Wichtig ist bei einer solchen Bewegung, klipp und klar zu sagen, was sie genau vertritt.
Jetzt könnte jemand meinen, das reicht als Beschreibung, für ein gemeinsames Anliegen »Bedingungsloses Grundeinkommen«.
Es sollte aber noch die »Finanzierung« mit in den Katalog der Kriterien genommen werden.
Die Finanzierung geschieht über eine Verrechnung mit bestehenden Einkommen. Nur wer heute zu wenig Einkommen hat, bekäme wirklich mehr.
Warum sollte dieses Kriterium mit aufgenommen werden, für eine Grundeinkommensbewegung?
Erst einmal muss die Finanzierung erklärt werden. Und wer zum Beispiel sagt, das bestehende Sozialsystem in Deutschland soll beibehalten werden und ein Bedingungsloses Grundeinkommen käme »oben drauf«, vertritt ein unseriöses Konzept.
Es macht aber keinen Sinn, in einer seriösen Grundeinkommensbewegung unseriöse Vorschläge zu vertreten.
Sicher werden jetzt einige sagen, aber mit dieser Einschränkung würde man eine Reihe von Grundeinkommen-Befürwortern ausschließen. – Dann sollen die »Oben-drauf« Grundeinkommen-Befürworter eben eine eigene Grundeinkommensbewegung gründen.
Es ist sinnvoll, von Anfang an nur etwas zu propagieren, was alle auch unterstützen können.
Und ein ideologischer Ansatz von Grundeinkommen-Finanzierung (»Das sollen die Reichen bezahlen!«) passt nicht zu einer Grundeinkommensbewegung, die hier zur Diskussion steht.
Ein sachlicher und neutral formulierter Ansatz, ist da am besten.
• Das Grundeinkommen erhält jeder bedingungslos. - Entweder als Geld oder in Form von Produkten, zum Beispiel »Strom«.
• Das Grundeinkommen ist für alle Bürgerinnen und Bürger ein Grundrecht und Menschenrecht.
• Das Grundeinkommen erhält jeder in existenzsichernder Höhe.
• Finanzierung: Das Grundeinkommen hat bereits jeder in seinen Einkommen? Dann wird es aus der bisherigen Quelle herausgerechnet und »bedingungslos« gestellt. - Und wer es noch nicht hat oder noch nicht in voller Höhe, bekommt es bis zu vereinbarten Höhe ausgezahlt.
Neuestes Beispiel ist Richard David Precht. Der Mann wird als »Grundeinkommen-Befürworter« angesehen. Warum? – Weil er sagt, ja, ich bin für das »Bedingungslose Grundeinkommen«.
Lässt man aber die Leute ausreden oder äußern sie sich umfassender zu dem Thema, über die Zeit, dann können die dollsten Sachen dabei herauskommen. – So zum Beispiel bei Herrn Precht, dass er das Grundeinkommen erst für Personen über 21 Jahren haben will, und für Kinder gar nicht.
https://twitter.com/Ralph_Boes/status/1018589565660160000?s=09
Oder, dass er glaubt, die Schweiz bräuchte kein Grundeinkommen.
Was kommt noch, demnächst?
Um nicht jedes Mal überrascht zu werden, welche »eigenwilligen« Vorstellungen die Leute von einem Bedingungslosen Grundeinkommen haben, wäre es besser, die Version zu konkretisieren, der sich eine Grundeinkommensbewegung widmet.
Wir müssen das gleiche Fundament unter den Füßen haben!
Sonst ist eine Zusammenarbeit gar nicht zu leisten.