Brauchen wir andere Soziale Netzwerke?
Absolut!
Solche, die von einer öffentlichen Organisation getragen werden, ähnlich einer »Kommunikative«, die eine Internet-Plattform bereithält, die einen fairen, sachlichen Austausch zwischen den Menschen ermöglicht, ja, vielleicht sogar mit weiteren interessanten Features, die die Zusammenarbeit von Menschen an verschiedenen Orten erleichtert.
Keine Ahnung, ob das gemeint ist, bei dem, was Herr Hack da aufbaut. Wie viele Euro später, wissen wir, ob das Ergebnis unseren Vorstellungen entspricht, oder doch nur wieder eine
Kontrollbüchse ist, in die wir erst hineinmüssen, um es festzustellen.
Es hat immer auch ein bisschen mit unseren Idealen zu tun. – Etwas soll so sein, wie wir es uns vorstellen. Beispiel Kommunismus. In bin mir sicher, dass die Menschen da die richtige Idee hatten: Auf der Grundversorgung für alle, liegt das Hauptaugenmerk. Das sollten wir anpacken. – Aber die Umsetzung war dann ein Graus und viele ergriffen die Flucht, wenn sie es denn konnten?
Kommunikation soll »frei« sein. Dennoch brauchen wir ein paar Regeln. Die Gedanken sind frei. Aber nicht die Kommunikation, weil manche Ansprache schon als »Angriff« erlebt wird und manche Anrede bereits eine Konfrontation bedeutet. – Kommunikation ist demnach nicht »frei«, wenn sie funktionieren soll, wenn sie zu mehr Verständigung führen will.
Wer die Kommunikationswege kontrolliert, übt Macht aus.
Seit das Telefon erfunden wurde, gab es Versuche, es abzuhören? Haben wir die letzten Jahrzehnte nicht dennoch die privatesten Dinge über das Telefon mit anderen Menschen besprochen? Wurde nicht die Post abgefangen und Briefe geöffnet, ohne das Empfänger und Absender davon wussten? – Und dennoch schreiben sich Millionen Menschen täglich Nachrichten auf Papier oder telefonieren und erzählen sich persönlichste Dinge.
Wie kommt dieser Widerspruch zustande? Die meisten haben keine Lust oder keine Zeit sich über »Datenschutz« Gedanken zu machen, es interessiert sie nicht, sie wollen einfach die bestehenden Kommunikationswege nutzen, was eigentlich auch der Sache nach, deren Bestimmung ist.
Wer jetzt sichere Kommunikationswege anbietet, muss diese wiederum kontrollieren. Mehr Kontrolle? – Wieder Mauern hochziehen, Unerwünschtes abhalten. Oder ist das Ziel »grenzenlose« Kommunikation, »barrierefreie« Zusammenarbeit?
Eine ideale Gesellschaft ist sicherlich anzustreben, oder wenigstens in eine Richtung gehen, die immer mehr Unrecht beendet. - Welche Instrumente wir dabei verwenden, welche Informationskanäle wir nutzen, all das sollte »frei« zugänglich und uns unbenommen bleiben, wie und was wir auf diesem Weg als unterstützend gebrauchen wollen.
Geschlossene Kommunikationsbüchsen haben wir schon lange. Dazu zählen Radio und Fernsehen, als »staatstragende Elemente«, aber auch die Zeitungen, die von ihren Besitzern in die ideologisch »richtige« Spur gebracht werden. Und die »Untersuchungen« und Forschungsberichte von Instituten sind interessensgelenkt, je nach dem, wer hinter den Instituten steht und sie finanziert.
So ist kaum eine Nachrichtenquelle »frei« von Beeinflussungen.
Was bedeutet das?
Letztlich wenden wir uns den Themen, Interpretationen und Botschaften zu, denen wir zugeneigt sind. - Zu unterscheiden, was »wahr« und nicht wahr ist, ist ein hoffnungsloses Unterfangen!?
Wer auf das Kommunikationslabel achtet, geht doch schon längst »seinen« Weg. Und bei der Einschätzung von Wahrheit und Wahrheiten, sind wir weitestgehend auf uns selbst angewiesen. Instinktiv und mit Intuition finden wir heraus, was uns richtig erscheint und glaubwürdig, welchen Ideen, Absichten und Menschen wir folgen und sie aktiv begleiten wollen.
Ja, die Sozialen Netzwerke sind eine wichtige Errungenschaft, weil sie Zeitersparnis bringen, wir in Nullkommanichts einen Kontakt zu Menschen in großer Entfernung herstellen können und sich schnell Gemeinsamkeiten feststellen lassen, etwa bezüglich eines #Hashtags. - Wir Menschen werden die Nutzung von Sozialen Netzwerken beibehalten. Das scheint sicher.
Aber sollten wir nationale Lösungen wählen? Was ist mit mehrsprachigen Menschen? Nationale Lösungen können immer mit dem Hinweis auf die Lokalisierung abgelehnt werden. Egal wo die Server stehen, egal wo die Institution, die hinter einem Netzwerk steht, angesiedelt wäre. – Und bei bestimmten Themen, wie etwa das Grundeinkommen oder die Menschenrechte, wäre es kontraproduktiv, eine mehrsprachige Kommunikation auszuschließen.
Schon seit vielen Jahren gibt es »Gesprächskreise« im Internet. Meist abgeschlossene Gruppen, die mit Passwort und anonymer Bezeichnung als Name, betreten werden. Sogenannte »Foren«. Anonymität verleitet zu Radikalität. Viele Extrempositionen werden von Personen vertreten, die nicht ihren Namen sagen. Kein Wunder. Denn sie wissen ganz genau, dass wir Menschen gar nicht so zusammenleben könnten, wie sie es propagieren. Deswegen wollen sie auch lieber anonym bleiben, bei ihren Mitteilungen.
Es gilt, seriöse Soziale Netzwerke zu entwickeln.
Dazu bedarf es ausgefeilter Technik und eines Konzepts, das sofort die Mehrzahl aller Menschen in der Welt anspricht. Ein solches Soziales Netzwerk könnte auch bei der UNO angesiedelt sein.
Es ist richtig, die Aufmerksamkeit auf diese wichtigen Kommunikationsmedien zu lenken. Es gibt leider viel zu viele Menschen, die das Internet so gut wie gar nicht nutzen. Oft aus Datenschutzvorbehalten. Aber das Internet, die Software und Hardware sind Instrumente, die wir gut bei einer Demokratisierung unserer Gesellschaften gebrauchen können.
Die Datenschutzbedenken sind berechtigt, und wir brauchen diesbezüglich umsetzbare Lösungen. Unabhängig davon, sollten wir aber die Medien, die das Internet uns bietet, intensiv nutzen. Mit diesen Instrumenten unterscheiden wir uns erst bei den Vorgehensweisen von vor 40 Jahren. – Wer kein Smartphone hat, kein Tablet, keinen PC und kein Notebook, wie will eine solche Person politisch aktiv sein? - Wie vor 40 Jahren Texte im Copyshop einscannen und auf gefällten Bäumen drucken und von Hand verteilen? Sich in Hinterzimmern von Kneipen treffen und viel festnetztelefonieren und Briefe schreiben? - Au Backe.
Das Handwerkszeug des modernen politischen Aktivisten ist das Internet. Wer es nicht nutzt, ist von vorgestern!? Ja, man kann politisch möglicherweise auch etwas erreichen, wenn sich die Person jeden Morgen mit einem Plakat an die Straßenkreuzung stellt. Aber ist das effektiv? Das wäre eine Methodenauswahl, die schon sehr eigenwillig ist.
Die Sozialen Netzwerke sollen sich weiterentwickeln. – Warum Soziale Netzwerke scheitern, sollte analysiert werden. Wie ja das Soziale Netzwerk von Google, Google+, eher als gescheitert anzusehen ist. Aber nicht, weil alles an ihm schlecht war, sondern weil die Kerngedanken zu einem funktionierenden Netzwerk nicht erfasst wurden. Die Umsetzung der Beitragsveröffentlichung ist gelungen, die Darstellung der Beiträge ist gut. Facebook ist in der Umsetzung eine Katastrophe. Wenn ich die Timeline durchsehe, will ich nicht Werbung präsentiert bekommen.
Das beste Soziale Netzwerk ist »Twitter«. Auch wenn dort ebenfalls in der Timeline Werbung auftaucht. Im Grunde bräuchten nur clevere und fähige Programmierer einen »Fork« dieser Software erstellen, also eine ähnlich funktionierende Software programmieren, und den Kommunikationskerngedanken, die Art, wie in Twitter die Vernetzung der Menschen organisiert wird, in einem neuen Netzwerk beibehalten. – Und das dann »ohne Werbung« präsentieren.
Wie sollen sich die Betreiber eines solches Netzwerks finanzieren?
In einer Grundeinkommensgesellschaft wäre das nicht wirklich eine Frage. Aber leider haben wir noch die »Arbeitsgesellschaft« der Politiker.
Ein Minibeitrag könnte erhoben werden, von allen Nutzern. Also zum Beispiel ein, oder zwei Cent pro Monat. Wenn dann Millionen Nutzer das Netzwerk beleben, käme auch ein respektabler Geldbetrag zusammen.