerspar-bge/
Zwickmühle: Entweder ist ein BGE hoch. Dann ist es unfinanzierbar. Oder es ist finanzierbar. Dann ist es lächerlich niedrig.
Was heißt „zu hoch“? Wird nicht erklärt. Auch die Aussage, „ist unfinanzierbar“ wird nicht erklärt. - „Finanzierbar, aber lächerlich niedrig“ stimmt nicht. - Es geht darum, ob ein Bedingungsloses Grundeinkommen existenzsichernd ist und in menschenwürdiger Höhe.
Explodierenden Preise (bei Finanzierung per Mehrwertsteuer) oder das Plündern der Mittelschicht (bei Finanzierung per Einkommensteuer)
„Explodierende Preise“ kann man nicht ernst nehmen, weil die Mehrwertsteuer= Konsumsteuer in einer Grundeinkommens-Gesellschaft so hoch sein würde, wie heute alle Steuern und Abgaben zusammen. Das heißt die Staatsquote wäre gleich, und die Belastungen so hoch, wie sie eben heute schon sind.
„Plündern der Mittelschicht“ suggeriert ein Gegeneinander der Menschen in der Gesellschaft. Aber genau dafür steht das Grundeinkommen nicht. Alle beteiligen sich an der Schaffung der Wertschöpfung, von der wir leben. Aber in einer Grundeinkommens-Gesellschaft würde jeder selbst bestimmen, wie viel und wann und für was sich jemand einbringt. - Heute bestimmen das die Unternehmer und immer häufiger der Staat, was wir zu tun und zu arbeiten haben. - Das widerspricht aber der Menschenwürde.
Ablehnung der Mehrheit, wenn die Mehrheit eine Minderheit durch höhere Steuern finanzieren soll (Modell der Linken, Straubhaar-Modell)
Die Mehrheit könnte einsehen, dass eine Gesellschaft besser funktioniert, wenn wir es den Menschen frei lassen, zu entscheiden, was sie arbeiten. Wir alle würden von einer Grundeinkommens-Gesellschaft profitieren. Das könnten wir erkennen. Wer eine Neiddebatte erzeugen will, bringt die Leute gegeneinander. Nicht die Einen haben ein Grundeinkommen und tun gar nichts, sondern wir alle haben ein Grundeinkommen und schauen jetzt, was machen wir aus den Möglichkeiten, die wir damit haben. Nicht jeder Schwachsinn muss produziert werden, nicht jeder Unfug muss geleistet werden. Und mit einem Grundeinkommen könnten die Leute selbst überlegen, welche Arbeit ist eigentlich wichtig. Wo will ich mich beteiligen.
Kombilohn-Effekt, bei dem das BGE vorwiegend bei den Arbeitgebern ankommt (erklärtes Ziel von Götz Werner)
Nicht „Kombilohn-Effekt“, sondern ein Kombieinkommen. Das ist etwas anderes. wie es zum Beispiel von Ralph Boes erklärt wird, in seinem Krefeld-Vortrag:
https://www.youtube.com/watch?v=_NZfPMp1Ug8
Der heutige Kombilohn reicht hinten und vorne nicht zum Leben. Ein bisschen Geld vom Staat und ein bisschen Geld vom Unternehmer-Arbeitgeber. Und man wird trotzdem nicht glücklich damit. Zumal die heutigen Arbeitnehmer auch noch zur Arbeit gezwungen sind, über Arbeitsagentur und Jobcenter-Sanktionsdrohung. - Das fällt ja in einer Grundeinkommens-Gesellschaft weg.
Erhebliche Förderung des Niedriglohnsektors
Der Name „Niedriglohnsektor“ existiert heute. In einer Grundeinkommens-Gesellschaft gibt es das gar nicht mehr. Dann arbeitet jeder, das, was er will. Und jeder einigt sich mit anderen Selbständigen oder Unternehmern über eine Zusammenarbeit. Aber mit einem Grundeinkommen haben die Menschen jetzt viel bessere Mitgestaltungsmöglichkeiten. - Aber wer eine Arbeit total wichtig findet, wer seine Kollegen und die Chefs ganz toll findet, der würde womöglich für viel weniger Geld bereit sein, in einem Team mitzuwirken.
Erhebliche Förderung von Leiharbeit
„Leiharbeit“ ist ein Begriff aus der heutigen Arbeitsgesellschaft. Schuld an ihr sind die GRÜNEN und die SPD. Sie haben diese miese Arbeitswelt geschaffen. Voraussetzung für die Leiharbeit ist der Arbeitszwang. So kommen diese miesen Verleiher überhaupt an „Arbeitssklaven“. Die Jobcenter und Arbeitsagenturen besorgen heute den Verleihern die Zwangsarbeiter. - In einer Grundeinkommens-Gesellschaft gibt es das überhaupt nicht mehr. - Niemand muss solche Unternehmen jemals mehr aufsuchen.
Es wird lediglich an den Symptomen des Kapitalismus herumgedoktert. Die Ursachen der Probleme beseitigen sie nicht.
Der Kapitalismus verschwindet mit der Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens. Denn Kennzeichen des Kapitalismus ist Profit-Sucht bei den Unternehmern und Ausbeutung der Arbeitskraft der Bürger, durch die Arbeitgeber. - Wenn die Bürger „frei“ sind, selbst zu entscheiden, was und wie viel sie arbeiten, ist die Unternehmermacht gebrochen. - Dann geht nur noch „Zusammenarbeit“. Und der Bürger begegnet dabei den Unternehmern „auf Augenhöhe“.
Ein bisschen Sozialismus ist im „Bedingungslosen Grundeinkommen“ enthalten, durch die „dauerhaft und beständig garantierte Existenzsicherung“. Und es ist ein bisschen „Marktwirtschaft“ enthalten, in dem es weiterhin einen „Markt“ gibt, auf dem die Unternehmer unterschiedliche Produkte anbieten können.