Es gibt nicht wenige Grundeinkommens-Befürworter, die ihr DAFÜR-Sein in den Vordergrund rücken. Dabei ist es zu kurz gegriffen, zu glauben, man könne allein auf diese Weise ein Grundeinkommen voranbringen. Und es ist eine Verleugnung der Realität in Deutschland.
Das Grundeinkommen beschreibt die Zukunft. Aber wie sieht die Gegenwart in Deutschland aus? Sie ist menschenunwürdig, grundrechts- und menschenrechtsverletzend. Man muss also auch DAGEGEN sein, dass die Verhältnisse heute so sind, in Deutschland.
Alle Regierungen, die die Hartz4-Sanktionspraxis weiter bestehen lassen, und damit die Menschen bedrohen, sind abzulehnen.
Aber viele Grundeinkommens-Befürworter sprechen nicht darüber, ob sie gegen die aktuellen Verhältnisse sind, ob sie gegen den Merkel-Staat und die Merkel-Parteien sind. Darüber sprechen viele Grundeinkommens-Befürworter nicht. Warum?
Erst einmal ist »gegen« etwas sein, psychologisch weniger attraktiv, als »für« etwas zu sein. Und wer gegen etwas ist, kommt nicht umhin, auch »gegen« Personen zu sein, was Aggressionen und Feindseligkeiten wecken kann. Solche Situationen wollen sich die Menschen ersparen. – Sie wollen keine Konfrontation.
Das Grundeinkommen soll »organisch« irgendwie kommen. Ohne dass sich die bGE-Befürworter mit anderen »anlegen« müssen. Aber dadurch sind sie mit verantwortlich, wenn viele Menschen länger unter dem Hartz4-Regime leiden und zu Schaden kommen. - Ist ihnen das egal? Sie werden womöglich zuerst an die eigene Lage denken, die es zu schützen gilt.
Es ist deshalb nicht verkehrt, »Textbeiträge« zum Grundeinkommen dahin gehend zu überprüfen, ob der gegenwärtige Unrechts-Staat in Deutschland erwähnt wird, der die Menschen zur Zwangsarbeit nötigt, mittels der Hartz4-Sanktionen, oder ob dieser Umstand verschwiegen wird und stattdessen sich die Autoren nur am Thema »Grundeinkommen« abarbeiten.
Wer aber das Hartz4-Unrecht in Deutschland verschweigt, ignoriert oder kleinredet, der kann nicht ernst genommen werden, in der Grundeinkommens-Diskussion. Die menschenrechtsverletzenden Gesetze in Deutschland entwerten die Regierung und machen sie zu einem Regime. Ein seriöser Rechtsstaat ist Deutschland schon lange nicht mehr, da die Richter in Kumpanei mit den Politikern, dieses menschenunwürdige Treiben der Jobcenter dulden.
Wer also »über das Grundeinkommen« spricht und nicht gegen das bestehende Unrecht in der Arbeitsmarktpolitik sich äußert, ist unglaubwürdig.
Bedingungsloses Grundeinkommen reloaded
Das ist natürlich eine Herausforderung für ArbeitgeberInnen, da sie im Falle eines BGE einiges mehr bieten müssten, um ArbeitnehmerInnen zu finden und zu halten.
Unternehmen in einer Grundeinkommens-Gesellschaft müssen nicht zwangsläufig »mehr bieten«, um Mitwirkende bei einem Projekt zu finden. Es genügt, wenn die Menschen selbst nachdenken und herausfinden, ob sie ein Projekt unterstützen wollen. In einer Grundeinkommens-Gesellschaft bestimmen die Bürgerinnen und Bürger, was in einer Gesellschaft = Wirtschaft produziert und geleistet wird. Indem sie bei Projekten = Unternehmen mitwirken oder nicht mitwirken.
Warum zum Beispiel nicht ein Projekt unterstützen, welches Dienstleistungen und Produkte schafft, von denen auch ein Mitarbeiter profitiert. Warum nicht zum Beispiel in den Bereichen arbeiten, die einem wichtig erscheinen? Die Autorin des Blogbeitrags schreibt so, als ob in der Grundeinkommens-Gesellschaft die Menschen genauso nur »auf’s Geld« schauen würden, wie es heute lange der Fall war.
Man muss immer berücksichtigen, dass in einer Grundeinkommens-Gesellschaft niemand mehr »für Geld« arbeiten MUSS, wenn durch ein Grundeinkommen die Existenz gesichert ist.
Vielleicht meint sie das zum Beispiel so: Menschen, die etwa mit Schulden kämpfen, laufen mit mehr Geld Gefahr, noch mehr Schulden anzuhäufen. Langfristig ist ihnen nur geholfen, wenn sie lernen, mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Geld so umzugehen, dass sie sich möglichst nicht mehr verschulden.
Für den überwiegenden Teil der Bevölkerung ist es das gleiche Geld, wie bisher. Nur wird es zu einem Teil »bedingungslos«. Und diejenigen, die »kein Geld« oder bisher zu wenig Geld hatten, haben endlich welches, durch Umverteilung, was ihrer Menschenwürde zugutekommt.
70 Milliarden € müssten umverteilt werden, so Götz Werner in dem Buch »Sonst knallt’s«. Das sind nur ca. 9% bei einer angenommenen Gesamtsumme »Grundeinkommen« von 800 Milliarden Euro. Der Rest wird einfach »umetikettiert«. - Statt bedingt, ist es jetzt bedingungslos.
Der andere Punkt ist, dass die heute so populäre Form der staatlichen Bevormundung getarnt wird, als »Hilfe«. – Natürlich kann sich jemand Hilfe holen, im Umgang mit Geld. Aber das alles muss »freiwillig« sein, und nicht wie heute, dass die Leute von den Behörden »belästigt« werden, was sie zu tun, zu arbeiten oder fortzubilden haben.
Ein wichtiger Punkt am »Grundeinkommen« ist, die Freiheit. Die Freiheit ergibt sich aus der existenziellen Sicherheit, die ein Grundeinkommen bietet. Dies schafft Unabhängigkeit gegenüber den Ausbeuter-Unternehmern, sogenannte »Arbeitgeber«.
Aber auch die Freiheit gegenüber den Politikern ist wichtig. In immer frecheren Aktionen (Gesetze!) wollen diese die Bürger zu Sklaven erziehen. Stichwort »Zwang«. - Die Bürger zu allem Möglichen zwingen zu wollen.