Wirtschaft verstehen .. Griechenlandkrise

Wirtschaft verstehen - am Beispiel Europa

http://www.tagesspiegel.de/meinung/lesermeinung/leserkommentar-die-europaeische-idee-am-scheideweg/12041502.html

Die Problemlage Griechenlands war dann wahrscheinlich nicht nur die am tiefsten verwurzelte, sondern auch diejenige, die am schwersten zu beheben war, da die eigene autarke Leistungsfähigkeit Griechenlands am geringsten entwickelt gewesen ist.

Das spielt dann überhaupt keine Rolle, wenn eine Existenzsicherung für alle Menschen die Grundlage ist.

Wenn wir aber trotz gemeinsamen Europa im Wettbewerb gegeneinanderstehen, dann sind ganz andere Ausgangslagen vorhanden und dies widerspräche einer solidarischen Idee.

Das .. [für] jede Volkswirtschaft existenziell notwendige Wirtschaftswachstum blieb weiterhin aus, .. [die] Abwärtsspirale drehte sich zu Lasten der breiten Bevölkerung weiter.

Diese Aussage ist nicht richtig. - Es ist nicht wahr, dass jede Volkswirtschaft »existenziell notwendig Wirtschaftswachstum« braucht. - Wirtschaftswachstum bezieht sich allein auf den vorhandenen Bedarf in einer Bevölkerung. - Ist der Bedarf weitestgehend gedeckt, dann müssen Volkswirtschaften für eine »beständige Versorgung« ihren Teil beitragen. - Dazu ist kein Wirtschaftswachstum nötig.

Der entscheidende Punkt an dieser Stelle scheint mir die Frage, ob es konstruktive Reformvorschläge für die Initiierung von Wirtschaftswachstum basierend auf Reizverstärkung für Investitionswillen einerseits und/oder Reformvorschläge für eine konkrete und nachhaltige Auflösung von Wachstumshindernissen wie Korruption oder aufgeblähter Verwaltungsstrukturen andererseits gab?

»Initiierung von Wirtschaftswachstum basierend auf Reizverstärkung für Investitionswillen«. - Was soll das bitte sein? Und wozu ist das gut. - Es geht in einer Volkswirtschaft in erster Linie um die Basisversorgung der Bevölkerung. - Alles andere kann nur freiwillig geschehen. - Bei der Basisversorgung muss nichts »investiert« werden, es muss einfach weiter produziert und Service bereitgestellt werden, je nach Bedarf halt. Wenn der Autor mehr Investitionen will, dann muss er auch sagen für was? Für mehr Arbeitsplätze? Und mehr Produkte. - Welche?

Die Wahrheit ist, wir brauchen überhaupt keine »Investitionen«. - Die Menschen brauchen eine monatlich garantierte Geldsumme im Portmonee, um alle lebensnotwendigen Güter sich besorgen zu können. - Aber es hat sich noch niemand bereiterklärt, dieses Konzept umzusetzen.

Griechenland steht am Pranger, weil es, z.T. auch selbstverschuldet, nicht in der Lage ist den Verbindlichkeiten gegenüber den europäischen Partnern nachzukommen.

Ja, aber darum geht es eigentlich nicht in Europa. - Es muss darum gehen, in allen Ländern der Gemeinschaft stabile Lebensumstände zu bewirken. - Und die Gläubigermaßnahmen haben damit überhaupt nichts zu tun. - Da geht es ausschließlich um die Zufriedenstellung der Ansprüche der Geldverleiher.

Diese Idee von Gemeinschaft wäre ein Zeichen, dass die „Europäische Idee“ mehr ist als nur der Versuch des Einzelnen das Beste für sich herauszuholen, sondern im Gegenteil eine Gemeinschaft anzustreben, welche solidarisch füreinander da ist.
Es wäre im Angesicht der nicht zu leugnenden Systemkrise des Kapitalismus ein Schritt weg von der Prämisse des individuellen Konkurrenzprinzips hin zur Einsicht nur gemeinsam stark sein zu können.

In der Europäische Union (in der Welt?) sollte sich mehr und mehr das solidarische Wirtschaften durchsetzen, statt der »Wettbewerb«. - Das würde dann auch einschließen, dass einmal hingeschaut wird, was ist »notwendige Produktion«, was brauchen wir immer, und welche Produktion und Dienstleistung kann nur freiwillig von den Arbeitnehmern erbracht werden. - Das ist dann auch ein Hinweis darauf, dass (Hartz4) Zwangsarbeit absolut verboten sein muss.

Wirtschaft verstehen:

Bernd Senf Videos

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http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-keine-pflicht-in-der-kita-zu-arbeiten-90016632.php

Ein Unfug, Menschen zwingen zu wollen in Branchen und Bereichen zu arbeiten, die sie selbst nicht für geeignet halten.