Wallfahrtskirchen in Wien

  1. Dom St. Stephan (1. Bezirk)

    Gnadenbild Maria Pócs (Maria Pötsch)
    ikonografischer Typ der "Hodogetria" (= "Wegweiserin")
    1676 ließ der ungarische Bauer László Csigri das Bild als Dank für seine Befreiung aus türkischer Gefangenschaft malen, verkaufte es dann aber an Lorenz Hurta, der es der griechisch-katholischen Kirche in Pócs (Pötsch), einem Dorf im Bistum Erlau (ung. Eger), stiftete. Vom 04.11.1696 bis 08.12.1696 ereignete sich das Tränenwunder, das auch kirchlich bestätigt wurde: Die Gottesmutter vergoss Tränen.
    Am 01.03.1697 wurde es auf kaiserlichem Befehl nach Wien gebracht und zog in 33 Prozessionen von einer Wiener Kirche zur anderen. Seit dem 01.12.1697 hat das Gnadenbild endgültig seinen Platz im Dom gefunden, sogleich setzte die Wallfahrt ein. Dem Gnadenbild wird auch der Sieg des Prinzen Eugen über die Türken in der Schlacht bei Zenta zugeschrieben. Die Maria Pócs wurde Vorbild für weitere Staats- und Stadtheiligtümer.
    Das Tränenwunder ereignete sich danach jedoch wiederholtermaßen nur bei der Kopie in Pócs. So wurde auch dieser Ort eine bedeutende Wallfahrtsstätte und heißt seitdem Mariapócs.
    "Tränenfest" im Dom St. Stephan am 4. November (oder am Sonntag danach)
    "Fest der Aufstellung des Bildes im Stephansdom" am 1. Sonntag im Juli
    Im Stephansdom gibt es außer dem Gnadenbild Maria Pötsch noch weitere Gnadenbilder und Kultobjekte, die in den letzten Jahrhunderten, teilweise bis in die Gegenwart verehrt wurden:
    Kolomanistein
    1360 von Rudolf IV. im Bischofstor des Doms eingefügt
    Auf diesem Stein sollen dem hl. Koloman die Beine abgesägt wurden sein bei seinem Martyrium in Stockerau.
    Dienstbotenmuttergottes
    Nach einer Legende wurde ein Dienstmagd durch die Hilfe dieses Bildes von einer falschen Anschuldigung befreit. Als auf Befehl Kaiser Josephs II. 1784 die damaligen prunkvollen Kleider der Madonna entfernt werden sollten, begann die Statue zu weinen und rief: "Kleidet mich nicht aus!" Das soll auch den aufgeklärten Kaiser überzeugt haben und er ließ dem Gnadenbild seine Gewänder.
    Himmelspförtnerin in der Eligiuskapelle
    Muttergottesfigur aus dem 13. Jh. mit späteren Überarbeitungen, stammt aus dem 1783 aufgelösten Himmelpfortkloster
    Auch Maria Theresia war eine große Verehrerin der Himmelspförtnerin
    Kapelle Unseres Lieben Herrn Haarwuchs
    (eigentlich Tirnakapelle oder Savoyschenkapelle oder Kreuzkapelle genannt, mit Grabmal des Prinzen Eugen)
    Der Figur des Gekreuzigten am Kruzifix hat der Überlieferung nach echte nachwachsende Haare.
    Zahnwehherrgott
    an der Außenseite des Hauptportals
    ein dornengekrönter, leidender Heiland
    Der Legende nach wurden drei diese Herrgottsfigur lästernde Zechbrüder mit Zahnschmerzen bestraft, die aber wieder verschwanden, sobald sie reuig zum Herrgott beteten.
    auch heute noch bei Zahnschmerzen angerufen
    Gnadenbild Unserer Liebe Frau, auch Maria in der Sonne genannt
    am Frauenaltar
    Typus der Maria in der Sonne auf der Mondsichel, etwa 1493 gestiftet
    Reliquienschatzkammer
    mit Reliquien von ca. 250 Heiligen
    Fiaker-Wallfahrt nach St. Stephan
    am 30. August, dem Tag des hl. Fiacrus
    Der Stephansdom liegt auch auf dem "Jakobsweg Wien" (Jakobskirche in Schwechat - Herz-Jesu-Kirche in Kaisermühlen - Stephansdom - Michaelerkirche - Jakobskirche in Purkersdorf)

  2. Pfarr- und Ordenskirche St. Augustin (1. Bezirk)

    beim Josefsplatz, ehem. Hofpfarrkirche, zweite Hofkapelle Wien
    Maria Loreto
    Das Gnadenbild ist eine vergoldete Statue der Maria Loreto vom Typ der Schwarzen Madonna. Die Lauretanische Gnadenstatue galt als Hausmutter des Erzhauses Österreich. Die erste Loretokapelle nördlich der Alpen nach Ausbreitung der Legende von der Übertragung des Hl. Hauses nach Tersato (kroat. Trsat) und schließlich nach Loreto befand sich in Sollenau am Steinfeld. In der Loretokapelle von St. Augustin befindet sich seit 1758 auch ein Stein des Hl. Hauses aus Nazaret. Die Loretokapelle in St. Augustin wurde am 12.09.16527 geweiht und 1784 wieder abgerissen, doch auf Drängen des Volkes neu errichtet und am 27.07.1784 neu geweiht.
    Gnadenbild von Santa Maria Maggiore in Rom (Kopie)
    Diesem Gnadenbild wird der Sieg Prinz Eugens bei Peterwardein am 15.08.1716 zugeschrieben.
    Bild der hl. Apollonia
    außerdem einer ihrer Zähne in einer Barockmonstranz
    Die hl. Apollonia gilt als Nothelferin bei Zahnschmerzen.
    Gebeine der hl. Viktoria
    Katakombenheilige
    Bild der hl. Rita von Cascia
    1952 von Pater Anselm Lobpreis geschaffen, Beginn einer neuen Wallfahrt
    außerdem:
    - Verlobungsring Kaiser Josefs II. am Finger der Muttergottes von Loreto
    - ein Ring König Gustav Adolfs von Schweden, den er in der Schlacht bei Lützen am Finger trug
    - Kriegstrophäen türkischer Herkunft

  3. Pfarr- und Kollegiumskirche St. Michael (1. Bezirk)

    Maria Candia
    Ikone vom Typ "Hodegetria" = "Maria Wegweiserin"
    entstanden auf Kreta um das Jahr 1540
    (Candia ist der italienische Name für Kreta bzw. für die Stadt Hieraklion während der venezianischen Herrschaft von 1204 bis 1669)
    1669 musst Candia geräumt werden, die Österreicher kämpften unter Oberst Ulrich Freiherr von Kielmannsegg auf der Seite der Venezianer. Sie erhielten freien Abzug und nahmen die Ikone mit nach Wien. Seit dem Pestjahr 1689 ist sie als wundertätig bekannt.
    Das Gnadenbild wurde 1975 gestohlen, jedoch 1977 wieder aufgefunden. Bis 1923 betreuten Barnabiten die Kirche und die Wallfahrt, seitdem die Salvatorianer.
    Maria im Pfeiler
    eine Pietà aus dem 15. Jh.
    Die Pietà stand ursprünglich auf einer kleinen Säule in der damaligen Meggauischen Kapelle (heute Theresien- und Pauluskapelle). Der Name wird mit Unserer Lieben Frau von der Säule in Zaragoza in Verbindung gebraucht. Später wurde für das Gnadenbild eine eigene Kapelle gebaut.
    Verehrung des hl. Blasius in der Michaelerkirche
    Verehrung des hl. Judas Thaddäus in der Michaelerkirche
    Die Michaelerkirche liegt auch auf dem "Jakobsweg Wien" (Jakobskirche in Schwechat - Herz-Jesu-Kirche in Kaisermühlen - Stephansdom - Michaelerkirche - Jakobskirche in Purkersdorf)

  4. Maria am Gestade (1. Bezirk)

    Maria am Gestade ist die älteste Marienkirche Wiens. Die Kirche wurde früher auch "Maria Stiegen" genannt. Es ist die Klosterkirche der Redemptoristen in Wien.
    Der Legende nach soll der Passauer Bischof Madalvin um 880 den Auftrag zum Bau einer ersten Kirche an dieser Stelle gegeben haben. Schiffer besuchten damals das erste Gnadenbild der Muttergottes, das deshalb auch "Fischermadonna" genannt wurde. Dieses erste Gnadenbild ist nicht mehr erhalten.
    Das zweite Gnadenbild ist eine gekrönte Madonna. Die Bezeichnung für den Typ dieses Madonnenbildes geht auf den hl. Bernhard von Clairvaux zurück und trägt den Namen "Scala coeli" (= Himmelsleiter).
    In Maria am Gestade finden sich weitere Bilder, Statuen und Reliquien, die verehrt werden:
    - Ort der Heiligsprechung von Alfons Maria von Liguori
    - Reliquien des Clemens Maria Hofbauer seit 1862 hier, nachdem sie aus Maria Enzersdorf hierher gebracht wurden (in der rechten Kapellennische des Langhauses)
    - Verehrung der hl. Philumena (seit dem 19. Jh.)
    - Gnadenbild der Muttergottes von der Immerwährenden Hilfe (in der linken Kapellennische des Langhauses)
    - Bilder des hl. Josef und der hl. Familie
    - Verehrung der hl. Slawenapostel Kyrill und Methodius
    - Verehrung des Hl. Gerard Majella, Redemptorist, seit 1905
    - Grabmal für ehrw. Pater Wilhelm Janauschek (1859 - 1926), Seligsprechungsprozess eingeleitet, 2014 heroischer Tugendgrad anerkannt, Gedenktag: 30. Juni

  5. Kirche am Hof "Zu den neun Chören der Engel" (1. Bezirk)

    Die Kirche ist heute die Pfarrkirche der kroatischen Gemeinde in Wien.
    Mariensäule vor der Kirche
    Immakulatafeiern anlässlich der Weihe Österreichs an die Muttergottes durch Kaiser Ferdinand III., jährlich zum 24. Mai Prozession zur Mariensäule
    Stanislauskapelle in der nahen Kurrentgasse
    Verehrung der Jesuitenheiligen: hl. Stanislaus, hl. Aloysius, hl. Petrus Kanisius, hl. Franz Xaver und hl. Ignatius von Loyola
    Verehrung des hl. Judas Thaddäus

  6. Franziskanerkirche Hl. Hieronymus (1. Bezirk)

    i
    n der Franziskanerkirche wird die Marienstatue "Madonna mit der Axt" verehrt.
    Der Legende nach befand sie sich ursprünglich im Kloster in Grünberg in Böhmen (tschech. Zelená Hora), das von Heinrich dem Frommen gestiftet worden war. Als dieses Kloster 1464 durch den böhmischen Oberstburggrafen Zdenko von Sternberg in ein Schloss umgewandelt wurde, verblieb die Statue in der nunmehrigen Schlosskirche. Später wurden die Herren von Grünberg, zu der berühmten gräflichen Familie Sternberg gehörig, protestantisch. Die Statue blieb aber bis etwa 1770 unbehelligt. Erst Andreas von Sternberg wollte die Statue vernichten. Sie widerstand jedoch sowohl dem Feuer wie der Axt. Eine Hacke in ihrer linken Schulter erinnert an den vergeblich gebliebenen Versuch. Nachdem der jüngere Bruder von Andreas, der streng kath. Graf Ladislaus, Majoratsherr geworden war, kam das Standbild wieder zu Ehren. Als er 1603 gegen die Osmanen nach Ungarn zog, nahm er die Statue mit und ließ sie in seinem Zelt aufstellen. Da er Schulden hatte, musste er sie noch im selben Jahr an den polnischen Edelmann Peter von Turnoffsky verkaufen. Weil dessen Gattin Protestantin war und die Madonna verspottete, schenkte er das Standbild dem Franziskanerkloster in Wien. Die Franziskaner berichteten von der Wundertätigkeit der Madonna, was aber erst 1673 kirchlich anerkannt wurde. Während der Josephinischen Reformen war zeitweise die Verehrung der Madonna unterbrochen, die inzwischen bekleidet und geschmückt worden war. Seit Ferdinand II. kamen immer wieder österreichische Herrscher hierher, um Sieg zu erbitten oder um Frieden zu beten. Die Tradition setzt sich im Rosenkranz-Sühnekreuzzug für den Frieden fort, die vom Diener Gottes Petrus Pavlicek, dessen Grab sich in der Franziskanerkirche befindet, begründet wurde.
    In der Franziskanerkirche werden außerdem die Gebeine der hl. Hilaria, der Mutter der hl. Afra von Augsburg, und die Reliquien des hl. Benignus, der in Gallien als Missionar den Märtyrertod erlitt und ein Schüler des hl. Polykarp von Smyrna war, verehrt. Weiterhin werden in der Kapelle des Guten Hirten auch die Gebeine des Katakombenheiligen Felix Puer verehrt. Er ist bekleidet als römischer Zenturio.

  7. Filial- und Wallfahrtskirche Maria Grün in Freudenau (2. Bezirk)

    Mutter in der grünen Au
    Das heutige Gnadenbild ist ein Gemälde von Anna Tschadetsch, seit 1969 befindet es sich in der Kirche.
    Das Gnadenbild zeigt Maria mit dem Jesuskind auf den Knien auf einem thronartigen Sessel inmitten des Grüns des Auwaldes. In der rechten Hand hält Maria zwei Geldbeutel als ikonografischen Hinweis auf den Loskauf von gefangenen Christen aus den Händen der Sarazenen. Das Bild ist gestaltet nach dem Gnadenbild "Mutter von der guten Hilfe", wie Maria als Patronin des Ordens der Trinitarier verehrt wird.
    Es sind drei Ursprünge der Gnadenkapelle seit dem 19. und 20.Jh. zu nennen:
    - Am 16.05.1863 hat der Volksschullehrer Anton Schentz an einem alten Baum ein Marienbild angebracht.
    - 1911 stellte der Gastwirt Franz Plankenbüchler im Auwald eine Marienstatue auf, die sich zu einer Waldandacht entwickelte. Die alte Waldandacht und der Gedenkstein für Franz Plankenbüchler haben sich bis heute erhalten, sie sind fünf Minuten Fußweg von der Wallfahrtskirche entfernt.
    - Im Turnsaal der Volksschule in der Aspernallee wurden wegen einer fehlenden Kirche Notgottesdienste gehalten. Der diensttuende Trinitarierpater Vinzenz Mayrhofer plante seit 1918 ein Kirchlein im Auwald.
    Schließlich wurde am 21.12.1924 die Kapelle Maria Grün geweiht, kurz danach setzten die Wallfahrten ein.
    Seit 1962 findet am 6. November auch ein Leonardiritt statt. Seit den 1960er Jahren ist die Kapelle auch das Ziel von Emmausgängen am Ostermontag, außerdem ist es eine beliebte Hochzeitskirche. Neben der Kirche Maria Grün befindet sich eine weitere kleine Marienkapelle. Um Maria Grün herum befindet sich auch ein Kreuzweg, außerdem eine Darstellung von Jesus und den Jüngern am Ölberg und eine Darstellung von Christus im Grab. Weiterhin befindet sich vor der Kirche ein Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und ein AIDS-Memorial mit kleinen Steinen, auf denen die Namen der Betroffenen stehen.
    Die Kirche wird weiterhin vom Orden der Trinitarier betreut.

  8. Pfarrkirche St. Johann Nepomuk in der Leopoldstadt, Praterstraße (2. Bezirk)

    Die Überlieferung berichtet, dass ein herrschaftlicher Läufer, wohnhaft in der Jägerzeile, jetzt Praterstraße, eine Kopie des Gnadenbild Maria Pötsch auf seinem Hausaltar verehrte. Sein Haus brannte 1729 ab, aber das Bild blieb unversehrt. In der Folgezeit wurde es öffentlich zur Verehrung an einem Baum angebracht, genannt "Rosa mystica in der Jägerzeile" . Besonders zur Pestzeit wurde es verehrt. Zum Schutz wurde eine Holz-, dann eine Steinkapelle errichtet, aber mit dem Titel des Johann Nepomuk. Bei einer Straßenerweiterung in josephinischer Zeit wurde die Kapelle abgerissen und an anderer Stelle neu errichtet. 1846 wurde die heutige Kirche errichtet.
    Gnadenbild "Rosa mystica" im linken Querschiffarm
    Gnadenbild "Maria Hilf" (19. Jh.) auf dem Hochaltar

  9. Kirche St. Rochus in Landstraße (3. Bezirk)

    Gnadenbild "Mutter zum Guten Rat"
    Es finden Monatswallfahrten statt.

  10. Herz-Jesu-Klosterkirche in Landstraße (3. Bezrik)

    Verehrung des Dieners Gottes Abbé Peter Victor Braun (+ 1882), des Gründers der Dienerinnen des Heiligsten Herzens Jesu, Sitz des Mutterhauses in Wien

  11. Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariahilf (6. Bezirk)

    Gnadenbild Mariahilf
    Kopie des Passauer Gnadenbildes von Lucas Cranach d. Ä. (etwa 1525)
    Typus der "Theostikos Glykophilusa" = "Zärtliche Gottesgebärerin"
    Während der Zweiten Türkenbelagerung wurde das Bild gerettet. Kaiserin Maria Theresia flehte vor dem Bild um die Befreiung Prags im Siebenjährigen Krieg, Clemens Maria Hofbauer betete oft vor diesem Bild.
    Lourdeskapelle
    Verehrung der hl. Hemma von Gurk in der Hemmakapelle
    Marienbild in einem Raum oberhalb der Sakristei
    Dieses Gnadenbild blieb 1683 bei der Belagerung vom Brand verschont.
    im 19. Jh. auch Verehrung der hl. Philumena
    Bis 1930 betreuten Barnabiten die Wallfahrtskirche, danach Salvatorianer, seit 1997 die Michaeliten.
    Zahlreiche Heilungswunder werden in den Mirakelbüchern berichtet.
    Von den Wallfahrten der Gemeinden und Bruderschaften blieb bis heute nur die Wallfahrt der Stammersdorfer am Samstag nach Ostern in der Meinung um Gedeih der Weinberge lebendig.
    An jedem 13. des Monats findet die kleine Monatswallfahrt zu Ehren Unserer Lieben Frau von Fátima statt und alljährlich die große Jahreswallfahrt vom Dom zu Mariahilf.

  12. Gumpendorfer Pfarrkirche St. Ägidius (6. Bezirk)

    mit Gnadenstatue Unserer Lieben Frau von Gumpendorf, auch Maria Feuer genannt
    Das Gnadenbild wurde einst unversehrt aus einem Brand gerettet
    An der Kirche befindet sich auch eine Gedenktafel für Joseph Haydn, der hier 1809 während der französischen Besatzung eingesegnet wurde.

  13. Pfarrkirche St. Ulrich Maria Trost (7. Bezirk)

    Maria Trost
    holzgeschnitztes Gnadenbild von 1698, Kopie des Gnadenbildes Maria Trost von Graz
    1699 hat ein steirischer Edelmann, wahrscheinlich auch durch die Vermittlung der Kaiserin Eleonore, der Gattin Leopolds I., und unter Vermittlung des Oberstallmeisters Graf Harrach der Wiener Pfarre St. Ulrich das Gnadenbild geschenkt. Nach einer anderen Überlieferung gab es drei Kopien des Gnadenbildes Maria Hilf von Graz: eine bekam die Kaiserin Eleonore, eine zweite der Oberstallmeister Graf Harrach und die dritte der Pfarrer von St. Ulrich. Die letztgenannte Kopie kam zuerst in die Kapelle des Pfarrhofes, auf dem Hochaltar in der Pfarrkirche stand eine Nachahmung, seit 1936 steht das Gnadenbild in der Kirche.
    Bald nach der Aufstellung des Bildes begann um 1700 die Verehrung, der Titel "Maria Trost" wurde zum Kirchennamen hinzugefügt.
    Brunnen des hl. Ulrich
    ältestes Wallfahrtsziel der Kirche
    Der Brunnen galt als wundertätig und diente auch zur Wasserversorgung der umliegenden Häuser. Seit dem U-Bahn-Bau ist der Brunnen versiegt.
    Heilige Maria der Liebe
    gekröntes Brustbild der Muttergottes, das der Legende nach täglich schöner wird
    Bild "Hl. Anna, Maria das Lesen lehrend"
    ein weiteres Gnadenbild in der Kirche
    Die Wallfahrt wird von Benediktinern betreut. Aufgrund der ungünstigen Verkehrsverhältnisse gibt es keine organisierten Wallfahrten mehr.

  14. Minoritenkloster in der Kirche Hl. Dreifaltigkeit (8. Bezirk)

    Alservorstadt, Verehrungsorte in der Alserkirche:
    Bild des hl. Antonius von Padua
    hier dargestellt mit Buch und Lilie, in der Antonius-Kapelle
    Kapelle des hl. Maximilian Kolbe
    moderne Kapelle, mit Asche aus dem Krematorium von Auschwitz, stellvertretend für alle ermordeten Märtyrer
    2. Station des ehem. Kreuzweges vom Stephansdom zur Pfarrkirche in Hernals
    "Jesus vor dem Hohenpriester Hannas" (einzige erhaltene Station dieses ehem. Kreuzweges, siehe unten: 14. Kalvarienbergkirche)

  15. Pfarr- und Propsteikirche zum Göttlichen Heiland, sog. "Votivkirche" (9. Bezirk)

    Die Votivkirche wurde errichtet als Dank für die glückliche Errettung des jungen Kaisers Franz Josef I. bei einem Attentat am 18.02.1853. Der Bau wurde von dessen Bruder, Erzherzog Ferdinand Maximilian, angeregt. Die Votivkirche wurde 1879 geweiht. Die Kirche besitzt auch verschiedene marianische Denkmäler, nämlich Glasfenster, Wandmalereien und Statuen. Das interessanteste Marienbild der Votivkirche ist eine Kopie des Gnadenbildes von Guadelupe in Mexiko. Ursprünglich für die Karlskirche bestimmt, brachte man das Bild doch in die Votivkirche, da der Stifter, der Erzherzog und spätere kurzzeitige Kaiser von Mexiko, unter den Kugeln der Aufständischen in Mexiko verblutet ist.
    Die Votivkirche ist keine Wallfahrtskirche, aber sie zeigt in den Wandbildern von Josef Maria Mathias Trenkwalder in den Chorumgangskapellen die Gründungslegenden berühmter Wallfahrtsorte der verschiedenen Kronländer in Österreich-Ungarn:
    (1) Altbunzlau in Böhmen (tschech. Stará Boleslav)
    (2) Ragusa in Dalmatien (kroat. Dubrovnik)
    (3) Unsere Liebe Frau vom hl. Hyzinth in Lemberg (ukr. Львів / Lviv)
    (4) Mariabrunn in Kärnten (slowen. Kostanjevica)
    (5) Maria Schnee im Krain
    (6) Tersatto bei Fiume (kroat. Trsat bei Rijeka)
    (7) Wranau in Mähren (tschech. Vranov)
    (8) Maria Aich in Oberösterreich
    (9) Maria Plain in Salzburg
    (10) Somlyo in Ungarn (rumän. Șumuleu Ciuc, ung. Csíksomlyó)
    (11) Mariazell in der Steiermark
    (12) Wartha in Schlesien (poln. Bardo)
    (13) Maria zur Linde in Tirol (bei St. Georgenberg-Fiecht)
    (14) Kaltenbrunn in Tirol
    (15) Mariabrunn bei Wien (heutzutage 14. Bezirk)
    (16) Maria Radna in Siebenbürgen
    (17) Szegedin in Ungarn (ung. Szeged)

  16. Pfarrkirche Maria Verkündigung in Rossau, sog. "Peregrinikirche" (9. Bezirk)

    Pfarrkirche von Rossau und Kirche der Serviten, mit Peregrinuskapelle
    von 1660 - 1720 Marienwallfahrt zu "Mariä Verkündigung", dann von der bedeutenderen Peregrinuswallfahrt abgelöst
    Figur des hl. Peregrinus
    lebensgroße Holzfigur mit de Darstellung des Moments seiner Heilung
    (Peregrinus wurde 1265 in Forlì geboren, trat in den Sevitenkonvent ein, von ihm wird eine wunderbare Heilung von Knochenkrebs berichtet. Er verstarb am 01.05.1345 in Forlì und wurde 1726 heiliggesprochen. Seine Verehrung ist in Österreich verbreitet.)
    Vom 17.08.1727 an gab es achttägige Heiligsprechungsfeierlichkeiten in Wien, anschließend wurde für das Standbild an der Servitenkiche ein Kapelle gebaut. 1735 wurde das Fest des Heiligen in den Wiener Festkalender aufgenommen (Festtermin 27.04.), seit 1735 besitzt die Wiener Servitenkirche auch eine Peregrinusreliquie.
    Ehemals gab es viel Votivtafeln in der Kirche.
    Bild Marä Verkündigung
    ursprüngliches Gnadenbild der Wallfahrtskirche
    Figur des hl. Judas Thaddäus
    weiteres Gnadenbild der Kirche
    Figur des hl. Philippus Benitius
    weiteres Gnadenbild der Kirche
    (Servit, + 1258, gegen Fieber angerufen)
    Die Wallfahrt wird von den Serviten betreut. Traditioneller Wallfahrtstermin sind die Tage vom 26.04. - 04.05., während dieser Zeit werden auch die "Peregrinikipferl" verkauft, die als heilkräftig gelten. Bis 1960 gab es alljährlich den Peregrinimarkt.

  17. Johanneskirche in Unterlaa mit Heilig-Grab-Kapelle (10. Bezirk)

    am Ortsrand von Unterlaa, Klederinger Straße
    Filialkirche der Pfarrkirche Oberlaa
    einer der ältesten Sakralbauten in Wien
    Die Kirche geht bereits auf einen archäologisch nachgewiesenen römischen Tempel an gleicher Stelle zurück. Die Anfänge einer christlichen Kirche reichen ins frühe 11. Jh. zurück. Das Malteserkreuz auf der Kirchturmspitze erinnert noch an das Wirken des Ordens vor Ort. Die jetzige Kirche stammt aus dem Jahr 1683. Unweit der Kirche befindet sich die Heilig-Grab-Kapelle (um 1700)
    In der Nähe der Kirche wird auch ein Hl. Brunnen gezeigt.

  18. Schlosskirche Hetzendorf (12. Bezirk)

    Rektorat Schlosskirche Hetzendorf Hl. Dreifaltigkeit
    Verehrung des sel. Kaisers Karls I.
    Die Schlosskirche trägt seit 2008 den Titel "Sel.-Kaiser-Karl-Gedächtniskirche". Die Kirche besitzt auch eine Reliquie des sel. Kaisers, der Anfang des 20.Jh. im Schloss Hetzendorf wohnte. Heute ist die Kirche das Zentrum der Verehrung des sel. Karls I. in Wien.
    "Blessed Emperor Charles - Prince of Peace for a United Europe"

  19. Pfarrkirche St. Veit und Maria in Ober St. Veit (13. Bezirk)

    Wallfahrt zu Maria, Zuflucht der Sünder, das Gnadenbild hier auch "Maria mit dem Blitzbündel" genannt
    Die Herrschaft und das Schloss St. Veit gehörten von 1468 bis 1762 dem Bistum, dann dem Erzbistum Wien. 1762 kaufte es Kaiserin Maria Theresia und ließ das Schloss barock umgestalten. 1779 wurde es vom Erzbistum Wien zurückgekauft. Zuerst diente es als Exerzitienhaus, dann bis 1930 als Sommersitz der Wiener Erzbischöfe. Bis 1933 war es auch Sitz der Erzbischöflichen Kunstsammlung. Seit 2014 berherbergt das Schloss das Priesterseminar des Neokatechumenalen Weges (Missions-Kolleg Redemptoris Mater). St. Veit war früher eine Weinhauerdorf im Wienerwald. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahre 1745. Durch einen Verbindungstrakt ist die Kirche mit dem ehem. erzbischöflichen Schloss verbunden. 1994 wurde eine moderne Taufkapelle in gelungener Weise angebaut. Ober St. Veit war jahrhundertelang Wallfahrtsort zum hl. Veit (= Vitus) mit der Tradition des Huhnopfers. 1790 wurde schließlich strikt untersagt, dass lebende Hühner als Opfergaben auf den Altar gelegt werden. Der hl. Veit war dabei als Helfer gegen Krämpfe angerufen worden. Kardinal Sigismund Graf von Kollowitz, erster Erzbischof von Wien, bekam zwei Kopien eines wundertätigen Marienbildes, das der hl. Franz von Hieronymo in Neapel bei Volksmissionen mitgetragen hatte, geschenkt. Ein Marienbild kam nach St. Veit, das zweite nach Ungarn, dessen Verbleib aber seitdem ungeklärt ist. Maria ist auf dem Gnadenbild mit einem Blitzbündel in der rechten Hand dargestellt, deshalb der volkstümliche Name "Maria mit dem Blitzbündel". Verehrt wird es als "Maria - Zuflucht der Sünder".
    Kardinal von Kollowitz ließ 1745 bei der Weihe der neuen Barockkirche von St. Veit das Gnadenbild anbringen. Die neue Marienwallfahrt sollte die alte heidnisch anmutende St.-Veit-Wallfahrt ersetzen. Zeitweise gab es nur vereinzelt organisierte Pilgerzüge nach St. Veit, aber auch heute noch kommen Wallfahrer hierher.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  20. Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Hietzing (13. Bezirk)

    Gnadenbild der Muttergottes
    auf dem Hochaltar
    Der Überlieferung nach sind einige Männer, die während der Belagerung 1683 (nach anderer Überlieferung schon 1529) von Türken an einem Baum in Hietzing aufgehängt wurden, auf wunderbare Weise gerettet wurden, nachdem sie die Gottesmutter angerufen hatten, deren Bildnis in diesem Baum versteckt war. 1751 wurde das Gnadenbild auf den Hochaltar gesetzt.

  21. Nikolaikapelle im Lainzer Tiergarten (13. Bezirk)

    Die Nikolaikapelle im Lainzer Tierpark nahe dem Nikolaitor ist eines der ältesten sakralen Bauwerke Wiens. Ursprünglich war die Nikolaikapelle Teil einer kleinen mittelalterlichen Wehranlage. 1321 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt.. 1837 wurde sie als kaiserliche Jagdkapelle umgestaltet und dem hl. Eustachius geweiht. Seit über 300 Jahren wird traditionell um den 20. September eine Eustachiusmesse gefeiert. Eine weitere Eustachiusmesse wird in der Wallfahrtskirche Mariabrunn (14. Bezirk) gefeiert. Außen vor der kleinen Nikolaikapelle sind Holzbänke im Halbrund installiert zur Nutzung bei Freiluftgottesdiensten. Die Nikolaikapelle wurde 1945 geplündert und ist heutzutage, abgesehen von einem einfachen Altar und Holzgestühl, ohne Ausstattung.

  22. Pfarrkirche Kaiserebersdorf St. Peter und Paul - Wallfahrtskirche Maria am Baum (14. Bezirk)

    Maria am Baum
    Kopie des Gnadenbildes von Maria Dorfen in Bayern, von zwei Engeln gekrönt und mit kostbaren Steinen
    Die Kopie wurde von Großrucker um 1720 gemalt und an einem Baum befestigt, der später gefällt werden musste. Dessen Sohn erhielt das Bild zurück und er deponierte es auf dem Dachboden. Als alter Mann übergab er es dann wieder seinem Sohn, der Forstmeister erlaubte diesem die Aufhängung des Bildes, ein Betschemel wurde auch davor gestellt.
    Nach der ersten Gebetserhörung am 23.10.1745 wurde das Bild dann am 13.11.1746 in die Pfarrkirche übertragen, zusammen mit einem Teil des Baumes, der heute hinter dem Hochaltar steht.
    In den alten Mirakelbüchern finden sich viele Gebetserhörungen, früher waren auch viele Votivgaben zu sehen.
    Betrübte Madonna
    Kopie des italien. Malers Sassoferato (17. Jh.)
    In Kaiserebersdorf befindet sich eine spiegelverkehrte Kopie des Gnadenbildes von Sassoferato. Es ist das Brustbild einer gekrönten Maria. Pfarrer Franz Michael Tschokely stellte es 1696 zur öffentlichen Verehrung aus, seit 1713 steht es in der Beichtkapelle. Das Gnadenbild der Betrübten Madonna wird seit dem Pestjahr 1713 auch besonders verehrt.

  23. Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariabrunn (14. Bezirk)

    Pfarrkirche Mariä Heimsuchung - Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau
    Die Siedlung Mariabrunn liegt im Bezirksteil Hadersdorf-Weidlingau. Die Ortschaft befindet sich nahe dem ehem. kaiserlichen Jagdrevier in Auhof und ist auch heute noch dörflich geprägt. Von 1636 bis 1828 wirkten Augustiner in Mariabrunn. Zeuge dafür ist die frühbarocke Klosteranlage, die seit dem 19. Jh. bis zu ihrer Schließung als Forstakademie weitergenutzt wurde. Der berühmteste Absolvent war Josef Ressel, der Erfinder der Schiffsschraube. Das Kaiserhaus ging in der Gegend von Mariabrunn nicht nur der Jagd nach, sondern förderte auch die Wallfahrt, den Kirchenbau und die Innenausstattung. Mariabrunn zählt zu den sog. "Hofkirchen".
    Muttergottesstatue von Mariabrunn
    Die Gnadenfigur befindet sich auf dem Hoch- und Gnadenaltar von 1730. Es ist eine nachgotische Mondsichelmadonna aus der ersten Hälfte des 16. Jh. vom Typ der Unbefleckten Empfängnis. 1720 wurde sie noch mit goldener Mondsichel, Kronen, Zepter und Strahlenkranz versehen. Die Gottesmutter trägt ein rotes Kleid und einen blauen Umhang, das nackte Jesuskind ist auf ihrem linken Arm. Zu bestimmten Kirchenjahreszeiten werden die Madona und das Kind mit wechselnden Gewändern bekleidet. Die weitere barocke Innenausstattung umfasst die Orgel, die Kirchenbänke, das Heilige Theater mit dem Heiligen Grab, die Helenakapelle und die prunkvolle Sakristei. Der Eustachius-Bruderschaftsaltar nimmt Bezug auf das kaiserliche Jagdgebiet. Der Ursprungsbrunnen, nach dem der Ort seinen Namen hat, befindet sich gleich neben der Kirche und ist ebenfalls barock ausgestaltet. Seit 1981 gibt es wegen fehlender Trinkwasserqualität keine Wasserentnahme mehr. Ein Gnadenbild wird hier vor Ort seit fast 1000 Jahren verehrt. Mariabrunn ist somit eine der allerältesten Wallfahrten im Gebiet von Wien und Niederösterreich.
    Die Legende erzählt, die ungarische Königin Gisela, eine Schwester Kaiser Heinrichs II, floh 1038 wegen ausgebrochener Unruhen aus Ungarn und kam nach Wien. Sie erkrankte an einem Fieber. Bei einem Spaziergang in den Auwäldern entlang der Wien fand ihre Dienerin einen Brunnen mit einer Marienfigur darin. Königin Gisela trank daraus und gesundete wieder. Aus Dankbarkeit ließ sie eine Kapelle errichten. Durch häufige Hochwasser wurde die Kapelle bald zerstört, das Gnadenbild kam in die damalige Pfarrkirche Weidlingau.
    Eine weitere Legende erzählt von einer zweiten Auffindung des Gnadenbildes. 1467 verwüsteten die Soldaten des Ungarnkönigs Matthias Corvinus die Gegend um Wien. Auch die Kirche von Weidlingau brannte nieder, nur das Gnadenbild blieb erhalten. Die Soldaten trugen die Gnadenfigur eine Weile mit sich herum. Schließlich warfen sie sie weg, zufälligerweise wieder in den gleichen Brunnen, wo sie 1038 aufgefunden wurde. 1488 träumte Erzherzog Maximilian, der nachmalige Kaiser Maximilian I. Die Muttergottes erschien ihm und versprach den Sieg über die Ungarn. Als Zeichen dafür werde er ein Marienbild finden. Zuerst wusste der Erzherzog nicht, wo er suchen lassen sollte. Aber ein ermüdeter Soldat, der hinter seinen Kameraden zurückgeblieben war, fand, durch einen himmlischen Gesang angelockt, die Statue, konnte sie aber nicht heben. Der Erzherzog ließ sie herausholen und in einer kleinen Kapelle zur öffentlichen Verehrung ausstellen. 1636 erteilte Kaiser Ferdinand II. dem Orden der Unbeschuhten Augustiner den Auftrag bei Hadersdorf eine Kirche zu bauen, somit wurde der Strandort Mariabrunn ein beliebter Wallfahrtsort. Seit dem 17. Jh. gab es viele Prozessionen aus der Gegend von Wien nach Mariabrunn. 1674 wurde zum Beispiel erstmals die "Käferwallfahrt" der Ottakringer zur Abwendung des Rebstecherkäfers erwähnt. Am 24. April 1782 weilte Papst Pius VI. in Mariabrunn. Ehemals wurden zahlreiche Wunder in den Mirakelbüchern verzeichnet, viele Votivgaben wurden gebracht. Seit dem Ende des 19. Jh. ging die Zahl der Pilger zurück. Heutzutage werden die Pilger durch den Ortspfarrer seelsorglich betreut.
    Bildstock für Rosalia Hinterlehner
    Diese Frau verunglückte tödlich bei der Wallfahrt nach Mariabrunn.
    Großes Kruzifix
    beim Eingang in die Wieskapelle am sog. Kreuzaltar
    1613 wurde dieses Kruzifix bei einer großen Wallfahrt vom Stephansdom zu Mariabrunn getragen und verblieb dann in der Kirche.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  24. Kalasantinerpfarrkirche St. Josef (14. Bezirk)

    in der Reinlgasse
    Josefstatue
    Statue über dem Hochaltar (Ende 19. Jh.), typischer Nazarenerstil, mit Jesuskind am rechten Arm, als Attribut die Zimmermannssäge
    Der sel. Pater Anton Maria Schwartz (* 28.02.1852 Baden bei Wien und + 15.09.1929 Wien, Gedenktag 17.09.), Gründer der "Kongregation der frommen Arbeiter nach der Regel vom hl. Josef von Kalasanz", wollte die Verehrung des hl. Josef fördern. 1897 wurde in der Kirche die Josefstatue aufgestellt. Sie ist an sich keine wundertätige Statue, blieb aber beim Bombentreffer am 04.04.1945 als einziges Ausstattungsstück der Kirche unversehrt.
    Die Kirche wird bis heute von Kalasantinern betreut. Gebetserhörungen sind nicht bekannt oder wurden nicht aufgezeichnet.
    Der sel
    . Pater Anton Maria Schwartz ("Arbeiterseelsorger" und "Apostel der Arbeiter" genannt) ist vor dem Hauptaltar beigesetzt.
    Die
    Kalasantinerkirche St. Josef wir auch einfach "Arbeiterkirche" genannt.
    In Wien gibt es insgesamt 7 Kirchen, die auf den Namen des hl. Josef geweiht sind.

  25. Pfarr- und Wallfahrtskirche Starchant Hl. Theresia vom Kinde Jesu (16. Bezirk)

    auf einem Ausläufer des Gallitzinberges gelegen, höchstgelegene Pfarrkirche Wiens
    Die Genossenschaftssiedlung Starchant entstand 1922 bis1927 als Musterbeispiel christlich-sozialer Wohnpolitik. 1929 wurde die Kirche Hl. Theresia (Thérèse) vom Kinde Jesu geweiht, ein Kirchenbau im Stilempfinden der 1920er Jahre. Die Krypta der Kirche wurde 1983 zum Theresiensaal ausgebaut. Seit 1939 ist die Wallfahrtskirche bereits Pfarrkirche.
    Der Hochaltar aus Marmor mit zwei knienden Engelsfiguren stammte ursprünglich aus der Schlosskapelle von Schloss Wilhelminenberg. Hinter dem Altar in der Apsis befindet sich eine lebensgroße Figur der heiligen Theresia von Lisieux des Bildhauers Alfred Crepaz (1904–1999). Links und rechts des Altars an den Stirnwänden befinden sich Fresken, links Theresia vor dem Kreuz, rechts die Gottesmutter mit Jesuskind im Rosenregen, ausgeführt von Hilde Prinz-Ruess. Die Kirche hat zwei Seitenaltäre, links den Antlitz-Christi-Altar, rechts den Marienaltar. Auf der linken Seite der Kirche befindet sich ein monumentales Kruzifix als Nachbildung des Kreuzes in der Wallfahrtskirche Limpias in Spanien, wo sich zwischen 1919 und 1920 das hölzerne Kruzifix in den leibhaftigen Jesus Christus verwandelt haben soll.
    Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Starchant ist die erste Kirche Österreichs, die der heiligen Theresia von Lisieux geweiht wurde, die Pfarre besitzt eine Reliquie der Heiligen, die im linken Seitenaltar aufbewahrt wird.
    Reliquie der hl. Theresia vom Kinde Jesu
    im Antlitz-Christi-Altar
    Seit 1934 gibt es die Wallfahrt zur hl. Theresia in der Kirche in Starchant auf Anregung des späteren Pfarrverwesers Hermann Franke Er bekam in Lisieux von der leiblichen Schwester der Heiligen, Mére Agnes de Jésu, eine Reliquie geschenkt. Danach begannen die organisierten Wallfahrten aus der Region nach Starchant. In der Wallfahrtskirche gibt es auch die Tradition der Segnung von Rosen, die an die Gottesdienstteilnehmer verteilt werden gemäß dem Ausspruch der hl. Thérèse: "Nach meinem Tod werde ich Rosen regnen lassen". Reliquien der hl. Thérèse werden nur in Lisieux, Chicago und Starchant verehrt. Die Wallfahrtstradition behauptete sich auch in nationalsozialistischer Zeit. An Wallfahrtstagen erfolgt der Schlusssegen traditionell mit dem Reliquiar. Der Gedenktag der Heiligen wird am 1. Oktober gefeiert.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".
    Zur Pfarre Starchant gehört auch die Fátima-Kirche in der Gusterergasse 40, wo regelmäßige Monatswallfahrten durchgeführt werden.
    weitere Verehrungsorte der hl. Theresia vom Kinde Jesu in Wien
    - Karmeliterinnenkirche Hl. Josef (14. Bezirk)
    - Klosterkirche Hl. Familie in Döbling (auch Wallfahrtskirche, s. unten)
    - ein Bild der Heiligen in der Kirche St. Leopold auf dem Leopoldsberg (auch Wallfahrtskirche, s. unten)
    - moderne Darstellung der Heiligen auf einem Bild im Stephansdom

  26. Votivpestkapelle zur hl. Anna in Dornbach (17. Bezirk)

    am Fuße des Wienerwaldhügels, bei der Straßenbahnendstelle Neuwaldegg der Linie 43
    "Anna Selbdritt" und "Anna, wie sie Maria das Beten lehrt"
    Beide werden als Gnadenbilder bezeichnet. Die Anna Selbdritt ist aus Stein (von 1720) und die Wachsgruppe "Anna, wie sie Maria das Beten lehrt" befindet sich in einem Glasschrein. Außerdem werden eine Kopf- und eine Handreliquie der hl. Anna verehrt.
    Die erste Holzkapelle entstand 1713 nach dem Pestjahr. Ein Votivbild der hl. Anna von 1813 zur 100. Wiederkehr des Pestwunders von 1713 hat sich erhalten. Vermutlich gab es vor 1713 bereits einen Vorgängerkult, da der Hügel seit alters als "Annenhügel" bezeichnet wird.
    Spätestens seit dem 21. Jh. gibt es keine Wallfahrten mehr, es kommen nur noch private Pilger.
    In Österreich gibt es insgesamt 63 Wallfahrtstätten zu hl. Anna, die bedeutendste ist seit 1513 in Annaberg in Niederösterreich.

  27. Pfarrkirche St. Bartholomäus Hernals, sog. Kalvarienbergkirche (17. Bezirk)

    Kalvarienberg
    Hernals war während der Reformationszeit überwiegend protestantisch geworden, 1620 begann die Rekatholisierung und die Kirche in Hernals wurde wieder katholisch. In der Pfarrkirche von Hernals wurde ein Heiliges Grab gebaut und es wurde ein Kreuzweg mit 7 Stationen vom Stephansdom zur Pfarrkirche in Hernals eingerichtet.
    1. Station "Jesus am Ölberg" in St. Stephan am Frauenaltar
    2. Station "Jesus vor dem Hohenpriester Hannas" vor der Kirche der Hl. Dreifaltigkeit in der Alservorstadt (Diese Station besteht heute noch.)
    3. Station "Jesus vor dem Hohenpriester Kajaphas" ehemals beim Auslaufbrunnen, Nähe heutige Kochgasse
    4. Station "Geißelung Christi" ehemals beim Drei-Laufer-Haus, heute Alser Straße 38
    5. Station "Jesus vor Herodes" ehemals in Hernals, etwa an der heutigen Ecke Hernalser Hauptstraße / Veronikagasse
    6. Station "Dornenkrönung" war an der heutigen Hernalser Str. 24 - 26
    7. Station "Jesus nach Geißelung und Dornenkrönung - Ecce homo" in der Hernalser Kirche
    Dieser Kreuzweg soll die gleiche Länge wie die Via Dolorosa gehabt haben, bis 1759 gab es Prozessionen.
    1683 wurde die Kirche von Hernals mit dem Hl. Grab zerstört. Im 18. Jh. wurde ein Kalvarienberg gebaut.
    Der Kalvarienberg umfasst 15 Stationen, nach den üblichen 14 Kreuzwegstationen ist die 15. Station eine Kreuzigungsgruppe. Dahin führen über 72 Stufen sieben Stationen, die die sieben Hauptsünden darstellen ("Jesus büßt die Hauptsünden"). Auf der anderen Seite führen die Stationen der sieben Tugenden den Berg wieder hinunter (Maria lehrt die Tugenden").
    Beim "Ecce homo" wurde früher ein Strick gezeigt, mit dem Christus gebunden gewesen sein soll. Beim Pfarrhaus gab es zwei Marmorsteine von der wahren Körpergröße Christi und Mariens.
    Hauptwallfahrtstermin ist der Karfreitag, aber auch die gesamte Fastenzeit. Ein Fastenmarkt wird von Aschermittwoch bis Ostermontag abgehalten, u. a. mit dem Verkauf von "Kalvarienbergkipferln" (ein Gebäck) und "Bamkraxlern" (= "Baumkletterer", ein Kinderspielzeug), Früher wurden auch bildliche Darstellungen des Zachäus aus Jericho, wie er auf dem Baum sitzt, angeboten.
    weitere Gnadenbilder in der Kalvarienbergkirche:
    Mariahilfbild
    Dieses Bild wurde 1683 im Zelt des Kara Mustafa gefunden, Bild weist Beschädigungen auf
    wurde bei Augenleiden angerufen
    eine Pietà
    Statue des hl. Judas Thaddäus
    Statue des hl. Antonius von Padua in eigener Kapelle
    Bild "Hl. Mutter Anna, wie sie Maria das Lesen lehrt"

  28. Pfarrkirche Maria - Mutter von der Immerwährenden Hilfe (17. Bezirk)

    Pfarrkirche und Redemptoristenkirche in der Wichtelgasse
    Maria - Mutter von der immerwährenden Hilfe
    Ikone vom Typ Hodegetria (= Wegweiserin)
    Muttergottes mit Jesusknaben, die Erzengel Michael und Gabriel zeigen die Leidenswerkzeuge
    Das Original befand sich in einer Kirche auf Kreta. Während der Türkenbedrohung wurde es nach Rom gebacht und am 27.03.1499 in die Kirche San Matteo in Rom übertragen. Nach der Zerstörung dieser Kirche durch napoleonische Truppen kam das Gnadenbild ins Kloster de Augustinereremiten, dann am 11.12.1865 in die römische Hauptkirche der Redemptoristen. Nachdem am 16.04.1886 die erste Wunderheilung vor dem Bild bekannt wurde, schickte man viele Kopien dieses Gnadenbildes in alle Welt, besonders in Redemptoristenkirchen.
    Bis zur Kirchenrenovierung 1974 hatten sich noch einige Votivbilder erhalten.
    Hauptwallfahrtstag für dieses Gnadenbild in der Redemptoristenkirche ist der 3. Sonntag im Juni.
    in Wien werden vier Kopien dieses Gnadenbildes verehrt
    - seit 1894 hier in der Redemptoristenkirche auf dem Hochaltar
    - seit 1867 in der Kirche Maria am Gestade
    - eine Kopie in St. Thekla (4. Bezirk)
    - eine Kopie in St. Josef (5. Bezirk)
    Madonna der Liebenden
    zweites Gnadenbild, eine Schwarze Madonna, vorher bei den Elisabethinnen in der Landstraßer Hauptstraße, seit 1913 in der Redemptoristenkirche
    angerufen bei Ehe- und Partnerschaftsproblemen
    Reliquien des hl. Clemens Maria Hofbauer
    Schädelstücke und sechs Zähne des Heiligen, auf dem Seitenaltar, dem Clemens-Altar
    Aussetzung de Reliquien am 15. März, dem Fest des Heiligen, am Festtag auch Verkauf von "Clemensweckerln", die an den erlernten Bäckerberuf des Heiligen erinnern

  29. Pfarrkirche St. Joseph in Weinhaus (18. Bezirk)

    Wallfahrt zu einer Gnadenstatue des hl. Joseph und zu dem um der Kirche angelegten Rosenkranzweg
    Rosenkranzweg in der Gentzgasse 142, hinter der Pfarrkirche Weinhaus, am Abhang der Türkenschanze
    15 steinerne Bildstöcke mit Reliefs der 15 Rosenkranzgeheimnisse von 1892, erneuert 1970
    (Wallfahrten seit längerer Zeit bereits erloschen, nur noch private Pilger)

  30. Alte Pfarrkirche Pötzleinsdorf in Währing-Pötzleinsdorf (18. Bezirk)

    heutige Filialkirche St. Ägydius
    Am Vorplatz der alten Pötzleinsdorfer Pfarrkirche entspringt in einer Wandnische aus einem Maskeron (= einem fantasievoll gestaltetem Kopf) eine kleine Quelle. Dieser Quelle wurde einst heilkräftige Wirkung nachgesagt.
    keine Wallfahrtsstätte, aber ehem. Quellheiligtum

  31. Waldandacht Maria Einsiedeln Salmannsdorf (19. Bezirk)

    auch Waldandacht Neuwaldegg genannt, abseits der Ortsmitte Salmannsdorf, noch auf dem Gebiet der Kastralgemeinde Neuwaldegg gelegen, am Ende des Promenadeweges
    eine Waldkapelle im Wienerwald
    Kopie der Gnadenstatue von Maria Einsiedeln
    Die Überlieferung berichtet, dass der Hernalser Maschinenfabrikant Fernau bei einem Ritt nach Weidlingbach vom Pferd stürzte. Er blieb im Steigbügel hängen und wurde bis zum Waldrand mitgeschleift. Als Dank, dass er überlebt hatte, stiftete er 1863 am Unfallort bei einer Föhre ein Marienbild. Auch Betstuhl und Sitzbänke wurden aufgestellt, die Waldandacht bei Salmannsdorf war entstanden. Bis 1910 gab es auch viele Votivbilder an den Bäumen in der Nähe der Andachtsstätte. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand in der Nähe die Waldandachtssiedlung. Der Pensionist Josef Moldaschl errichtete bei der inzwischen aufgestellten Mariensäule eine Bretterhütte. 1936 wurde die heutige Kapelle erbaut. Die vorgesehene Kopie des Gnadenbildes aus Montserrat in Katalonien konnte wegen des Spanischen Bürgerkrieges nicht gebracht werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Kapelle das neue Patrozinium Maria Einsiedeln. Die Kopie des Gnadenbildes des Schweizer Wallfahrtsortes, geschaffen von Simon Welti, wurde auch als Dank für die Schweizer Hilfe an Österreich nach dem 1. und 2. Weltkrieg gesehen. Am 12.10.1947 wurde die Kapelle neu geweiht. Auf dem Vorplatz befindet sich die gotisierende Madonnenfigur im Weichen Stil (2. Viertel des 20. J.). Außer dem Gnadenbild befinden sich in der Waldandacht noch die Figuren des hl. Nikolaus von Flüe und ds hl. Meinrad von Reichenau. Die Waldandacht Salmannsdort ist auch eine Wallfahrtsstätte besonders für Schweizer Pilger.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  32. Kirche St. Josef auf dem Kahlenberg (19. Bezirk)

    Der Kahlenberg ist der Hausberg der Wiener.
    Kopie der Muttergottes von Tschenstochau
    Aus ikonografischer Sicht ist das Gnadenbild eine Halbfigur der Hodegetria (= "Wegweiserin"), dieser Bildtyp wird dem hl. Lukas zugeschrieben. Das Kind sitzt auf dem linken Arm der Mutter und hält in seiner linken Hand ein Buch, die rechte Hand hält es zum Segensgestus. Das Gesicht der Mutter ist von Wunden entstellt, entweder durch Blitzschlag oder durch die Hand eines Frevlers. Die Muttergottes von Tschenstochau gehört zu den sog. Schwarzen Madonnen.
    Der Legende nach soll König Johann III. Sobieski das Gnadenbild von Polen mitgebracht haben, vor ihm soll der Kapuzinerpater Markus von Aviano vor der Schlacht am 12.09.1683 die Messe gefeiert haben, bei der der König selbst ministrierte. König Sobieski schlug vor diesem Bild auch seinen Sohn Jakob zum Ritter. Tatsächlich kam das Bild aber erst am Anfang des 20. Jh. mit den polnischen Resurrektionisten hierher.
    Die Kirche ist seit dem Ende der Türkenbelagerung eine Wallfahrtsstätte. Von 1628 bis 1783 war ein Kamaldulenserkloster auf dem Kahlenberg, seit 1906 sind polnische Resurrektionisten ansässig.
    Mirakelbücher über Gebetserhörungen liegen in polnischer Sprache vor.
    Hauptwallfahrtstermine sind der 15. August und der 12. September
    Bild Mariä Namen
    zweites Gnadenbild in der Kirche auf dem Kahlenberg
    1907 schenkte Papst Pius X. der Kirche auf dem Kahlenberg ein Bild Mariä Namen, das aus der römischen Kirche Nuome di Maria am Forum Traianum stammte. Hier wird es seitdem als "Madonna vom Kahlenberg" verehrt.
    Sobieskikapelle
    im Andenken an den polnischen König Johann III. Sobieski, den Retter Wiens in der Türkenbelagerung 1683, mit Wandmalereien ausgestaltet, Wallfahrtsziel besonders für polnische Pilger
    Kahlenberger Friedhof oder Josefsdorfer Friedhof
    In der Nähe der Kirche befindet sich seit 1783 ein kleiner Waldfriedhof, der heutige nur noch für die Verstorbenen des ansässigen Resurrektionistenordens genutzt wird. Seit dem 19. Jh. ist er als Biedermeierfriedhof gestaltet. Hier befindet sich auch das Grab des heiligmäßigen österreichischen Caritas-Präsidenten Prälat Leopold Ungar (+ 30.04.1992).
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  33. Kirche St. Leopold auf dem Leopoldsberg (19. Bezirk)

    als Wallfahrtskirche auch als Kirche Maria - Hilfe der Christen bezeichnet
    Die Kirche wurde 1679 erbaut, jedoch 1683 im Türkenkrieg stark beschädigt. 1730 wurde sie in der heutigen Form ausgebaut, unter Kaiser Joseph II. profaniert, aber 1798 wieder als Kirche geweiht. 1945 wurde die Kirche durch Kriegseinwirkungen beschädigt, in den Jahren danach wiederhergestellt.
    Pater Marco d' Aviano bat 1692 nach den Türkenkriegen den Kaiser um ein Gnadenbild für die Kirche St. Leopold. Kaiser Leopold I. stiftete eine Kopie des Innsbrucker Mariahilfbildes, hier dann "Maria Türkenhilf" genannt. Bei der Profanierung der Kirche unter Kaiser Joseph II. kam das Gnadenbild in die Kapelle des Allgemeinen Krankenhauses in Wien und konnte erst 1989 wieder zurückkehren. In den letzten Jahren wurde die Wallfahrtstradition wiederbelebt.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  34. Pfarrkirche St. Georg, Kahlenbergerdorf (19. Bezirk)

    Wallfahrt ursprünglich zu einer Gnadenstatue, später zu einem Bild des hl. Georg
    Wallfahrt heutzutage erloschen

  35. Karmeliterkirche (19. Bezirk)

    Klosterkirche Heilige Familie der Unbeschuhten Karmeliten, 1898 bis 1901 erbaut, neoromanische Kirche in der Silbergasse, ausgeschmückt mit Nazarener-Wandbildern
    Gnadenbild "Unsere Liebe Frau mit dem geneigten Haupt"
    Ölgemälde (italienische Renaissance, 15. oder 16. Jh.)
    ikonografischer Typ der "Hagiosoritissa", ein Brustbild der Muttergottes, Maria trägt auf der rechten Schulter einen leuchtenden Stern
    1609 fand der Prior des Karmelitenklosters in Rom, Pater Dominikus a Jesu Maria, in einem verfallenen Haus ein beschädigtes Marienbild. Er ließ es restaurieren und reinigen und behielt es. Bei der Reinigung des Gesichts der Gottesmutter mit einem Lappen hatte der Pater eine Marienerscheinung, die Gottesmutter neigte aus Dankbarkeit ihr Haupt. Der Pater bat um Errettung eines bestimmten Menschen aus dem Fegefeuer. Bei einer zweiten Erscheinung bat er darum, dass alle, die dieses Bild verehren, erhört werden. Die Verehrung des Bildes war zunächst auf diese eine Klosterkirche in Rom beschränkt. Nach dem Tod des Paters 1630 gelangte das Bild an Maximilian von Bayern und wurde den Münchner Karmeliten übergeben. Danach erhielt es Kaiser Ferdinand II. 1631 wurde das Bild nach Wien übertragen in die Kammerkapelle der Wiener Hofburg. Hier wurde es von der kaiserlichen Familie verehrt und begleitete die Familie auch auf Reisen. Kaiserin Eleonore zog sich dann als Witwe zu den Unbeschuhten Karmeliterinnen zurück, das Gnadenbild wurde öffentlich auf dem Hochaltar der Klosterkirche ausgestellt. Nach dem Tod der Kaiserin 1655 wurde das Bild zu den Karmeliten in der Leopoldsstadt übertragen und auch dort öffentlich ausgestellt. Die Verehrung des Bildes wurde von Leopold I. und Maria Theresia gefördert.
    Nach 1900 kam das Gnadenbild in die neue Karmelitenkirche im 19. Bezirk, ebenso die sterblichen Überreste des Auffinders des Bildes, die Gebeine von Pater Dominikus a Jesu Maria. Am 27.09.1931, 300 Jahre nach der Ankunft in Wien, wurde es gekrönt. Von diesem Bild entstanden viele Kopien, einige sind selbst Ziel von Wallfahrten geworden.
    Mannersdorfer Jesulein
    eine Statue des Jesuskindes aus der ehem. Karmeliter-Eremitei in Mannersdorf am Leithagebirge (1999 geraubt, kurz danach wieder aufgefunden)
    Die Statue wurde 1740 in der Einsiedelei aufgestellt. Der Überlieferung nach hat der damalige Provinzial und spätere Ordensgeneral, Pater Alexander von Jesus Maria, bei einer Visitation der Einsiedelei davor niedergekniet. Das Jesulein hob seine rechte Hand und segnete den Ort. Nach der Heilung eines Lahmen vor dem Gnadenbild entstand 1748 eine kleine Wallfahrt. Nach Aufhebung des Klosters in Mannersdorf 1783 kam die Statue in die Wiener Leopoldstadt, 1901 ins neue Kloster nach Döbling (19. Bezirk).
    Das Original des Prager Jesulein befindet sich in der dortigen Ordenskirche "Maria vom Siege".
    Hl. Theresia von Lisieux
    weiteres Gnadenbild in einer Seitenkapelle
    Pater Dominikus a Jesu Maria
    sein Bild wird ebenfalls in der Seitenkapelle verehrt
    Hl. Judas Thaddäus
    neben dem Haupteingang
    Hl. Antonius von Padua
    im linken Seitenschiff
    Kruzifix
    ein 7,50 Meter hohes Riesenkruzifix aus Erlenholz, heute im Seiteneingangsbereich
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  36. Pfarrkirche St. Judas Thaddäus, In der Krim (19. Bezirk)

    Wallfahrt zu einer Gnadenstatue des hl. Judas Thaddäus
    Wallfahrt schon seit längerer Zeit erloschen, nur noch private Pilger

  37. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Schmerzen, Kaasgraben (19. Bezirk)

    in anmutiger Landschaft liegend, beliebte Hochzeitskirche, im Volksmund ehemals "Schwalbenkapelle" genannt
    Schmerzensmutter
    Pietà des 18. Jh.
    Der Überlieferung nach floh während der zweiten Belagerung Wiens 1683 eine Mutter mit ihrem Kind vor türkischen Reitern und versteckte sich in einem Hollerbusch (= Holunderbusch). Sie rief die Gottesmutter um deren Schutz an und sogleich flog ein Schwarm Schwalben in den Busch. Die Verfolger vermuteten in dem Busch, in dem Schwalben hausten, keinen Menschen und ließen von der weiteren Verfolgung ab. Nach Abzug der Türken kehrte die Frau öfter zu dieser Stelle zurück, um zu beten und zu danken. Bald darauf wurde ein Bildstock der Schmerzhaften Muttergottes aufgestellt, der im Volksmund den Namen Schwalbenmuttergottes bekam.
    Zum 200. Jahrestag im Jahr 1883 wurde zum Gedenken an das Wunder im Hollerstrauch eine Kapelle errichtet, der Fuhrwerksunternehmer Kothbauer gab das Geld dazu. Diese Kapelle musste bereits 1892 wegen des Pilgerandrangs vergrößert werden. Als Gnadenbild wurde die Statue einer Schmerzhaften Muttergottes aus einem abgerissenen Haus vom Spittelberg aufgestellt, nämlich vom Haus "Zum kleinen Sperl" bei der Kirche St. Ulrich (7. Bezirk). Diese Statue galt schon vorher als wundertätig und wurde im Hof dieses Hauses am Spittelberg verehrt. Die sog. "Kothbauer-Kapelle" oder "Schwalbenkapelle" wurde beim Volk immer beliebter. Die Patres der Oblaten des hl. Franz von Sales, die vor Ort ansässig waren, wollten eine Wallfahrtskirche errichten lassen. Der Kleiderfabrikant Stefan Esders, der für die Genesung seines Sohnes danken wollte, unterstützte den Kirchenbau. Die Wallfahrtskirche wurde am 30.04.1910 in Anwesenheit von Erzherzog Franz Ferdinand geweiht. Bis 1969 stand die "Schwalbenmuttergottes" in der Krypta der Kirche. 1969 wurde die Krypta zum Pfarrsaal umgebaut. Die Gnadenstatue "Maria Schmerzen" (= "Schwalbenmuttergottes") steht seitdem auf dem linken Seitenaltar der Kirche.
    Früher waren Hunderte von Votivgaben zu sehen, heute nur noch eine kleine Auswahl in einer Vitrine im Pfarrhaus.
    Der frühere Wallfahrtstermin war der Freitag vor Palmsonntag (Schmerzensfreitag), nach der Liturgiereform auf den Gedenktag der Schmerzen Mariens am 15. September verlegt.
    Noch in der Zeit nach 1945 gab es einen großer Pilgerandrang. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Wallfahrer jedoch zurückgegangen.
    Muttergottesstatue aus weißem Marmor
    ein weiteres verehrtes Muttergottesbild
    Schwarze Muttergottes (Immaculatadarstellung)
    ehemals in der Unterkirche, nicht mehr vorhanden, keine weiteren Angaben mehr bekannt
    Kapelle für die Donauschwaben
    Seit 1956 gibt es eine eigene Kapelle der Donauschwaben, die regelmäßig zu Allerheiligen herkommen. Ehemals war hier neben dem Gnadenort Maria Dreieichen auch die zweite Wallfahrt für Südmährer.
    Gedenktafel für den Diener Gottes Dr. Hans Karl Freiherr von Zeßner-Spitzenberg
    an der Außenwand der Kirche
    Sie erinnert an den aufrechten Katholiken und Demokraten, Dr. Hans Karl Freiherr von Zeßner-Spitzenberg, den die Nationalsozialisten am 18.03.1938 in dieser Kirche verhafteten und der dann als erster österreichischer kath. Märtyrer unter dem Nationalsozialismus am 01.08.1938 im KZ Dachau umkam. Der Seligsprechungsprozess wurde vom Erzbistum Wien eingeleitet.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  38. Gnadenkapelle der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt (19. Bezirk)

    an der Sulzwiese gelegen, genau an der Flurgrenze zu Niederösterreich, etwas unterhalb des Kahlenberges
    im 2. Weltkrieg militärisches Gelände, nach dem Krieg Seniorenheim der Caritas, seit 1982 Schönstattkapelle
    Gnadenbild Dreimal Wunderbare Mutter (Mater ter admirabilis)
    ikonografischer Typ der Hodegetria ("Wegweiserin"), der der Überlieferung nach letztlich auf den Evangelisten Lukas zurückgeht
    In Rom wird das Bild unter dem Titel "Salus Populi Romani" in der Kirche Maria Maggiore verehrt, durch die Jesuiten kamen viele Kopien in alle Welt. 1571 kam ein Bild auch nach Ingolstadt ins Novizenhaus der Jesuiten, das seit 1594 Mittelpunkt des von Pater Rem gegründeten marianischen Kreises "Colloquim Marianum" war. In einer Vision erhielt Pater Rem die Gewissheit, dass der Muttergottes die Lobpreisung "Wunderbare Mutter" am besten gefalle, deshalb wurde der Ruf immer dreimal ausgesprochen und das Gnadenbild in Ingolstadt erhielt danach seinen Namen.
    Im 20. Jh. wurde das Bild von der Schönstattbewegung unter Pater Joseph Kentenich als Gnadenbild übernommen.
    1976 brachten Mitglieder einer Wiener Schönstattgruppe ein Marienbild an einem Baum im Wald am Kahlenberg an. 1978 wurde an der Stelle ein Bildstock errichtet, der heute noch erhalten ist. 1982 wurde eine Schönstatt-Kapelle errichtet, die am 31.10.1982 geweiht wurde. Das Gnadenbild ist seit 1987 gekrönt. Die Krone hatte Papst Johannes Paul II. bereits 1983 während seines Besuches in Wien in der Apostolischen Nuntiatur gesegnet. Vor dem Altar steht, wie in anderen Schönstattkapellen auch, ein Krug, in den Zettel mit Gebetsanliegen eingeworfen werden können. Seit 1999 gibt es eine neue Form der Votivgabe. Menschen zeigen ihren Dank durch das Pflanzen von Rosenstöcken vor dem Heiligtum. Als Pilger kommen zur Gnadenkapelle Schönstattgruppen, Pfarrgruppen und Einzelpilger. Diese Kapelle ist die bislang einzige Schönstatt-Kapelle in Österreich.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  39. Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Karl Borromäus Großjedlersdorf (21. Bezirk)

    in einer Umgebung mit ländlichem Charakter
    Gnadenbild Klein Maria Taferl
    Das Gnadenbild ist eine Druckgrafik, nämlich eine verkleinerte Darstellung der Gnadenstatue von Maria Taferl, etwa 15 cm x 20 cm groß. Es ist gekrönt, von einer Perlenkette umgeben, das gesamte Bild ist in einem Goldrahmen.
    Während der Fastenzeit wird das Gnadenbild abgenommen.
    Ursprungsgeschichte des Gnadenbildes von Jedlersdorf:
    1748 wütete ein Feuer in Jedlersdorf, viele Häuser und die Kapelle brannten ab. Der Wallfahrtsführer Franz Dattler wirft das Bild der Schmerzhaften Muttergottes von Maria Taferl, das in seinem Besitz war, in die Flammen eines brennenden Hauses, daraufhin breitet sich das Feuer nicht weiter aus und kann gelöscht werden. Das Bild wird unversehrt wieder aufgefunden, in eine Kapelle gebracht und dort verehrt, unter anderen kamen auch Maria Theresia und Joseph II. Das Gnadenbild wurde im Volksmund Flammenmadonna genannt.
    1809 wird Jedlersdorf von den Franzosen gebrandschatzt, wieder findet sich das Gnadenbild unversehrt unter den Trümmern. Katharina Dattler, die Witwe von Franz Dattler nimmt es in ihr Haus, es wird ihr aber weggenommen und kommt in die Karmeliterkirche in der Leopoldstadt. 1824 kommt es nach Jedlersdorf zurück auf den Hochaltar der Pfarrkirche, 1848 wird die feierlich die Hundertjahrfeier des Wunders von 1748 gefeiert.
    Die Wallfahrt wird von Weltpriestern betreut.
    Von 1811 bis 1815 war der Kapuzinerpater Joachim Haspinger, der Gefährte Andreas Hofers hier tätig. Eine Gedenktafel erinnert an ihn.
    Die Wallfahrt von Groß-Jedlersdorf ist von lokaler Bedeutung.

  40. Pfarrkirche Maria Loreto in Jedlesee (21. Bezirk)

    Das Dorf Jedlesee lag ursprünglich direkt an der Donau. Der Brückenheilige Nepomuk steht deshalb heute mitten im Dorf, da es die Brücke über die Schwarze Lacke (einen ehemaligen alten Donauarm) nicht mehr gibt.
    Gnadenbild Maria Loreto
    Marienstatue vom Typ der Schwarzen Madonna
    Statue im Altarraum, der nach den Maßen des italienischen Loreto gestaltet wurde, wobei letztlich die Maße auf das Heilige Haus in Nazareth zurückgehen sollen
    Die Loretokapelle in Jedlesee ließ die Gräfin Antonia Renata von Bouquoy 1713 aufgrund eines Gelübdes nach überstandener Pestepidimie bauen. Bald nach dem Kapellenbau setzte auch die Wallfahrt ein.
    Einige wenige Votivgaben haben sich erhalten.
    Die Wallfahrt nach Jedlesee hat lokale Bedeutung, der Wallfahrtstag ist der 2. Sonntag im September.

  41. Herz-Jesu-Kirche in Kaisermühlen (22. Bezirk)

    Die heutige Herz-Jesu-Kirche wurde 1888 im Stil einer altrömischen Basilika erbaut. Der freistehende Kirchturm stammt von 1966.
    Die Herz-Jesu-Kirche in Kaisermühlen liegt auch auf dem "Jakobsweg Wien" (Jakobskirche in Schwechat - Herz-Jesu-Kirche in Kaisermühlen - Stephansdom - Michaelerkirche - Jakobskirche in Purkersdorf)

  42. Kalksburger Pfarrkirche St. Petrus in Ketten - Wallfahrtskirche Unserer Liebe Frau von Klein-Mariazell (23. Bezirk)

    Die Pfarrkirche von Kalksburg ist auch Wallfahrtskirche mit dem Patronat Unserer Lieben Frau von Klein-Mariazell, manchmal auch Maria Kalksburg genannt.
    Kalksburg liegt im Liesingbachtal am Rand des südlichen Wienerwaldes. Die Wallfahrtskirche liegt auf einer Anhöhe etwas erhöht. Durch die steil ansteigende Treppe zum Hauptportal wirkt sie für eine Dorfkirche recht imposant.
    Kopie der Mariazeller Gnadenstatue
    über dem Hochaltar
    Nach einem Vorgängerbau wurde die Pfarrkirche "Hl. Petrus in Ketten" 1529 erbaut. Von 1609 bis 1773 übten die Jesuiten, die in Kalksburg ansässig waren, die Grundherrschaft über den Ort aus. Von 1793 bis 1801 wurde der klassizistische Neubau der Pfarrkirche ausgeführt, unterstützt durch den Hof- und Kammerjuwelier Franz Ritter von Mack, Vertrauter der Kaiserin und Gönner der Pfarrei Kalksburg. Seit 1803 befindet sich eine Kopie des Gnadenbildes von Klein-Mariazell in Kalksburg. Fürstin Collalto aus Wien, ebenfalls Gönnerin dieser Wallfahrtskirche, ließ 1866 die Kronen der Gottesmutter und des Jesuskindes restaurieren und neu vergolden. In den Pfarrchroniken werden zahlreiche Gebetserhörungen genannt. Unter anderem wurde auch 1925 die Heilung der nach Unfall erkrankten Augen des Sohnes des Grafen Clary berichtet. Der Grafensohn war Schüler des Jesuiten-Kollegs in Kalksburg. Die Jesuiten hatten 1856 den Grundbesitz in Kalksburg wieder erworben und eine Schule gegründet.
    Zu Beginn des 20. Jh. gab es noch einen großen Wallfahrtsbetrieb, heute kommen mehr private Pilger als organisierte Wallfahrtszüge.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  43. Inzersdorf - Pfarrkirche Hl. Nikolaus (23. Bezirk)

    Die Pfarre Inzersdorf wurde bereits im Jahr 1217 erwähnt und ist damit eine der ältesten in der Umgebung von Wien. Am Ende des 17. Jh. wurde Inzersdorf ein Zentrum des Protestantismus und der Pfarrhof verfiel. Um 1742 wurde der gotische Kirchenbau als katholische Pfarrkirche wieder renoviert, doch dann bei einem Brand im Jahr 1817 zerstört. Die heutige klassizistische Kirche stammt von 1820.
    In der alten Pfarrkirche wurde im 18. Jh. ein Gemälde mit dem hl. Aloisius von Gonzaga als Gnadenbild verehrt. Aus dieser Zeit sind Pilgerandenken zum hl. Aloisius aus Inzersdorf bezeugt.

  44. Atzgersdorf - Pfarrkirche Hl. Katharina (23. Bezirk)

    In früheren Zeiten gab es Wallfahrten zu einem Wundertätigen Kreuz, das 1683 durch türkische Soldaten zerstört, aber wieder zusammengesetzt wurde. Man verehrte es vor allem als Fieberkreuz, zum Beispiel gab es jährliche Wallfahrten seit 1755 der Wiener Seidenzeugwebereien. Auch Kaiserin Elisabeth Christine, die Mutter Maria Theresias, besuchte den Wallfahrtsort.
    Die heutige Pfarrkirche ist ein klassizistischer Bau. Aus der alten Kirche wurde das Taufbecken übernommen, eine Spende von Abt Gerhard v. Heiligenkreuz, der 1660 in der alten Pfarrkirche getauft worden war. Auch das so genannte Fieberkreuz, das seit der Türkenkriege auf freiem Feld in der damaligen Speisinger Straße (heute Scherbangasse) gestanden hatte und erst 1761 in die alte Pfarrkirche übertragen worden war, fand einen Platz in der heutigen Kirche.
    Als Wallfahrtsstätte wurde das Gotteshaus seit dem 19. Jh. nicht mehr genannt.



Nähere Angaben zur Geschichte der einzelnen Wallfahrtsstätten bei:

Hubert Zeinar
"Wallfahrtsort Wien"
Ibera Verlag
ISBN 978-3-85052-123-9



Beschreibung der Pilgerroute "WallfahrtsWeg WienerWald":

Otto Kurt Knoll
"WallfahrtsWeg WienerWald"
Kral Verlag Berndorf
ISBN 978-3-99024-372-5



siehe auch:

Wallfahrtsorte im Wienerwald

Wallfahrtsorte in Österreich A - Z

Wallfahrtsorte in Mitteleuropa