Es ist bemerkenswert, wenn sich Hartz4-Befürworter zu Wort melden, in Medien wie ZEIT, und dieses Weltbild ganz harmlos daherkommt.
Da wird der Arbeitszwang für andere Leute als ganz normal dargestellt. Noch nicht mal digital rot werden die Autoren, wenn sie so etwas in Betracht ziehen.
Wer sich vorstellt, wie in totalitären Staaten ganz normal mit Menschen auf die grausamste und schrecklichste Weise umgegangen wird, kann eine Ahnung entwickeln, wohin die Reise geht, wenn solches Denken überhand nimmt.
Dass Grundeinkommen-Gegner und Hartz4-Befürworter ein weitaus düsteres Weltbild haben, als Grundeinkommen-Befürworter, insbesondere über »die Anderen« schlechter denken, und was gegen »die Anderen« alles gemacht werden muss, damit deren schlechtes Verhalten besser kontrolliert werden kann, das ist nichts Neues.
Das Schlimme bei den Hartz4-Befürwortern ist doch, dass sie immer schon wissen, was von »den Anderen« zu erwarten ist. Ach so, das nennt man »Vorurteil«? - Kristalliert sich da der Charakter und das Weltbild derer heraus, die einen Kontroll- und Zwangsstaat für besser halten?
Beim Bedingungslosen Grundeinkommen geht es nicht darum, »bei anderen« sich Geld zu holen, welches selbst gebraucht wird. - Und der Staat ist keine Gegeninstanz zur Bevölkerung. Zumindest nicht in der Vorstellung der Grundeinkommen-Befürworter.
Der Staat sind die Bürger. - Während die Hartz4-Befürworter eher den Staat als Eigentum der Staatsfunktionäre, Staatsanhänger und Politiker ansehen. - Aus deren Sicht nimmt dann der Hartz4-Bezieher dem Staat, also ihnen, Geld weg.
Der Staat ist aber die Organisationsform der Bevölkerung für ihr Gemeinwesen. - Und Staatsfunktionäre sollten bestenfalls »Diener« des Staates sein, einfache Verwalter, aber nicht Diktatoren oder Herrscher über die Bürger. – Leider liegt es in der Systematik von Verwaltung, dass einige der dort Engagierten, über ihren Arbeitsauftrag hinauswirken und meinen, sie könnten der Bevölkerung und den Bürgern Befehle erteilen: Du musst arbeiten, was wir wollen und sagen. Du musst den Staatspropangandafunk bezahlen, weil wir das so wollen. Du musst dich medizinisch manipulieren lassen, weil wir das so wollen. Du musst ein Pflichtjahr für den Staat arbeiten, weil uns Staatsfunktionären das so in den Kram passt. Und so weiter.
Dass Hartz4-Befürworter sich nicht für die Grundrechte und Menschenrechte interessieren, scheint offensichtlich. – Sie halten es instinktiv für nicht richtig, dass die einen für die anderen arbeiten. Also muss man die anderen dann zur Arbeit zwingen?
Aber es wäre durchaus möglich, aus BGE-Perspektive, dieser Sichtweise entgegen zu kommen, wenn man erst einmal gemeinsam ein Problembewusstsein entwickelt, um was es geht. - Zum Beispiel wenn konstatiert wird, dass die Grundversorgung in Form von Gütern tatsächlich immer »erarbeitet« wird. - Denn dieses Arbeitsergebnis ist das Bedingungslose Grundeinkommen.
Es nützt nämlich nichts, den Leuten das BGE-Geld zu geben, um die Miete für eine Wohnung zu bezahlen, wenn es keine bezahlbaren Wohnungen gibt. Und es nützt nichts, ein BGE in Form von Geld den Leuten zu geben, und sie bekämen für dieses Geld keine bezahlbare Energie. Und so weiter. – Deshalb muss immer zuerst das Grundeinkommen in Form von »erreichbaren« Gütern produziert werden. In welcher Form dann das »Zugriffsrecht« auf die Güter gegeben wird, als Geld, Bezugsscheine, individualisierte Smartphone-App oder irgendwie anders, spielt erst einmal keine Rolle.
Somit müssen die Güter, die das Bedingungslose Grundeinkommen ausmachen, immer permanent produziert und erreichbar sein: Wasser, Nahrung, Kleidung, Behausung, Energie, um einige zu nennen. – Und natürlich muss das erarbeitet werden. Ganz aktuell kann noch ergänzt werden, dass zu unserem Überleben ein lebenswertes Klima gehört, nicht jeden Tag 40 Grad Hitze. Und genügend Wasser, das wir trinken können und das die Pflanzen bekommen, die wir brauchen.
Nur für diese Wertschöpfung sollten wir alle bereitstehen, um mitzuhelfen, dass sie zustande kommt. Da diese Wertschöpfung aber nur einen Bruchteil der heutigen Wertschöpfung darstellt, wäre dies vielleicht mit einem Arbeitseinsatz von 2 Stunden pro Woche abgegolten. Für diese Arbeit würde es genügen, an alle zu appellieren, sich mit zu engagieren. – Alle andere Arbeit, könnte erst recht nur freiwillig zustande kommen.
Den aber, wollen die Hartz4-Befürworter und Grundeinkommen-Gegner? Und Gesellschaften wie die heutige, sind schon längst totalitär. Wir Bürger sind nur zu müde, zu schwach, zu desinteressiert und abgestumpft, um auf die Vorgänge angemessen zu reagieren.
Grundeinkommen-Gegner und Hartz4-Befürworter orientieren sich an der »Pflicht zur Gegenleistung«, was immer das sein soll. Es hat wohl mehr mit »Willkür gegen andere« zu tun. Sie orientieren sich an einer »Leistungsgesellschaft«, die offenbar ebenfalls als Pflichtveranstaltung daherkommt. Was ist mit jenen, die an keinem Leistungswettbewerb interessiert sind. - Sind die dann Abfall, der entsorgt werden kann?
Auch die immer wieder geäußerte Angst, in einer Grundeinkommensgesellschaft würden »die einen für die anderen arbeiten«, ist anmaßend, arrogant und mit viel Einbildung garniert. - Wer nur das Grundeinkommen bezieht, hat genug zu tun, sich selbst in Schuss zu halten, um zu überleben. Außerdem überbewerten die Grundeinkommen-Gegner meist ihre eigene Arbeit. Kommen sie sich so wichtig vor? Oft sind Grundeinkommen-Gegner und Hartz4-Befürworter auch noch im Staatsdienst beschäftigt, was deren Haltung besonders grotesk erscheinen lässt. Denn sie selbst beziehen ja schon ein staatliches Grundeinkommen, ein aus den Beiträgen aller zustande gekommenes Geld, dass Einzelnen in der Gesellschaft zufließt. – Haben sie Angst, dass alle Bürger diesen Vorteil in Anspruch nehmen können?
Diese Idee verletzt die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger. – Davon aber, wollen die Hartz4-Befürworter nichts hören. Da stellen sie sich taub. Und das macht sie als Gesprächspartner so schwierig.
Solange wir nicht in der Mehrheit in der Bevölkerung anerkennen, dass es nicht richtig ist, andere Menschen zur Arbeit zu zwingen, sind wir in einer komplexen Lage und die gesellschaftliche Entwicklung ist gefährdet. – Es ist notwendig, allgemein anzuerkennen, dass es nicht angeht, die Mitmenschen zur Arbeit zu zwingen.
Dort aber, wo der Arbeitszwang sich weiter durchsetzt, wird es in den Gesellschaften auf die Dauer zu explosiven Zuständen kommen, die viel Leid, Unglück, Trauer und Schmerz über die Menschen bringen.
Der Totalitarismus war immer die Idee, mit anderen Menschen etwas zu machen, sie zu etwas zu zwingen. - Es ist die feindselige Vorstellung von »den Anderen«.
Die Merkmale des Faschismus, die Ideologie, die hinter diesem Terrordenken steckt, weist darauf hin, auf die Bereitschaft, mit Gewalt gegen andere vorzugehen, um das eigene Denken gegen die anderen durchzusetzen.
In diese Richtung gehen alle gesetzlichen Regelungen, die darauf abzielen, die Grundrechte der Bürger auszuhebeln und die Menschen zur Verfügungsmasse zu erklären. - Und dann ist es nicht mehr weit, bis die Machthaber auf die Idee kommen, diejenigen, die nicht mithalten und nicht mitmachen können oder wollen, zu vernichten?