Der Autor schreibt über das Bedingungslose Grundeinkommen aus philosophischer Sicht. Dabei orientiert er sich an Aussagen von Immanuel Kant, die er in Beziehung setzt, zu der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens.
[Der Artikel befindet sich auf der Internetseite ganz unten. Titel: Die kantianische Ethik im Bedingungslosen Grundeinkommen.]
https://www.philosophie.ch/artikel/2018/
Der Mensch hat einen »Zweck von un-bedingtem Wert«, schreibt Michael Sienhold. - Dieser steht im Gegensatz zum »Zweck von bedingtem Wert«.
»Zweck von un-bedingtem Wert« hat die Würde des Menschen. Sie wird durch den »Zweck von bedingtem Wert« verletzt. - Etwas, was der Mensch durch sein Handeln mit Leben erfüllen soll, kann er nur leisten, wenn er sein Handeln und die Begründung dafür, »sich zu eigen« macht. - Das tritt aber nicht ein, wenn er sich durch Institutionen, Behörden, SachbearbeiterInnen zu bestimmtem Handeln gedrängt fühlt, wie es in den Jobcenter und sonstigen Arbeitsämtern der Fall ist.
Aber eine Arbeitspflicht, wie sie heute in Deutschland existiert, relativiert den »unbedingten Wert der Person«. - Der Mensch scheint nichts wert zu sein, wenn er sich »bedingungslos« den Anweisungen der Behördenmitarbeitern unterwerfen muss, um existieren zu dürfen. - Die heutigen Umstände, die durch Willkürgesetze gekennzeichnet sind, stellen eine Verzerrung der Wirklichkeit dar und die Menschen spüren das.
Der »unbedingte Wert der Person«, wird durch die aktuelle Gesetzgebung der Parlamentarier in allen möglichen Parlamenten, verletzt. Wer aktuelle Gesetze (Hartz4, Rundfunkbeitrag) vergleicht mit den Grundrechten und dem Grundgesetz, wird finden, dass die Grundrechte missachtet werden.
[Das Grundeinkommen] schafft die Voraussetzung dafür, das Vernünftige wollen und tun zu können, ohne es erzwingen zu wollen, weil es nicht äußerlich erzwungen werden kann, ohne die Möglichkeit einzubüßen, moralisch gut zu sein.
Das Bedingungslose Grundeinkommen gibt dem Menschen die Freiheit, die ihm heute genommen ist. - Heute wollen Politiker, Institute und Mainstream-Medien dem Bürgersouverän vorschreiben, was er zu tun hat.
Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen würde die heutigen Verhältnisse auf den Kopf gestellt. - Heute werden die Bürger bevormundet und zwangs-integriert, durch Arbeitspflicht und Kaufzwang ausgewählter, einseitiger Medien.
In der Menschenwelt hat alles entweder einen Preis oder eine Würde. Was einen Preis hat,
an dessen Stelle kann auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen
über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde.
(Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, AA 434-435)
Dies wäre auch als Antwort zu verstehen, an alle, die meinen, der »gerechte Preis« von Waren würde es richten, und wir hätten dann eine menschenwürdige Gesellschaft. – Dass dies nicht so ist, wäre aus dem zitierten Satz von Immanuel Kant abzuleiten:
Die Würde des Mensch hat keinen Preis. Sie ist erhaben und steht über allem anderen. Nur »hergestellte Güter« haben Preise. – Aber zum Beispiel nicht der Mensch. Oder seine Kraft, die zu ihm gehört. Auch die menschliche Kraft hat keinen Preis. Selbst wenn wir ihr einen Preis zuordnen. Das können wir zwar machen, aber es ist unrecht und verletzt die Würde des Menschen.
Wenn wir uns darüber klar sind, ist das auch leichter einzuschätzen, das »moralisch« eine Verletzung der Würde des Menschen verwerflich ist, aber wir (die Institutionen!!) es dennoch machen, weil sich die Politiker und Beamte an »empirischen Zwecken« orientieren, wegen denen sie glauben, sie seien berechtigt, die Würde der Menschen zu verletzen.
Solche »empirischen Zwecke« sind all das, was uns Politiker, Institutsvertreter und Mainstreammedien tagtäglich erzählen, warum es notwendig sei, unser aller Würde zu missachten, mit all den Maßnahmen, die sie den Bürgern ständig aufdrängen und zumuten.