Gemeinsam oder solidarisch

Warum heißt Michael Müllers Grundeinkommen eigentlich »Solidarisches Grundeinkommen«?

Weil er sich mit seiner Idee vom Bedingungslosen Grundeinkommen abgrenzen will?

https://www.bz-berlin.de/landespolitik/ab-juli-solidarisches-grundeinkommen-statt-hartz-iv

Wenn einer arbeiten geht, sollen alle anderen auch arbeiten. - Würde sich aber einer von allen, mit privaten Dingen beschäftigen, meinen die Vertreter der Arbeitsgesellschaft, das sei »unsolidarisch«.

Alle für einen, einer für alle. – Ist das nicht der Spruch der Musketiere.

Grundsätzlich ist diese Idee ja auch richtig. – Nur wird sie im Falle von Hartz4 falsch angewendet und sie verkehrt sich in ihrer Wirkung sogar und schadet uns allen. – Hartz4 schadet uns allen, ein Bedingungsloses Grundeinkommen würde uns allen nützen.

Warum ist die »Solidarität« in Hartz4 ein Trugschluss?

Ähnlich wie in kommunistischen und allgemein in totalitären Staaten, wird die Solidarität der Bürger »erzwungen«, während der Musketier sich »freiwillig« der Gruppe anschließen kann, die ihm hilft. - Besteht aber ein Zwang, sich der Gruppe anzuschließen, die einem hilft, ist die Hilfe der Gruppe gegenüber dem Einzelnen »vergiftet«.

Auf eine solche »Hilfe« verzichten Menschen zurecht, weil sie das Verlogene in der Hilfe sehen.

In abgeschwächter Form haben wir das Verlogene zum Beispiel in der »Armenhilfe«, wenn der Verein der hilft, gleichzeitig »Heilsbotschaften« an die Menschen verbreiten will. Dann ist die Hilfe gekoppelt an die Ideologie, die der Verein vertritt. - Die Abhängigen oder Hilfsbedürftigen sollen sich den Glaubensrichtungen der Helfer zuwenden.

Ähnlich ist es mit dem »solidarischen« Gedanken bezüglich eines Grundeinkommens. – Da wird suggeriert, nur wer sich der »Pflicht zur Arbeit« unterwirft, sei »solidarisch«. Das aber ist Ideologie. Denn diese Vorstellungen von Solidarität, schließen bei Beibehaltung von Hartz4, die Verletzung der Grundrechte der Bürger mit ein. – Ist das wünschenswert?

Die Arbeitsideologie, die die heutige deutsche Arbeitsgesellschaft ausmacht, will eine solidarische Gesellschaft, die auf »Zwang« basiert. - Sie unterstellt den Bürgerinnen und Bürgern, dass sie womöglich nicht arbeiten gehen, wenn sie nicht durch die Hartz4-Sanktionen gezwungen sind. – Das Konzept der deutschen Arbeitsgesellschaft baut somit auf »Misstrauen« auf, gegenüber der Bevölkerung. - Da die Politiker, die Wirtschaftsbosse und die Reichen, also das Establishment den Bürgern nicht traut, sollen diese per Gesetz zur Arbeit gezwungen werden.

Im Namen »Solidarisches Grundeinkommen« schwingt also mit, nur wer sich zwingen lässt und den Arbeitszwang als legitimes Mittel akzeptiert, ist solidarisch, im Sinne der Arbeitsideologie.

Niemand aber, würde bei den »Drei Musketieren« mitmachen, wenn er erkennt, dass das Mitmachen »Pflicht« ist!

Denn das Mitmachen muss immer freiwillig sein.

Wenn aber ein Solidarisches Grundeinkommen in Wirklichkeit im Kontext der Arbeitspflicht existiert, und Arbeitspflicht nichts anderes als Arbeitszwang ist, dann haben wir Zwangsarbeit in Deutschland. – Und die Zwangsarbeit wird ideologisch verbrämt und verklärt, als »solidarisch« hingestellt.

Wer aber auch nur einen Funken Freiheitswillen in sich hat, wird diesem »Angebot« die kalte Schulter zeigen und sich gegen diese Vereinnahmung wehren.

Denn »Solidarität« kann nur aus freier Entscheidung heraus entstehen. Das spüren und wissen die Menschen instinktiv.

Und schauen wir in die Geschichte, haben wir ebenfalls genügend Beispiele, dass die erzwungene Solidarität nicht funktioniert. - Denken wir nur an die DDR.

Was macht das Bedingungslose Grundeinkommen besser?

Das Bedingungslose Grundeinkommen respektiert die »Freiheit« des Einzelnen. - Es macht aus der »Existenzsicherung« keinen Popanz, sondern stellt sachlich fest, dass diese notwendig ist, für alle Menschen.

Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen werden die Grundrechte und Menschenrechte der Bürgerinnen und Bürger geachtet. - Egal welche »Arbeit« der Bürger anpackt in der Grundeinkommensgesellschaft, er macht es »freiwillig«. Und er muss sich nicht wegen seiner Existenzsicherung in Abhängigkeit zu einem »Arbeitgeber« oder anderen Menschen begeben.

Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen würde endlich wieder das Grundgesetz geachtet und respektiert. - Was heute nicht der Fall ist, in der Arbeitsgesellschaft.

Es ist wahr, dass wir Menschen womöglich »gemeinsam« unsere Lebenswelt leichter und besser gestalten können. Aber wir sollten uns nicht gegenseitig zu diesen Aktivitäten zwingen. – Das ist Unrecht!

Es genügt, wenn die Personen, die sich den Aufgaben stellen wollen und können, ihr Werk vollbringen. Das reicht. – Es ist nicht nötig, anderen Menschen zu etwas zu zwingen, damit die Gesellschaft funktioniert.