Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sieht da ein Gerechtigkeitsproblem.
»Dieses leistungslose Einkommen muss ja von anderen aus Leistung erwirtschaftet werden durch Steuern. Das bedingungslose Grundeinkommen fällt ja nicht vom Himmel.«
http://www.br.de/nachrichten/grundeinkommen-iw-100.html
Da hat der Herr Hüther schon recht. - Wir müssen bereits sein, von unserer Arbeit den anderen etwas abzugeben. – Aber da wir sowieso schon »für andere« arbeiten, in einer Fremdversorgungs-Wirtschaft, sollte uns das nicht sonderlich schwer fallen, einen kleinen Teil unserer Arbeit anderen zu schenken, damit die auch ihre Existenzsicherung »bedingungslos« haben, wie ich selbst.
Denn das ist ja die Idee: Wir gewähren einen kleinen Teil der Arbeit, die wir für andere machen, diesen anderen »bedingungslos«. Und wenn alle das machen, dann ist das sehr viel. Dann sind das sehr viele Steuern.
Aber warum sollten wir das tun?
Das heutige System, in dem die Arbeitgeber die Bürger »durch Arbeit ausbeuten« ist nicht menschenwürdig. Der Staat hat durch seine Gesetze die Menschen den Ausbeuter-Unternehmern ausgeliefert.
»Ungerecht« ist das Grundeinkommen doch nur für diejenigen, die nichts von ihrer Arbeit »bedingungslos« abgeben wollen. Aber von einem Grundeinkommen würden alle profitieren. Nicht nur die Grundeinkommens-Befürworter. Dass das Grundeinkommen die bessere Lösung ist, besser als das Jobcenter-System, wird sich sehr schnell erweisen, wenn erst einmal in einem Land das Bedingungslose Grundeinkommen (bGE) eingeführt ist. – Dann werden die anderen Länder und ihre Regierungen sehr schnell dieses Konzept ebenfalls haben wollen.
Natürlich muss niemand »von seiner Arbeit« den anderen etwas abgeben. Aber da werden auch die »Egoisten« sichtbar, die Hartherzigen, die Gnadenlosen. – Wenn die Existenzsicherung so einfach zu erreichen ist, mit einem Grundeinkommen, müssen diejenigen, die es nicht wollen, sich outen. Erklären, warum sie keine menschliche Gesellschaft wollen.
Sicherlich kann man immer wieder und wieder zu »Spenden« aufrufen, und eine »Notfall-Gesellschaft« aufbauen, in der alle »nur sich selbst der nächste« sind und nur »bei Bedarf« sich gegenseitig helfen. Aber es stellt sich schon die Frage, warum die Notfallhelfer so hartnäckig die bessere Lösung, nämlich »Cash«, Bargeld, dauerhaft und ohne Wenn und Aber für die Armen, ablehnen. – Irgendwann ist dieses Verhalten einfach nur noch peinlich.
Und wenn es »gerecht« sein soll, dass die Armen wenig haben, weil sie wenig »geleistet« haben, dann pfeife ich auf diese »Gerechtigkeit«. Die »modernen« Industrienationen können es sich locker leisten, auf »Zwangsarbeit« für ihre Arbeitslosen zu verzichten. Und das sollten sie auch tun, und außerdem diesen fragwürdigen Gerechtigkeitsbegriff weglassen.