Lutherische Kirchen in Skandinavien und im Baltikum




In der Zeit der Christianisierung unterstand das Gebiet Skandinaviens dem Erzbistum Hamburg-Bremen, ab 1104 dem Erzbischofssitz von Lund. In der Folgezeit entstanden weitere Erzbischofsitze.


Dänische Volkskirche

  1. Bistum Aalborg: Dom St. Budolfi

  2. Bistum Aarhus: Dom St. Clemens

  3. Bistum Fyn (dt. Fünen): Dom St. Knud in Odense

  4. Bistum Haderslev (dt. Hadersleben): Marienkirche, auch Dom genannt

  5. Bistum Helsingør (dt. Helsingör): Dom St. Olai

  6. Bistum København (dt. Kopenhagen): Frauenkirche = "Dom zu Kopenhagen"
    Der Bischof von Kopenhagen ist der "Primus inter pares" bei den dänischen Bischöfen.

  7. Bistum Lolland-Falster: Sitz in Nykøbing Falster, Domkirche in Maribo

  8. Bistum Ribe (dt. Ripen): Dom St. Marien

  9. Bistum Roskilde: Dom zu Roskilde

  10. Bistum Viborg: Frauenkirche = "Dom zu Viborg"

  11. Bistum Grönland: Sitz in Nuuk (dän. Godthåb), Erlöserkirche als Domkirche
    historisches Bistum in Grönland: Bistum Gardar oder eigentlich Garðar (moderner Name des Ortes ist Igaliku) 1126 - 1378,
    heutzutage Titularbistum der katholischen Kirche

    historische Bistümer Dänemarks:

  12. - Bistum Slesvig (dt. Schleswig, Schleswig-Holstein)

  13. - Bistum Vestervig 1070 - 1134

  14. - Bistum Børglum ab 1134

  15. - Erzbistum Lund ab 1066 (heute Schweden)

  16. - Bistum Dalby 1060 - 1066 (heute Schweden)

    außerdem:

  17. - Flensburg dän. Flensborg: Heiliggeistkirche dän. Helligåndskirken (Sitz der Dänischen Volkskirche in Südschleswig)


Färöische Volkskirche

  1. Tórshavn (dän. Thorshavn, dt. Thorshaven): Domkirche
    Sitz des Bischofs einer eigenständigen Färöischen Volkskirche seit 1990

    historisches Bistum auf Färöer:

  2. - Kirkjubøur (dän. Kirkebø) um 1100 - 1538: Ruine des Doms St. Magnus (vor 1300), Dom St. Olav (ab dem 13. Jh.)


Isländische Staatskirche

  1. Bistum Reykjavík: Domkirche von Reykjavík

    historische Bistümer in vorreformatorischer Zeit:

  2. - Hólar: Domkirche in Hólar
    (außerdem Titel eines evangelisch-lutherischen Titularbistums und eines katholischen Titularbistums)

  3. - Skálholt: Domkirche in Skálholt
    (außerdem Titel eines evangelisch-lutherischen Titularbistums und eines katholischen Titularbistums)


Norwegische Kirche

  1. Bistum Nidaros mit Sitz in Trondheim (alter Name war Nidaros)
    Der Dom von Nidaros war die Kathedrale des norwegischen Erzbistums, mit dem Schrein des hl. Königs Olaf als das "Herz Norwegens" bezeichnet.

  2. Bistum Oslo: Dom zu Oslo
    (alter Name war Bistum Aggershuus, dann später bis 1919 Bistum Christiana)

  3. Bistum Borg mit Sitz in Fredrikstad: Domkirche von Fredrikstad

  4. Bistum Hamar: Neue Domkirche; noch Ruinenreste der 1567 zerstörten Domkirche vorhanden

  5. Bistum Tunsberg mit Sitz in Tønsberg (alter Name war Tunsberg): Dom von Tønsberg

  6. Bistum Agder und Telemark mit Sitz in Kristiansand: Dom zu Kristiansand

  7. Bistum Stavanger: Domkirche St. Swithun (älteste Bischofskirche Norwegens)

  8. Bistum Bjørgvin mit Sitz in Bergen (alter Name war Bjørgvin): Dom St. Olav

  9. Bistum Møre mit Sitz in Molde: Dom zu Molde

  10. Bistum Sør-Hålogaland mit Sitz in Bodø: Dom zu Bodø

  11. Bistum Nord-Hålogaland mit Sitz in Tromsø: Dom zu Tromsø
    Außerdem gibt es in Tromsø auch noch die sog. "Eismeerkathedrale", die aber keine Bischofskirche ist, sondern Pfarr- und Seemannskirche.

  12. Bischofsamt (seit 2011) für den Präses der Bischofskonferenz, ihm untersteht die Nidarosdompropstei in Trondheim

    ehem. Bistum:

  13. - Bistum Shetland (norweg. Hjaltland). im Mittelalter zum Erzbistum Nidaros, später Teil von Schottland


    außerdem:

  14. Evangelisch-Lutherisches Bistum Norwegen (von der Evangelisch-lutherischen Kirche Norwegens abgespaltene nichtliberale lutherische Kirche)


Schwedische Kirche

  1. Erzbistum Uppsala: Dom zu Uppsala

  2. Bistum Göteborg: Dom zu Göteborg

  3. Bistum Härnösand: Dom zu Härnösand

  4. Bistum Karlstad: Dom zu Karlstadt

  5. Bistum Linköping: Dom zu Linköping

  6. Bistum Luleå: Dom zu Luleå

  7. Bistum Lund: Dom zu Lund

  8. Bistum Skara: Dom zu Skara

  9. Bistum Stockholm: Dom St. Nicolai in Stockholm

  10. Bistum Strängnäs: Dom zu Strängnäs

  11. Bistum Visby: Dom zu Visby

  12. Bistum Västerås: Dom zu Västerås

  13. Bistum Växjö: Dom zu Växjö

    ehemalige Bistümer in Schweden:

  14. - Bistum Kalmar (1678 - 1915, zum Bistum Växjö): Dom zu Kalmar

  15. - Unabhängige Superintendenz Mariestad (1580 - 1646, zum Bistum Karlstad): Dom zu Mariestad

    außerdem:

  16. Schwedische Missionsprovinz (von der Schwedischen Kirche abgespaltene nichtliberale lutherische Kirche): Sitz in Göteborg


Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands

  1. Erzbistum Turku (seit 1276): Dom von Turku (schwed. Åbo)

  2. Bistum Tampere (seit 1923): Dom von Tampere (schwed. Tammerfors)
    ehemalige Bischofssitze:
    Viipuri (1554 - 1723): Alter Dom von Viipuri (schwed. Viborg, russ. Выборг)
    Porvoo (1723 - 1923): Dom von Porvoo (schwed. Borgå)

  3. Bistum Oulu (seit 1900): Dom von Oulu (schwed. Uleåborg)
    vorher Bischofssitz in Kuopio (1851 - 1900)

  4. Bistum Mikkeli (seit 1945): Dom von Mikkeli (schwed. S:t Michel)
    ehemalige Bischofssitze:
    Savonlinna (1779 - 1924): Dom von Savonlinna (schwed. Nyslott)
    Viipuri (zeitweise 1924 - 1945)

  5. Bistum Borgå: Dom von Borgå (finn. Porvoo)
    Bistum der schwedischsprachigen Gemeinden in Finnland (seit 1923)

  6. Bistum Kuopio (seit 1939): Dom von Kuopio

  7. Bistum Lapua (seit 1959): Dom von Lapua (schwed. Lappo)

  8. Bistum Helsinki (seit 1959): Dom von Helsinki (schwed. Helsingfors)

  9. Bistum Espoo (seit 2004): Dom von Espoo (schwed. Esbo)

    außerdem:

  10. Evangelisch-Lutherische Kirche des Ingermanlandes in Russland (Sitz in St. Petersburg)
    Bischofssitz In St. Petersburg: Marienkirche
    Propsteien:
    1. St. Petersburg russ. Санкт-Петербург, finn. Pietari
    2. West-Ingermanland, Sitz in Skworzy russ. Скворицы, finn. Skuoritsa (oder Kuoritsa), schwed. Skvorits, dt. Skworitz
    3. Karelien, Sitz in Murmansk russ. Мурманск, finn. Muurmanni
    4. Moskau russ. Москва, finn. Moskova
    5. Wolgagebiet, Sitz in Saratow russ. Саратов
    6. Ural, Sitz in Joschkar-Ola russ. und mari Йошкар-Ола
    7. Sibirien, Sitz in Omsk russ. Омск

  11. Evangelisch-Lutherisches Missionsbistum Finnland (von der Evangelisch-lutherischen Kirche Finnlands abgespaltene nichtliberale lutherische Kirche): Sitz in Helsinki


Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche

  1. Erzbistum Tallinn: Sitz der Erzbischofs, Tallinner Dom St. Maria
    - Westliche Region, Bischofssitz in Haapsalu dt. und schwed. Hapsal
    - Südliche Region, Bischofssitz in Tallinn dt. und schwed. Reval
    - Nördliche Region, Bischofssitz in Tartu dt. und schwed. Dorpat, russ. früher Юрьев

  2. Estnisch Evangelische-Lutherische Kirche im Ausland (Estonian Evangelical Lutheran Church Abroad): Sitz des Bischofs in Toronto


zu den mittelalterlichen Bistümern und Bischofssitzen in Estland siehe:

Bistümer und Territorien im Deutschordensland um 1460


Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands

  1. Erzbistum Rīga (dt. Riga, russ. Рига, poln. Ryga): Dom zu Riga

  2. Bistum Liepāja (dt. Libau, russ. Лиепая, poln. Lipawa): Dreifaltigkeitskathedrale

  3. Bistum Daugavpils (dt. Dünaburg, russ. Двинск, poln. Dźwińsk oder Dyneburg)


zu den mittelalterlichen Bistümern und Bischofssitzen in Lettland siehe:

Bistümer und Territorien im Deutschordensland um 1460


Evangelisch-Lutherische Kirche Litauens

(Kleine Diasporakirche, umfasst auch das Territorium von Weißrussland, außerdem Gemeinden in Nordamerika)

  1. Bischofssitz in Vilnius poln. Wilno, dt. Wilna