Pilgerwege in Tschechien

1. Jakobswege in Tschechien
   - Südliche Hauptroute („Všerubská trasa“): ehem. Kloster Zbraslav (dt. Königsaal) über Mníšek pod Brdy (dt. Mnischek), Dobříš (dt. Doberschisch), Příbram-Svatá Hora (dt.  Pribram-Heiliger Berg), Nepomuk (dt. Pomuk), Klatovy (dt. Klattau) und Kdyniě (dt. Neugedein) bis zum Grenzübergang Všeruby (dt. Neumark) / Eschlkam und weiter auf dem ostbayerischen Jakobsweg Richtung Regensburg
   - Nördliche Hauptroute („Železná trasa“): von Prag durch die Pilsener Region (Stříbro dt. Mies, Kladruby dt. Kladrau), bis zum Grenzübergang Železná (dt. Markt Eisenstein), dann weiter nach Nürnberg und Rothenburg ob der Tauber zum Fränkischen Jakobsweg
   - Ostböhmische Route
   - Südböhmische Route
   - Mährisch-Schlesische Route 

2. Kyrill-und-Method-Weg
   europäische Pilgerroute, anteilig in Tschechien
   verschiedene Wege, die nach Velehrad, dem Wirkungsort der Slawenapostel, führen
   - Erzbischofsweg: von Olomouc-Svatý Kopeček (dt. Olmütz- Heiligenberg oder Mariendorf) nach Velehrad
   - Beskidenweg: von Stożek Mały (dt. Kleiner Kegel, ein Berg an der tschechisch-polnischen Grenze) nach Velehrad
   - Weiße-Karpaten-Weg: von Trenčín (dt. Trentschin) in der Slowakei und Žítková (dt. Schitkowa) nach Velehrad
   - Großmährischer Weg: von Hodonin (dt. Göding) und Mikulčice (dt. Mikolschitz) nach Velehrad
   - Böhmisch-Mährischer Weg: von der Burg Levý Hradec und Praha-Dejvice (dt. Prag-Dewitz) nach Velehrad 

3. Via Exulantis (Tschechien/Polen/Deutschland)
   Suchdol in Mährisch-Schlesien (tschech. Suchdol nad Odrou) - durch Schlesien (Polen) - Piława Górna (dt. Ober-Peilau) - Herrnhut in der Oberlausitz (sorb. Ochranow, tschech. Ochranov), 466 Kilometer 

4. Hus-Weg
   ein grenzüberschreitender Weg zum Verlauf der letzten Reise des böhmischen Reformators Jan Hus
   Er ist etwa 780 Kilometer lang und führt von Prag über Bärnau, Nürnberg, Ulm und Meckenbeuren nach Konstanz am Bodensee.

5. Pilgerweg vom Prager Loreto zur Loretokapelle im Kloster Hájek (dt. Waldl)
   18 Kilometer, entlang des Weges befinden sich 12 Nischenkapellen (ehemals 20) aus dem Spätbarock
   Prager Loreto - Dlabačov - Stift Břevnov (dt. Breunau) - Ladronce (oberhalb des Tals des Motolský-Bachs) - Bílá hora (Wallfahrtskirche Maria vom Siege am Weißen Berg) - Hostivice - Litovice (dt. Littowitz) - Hájek 

6. Pilgerweg nach Velehrad
   Vranov nad Dyjí (dt. Frain) in Südmähren bei Znojmo (dt. Znaim) – Wallfahrtsort Velehrad
   153 km, seit 2001 ausgeschildert

7. Pilgerweg nach Velehrad
   Wallfahrtsberg Svatý Hostýn (dt. Hostein) – Wallfahrtsort Velehrad
   62 km, seit 2008

8. Marienwallfahrtsweg nach Mariastock (Skokovská stezka)
   vom Kloster in Teplá (dt. Tepl) nach Skoky (Ortsteil von Žlutice) / dt. Mariastock bei Luditz
   58 km, seit 2010 ausgeschildert 

9. Pilgerweg nach Altbunzlau
   Praha (dt. Prag)  - Stará Boleslav (dt. Altbunzlau)
   Dieser Weg folgt den Spuren des hl. Wenzels, der am 28. September 935 (oder 929) vor der Kirche St. Cosmas und Damian in Stará Boleslav ermordet wurde. Seinen Leichnam hatte man dort zunächst auch beigesetzt. Er wurde aber am 4. März 938 (oder 932) zur Prager Veitskirche überführt. Später wurde der 4. März auch als Feiertag der Überführung der Gebeine des hl. Wenzels gefeiert. In Prosek, an der Stelle, wo der Trauerzug mit dem toten Fürsten geruht hatte, wurde später die Wenzelskirche, eine der ältesten Kirchen Prags, errichtet. An der Stelle seiner Ermordung in Stará Boleslav wurde eine dem hl. Wenzel geweihte Kirche errichtet.
   Seit der Zeit Kaiser Karls IV. im 14 Jh. gab es regelmäßig Pilgerreisen vom Prager Veitsdom nach Altbunzlau (besonders am 28. September), die nach 50-jähriger Unterbrechung im Jahr 2003 wieder aufgenommen wurden.
   Wegverlauf:
   Praha – Kbely (dt. Gbell) – Vinoř (dt. Winor) - Podolanka – Dřevčice – Vrábí (dt. Wrabi) - Brandýs nad Labem (dt. Brandeis) – Stará Boleslav (dt. Altbunzlau)
   oder über Přezletice (dt. Predletitz) - Popovice (dt. Popowitz) - Brandýs nad Labem (dt. Brandeis) - Stará Boleslav (dt. Altbunzlau)
   Der Marienwallfahrtsweg von Prag nach Altbunzlau zur Madonna in der Mariä-Himmelfahrt-Kirche folgt dem gleichen Weg.
   Weitere Verläufe von Pilgerwegen ab Altbunzlau:
   östlich der Elbe verläuft der Wallfahrtsweg ab Altbunzlau als sog. Polnischer Weg,
   nordöstlich verläuft der Wallfahrtsweg weiter als "stezka nisko-jizerská" ("Neiße-Iser-Weg"), der dann hinter Liberec (dt. Reichenberg) auf den Zittauer Pilgerweg trifft

10. Pilgerweg von Březnice nach Svatá Hora bei Příbram
    Der Wallfahrtsweg von Březnice (dt. Bresnitz) nach Svatá Hora bei Příbram (dt. Pribram) verbindet die ehemalige Jesuitenresidenz in Březnice mit dem Wallfahrtsort Kloster Svatá Hora (dt. Heiliger Berg). 

11. Franziskusweg
    Pilgerweg und Meditationsweg (als Rundweg ausgeschildert) in Blahutovice (dt. Blattendorf), einem Ortsteil der Gemeinde Jeseník nad Odrou (dt. Deutsch Jaßnik) im Kreis Nový Jičín (dt. Neu Titschein) in Mährisch-Schlesien

siehe auch:

Wallfahrtskirchen in Tschechien (Gesamtliste) 

Wallfahrtsorte in Mitteleuropa