Die Arbeitsgesellschaft ist kaputt

Die Arbeitsgesellschaft hat viele Nachteile

Haben es die Politiker schon gemerkt?

Wie unsere Wirtschaft aktuell funktioniert, lässt sich am Beispiel von »Ryanair« sehr gut beschreiben.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ryanair-streik-1.4125074

Wie funktioniert die »Marktwirtschaft«?

Es wird ein Angebot gemacht. Billige Flüge überall hin. Wie schafft es Ryanair seine Flüge so billig zu gestalten? Unter anderem dadurch, dass die Gehälter der Mitarbeiter deutlich niedriger sind, als bei vielen anderen Fluglinien.

Das ist eine tolle Sache für die Kunden. So soll es sein.

Allerdings sagen jetzt die Mitarbeiter, dass sie ihre Löhne und Arbeitsbedingungen für nicht angemessen empfinden.

Und wie geht es jetzt weiter?

Im Grunde sind es doch grundsätzliche Fragen, die hier im Raum stehen. Was ist zum Beispiel die Aufgabe der Wirtschaft? Sie soll die Menschen mit »Gütern und Dienstleistungen« versorgen. - Und an der Stelle könnte gleich das Bedingungslose Grundeinkommen ins Spiel gebracht werden.

Denn wenn es die Aufgabe der Wirtschaft ist, die Menschen zu versorgen, dann sollten wir gemeinsam dafür aktiv werden, dass wir alle eine Grundversorgung haben, ein Mindestmaß an Gütern, damit wir »bescheiden, aber menschenwürdig« leben können. – Was einem jetzt auffallen könnte, ist, dass an dieser Stelle noch kein Wort »über Geld« gesprochen wurde. Warum? - Weil Geld für genau diese Versorgung gar nicht nötig ist. Wir produzieren die Güter: Nahrung, Kleidung, Wohnen und Energie, und verteilen sie gleich wieder an uns alle. - Und das fortwährend jeden Tag, jeden Monat, jedes Jahr, für die Menschen, die da sind.

Da ist zu merken, dass die ganzen Wirtschaftsdiskussionen, Ideologien, Kommunismus, Kapitalismus, alles überhaupt nicht nötig ist. – Wir versorgen uns einfach gegenseitig.

Erst wenn es darüber hinaus geht und wir nicht mehr über die Grundversorgung sprechen, stellt sich zum Beispiel die Frage, ob wir bestimmte Leistungen und Güter überhaupt brauchen.

Wir könnten zum Beispiel sagen, »Flugreisen« ist ein nicht wichtiges Angebot. Es ist zumindest aber eines, welchem wir uns nur »in freier Entscheidung« zuwenden würden.

Wer also »freiwillig« fliegt, und freiwillig Flugreisen anbietet und bei einer Fluggesellschaft arbeitet, muss sich mit allen anderen Beteiligten einigen. - »Wir« wollen fliegen, »wir« wollen Flugreisen anbieten, »wir« wollen in dieser Branche arbeiten.

Sicherlich kann man sagen, dass wahrscheinlich eine ganze Menge Leute in der Luftfahrtbranche arbeiten, weil wir in der deutschen »Arbeitsgesellschaft« den Arbeitszwang haben.

Es würden also schon ein beträchtlicher Teil der Mitarbeiter wegfallen, in einer Grundeinkommensgesellschaft, die heute notgedrungen und zähneknirschend in dieser unattraktiven und ausbeuterischen Branche tätig sind.

Aber wenn diese Arbeitnehmer wegfallen würden, müssten sich diejenigen untereinander einigen, die weiterhin fliegen wollen und Flüge anbieten wollen. Dann müsste, und das ginge auch in einer Grundeinkommensgesellschaft, ein Preis gefunden werden, der sowohl ein akzeptables Einkommen den Mitarbeitern ermöglicht als auch einen Preis ermöglicht, der von den Flugwilligen als akzeptabel empfunden wird. Wohlgemerkt in einer Grundeinkommensgesellschaft, in der bereits jeder ein Bedingungsloses Grundeinkommen hat!

Was aber heute fast vollständig ausgeblendet wird, von den Politikern, aber auch von den Kunden und manchen Mitarbeitern, sind die externalisierten Kosten: Belästigung der Bevölkerung, die rund um die Flughäfen wohnen. Drastischstes Beispiel ist sicherlich der Frankfurter Flughafen, wo die Politiker aller Parteien rigoros die Anwohnerinteressen nach Lärmschutz ignorieren, Hauptsache die »Arbeitsgesellschaft« kann Billiglohnjobs anbieten, am Flughafen.

Es ist ja kein Zufall, dass ausgerechnet Ryanair die Fluggesellschaft ist, die sich am Frankfurter Flughafen niedergelassen hat. – Möglichst billig über die Köpfe der Leute fliegen, damit sie krank werden?

Die krankmachenden Kosten des Flugbetriebs sind natürlich nicht in den Flugbetriebskosten berücksichtigt, weil das die Vertreter der »Arbeitsgesellschaft« nicht interessiert. Hauptsache wir haben »Niedriglohnjobs« mit denen Merkel angeben kann. - Dann heißt es wieder, wir hätten so viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze wie noch nie, und damit wollen die Politiker Punkte sammeln. – Dabei sind sie erkauft durch massenhaft Nachteile, wie zum Beispiel externalisierte Kosten.

https://www.natureandmore.com/de/true-cost-of-food/was-sind-externalisierte-kosten

Das heißt, die die fliegen und die Luftfahrtbranche fördern, denen ist das egal, wen sie damit belästigen und schädigen, Hauptsache der Egoismus wird bedient und zwanghaft werden Niedriglohnjobs geschaffen.

In einer Grundeinkommensgesellschaft könnten die Leute sich eher sozialverträglich verhalten. Wenn sie einsehen, dass der Flugbetrieb andere Menschen krank macht, könnten sie auf die Arbeit am Flughafen verzichten. – Heute jedoch werden die Leute zur Arbeit am Flughafen gezwungen. Wenn sie sich beim Jobcenter »geldlos« melden [1], bekommen sie Arbeitsplatzvorschläge am Flughafen, und wer dreimal einen Job dort ablehnt, kann sanktioniert werden. - Das ist die Drohung.

So wird die gesundheitsschädliche Arbeit den Leuten aufgenötigt und ermöglicht, durch die Jobcenter und Arbeitsagenturen, damit sie ihre Vermittlungsquoten erreichen und die Ideologie der »Arbeitsgesellschaft »am Leben erhalten.

[1]

Im Behördensprech: arbeitslos