Sicher ist die Finanzierung des Bedingungslosen Grundeinkommens ein wichtiges Thema. Was soll man zur Finanzierung des Grundeinkommens sagen?
https://www.heise.de/amp/tp/features/Freibier-fuer-alle-4029163.html
Nicht so wichtig ist die Frage, »wie« wir das Grundeinkommen finanzieren, denn damit ist gemeint, wie die konkrete »verwaltungstechnische« Umsetzung aussieht, wir sollten aber sagen können, »warum« das Grundeinkommen finanzierbar ist.
Und das kann auch der Autor des Beitrags bestätigen, dass wir die Wertschöpfung im Land haben, die ein Bedingungsloses Grundeinkommen ermöglicht.
Bei aller Kritik an den Berechnungsgrundlagen zum Bruttosozialprodukt: Natürlich wird genug Wert geschöpft. Natürlich ist genug Geld da.
Wenn das so ist, haben wir schon einmal die Grundlage für die Finanzierung. – Jetzt könnte Herr Hammerschmitt selbst weiterforschen, wie bei einer genügend hohen Wertschöpfung das Grundeinkommen umgesetzt wird, aber er überlässt es lieber den Grundeinkommen-Befürwortern, das zu erklären.
Tatsächlich brauchen wir in der Gesellschaft aber genügend viele Menschen, die ein Interesse daran haben, dass das Grundeinkommen eingeführt wird, und es ist wichtig, dass wir alle darüber nachdenken, wie die Umsetzung aussieht.
Die Gesellschaft ist nichts anderes, wie die »Familie« oder ein kleiner Verbund an Menschen, die zusammenleben und eine Haushaltskasse haben. »Einkommen« kann einzelnen Menschen zugeordnet werden, aber ein Teil der »privaten« Einkommen kommt in die Haushalts = Gemeinschaftskasse. - Wie viel von den privaten Einkommen das ist, ist Absprachesache. Und was mit dem Geld gemacht wird, ist ebenfalls Absprachesache. Wir könnten zum Beispiel ein »Grundeinkommen« damit finanzieren.
Über »Steuern« nimmt die große Gesellschaft sich einen Teil von den privaten Einkommen in die Haushaltskasse (Staatsbudget, Länderhaushalt, Kommunalhaushalt) und über »Abgaben« werden die Pflichtversicherungen mit Geld aufgefüllt, um im »Notfall« den Bürgern etwas davon zu geben.
Das Bedingungslose Grundeinkommen wäre somit ein Teil der Steuern.
Es würde all die Leistungen ersetzen, die heute für den Lebensunterhalt der Menschen ausgegeben werden, und die Existenzsicherung »bedingungslos« allen Menschen gewähren.
Wichtige Überlegungen bei der Finanzierung des Bedingungslosen Grundeinkommen sind folgende:
Für die Finanzierung des Bedingungslosen Grundeinkommens wird kein »zusätzliches Geld« benötigt. Es müssen nicht »mehr Güter« produziert werden und es muss nicht »mehr gearbeitet« werden, um das Grundeinkommen zu finanzieren.
Indem ein Teil der bisherigen Arbeitsleistung nicht »privat« ausgezahlt wird, sondern in die »Gemeinschaftskasse« fließt. – Dies habe ich schon häufiger am »Preisstrahl« dargestellt.
Im Preis einer Ware ist der Lohn des Mitarbeiters, der Gewinn des Unternehmers, das Arbeitsentgelt der Vorleister und natürlich die Steuern. Bei Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens werden die privaten Einnahmen um den Betrag reduziert, der das Grundeinkommen ausmacht, zum Beispiel 1000, und dem Steueranteil zugeschlagen. Der Steueranteil erhöht sich. - Aber der Preis bleibt gleich!
Dass der Preis gleich bleibt, bedeutet, es muss nicht mehr produziert und auch nicht mehr gearbeitet werden, um ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu ermöglichen.
Ja, das Bedingungslose Grundeinkommen ist eine Umverteilung privater Einkommen in einen Gemeinschaftstopf, bis zu einer bestimmten Höhe, dem vereinbarten Grundeinkommen. – Deswegen bedarf die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens einer Zustimmung von einer Mehrheit in der Bevölkerung.
Für die meisten Bürger ist dieser Vorgang der Umverteilung ein »Nullsummenspiel«. Das heißt, sie zahlen zum Beispiel 1000€ Steuern ein und erhalten auch wieder 1000€, als Grundeinkommen. Das heißt, durch die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens ändert sich nichts, für die meisten der Bürger!
Nur wer zu wenig Einkommen bisher hatte, wäre bei Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens besser dran. Das sind all jene, die wir heute »arm« nennen und weniger Einkommen haben, als es die Armutsgrenze definiert. Also weniger als ca. 900 Euro. – Schlechter ist mit der Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens eigentlich niemand dran, wenn man sieht, welche Vorteile ein Bedingungsloses Grundeinkommen für die Gesellschaft, und damit für alle bringen würde: