Albrechtsberg an der Großen Krems (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems-Land
Gnadenstatue "Maria auf der Stiege" in der Pfarrkirche
benannt nach der Wiener Kirche "Maria am Gestade", die früher "Maria Stiegen" hieß
Albrechtsberg an der Großen Krems (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems-Land
Augenbründl
Nördlich des Ortes steht ein pilastergeschmückter Nischenbildstock der hl. Ottilie aus dem 18. Jh. Er trägt ein Walmdach und wird Augenbründl genannt. Das Bründl wurde seit 1915 in einem Becken gefaßt.
Heilquelle, besonders von Augenleidenden aufgesucht.
Ein anderes sog. Augenbründl, das im Wald entspringt, liefert reines Quellwasser. Es fließt durch ein Holzrohr in einen Holztrog und dann über den Hang zur Krems. Die Quelle ist mit einem Blockhaus geschützt, bei dem sich einige Bänke befinden.
Quellheilgtümer, keine Wallfahrtsstätten im engeren Sinn
Altenlengbach / Neulengbach (Bistum St. Pölten)
Bezirk St. Pölten-Land
Wallfahrt zur Hl. Familie in der Kapelle der drei Föhren im Eichbergwald
Die Dreiföhrenkapelle liegt miten im Wald an der Gemeindegrenze von Altlengbach und Neulengbach.
Altlengbach besitzt seit dem Mittelalter eine imposante Burg-Kirchen-Anlage, nämlich die heute Burgruine und die Pfarrkirche Hll. Apostel Simon und Judas. In Neulengbach befindet sich der mächtige Bau eines Spätrenaissanceschlosses. Neulengbach hat seit 2000 die Stadtrechte und ist somit die jüngste Sadt des Wienerwaldes. Eine Wallfahrt zu einer Marienkapelle zu den drei Föhren bestand vielleicht schon im 18. Jh. Die heutige Kapelle, geweiht der Hl. Familie, von 1856 ist eine Stiftung des Tuchmachergewerbes, initiiert von Regina Karner. Die örtliche Sparkasse verpflichtete sich, den Bau zu erhalten, was auch durch jährliche Zuwendungen bis zur Gegenwart geschieht. Die Dreiföhrenkapelle wurde zuletzt 2000 grundlegend saniert.Das Gnadenbild zeigt die Hl. Familie mit einer das Jesuskind stillenden Maria, ein Ölgemälde auf Leinwand, das mit einem Baldachin bekrönt ist. Das Gnadenbild wurde 2000 vom Maler Franz Drapela aus Neulengbach restauriert.
Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".
Außerdem gibt es in Neulengbach die "Bründl-Kapelle" (auch Bader-Bründl genannt) an der Stützmauer des Schlossbergs beim ehem. Baderhof. Der Nischenbildstock aus dem Jahr 1754 trägt in der Rundbogennische ein Altärchen und ein barockes Tafelbild der hl. Familie. Darunter führt eine Eisentür zur Brunnenstube. In der Schlossberggasse bestand bereits seit 1555 eine Badstube. Das Wasser des Bründls wird in den daneben liegenden Schallhof geleitet. In diesem befindet sich traditionell eine Arztpraxis. Die Besitzer ließen das Kleindenkmal 1998 renovieren.
Annaberg (Bistum St. Pölten)
Bezirk Lilienfeld
Station auf der Via Sacra nach Mariazell
Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Anna
Die Kirche sieht man hochaufragend auf der Höhe des Berges und zugleich ist sie Ortsmittelpunkt vom Ortsteil Annarotte. Auf dem Annaberg, ursprünglich Tannberg genannt, entstand 1217 die erste Kapelle zu Ehren der hl. Anna. Sie ist damit die älteste Annenwallfahrtskapelle in Österreich. Die sich um das Gotteshaus entwicklende Ortschaft war Rastplatz der Mariazellpilger nach den Mühen des Aufstiegs. 1327 wurde der erste Steinbau errichtet, 1440 bis 1444 wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut und erweitert. Von 1686 bis 1710 wurde sie barockisiert, 1753 wurde der Westturm vollendet. In der Zeit der Reformen Kaiser Josephs II. wurden fast alle Votivbilder entfernt, erhalten ist noch das Ölgemälde von 1633 mit der Heilung der stummen Maria Rottenstötterin aus Wien. Auch Kaiserin Maria Theresia war eine Wohltäterin der Kirche, sie stiftete ein kostbares Messgewand. Im Mittelfeld über dem Tabernakel befindet sich das Gnadenbild Anna selbdritt, das aus drei einzelnen Figuren besteht: Maria, Anna und der etwa dreijährige Jesusknabe. Die Gruppe dieser Schnitzfiguren wurde um 1440 von Jakob Kaschauer geschaffen. 1757 baute man zwei kleine Treppen von der Rückseite des Altars zur Anna-selbdritt-Gruppe an, damit die Gläubigen die Figur der hl. Mutter Anna berühren konnten. Das zweite Annenbild, eine Säule mit ihrer Statue, wurde 1784 auf Befehl Kaiser Josephs II. entfernt. Weiterhin besitzt die Kirche ein Reliquienostensorium mit der Hirnschale der hl. Anna, 1660 als kaiserliches Geschenk überbracht.
Es gab auch traditionell bis ins 20. Jh. zahlreiche Prozessionen aus Ungarn. So sind auch viele Gebetszettel, die in der Buchdruckerei Lilienfeld in ungarischer Sprache herausgegeben wurden, noch erhalten.
Der Annaberg, der Joachimsberg und der Josefsberg, die auf dem beschwerlichsten der Teil der Via Sacra nach Mariazell liegen, werden auch als die "drei heiligen Berge" bezeichnet.
Ardagger (Bistum St. Pölten)
ehem. Stiftskirche St. Margareta
Das Kollegiatstift wurde 1049 durch Kaiser Heinrich III. gegründet. 1784 wurde es im Zuge der josephinischen Reform aufgelöst. Die Stiftsgebäude wurden 1813 zu einem Schloss umgebaut.
Als Gnadenbild verehrt wird die Statue der hl. Margareta (um 1640). Auch das Bild der frommen Kaiserin Agnes, Gemahlin Kaiser Heinrichs III., in einer Kartusche des Altarraumes wird in Ehren gehalten. Kunsthistorisch herausragend sind die 14 Fenstermedaillons (1230/40) mit Darstellungen zu Heiligen und zum Stifter Propst Heinrich. Die Medaillons sind das Hauptwerk der österreichischen Glasmalerei im 13. Jh.
Dachsgraben (Bistum St. Pölten)
in der Gemeinde Zwettl-Niederösterreich
(Bezirk Zwettl)
Thomasbrunnen
Die ehem. Wallfahrtsstätte befindet sich auf dem heutigen Truppenübungsplatz Allentsteig / Döllersheim bei dem verfallenen Dorf Dachsgraben und den ebenfalls aufgegeben Ortschaften Pölla und Kühbach. Thomashäusel war eine kleine, nicht näher beschriebene Ansiedlung im Dachsgraben bei der Ruine der Thomaskirche, einer ehemaligen Wallfahrtskirche.
Die Wallfahrtskirche St. Thomas von Canterbury, im 14. Jh. nur eine Bretterhütte bei einer Heilquelle, wurde 1405 als Steinkapelle durch Abt Ulrich von Zwettl erbaut, 1427 von den Hussiten zerstört, 1448 wieder prächtig als Wallfahrtskirche hergestellt, 1785 gesperrt und 1795 teilweise abgetragen. Heutzutage ist sie eine Ruine. Fünfmal im Jahr ließ das Zisterzienserstift Zwettl einst feierlichen Gottesdienst halten, sonst besorgten Einsiedler die Kirche. Die ehem.. Gnadenstatue des hl. Thomas von Canterbury ist verschollen.
Die Sage erzählt, ein fremder blinder Bettler kam einst mit seinem Hund in den Dachsgraben, der bei einem Hollunderbaum stehenblieb und ihn anbellte. Der Bettler fing mit seinem Stock zu graben an und es entsprang eine Quelle. Mit dem Wasser wusch er sich die Augen und wurde sehend. Der Bettler war aber dieser märchenhaften Legende nach der hl. Thomas von Canterbury, den das Volk Thomas von Kandelberg nennt. Nach einer anderen Version fand man die Statue auf einem Hollunderstrauch bei der Heilquelle.
ehem. Quellheiligtum, bekannt für Augenwaschungen
Außerdem ist überliefert, dass die Pilger, die ins Heilige Land wollten, sich dort einen Schein lösen mussten.
(Wallfahrt erloschen)
Drosendorf (Bistum St. Pölten)
Bezirk Horn
Wallfahrtskirche Maria Schnee, auch Maria-Schnee-Bründl oder Schneebründl genannt, im Ortsteil Elsern
Die Wallfahrtskirche liegt einsam im sog. Spitalwald östlich der Straße von Drosendorf nach Zissersdorf, in einer Mulde im Wald gelegen.
Bei einer Quelle im Spitalwald von Drosendorf wurden einst Bilder der Gottesmutter angebracht und verehrt. Ab 1603 wurde von Pilgern zu einem Bründl berichtet. Seit 1702 ist der Name "Maria Schnee" für die Bründlkapelle überliefert. 1756 wurde ein barocker Neubau errichtet. Nach der Aufhebung der Wallfahrt während der Josephinischen Reformen setzte ein rascher Verfall des Gotteshauses ein, das dann 1786 zum Teil abgerissen wurde. Die Gnadenstatue (Maria, auf einem Baumstamm sitzend) wurde in die Kirche von Drosendorf gebracht und erhielt ihren Platz über dem Glasschrein mit den Reliquien der hl. Valentina. Bei der einzig verbliebenen Mauer der alten Wallfahrtskirche hängten fromme Beter Votivtafeln und Marienbilder auf. Zu Beginn des 19. Jh. wurde wieder ein Kapellchen errichtet. Die jetzige Wallfahrtsstätte ist ein neubarockes Wallfahrtskirchlein von 1864, geweiht zu Ehren von Maria Schnee und des hl. Florian. An der linken Außenmauer der Kirche ist eine gefasste Quelle. Das heutige Gnadenbild ist eine kleine Marienstatue.
Droß bei Krems (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems-Land
Pfarr- und Wallfahrtskirche "Unsere Liebe Frau von Fátima"
Die Kirche steht etwas abseits der Ortschaft. Die Pfarre Droß besteht seit 1782, damals war die Schlosskapelle auch Pfarrkirche. 1946 war der damalige Pfarrer von Droß, Geistlicher Rat Franz Gravogl, zu einer Operation im Krankenhaus. Nach der Lektüre über die Ereignisse von Fátima fasste er den Entschluss zum Bau eines Marienheiligtums und Gebetszentrums. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Fátima wurde von 1948 bis 1953 errichtet. Eine Fatimastatue ist das Ziel der Pilger. Besondere Wallfahrtstage sind der jeweils 13. des Monats von Mai bis Oktober (Fatimatage). Pfarrer Gravogl verstarb 1974. Der Platz vor der Kirche wurde 1977 umgestaltet, bis dahin hatten schlichte Holzkreuze auf dem Anger vor dem Gotteshaus den Kreuzweg dargestellt. In der Nacht vom 24. zum 25. Juli 2016 fing das Kirchturmdach nach einem Blitzschlag Feuer. Der Dachstuhl wurde massiv beschädigt.
Eibenstein (Bistum St. Pölten)
Teil der Stadtgemeinde Gmünd
Bezirk Gmünd
Christophstein und Jungfernbründl
Der Christophstein ist ein mächtiger Schalenstein auf der Eibensteiner Höhe.
Die märchenhafte Legende erzählt, dass der hl. Christophorus einst auf dem Steine gerastet habe und dass die Vertiefungen von seinen Schuhen herrühen, als er ein anderes Mal über den Stein hinwegschritt. Deshalb heißt der Stein "Christophstein".
Eine weitere volkstümliche Legende erzählt folgende Begebenheit: Weil auf der Wanderung die hl. Maria einmal das Christuskind hierher getragen und es aus dem Steinbründl hat trinken lassen, führt der Stein auch den Namen "Christus- oder Brünndlstein", die Quelle dabei heißt "Jungfernbründl".
ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
Eisgarn (Bistum St. Pölten)
Bezirk Gmünd
in der Nordwestecke von Niederösterreich, bei Heidenreichstein
Propstei- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
Eine Kapelle existierte in dem Ort bereits 1338. Über den Ursprung der Wallfahrt ist nichts bekannt. Der hohe Westturm der heutigen Kirche ist weithin sichtbar. Kirche und Propsteipfarrhaus bilden eine geschlossene architektonische Einheit. Das Kircheninnere trägt noch gotischen Charakter. Das Gnadenbild Maria von der immerwährenden Hilfe, geweiht vom hl. Papst Pius X., kam 1909 in die Kirche.
Eisgarn (Bistum St. Pölten)
Bezirk Gmünd
Wallfahrt zum Kolomanistein
Der Kolomanistein bei Eisgarn im Waldviertel ist ein mit einer Kapelle überbauter Schalenstein. Er besteht aus zwei übereinander liegenden Granitblöcken mit einer Höhe von rund 2,5 Metern. Der Sage nach soll hier der hl. Koloman seine Füße in Wasser gebadet haben, das sich in einer Vertiefung an der Oberseite des flachen Steines gesammelt hatte. 1713 wurde über dieser Vertiefung ein Nischenbildstock mit einem geschwungenen Volutengiebel, der über einfache Steinstufen erreichbar ist, errichtet. In dem Bildstock befindet sich eine Steinfigur des heiligen Koloman (Anfang 18. Jh.) Als frühe Förderer des Kolomankultes gelten die Grafen von Hirschberg, deren Burgkapelle ebenfalls dem hl. Koloman geweiht war und die durch Heirat in den Besitz der Grafschaft Litschau kamen. In früherer Zeit führte alljährlich eine Prozession von Litschau aus hierher. Von Eisgarn aus gab es eine jährliche Prozession am 13. Oktober.
Im Zusammenhang mit dem Kolomanistein steht die Achazquelle mit dem Achazmarterl an der Straße zwischen Heidenreichstein und Eisgarn. Die Quelle ist nach Propst Achaz, Freiherr von Stiebar, benannt, der 1847 bei der Quelle einen Rastplatz für Reisende mit einer Andachtsstätte errichten ließ. Das Marterl wurde als kapellenartiger Ziegelbau über der Quelle, die durch ein Gitter zugänglich ist, errichtet.
Engelschalks (Bistum St. Pölten)
bei Großreinprecht in der Marktgemeinde Lichtenau im Waldviertel
Bezirk Krems-Land
Unsere Liebe Frau beim Brunnen
Diese Kultstätte soll schon in der Zeit der Gegenreformation großen Zulauf gehabt haben, aber das Aufblühen des nahegelegenen Maria Grainbrunn drängte den Wallfahrtsstrom zurück. Ursprünglich stand bei dem Brunnen ein Kreuz und an einem Weidenbaum daneben hingen die Votivbilder. 1722 wurden diese von Dechant Lorenz in die Pfarrkirche übertragen. Um 1777 scheint ein neuer Aufschwung der Wallfahrt eingetreten zu sein. Der Bauer Johann Auer erbaute eine hölzerne Kapelle, worin auch eine Stelle für Wachsvotive angebracht war. Am 28. Juli 1777 ließ der Pfarrer den Brunnen versiegeln. Schon nach zwei Tagen wurde er erbrochen und man meldete Gebeterhörungen. 1810 wurde eine neue Holzkapelle errichtet, die 1855 vom Hochwasser weggerissen wurde. Nun steht nur mehr eine recht morsche Säule von dem Kruzifix.
Das ehem. Andachtsbild, ein schwarzes Mariahilfbild, befindet sich nun in der Kirche zu Allentsgschwendt.
Die Quelle wurde besonders bei Augenkrankheiten aufgesucht, in den Brunnen wurden häufig Geldopfer geworfen.
ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
Ernsthofen (Bistum St. Pölten)
Bezirk Amstetten
Pfarrkirche Mariä Flucht
Eine alte Kapelle aus dem 11. Jh. musste abgetragen werden, weil der Standort stark hochwassergefährdet war. Die Glocken und die Marienstatue sollten in das nahe St. Valentin gebracht werden. Der Legende nach konnten die stärksten Pferde Glocken und Statue nicht wegziehen. Deshalb wurde in Ernsthofen eine neue Kirche gebaut. Die heutige Kirche stammt aus dem 17. Jh., Ende des 19. Jh. wurde die barocke Einrichtung entfernt. Der Hochaltar zeigt ein Bild der Hl. Familie: "Maria auf der Flucht". Der Altar auf der Evangeliumsseite trägt eine barocke Marienstatue. Das ursprüngliche Gnadenbild, eine gotische Marienstatue, wurde bei der Neuerrichtung der Kirche nicht wieder aufgestellt, es befindet sich jetzt im Pfarrarchiv.
Frauenhofen am Tullnerfeld (Bistum St. Pölten)
Bezirk Tulln
Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, eine Filialkirche der Pfarre Tulln
In Frauenhofen stand schon im Mittelalter eine Gnadenkapelle, die im 17. Jh. neu gebaut wurde. Türken vernichteten das Heiligtum. Nach vielen Gebetserhörungen in der Pestzeit gab es ab 1660 wieder Wallfahrten. Zwei Seitenaltäre von 1713 und 1715 sind der Erinnerung an die Pestzeit gewidmet. Der Hochaltar zeigt das Bild Maria Heimsuchung. Das Gnadenbild ist eine gotische Marienstatue auf einem Seitenaltar. Auf der linken Seite der Kirche befindet sich die Ursprungskapelle.
Sieben gemauerte Bildstöcke, teilweise mit leeren Nischen und nicht restauriert, befinden sich am Weg von Tulln nach Frauenhofen. Den Vorplatz der Wallfahrtskiche säumen mächtige Linden, die als Naturdenkmale geschützt sind,
Die Kirche wurde am 17. Oktober 1944 schwer von Bomben beschädigt. Trotz schwieriger Zeiten wurde sie wieder bis zum 15. August 1945 instand gesetzt. Ein Gedenktafel vor der Kirche erinnert daran.
Fronsburg (Bistum St. Pölten)
in der Gemeinde Weitersfeld
Bezirk Horn
Wallfahrt zum Fronsburger Bündl
Als heilsames Bründl wurde die außerhalb des Ortes Fronsburg gelegene Quelle 1727 urkundlich genannt. Eine hier errichtete Wallfahrtskapelle verfiel allerdings später wieder. Nach der Heilung des Rentmeisters von Fronsburg, dessen Sehkraft durch das Wasser erhalten blieb, setzte wieder eine lokale Wallfahrt ein. Die heutige Kapelle wurde 1878 errichtet. Vor der Bründlkapelle steht eine Säule der Maria Immaculata aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. Die Wallfahrtskapelle wird vom Stift Geras betreut.
Furth bei Göttweig (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems-Land
Altmannibründl im Ortsteil Steinaweg
In Steinaweg erinnert das „Altmannibründl“ an die Erzählung der „Vita Altmanni“, wonach einst im 11. Jh. die Studenten Altmann, Gebhard und Adalbero einander gegenseitig Bischofswürde und Klostergründungen prophezeit hätten. Altmann wurde Bischof von Passau und gründete das Stift Göttweig. Gebhard wurde später Erzbischof von Salzburg und gründete Stift Admont. Adalbero wurde Bischof von Würzburg und gründete Stift Lambach.
lokale Andachtsstätte, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Gebharts (Bistum St. Pölten)
in der Gemeinde Schrems
Bezirk Horn
1870 wurden die Ruinen der 1415 erbauten Ulrichskirche abgerissen. Traditionell befanden sich bei solchen Kirchen Quellen, die als unversiegbar galten. Hier hielt man die Quelle für heilkräftig bei Augenleiden. Heutzutage sind noch der Ulrichstein und ein Steingerinne erkennbar.
ehem. Quellheiligtum, war keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn.
Geras (Bistum St. Pölten)
Bezirk Horn
Stifts- und Pfarrkirche Maria Geburt, Ordenskirche der Prämonstratenser, Basilica minor
Die Frühgeschichte des Stiftes Geras ist wenig bekannt, weil bereits im Mittelalter die ersten Dokumente verbrannten. 1619/20 im Dreißigjährigen Krieg wurden Kloster und Kirche von Mansfeldischen Truppen verwüstet und angezündet. Nur die Gnadenstatue aus Holz, die bereits zu dieser Zeit verehrt worden war, überstand das Feuer. Ab 1730 wurde die Stiftskirche barock erneuert. Der reich ausgestattete Hochaltar trägt das Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Geras" (um 1510).
Gföhl (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems-Land
Wallfahrt zur Rosalienkapelle Gföhleramt
Die Wallfahrt zur Rosalienkapelle besteht seit 1679. Die heutige Kapelle wurde 1875 errichtet.
Gobelsburg (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems
Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Geburt, dem Stift Zwettl inkorporiert
Gobelsburg gehört zur Gemeinde Langenlois, die Kirche liegt auf einem Hügel.
Im Mittelalter hieß die Kirche Maria am Berg. Sie ist von einer alten Friedhofsmauer umgeben. Die Wallfahrt ist wahrscheinlich auch schon alt. Auf einem zierlichen barocken Baldachinaltar befindet sich die neobarocke Marienstatue.
Gobelsburg (Bistum St. Pölten)
in der Gemeinde Langenlois
Bezirk Krems
Mariabründlkapelle
Die Reste der Wallfahrtskapelle "Maria Bründl" am nördlichen Ortsausgang an der Gobelsburger Hauptstraße wurden in den letzten Jahren nachgestaltet. Vor den Weinbergen wirkt die ehemalige Apsiswand wie eine halbkreisförmige Kulisse. In den rundbogigen Nischen befinden sich Statuen, u. a. der hl. Rosalia und des hl. Antonius. Darunter entspringt die gefasste Quelle, die in einen betonierten Schacht am Hang fließt.
"Unser liebes Frauenbründl" war bereits um 1660 bekannt. Die Quelle wurde aufgesucht, wenn man um Regen betete. Aus dem Jahr 1735 ist überliefert, dass die Gebete erhört wurden. 1733 erfolgte der Bau einer steinernen Kapelle, die bis 1786 bestand.
ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Göttweig (Bistum St. Pölten)
Stiftskirche Mariä Himmelfahrt, Benediktinerkloster
Das berühmte Stift Gottweig, das zusammen mit dem Stift Melk und der Altstadt von Krems zum UNESCO-Kulturerbe Wachau gehört, ist mit drei Andachtsstätten, darunter zwei marianischen, auch ein Wallfahrtsort.
a) ein Vesperbild, Aufschwung der Wallfahrt im 18. Jh., die 1784 unterbrochene Wallfahrtstradition wurde 1988 wieder aufgenommen
b) eine Marienstatue in der Krypta "Maria in der Gruft" oder "Maria in der Krypta"
c) Wallfahrt zum Grab des hl. Altmann
Im Jahr 1083 hatte Bischof Altmann von Passau an dieser Stelle ein Augustiner-Chorherrenstift gegründet, das dann 1094 den Benediktinern übergeben wurde. Das Grab des Klostergründers, des hl. Altmann (+ 08.08.1091), befindet sich in der Stiftskirche. Der hl. Altmann wurde am 1015 in Westfalen geboren, war Propst in Aachen, wurde 1065 Bischof von Passau, von wo er 1077 als Anhänger Gregors VII. im Investiturstreit fliehen musste. Er starb 1091 in Zeiselmauer und wurde in dem von ihm gegründeten Kloster in Göttweig bestattet. Ziel der Pilger nach seinem Tod war die Grablege in Göttweig. Aber auch das Wasser, das der hl. Altmann bei der Messe zur Reinigung seiner Hände verwendete, galt den mittelalterlichen Pilgern als heilkräftig gegen Aussatz. Prozessionen gab es schon seit dem 12. Jh. zu seinem Grab. Das Hochgrab mit liegender Statue stammt aus dem Jahr 1540.
Grainbrunn (Bistum St. Pölten)
Bezirk Zwettl
Ortsteil der Gemeinde Sallingberg
Maria Bründl
Die Sage aus dem 14. Jh. erzählt von einem Hirtenjungen aus Großnondorf, der eine verirrte Kuh suchte und diese aus der Quelle trinkend wiederfand. Als er nun selbst seinen Durst löschen wollte, erblickte er im Wasser des kleinen Quellteichs die Gottesmutter. Die Kunde von dem Wunder wurde durch einen Einsiedler verbreitet und schnell suchten viele Menschen Trost bei der heiligen Quelle. Bald schon wurde eine Kapelle gebaut und um das Kirchlein und das Haus des Einsiedlers siedelten sich Leute an. Urkundlich erscheint Grainbrunn erstmals 1544 als Marienwallfahrtsort. Die Rapottensteiner Gräfin Margareta von Strattmann ließ 1669 den Grundstein zur heutigen barocken Wallfahrtskirche legen.
Das Gnadenbild ist ein Holztafelbild (eventuell französisch) von 1517 und zeigt die Muttergottes als Halbfigur mit aufgelösten Locken und reicher Perlenkrone. Sie hält das nackte Kind auf ihrer Rechten, in der Linken einen Apfel. Das Kind hält in der rechten Hand einen Sauglappen, in der linken Hand einen Zeisig.
Die Heilquelle wird bis in unsere Zeit gern genutzt.
Gries im Tal der Melk (Bistum St. Pölten)
Ortsteil der Gemeinde Oberndorf an der Melk
Heiligengeistbründl in der kleinen Ansiedlung Oberhub gelegen
Im Ortsteil Oberhub steht eine 1886 erbaute Wegkapelle mit seitlicher Quellnische.
Der Überlieferung nach bestanden in der zwei Kilometer entfernten Katastralgemeinde Gries ein Pfingsttbründl und eine Heiligengeistkirche. Ein Bauer stieß beim Pflügen auf deren Fundamente und ein altes schmiedeeisernes Gitter. Die Heilquelle soll sich also an der Stelle der alten Pfarrkirche befinden.
Nach der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 fand in Oberhub ein Experiment statt, bei dem das Wasser "geheilt" werden sollte und es zu keinem Abregnen kontaminierter Wolken kommen sollte. Dabei zogen sich die Wolken über der Kapelle zusammen und "verpufften in Nichts". Dies erinnert an die atle örtliche Überlieferung, dass es im Umkreis dieses Bründls nie hagelte.
ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Großau (Bistum St. Pölten)
Ortsteil der Gemeinde Raabs an der Thaya
Bezirk Waidhofen an der Thaya
ein Quelheiligtum
Die Ruinen der Georgenkapelle stehen westlich von Großau im Georgiwald über der Mährischen Thaya. Man erkennt Spuren eines vielleicht noch romanischen Rechteckbaus mit Halbkreisapsis. Das kühle Wasser des Grasnitzbrünnls kommt aus einer aufgemauerten Quellfassung aus dem Waldboden.
Der St. Georgenberg wurde 1375, eine Kapelle dort 1501 urkundlich erwähnt. 1687 baufällig, wurde sie wieder hergestellt und 1786 geschlossen. Einsiedler betreuten bis 1777 die Wallfahrt. Augustinermönche aus Fratting (tschech. Vratěnín) kamen zur Aushilfe, da der Andrang zur Quelle sehr stark war. Altar und Kanzel mussten im Freien aufgestellt werden.
Ein Einsiedler hatte vielen Menschen geholfen. Nach seinem Verschwinden versumpfte das Bründl und verfiel die Kapelle. Den ehemaligen Standort nannte man "das öde Schloss" oder "Schimmelkapelle". Er galt im Volksglauben als unheimlicher Ort, da ein Schimmel ohne Kopf dort spukte.
Groß-Siegharts (Bistum St. Pölten)
Bezirk Waidhofen an der Thaya
nahe bei Neu-Dietmanns, alleinstehend im Wald
Wallfahrtskirche zur Unbefleckten Empfängnis
Wallfahrt zu Maria Bründl im Walde
Die Wallfahrtskapelle wird genannt "Mariabründlkapelle zur Unbefleckten Empfängnis" oder "Mariahilf zum Ulreichsbründl" oder "Mariabründl im Ulreichswalde bei Neu-Dietmanns"
Schon im 18. Jh. hing ein Marienbild an einer alten Buche an dieser Stelle. Diese Buche wurde jedoch als sog. Winkelandacht (= Andachtsort ohne Zustimmung der kirchlichen Obrigkeit) umgehauen. Um 1860 wurde am alten Platz ein Bildstock errichtet. Am Ende des 19. Jh. wurde die Kirche Maria Bründl im Walde erbaut. Der Legende nach war hier einem Waldarbeiter die Muttergottes erschienen. 1758 wurde das Bild in die Pfarrkirche von Groß-Siegharts übertragen. 1898 wurde an der Straße nach Groß-Siegharts eine kleine Kirche für das Gnadenbild errichtet. In dem neugotischen Kirchlein befindet sich die Gnadenstatue auf dem Flügelaltar, der ebenfalls neugotisch ist.
Groß Sierning (Bistum St. Pölten)
In der Gemeinde Haunoldstein
Bezirk St. Pölten-Land
Bründlkapelle
Die Bründlkapelle wurde 1849 errichtet und 1913 vergrößert, vorher stand an der Stelle eine Bildsäule mit dem Bildnis der Muttergottes. Um 1900 sollen mehrere wunderbare Heilungen erfolgt sein. Die Überlieferung erzählt aber vor allem von einem Schutz vor Viehsseuchen, denn 1830 wurde berichtet, dass das Vieh eines Pottschollacher Bauern, der es an der Quelle tränkte, als einziges von der Rinderpest verschont blieb. Eine andere noch ältere Sage erzählt, wie ein blinder Hirte hier sein Augenlicht wiedererlangte.
Die Kapelle konnte während der umfangreichen Baumaßnahmen zum Ausbau der Westbahn gerettet und erhalten werden.
Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
Grünberg (Bistum St. Pölten)
Bezirk Horn
in der Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen
Wallfahrt zur hl. Margaretha in der Kapelle der hl. Margaretha (meist Hubertuskirchlein genannt)
Die Kapelle der hl. Margaretha war ursprünglich die Burgkapelle der Feste Grünberg, die bereits 1156 urkundlich erwähnt wurde. Die Kapelle wurde erstmals 1299 erwähnt. Die Feste Grünberg war im Besitz eines Ministerialen der Grafen von Poigen. 1586 kam die Kapelle an die Jesuiten. Der Orden richtete die Kapelle bis 1665 wieder her, balddarauf wurde sie eine beliebte Wallfahrtsstätte. Ziel der Pilger war die holzgeschnitzte Figur der hl. Margaretha (um1490), die sich noch heute in der Kapelle befindet.
Spätestens seit dem 20. Jh. wird die Kapelle in Grünberg nicht mehr als Wallfahrtsort genannt.
Gutenbrunn bei Martinsberg (Bistum St. Pölten)
Bezirk Zwettl
Pfarrkirche zur Heimsuchung Mariä oder zur wundertätigen Jungfrau Maria genannt
Seit 1556 wurde bereits eine als "Gutenbrunn" bekannte Quelle von Pilgern aufgesucht. Nach einer Marienerscheinung, die 1726 berichtet wurde, errichtete man eine hölzerne Kapelle. Ein Hirt hatte im Quellwasser das Bild der Muttergottes gesehen, wie sie das Kind stillte. Das Gnadenbild ist dementsprechend auch ein Gemälde, das die Halbfigur der stillenden Gottesmutter zeigt (eine sog. Maria lactans).
Es kommen nur noch private Pilger zum Gnadenbild von Gutenbrunn.
Haidenlach (Bistum St. Pölten)
Rotte in der Gemeinde Winklarn
Bezirk Amstetten
Schalenstein bei der Haidenlachmühle mit Augenbründl
Die märchenhafte Legende erzählt, Unsere Liebe Frau ging einst über Land und kam in die Gegend von Haidenlach. Des langen Weges müde geworden, ließ sie sich gegenüber der heutigen Haidenlachmühle bei einem labenden Bründl nieder, wobei sie einen Fuß auf einen Stein setzte. Als sie weiterschritt, blieb auf ihm die Spur ihres Fußes zurück. Als ein Bauer in Unter-Schönbühel sich diesen Stein holte und ihn als Stufe vor seine Haustür legte, war der Stein am anderen Morgen weg und lag an seinem früheren Ort, am Ufersaum des Mühlbaches, wo er sich jetzt noch, alledings zerstückelt, befindet.
Quellheiligtum diente früher bei Augenheilung, Quelle aber nun versiegt.
Hafnerbach (Bistum St. Pölten)
Wallfahrt zum hl. Zeno
Der hl. Zeno stammte aus Mauretanien. Von 362 bis 372 war er Bischof von Verona. Er wird besonders im Kloster Reichenhall verehrt. Der Legende nach soll er auch nördlich der Alpen bei Melk und in Mauerbach gewirkt haben. Die Überlieferung erzählt, dass er nach einer Wallfahrt ins Hl. Land hierher gekommen sein soll. Die Familie des Türkensiegers Montecuccoli, die noch heute im Besitz des nahegelegenen Schlosses Mitterau ist, rühmt sich, mit dem Heiligen verwandt zu sein. Die Kirche St. Zeno wurde 1260 erstmals als Pfarre genannt. Im Zeitalter des Barock wurde sie dem Zeitgeschmack entsprechend ausgestaltet.
Am Zenobach in der Nähe des Marktes Hafnerbach steht eine Bildsäule von 1725 und es befindet sich dort ein Spurenstein mit den Knieabdrücken des Heiligen, der am Bach knieend gebetet haben soll.
Die Wallfahrt zum hl. Zeno in Hafnerbach ist heutzutage wenig bekannt.
Haidershofen (Bistum St. Pölten)
Bezirk Amstetten
Kirche Hl. Nikolaus von der Flüe in Vestenthal
Wallfahrt zur Statue Unserer Lieben Frau von Fatima
Wallfahrtstage an den Fatimatagen von Mai bis Oktober
Hausenbach bei Karlstetten (Bistum St. Pölten)
Bezirk St. Pölten-Land
Wallfahrt zu einer Bildföhre mit Marienbild im Dunkelsteinerwald
Die Legende berichtet, dass sich zwei Hausenbacher Bürger vor den Türken im Geäst einer mächtigen Föhre versteckt und so ihr Leben gerettet haben. Aus Dankbarkeit brachten sie ein Marienbild an einem Baum an. Durch einen Blitzschlag wurde die Föhre später fast vollständig vernichtet, nur der Mittelstamm mit dem Bild blieb erhalten. Um diesen Stamm wurde später eine Kapelle gebaut, zunächst aus Holz, dann aus Stein. Die Bildföhre wurde so eine gut besuchte Wallfahrtsstätte, auch Krankenheilungen wurden berichtet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kapelle durch Granaten beschädigt, balddarauf aber wieder instand gesetzt. An die Türken erinnert heute noch der Halbmond an der rückwärtigen Giebelseite des Daches.
Schloß Hausenbach war zur Zeit der Türkenkriege eine bedeutende Befestigung mit starker Besatzung. Ebenfalls Schutz für die Bevölkerung bot die (später sog.) "Türkenschanze" auf dem Burgstall zwischen Hausenbach und Heitzing.
Jeden ersten Samstag im Mai findet eine Bittprozession zur Bildföhre statt.
Wallfahrer und Ausflüger finden in Hausenbach ausgeschilderte Wanderwege, zum Beispiel den "Sieben-Brückerl-Weg".
Heiligenblut in Niederösterreich bei Raxendorf (Bistum St. Pölten)
Bezirk Melk
Pfarrkirche Hl. Andreas
Eine Heiligenblutkapelle gab es hier seit 1412. Die Pfarrkirche zum hl. Andreas wurde von 1480 bis 1494 erbaut. Die Ursprungskapelle zum Gekreuzigten Erlöser steht gegenüber der Kirche.
Der Legende nach hatte ein Jude in Weiten eine Hostie geraubt. An der Stelle, wo jetzt die Ursprungskapelle steht, scheute sein Pferd, die Hostie fiel aus seinem Handschuh zu Boden. Eine Edelfrau, Frau von Scheckl, deckte ihren Hut über die Hostie, bis Priester kamen, um das hochwürdige Gut in einer Monstranz nach Weiten zurückzutragen. Dieselbe Edelfrau ließ ab1411 an dem Platz, wo die Hostie lag, eine Kapelle errichten, die heutige sog. Ursprungskapelle. Das Gnadenbild zeigt Christus am Kreuz. Sein aus dem Herzen strömendes Blut fängt ein Engel in einem Kelch auf. Zu Füßen Christi ist die hl. Maria Magdalena dargestellt. Die Skulptur stammt vom Ende des 16. Jh.
Heiligeneich (Bistum St. Pölten)
Bezirk Tulln
Pfarrkirche hll. Philipp und Jakob der Jüngere
Im 13. Jh. wurde die Kirche erstmals erwähnt. Die heutige Kirche stammt im Wesentlichen aus den Jahren 1779 bis 1782. Der Turm wurde bereis im 17. Jh. barockisiert. Ein Standbild des hl. Nepomuk befindet sich auf dem Platz vor der Mauer des Kirchhofes. Das Gnadenbild steht in einer kleinen Nische bei der Kanzel, eine Madonna mit dem Jesusknaben. Die Mutter ist in Silber, das Kind in Gold gekleidet; die Mutter hält eine Birne, das Kind einen Granatapfel. Das Bild soll einst an einer alten Eiche befestigt gewesen sein, was auch namensgegebend für die Ortschaft wurde.
Heiligenkreuz-Gutenbrunn (Bistum St. Pölten)
Bezirk St. Pölten-Land
Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
1733 wurde die erste Kapelle errichtet für eine schon seit längerer Zeit verehrten Gnadenstatue. Zu diesem Gnadenbild gibt es folgende Ursprungsgeschichte: Ein Sturmwind warf Anfang des 18. Jh. eine Madonnenstatue von einer Steinsäule, sie wurde nicht wieder aufgestellt. Der Jäger Paul Müller fand sie danach auf dem Getreideboden seines Dienstherrn und bat darum, sie auf dem Tepsernberg (später Kreuzberg genannt) aufstellen zu dürfen. Die Bitte wurde gewährt. 1728 wurden bereits Gebetserhörungen berichtet. Der Wiener Weihbischof Marxer (übrigens in Heiligenkreuz, Ortsteil der Gemeinde Tifis, in Vorarlberg geboren) förderte die Wallfahrt. 1755 wurde der Grundstein für eine Wallfahrtskirche gelegt. Das Gnadenbild ist eine spätgotische Marienstatue mit Jesuskind (frühes 16. Jh.) auf dem Hochaltar. Die drei Fresken in der Pfarr- und Wallfahrtskirche zeigen die Aufname Mariens in den Himmel, die Auffindung des Heiligen Kreuzes und die Gottesmutter als Heil der Kranken. Auf dem letzteren Fresko kommen ein Pilger mit Rosenkranz, eine Mutter mit krankem Kind und ein Verkrüppelter zur Muttergottes.
Herzogenburg (Bistum St. Pölten)
Bezirk St. Pölten-Land
Stifts- und Pfarrkirche St. Stephanus und Hl. Georg
Das Augustiner-Chorherrenstift wurde 1112 gegründet. Die heutige prachtvolle Barockkirche wurde in den Jahren 1743 bis 1750 erbaut.
Ein Mariahilfbild des 17. Jh. (jedoch seitenverkehrt gegenüber dem Original) gilt als Gnadenbild der Stiftskirche. Ein kaiserlicher Postillon soll sich 1656 während eines Schneesturms verirrt haben und nahm Zuflucht in einer Marienkapelle. Ein Hirsch wies ihm den Heimweg. Er nahm das Bild aus der Kapelle und brachte es einem Chorherren in Herzogenburg. Der stellte es ab 1680 in der Stiftskirche zur öffentlichen Verehrung aus als eine "Hilf der Irrenden".
außerdem Wallfahrt zur hl. Apollonia
Ziel der Wallfahrer war der Apolloniakelch (spätes 16. Jh., Nürnberg) mit einem eingearbeiteten Zahn der Heiligen. Die hl. Apollonia gilt als Schutzpatronin der Zahnärzte und als Helferin bei Zahnschmerzen. Spätestens seit dem 20. Jh. wird die Verehrung der hl. Apollonia in Herzogenburg nicht mehr ausdrücklich als Wallfahrt bezeichnet.
Hollenburg Stadtteil von Krems (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems
Wallfahrt zur Filialkirche Hl. Kreuz
Verehrung des sog. Wetterkreuzes in der Wetterkreuzkirche
Schon im 15. Jh. wurde an dieser Stelle ein Kreuz aufgerichtet. 1631 wurde eine Kaplle errichtet, 1664 die erste Kirche fertiggestellt. Diese Kirche wurde 1727 erweitert, nach einem Brand im 19. Jh. dann erneuert. 1920 traf die Kirche jedoch wieder eine Brandkatastrophe. Verehrt wird ein Kruzifix von 1736 mit den beiden Schächern und den hl. drei Frauen unter dem Kreuz. Der Legende nach lebte einst hier ein Einsiedler, der es verstand, durch Gebet und gute Werke die Wetterpatrone versöhnlich zu stimmen. Der Überlieferung nach wurde auch das Kruzifix vom ersten Einsiedler Lorenz Wagner 1736 gefertigt. Seit keine Einsiedler mehr bei der Kirche wohnen, soll wiederholt der Blitz eingeschlagen haben.
Hoheneich (Bistum St. Pölten)
Bezirk Gmünd
Pfarr- und Wallfahrtskirche Unbefleckte Empfängnis
Die Gnadenstatue soll schon lange in einem Eichenbaum aufgestellt gewesen sein. 1620 wollte der protestantische Grundherr, Ernst Freiherr von Kollonitsch (oder auch Kollonitz, ursprünglich kroatischer Familienname Kolonić), die Verehrung der inzwischen in der Kirche aufgestellten Statue verhindern und ließ die Kirchentür zumauern. Am 8. September 1621 bei einer aus Naglitz (tschech. Nakolice) kommenden Pilgergruppe sprang die Tür von selbst auf. Kollonitsch bekehrte sich. (Er war der Vater des Wiener Bischofs Joseph von Kollonitsch zur Zeit der Belagerung 1683.) Die Tür wird noch heute als "Mirakeltür" gezeigt. Die auf einer Anhöhe gelegene Kirche prägt das Ortsbild. Die Gnadenstatue ist eine gotische Madonna mit Kind (um 1470/80), eine sog. "Schöne Madonna", und steht in der Mitte des spätbarocken Hochaltars.
Im 18. Jh. lebten auch Einsiedler bei der Kirche. Ein Grabstein an der Kirchenmauer erinnert an den Einsiedler Arsenius Reiter. Ebenfalls an der Kirchenmauer befestigt ist ein auf Blech gemaltes Marienbild, das 1945 von Soldaten der Roten Armee durchschossen wurde. Seit dem 18. Jh. gibt es einen Kreuzweg zwischen Kirchberg am Walde und Hoheneich. Die letzte Station des Kreuzweges war in der Nähe der Wallfahrtskirche von Hoheneich eine Grabkapelle, die dann 1892 zur Lourdeskapelle umgestaltet wurde.
Hauptwallfahrtstage sind das Fest Mariä Geburt und der Festtag des hl. Florian. Die Statue dieses Heiligen befindet sich auch auf dem Hochaltar.
Horn (Bistum St. Pölten)
Bezirk Horn
Wallfahrt zum Wundertätigen Kreuz von Horn
1657 hat Graf Ferdinand Sigismund Kurz von Senftenau, der Herrschaftsbesitzer von Horn, dieses Kreuz mit nach Horn gebracht. Er ließ es zuerst in der Piaristenkirche, die den nach Horn gerufenen Piaristen anfangs als Gotteshaus diente, dann aber in der an an die Piaristenkirche angebauten Kapelle aufstellen, wo es bald als Wunderkreuz verehrt wurde. Die Überlieferung berichtet, dass das Kreuz in Rautenberg bei Hildesheim vom Sohn eines protestantischen Predigers am rechten Arm mit einem Gewehrschuss durchlöchert worden war. Es verbreitete sich auch die Kunde, dass diese Stelle am Kreuz häufig zu bluten anfange.
Horn (Bistum St. Pölten)
Bezirk Horn
ehem. Altöttinger Kapelle (profaniert)
Wallfahrt zur Muttergottes von Altötting
Für die hauptsächlich aus der Gegend des bayrischen Wallfahrtsortes Altötting stammenden Tuchmacher wurde in Horn um 1656 eine der Gnadenkapelle von Altötting nachempfundene Kapelle errichtet. Am 5. August 1657 wurde eine Kopie der Muttergottes von Altötting auf den Altar übertragen. Im 17. und 18. Jahrhundert war diese Kapelle in Horn eine Wallfahrtsstätte. Seit der Aufhebung der Kapelle 1783 ist das Gnadenbild verschwunden.
Imbach (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems-Land
in der Gemeinde Senftenberg
in der Barockzeit Wallfahrten zu einem Felsengrab Christi und zu 17 Stationen eines Kreuzweges
Grundsteinlegung am 16. Juni 1694 durch die Priorin des Imbacher Dominikanerinnenklosters Anna Maria Gebhardtin inmitten eines Hofes zwischen Klosterkeller, Chor der Pfarrkirche und der Katharinenkapelle.
Die Hofmauern sind mit großen Nischen (Ende 17. Jh.) ausgestattet, in denen in der Fastenzeit große Bilder und zum Teil Statuen zu den Leiden Christi deponiert wurden (heute in der Kirche).
Die Heiliggrabkapelle ist ein Nachbau nach Jerusalemer Vorbild.
Inzersdorf-Getzersdorf (Bistum St. Pölten)
Bezirk Sankt Pölten-Land
"Niederösterreichischer Bildstockweg"
Der 13 Kilomer lange Rundweg verbindet 21 Bildstöcke, Statuen und Kreuze. Der "Niederösterreichische Bildstockweg" wurde 1988 eröffnet, 1997 wurden die 21 Bildstöcke neu beschriftet.
Route des Rundweges: Inzersdorf - Walpersdorf - Wetzmannsthal - Anzenberg - Kufferner Höhe - Theyerner Höhe - Getzersdorf - Inzersdorf
1. - Tabernitius-Breitpfeiler (dem Pfarrer von Inzersdorf, Joachim Tabernitius, gewidmet)
Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg bekannte Pfr. Tabernitius unbeirrt seinen kath. Glauben. Er wurde von lutherischen Hauern erschlagen. Seine scheidende Seele soll als hellglänzende Kugel gegen den Himmel gefahren sein und sein Körper gab angeblich nach zwei Wochen Aufbahrung noch keinen Verwesungsgeruch von sich. Seine Grabstätte befindet sich im Kloster Klein Mariazell. Zum Andenken wurde 1752 das kapellenartige Flurdenkmal vor Ort errichtet.
2. - Ederdinger Kreuz (typisches Grenz- oder Scheidewegkreuz, zwischen Ederding und Walpersdorf)
3. - Rotes Kreuz
An dieser Stelle soll ein Fleischhauer überfallen worden sein. Er konnte den Räubern aber entkommen und sich in einem Feld verstecken. Zum Dank ließ er ein Holzkreuz aufstellen. Im ersten Weltkrieg wurde das bereits verfallene Kreuz von russischen Gefangenen als Brennholz verwendet. Herr Brandl aus Walpersdorf ließ ein Kunststeinkreuz mit rot aufgelegten Marmorkreuz errichten.
4. - Annakreuz
An der Stelle des Kreuzes stand einst eine Buche. Als Graf von Walpersdorf vorbeiritt, schlug in den Baum ein Blitz ein und verschonte so den Grafen. Ludwig Kowelsky, Haushofmeister der Gräfin Severin Colloredo-Wallsee, errichtete 1868 zum Dank das Kreuz. Die Nischen enthalten Bilder auf Kupferblech mit den hll. Anna, Maria, Leopold von Österreich, Stephan von Ungarn und Ludwig.
5. - Brandlkreuz
Im ersten Weltkrieg starben in Walpersdorf mehrere Personen an Blutvergiftung. Herr Brandl legte bei einem Baum mit einem Heiligenbild ein Gelübde ab. Er überlebte die Krankheit und stellte im Jahr 1918 zum Dank das Kreuz auf.
6. - Schoderböckkreuz
Kamegg (Bistum St. Pölten)
in der Marktgemeinde Gars am Kamp
Bezirk Horn
Mariabründlkapelle
Die Kapelle wurde um 1650 vom Grafen Ferdinand Sigmund Kurz aus Horn bei dem schon früher besuchten hl. Bründl erbaut. Sie dient jetzt als Sakristei und Quellenraum. Um 1699 wurde die jetzige Kapelle vergrößert und dann in den Jahren 1838 und 1899 umfassend renoviert. Im 17. und 18. Jh. wurde die Kapelle öfter von Einsiedlern betreut.
Am 16. April 1996 wurde die Kapelle durch einen Felssturz beschädigt und 2002 vom seit Menschengedenken schlimmsten Hochwasser des Kamp schwer in Mitleidenschaft gezogen. In den Folgejahren wieder instandgesetzt, wurde sie am 15. August 2004 wieder geweiht.
Das Gnadenbild ist eine sitzende Statue der gekrönten Maria, in rechter Hand das Zepter, auf der linken Hand den nackten Jesuknaben mit Weltkugel in der Hand (1. Hälfte 16. Jh.).
Das Quellheilgtum wurde besonders in Pestzeiten aufgesucht. Im 18. Jh. sah man viele Votivgaben in der Kapelle.
15. August und 8. September sind die Hauptwallfahrtstage
Kanning (Bistum St. Pölten)
Ortsteil von Ernsthofen, liegt in der Kastralgemeinde Aigenfließen
Bezirk Amstetten
Wolfgangsbrunnen
Die Filialkirche Hl. Wolfgang geht auf das 15. Jh. zurück und wurde 1735 barockisiert.
Der Andachtsgegenstand ist eine Statue des hl. Wolfgang (um 1500). Unweit der Kirche befindet sich das Wolfgangstöckel beim Wolfgangsbrunnen.
Der Legende nach hatten drei adelige Fräulein, angeblich in dem nun verschwundenen Ort Wasen wohnhaft, die Stiftung zum Bau der Kirche gemacht. Durch dämonische Einflüsse sei das Werk stark verzögert worden, ja der Turmbau sollte gar nicht gelingen, da die Grundmauern immer wieder verschwanden.
Das nahe Wolfgangsstöckel gilt beim Volk als Ruheplatz des hl. Wolfgang. So erzähle man, der hl. Wolfgang kam in die Gegend von Kanning. Bei einer Quelle hielt er Rast und da ihm der Ort so gut gefiel, beschloss er, an der Stelle ein Kirchlein zu errichten, das später aus Stein gebaut wurde und einen Friedhof erhielt, den man später mit einer hohen Mauer und einem Fallgitter gegen die Wölfe schützte.
Der Wolfgangsbrunnen, seit 1943 versiegt, wurde früher besonders von Augenleidenden aufgesucht.
Kattau (Bistum St. Pölten)
in der Gemeinde Meiseldorf bei Eggenburg
Bezirk Horn
Ulrichsbründl
Die alte Pfarrkirche St. Ulrich auf dem Friedhof bestand von etwa 1111 bis 1784, wurde dann 1790 abgebrochen. Letzter Rest war die Gruftkapelle, die später auch beseitigt wurde. Heutzutage finden sich nur noch einige Teile der Fundamente der alten Pfarrkirche auf dem Friedhof. Die Statue des hl. Ulrich (um 1530) kam nach dem Abbruch in die neue Pfarrkirche, wo sie in der Mittelnische des Seitenaltars steht.
Auf der Anhöhe jenseits des Baches befindet sich heute noch das Ulrichsbründl. Es entspringt unter einem Steingebälk, über dem möglicherweise einmal eine Ulrichsstatue stand.
Dieses Quellheiligtum hatte nur lokalen Wallfahrtszuzug, jetzt ist es fast vergessen.
Kirchberg am Walde (Bistum St. Pölten)
Bezirk Gmünd
Maria-Rast-Kapelle
im Schacherwald auf der Straße nach Groß-Höbarten mit Schalenstein, sogenannter Christkindlstein, ein Granitblockfels, etwa acht Meter im Umfang mit 20 bis 25 cm tiefer Mulde, die wahrscheinlich künstlich hergestellt wurde
Es handelt sich sicherlich um einen alten schon vorchristlichen Kultgegenstand.
Der Andachtsgegenstand in der Kapelle ist ein Bild mit Maria Rast.
Die märchenhafte Legende erzählt, die hl. Maria habe bei dem Stein auf ihrer Flucht nach Ägypten gerastet und das Kind in der Mulde gebadet. Seitdem geht das Wasser im Schalenstein nicht aus und ist heilkräftig. Nach einer anderen Version habe die Muttergottes das Kindlein hier zur Rast gelegt, worauf der Stein sogleich ein "Wandl" bildete, damit das Kindlein nicht herabfalle.
Das Wasser, das sich im Schalenstein sammelt, wurde bei Augenleiden gebraucht.
ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
Kirchschlag bei Pöggstall (Bistum St. Pölten)
Bezirk Zwettl
Pfarrkirche St. Nikolaus
Die Kirche bestand bereits vor 1300, im 15. Jh. wurde sie gotisiert, 1756 dann barockisiert. Als Gnadenbild wird genannt ein Jesus von Nazareth - Heil der Kranken, auch als "Der blaue Herrgott" bezeichnet. Es handelt sich um eine stehende Ecce-Homo-Figur im langen, blauen Mantel mit Dornenkrone (um 1680). Es ist die Kopie eines spanischen Werkes. Eine Wallfahrt wurde erstmals 1805 erwähnt. Vom Ende des 19. Jh. sind noch Wallfahrtsandenken aus Kirchschlag erhalten, seit dem 20. Jh. kaum noch als Wallfahrtsort genannt.
Kleinmotten (Bistum St. Pölten)
in der Marktgemeinde Gastern
Bezirk Waidhofen an der Thaya
ehem. Pankrazkapelle und Pankrazquelle
Das Angerdorf Kleinmotten liegt nordwestlich von Gastern. Von der Pankrazkapelle ist noch eine Bruchsteinmauer erhalten. Die Pankrazquelle, die ein Kilometer unterhalb der europäischen Wasserscheide zwischen den Stromgebieten der Elbe und der Donau am Kirchenhügel entspringt, wird in Rohren abgeleitet.
Die Kapelle wurde vor 1519 errichtet und 1765 renoviert, 1785 gesperrt und schließlich 1810 abgebrochen. Sie besaß eine berühmte Wetterglocke und war ein beliebtes lokales Wallfahrtsziel, besonders an den Festen der hll. Blasius (3. Februar) und Pankratius (12. Mai).
Die Ursprungssage berichtet, ein Ritter verlor im Wald sein edles Pferd und gelobte, an der Stelle des Wiederfindens eine Kirche zu errichten. Er fand das Pferd an der Pankratiusquelle, wo sich das Tier tränkte.
Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Kollmitzberg (Bistum St. Pölten)
Bezirk Amstetten
Pfarrkirche Hl. Ottilie
Wallfahrt zur hl. Ottilie
Im 14. Jh. war Kollmitzberg eines der vier Vikariate des Kollegiatsstifts Ardagger. Bereits um 1315 war Kollmitzberg Pfarre. Das Gnadenbild war wohl ursprünglich eine Statue der hl. Ottilie, die später durch ein barockes Gemälde ersetzt wurde. Heutzutage befindet sich die Statue auf dem Ottilienaltar. Der Gnadenort wurde früher vorwiegend zur Anrufung der hl. Ottilie bei Augenkrankheiten aufgesucht.
Königsbrunn am Wagram (Bistum St. Pölten)
Bezirk Tulln
Die Legende erzählt von einem König, der hier jagte und die Quelle entdeckte. Ihm mundete das Wasser so gut, dass er der Quelle den Namen "Königsbrunn" gab. Der Ursprung wurde in Ehren gehalten und versorgte früher die ganze Gemeinde mit Wasser.
kleine Brunnenkapelle
ein legendärer Brunnen, aber kein eigentliches christliches Brunnenheiligtum
Konradsheim (Bistum St. Pölten)
Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs
Donatusbründl, auch genannt "Heiliger Brunn in der Lettn"
mit Bildstock am Nordabhang des Hochkogels (= "Letten") auf der Rinderweide des Hofes Kasten
Die Legende erzählt, ein geiziger Bauer wollte sein altes blindes Pferd günstig verkaufen und trieb es zur Quelle, die ehemals mit ihrem Wasser Blinde geheilt hatte. Seitdem hat aber die Quelle ihre Heilkraft verloren.
Als Wallfahrtsmotive galten einst Augenheilung und Gewitterabwehr, alljährlich am Sonntag vor Pfingsten eine Bittprozession zur Abwehr der Gewitter zur Donatuskapelle (Hl. Donatus als Patron gegen Blitz und Unwetter)
Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)
Statutarstadt
ehem. Dominikanerkirche, heute Museum
Das Kloster bestand seit 1236 und wurde 1785 aufgehoben
Ziel der marianischen Wallfahrt war die sog. Verlassene Muttergottes, eine gekrönte Halbfigur der Muttergottes, die in der Rechten eine Blume hält, mit dem bekleideten ungekrönten Kind in ihrer Linken, wobei das Kind mit seiner Rechten nach der Blume greift. Dieses Gemälde auf Holz wurde seit 1664 verehrt, seit 1785 ist es verschollen. Die Wallfaht ist dann zu diesem Zeitpunkt untergegangen.
Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)
Statutarstadt
Wallfahrtskirche Maria Bründl, ehem. Kapuzinerkirche, in Und zwischen Krems und Stein gelegen
1638 wurde für die 1614 aus Prag gebrachte Marienstatue eine besondere Kapelle erbaut nahe bei der Klosterpforte der Kapuzinerkirche in Und. Die Statue befand sich ursprünglich an der Klostermauer, unter ihr floss ein Brunnen, dessen Wasser sich als heilkräftig erwies. 1793 wurde das Kloster Und aufgehoben. Es ist heutzutage profaniert und wird für Veranstaltungen genutzt.
Das Gnadenbild war eine gotische gekrönte Maria, das Zepter in der Rechten, das gekrönte Kind auf ihrer Linken. Das Jesuskind hielt in seiner linken Hand die Weltkugel.
Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)
Statutarstadt
Pestbründl im Marthalergraben
1495 von einem Hauer gefunden, wurde die Quelle bekannt als heilkräftig bei Syphilis und Pest. Zwischen 1498 und 1529 kamen jährlich etwa 20.000 Pilger. Das Wasser wurde auch weithin verschickt. Die Einnahmen waren so groß, dass sich darüber zwischen dem Bischof von Passau und dem Kaiser ein Streit erhob.
Wegen Baumaßahmen wurde 2007 die Quelle einige Meter weiter geleitet und das Marterl versetzt. Im Zuge der Rekonstruktion erhielt es eine Statue des Weinpatrons St. Urban und ein Kreuz.
Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im eneren Sinn
Krenstetten (Bistum St. Pölten)
Ortsteil von Aschbach-Markt
Bezirk Amstetten
Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
Der Überlieferung nach missgönnten im 15. Jh. die Bewohner von Aschbach dem Ort Krenstetten den Zustrom von Pilgern zu der damals Maria am Anger genannten Kirche. Deshalb brachten sie mehrmals die Gnadenstatue in die Martinskirche von Aschbach. Das Gnadenbild kehte aber jedesmal wieder zurück. Daraufhin kamen noch mehr Pilger nach Krenstetten. Bei der Rückkehr des Gnadenbildes hatten die Glocken der Kirche von selbst geläutet. Deshalb wurde das Gnadenbild auch mitunter Unserer Lieben Frau Pilgerglocke genannt. Die Wallfahrtstage sind der der Schauerfeiertag (Sonntag vor Pfingsten), die Bitttage im Mai, Mariä Himmelfahrt und seit 1956 die Fatima-Tage. Das Gnadenbild ist eine gotische Pietà aus Kalksandstein (15. Jh.) Ein Mariengemälde aus dem 17. Jh. wird auch als Gnadenbild bezeichnet.
Krummnußbaum (Bistum St. Pölten)
Bezirk Melk
Wallfahrt zu Maria Steinbründl (mitunter auch Klein-Maria-Taferl genannt)
Eine erste Kapelle wurde 1809 durch Johann Gallbrunner erbaut, um 1840 folgte ein Kapellenneubau, 1848 zum Teil als gemauerte Kapelle ausgebaut. Verehrt wurde eine hölzerne, gekrönte und bekleidete Marienstatue mit Kind auf dem rechten Arm, ausgestellt in einem Glaskasten. Nahe bei der Kapelle ist auch eine Heilquelle, die den Anstoß zu einer Wallfahrt gab. In den letzten Jahrzehnten wurden keine organisierten Wallfahrten mehr durchgeführt. Es kommen nur noch private Pilger.
Kuffern Ortsteil der Gemeinde Statzendorf (Bistum St. Pölten)
Ortsteil der Gemeinde Statzendorf
Bezirk Pölten-Land
Kapelle Maria Elend zur Schmerzhaften Muttergottes am Fohraberg
Ursprünglich befand sich bis zum 18. Jh. eine geschnitzte Marienstatue an einer Fichte oder an einer Föhre. Dieses Marienbild wurde schon 1652 erwähnt. An die Stelle dieses ersten Gnadenbildes trat ein auf Blech gemaltes Bild von Maria Ellend an der Donau (zwischen Haslau und Petronell). Deshalb kam in der Folgezeit die Bezeichnung "Maria Elend am Fohraberg" auf. Die Kapelle ist ein kleiner Oktogonalbau von 1812, seine heutige Gestalt erhielt er 1895. Die Kapelle ist der Schmerzhaften Muttergottes geweiht. Der Altar mit einer Kopie des Gnadenbildes von Maria Ellend bei Petronell und zwei geschnitzte Holzfiguren, die um 1900 entstanden, sind die wesentlichen Ausstattungselemente. Einige erhaltenen Andachtsbildchen des 19. Jh. zeigen, dass auch Wallfahrten zu Maria Elend am Fohraberg stattfanden.
Lengenfeld (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems-Land
Bründlkapelle aus dem 18. Jh., bei einer Quelle erbaut, mit einer Statue der Maria Immaculata, nahe bei der Ortschaft Dross
Die Legende weiß zu berichten, dass einem Pfarrer von Lengenfeld, als er einmal in stürmischer Nacht einen Versehgang machen musste, auf halbem Wege ein Windstoß die hl. Hostie entführte. Alles Suchen in der Nacht war vergebens. Erst am Morgen wurde sie bei der Quelle gefunden, wo der Pfarrer dann die Bründlkapelle errichtete.
Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Lilienfeld (Bistum St. Pölten)
Bezirk Lilienfeld
Stiftskirche Mariä Himmelfahrt der Zisterzienser, seit 1976 Basilica minor
Abgesehen von der herausragenden Bedeutung als Ordenskirche und als wertvolles historisches Bauwerk wird in Lilienfeld von den Wallfahrern der hl. Josef in besonderer Weise verehrt, früher gefördert von der "Erzbruderschaft des hl. Joseph". Somit kann die Stiftskirche auch als Wallfahrtskirche bezeichnet werden.
Unter Abt Kohlweiß (1650 - 1695) wurde die Josefikapelle errichtet. Der Gemäldezyklus ist dem Leben des hl. Josef gewidmet. Lilienfeld liegt an der Via Sacra nach Mariazell. Man findet in der Stiftskirche auch das Grab der Cimburgis von Masowien (+ 1429 in Türnitz auf dem Weg nach Mariazell), Mutter Kaiser Friedrichs III. und Großmutter Maximilians, ebenso wie das Grab von Margarethe, der verstoßenen Ehefrau Przemysl Ottokars, der letzten Babenbergerin (+1267), bestattet an der Seite ihres Vaters, Leopolds VI., des Stifters von Lilienfeld.
Lohn (Bistum St. Pölten)
in der Marktgemeinde Schönbach
(Bezirk Zwettl)
Steinbründl mit Gnadenbild der Muttergottes
Die märchenhate Legende erzählt, dass dort die hl. Maria ihr Kind gebadet hatte.
Das Bründl war als Heilquelle bekannt, besondes bei Augenleidenden.
ehem. Quellheiligtum, war keine Wallahrtsstätte im engeren Sinn
Lunz am See (Bistum St. Pölten)
Bezirk Scheibbs
Pfarrkirche Hl. Drei Könige
Der Ort, im Tal der Großen Erlauf gelegen, wurde bereits 1504 als Wallfahrtsstätte erwähnt. Das Gnadenbild (um 1450) befand sich wahrscheinlich schon vor dem großen Umbau der Kirche (1503) hier in diesem Gotteshaus. Der Legende nach soll ein Türke die Gnadenstatue "Maria im goldenen Sessel" mit einem Säbel geschlagen haben. Der Säbel blieb in der Statue stecken, ist heute aber nicht mehr erhalten. Nach einer anderen ähnlichen Überlieferung wollten eingefallene Türken das Gnadenbild zerhacken, aber das Werkzeug glitt ab. Die Schramme des Einschlags ist noch zu sehen. Auch Mariazell-Wallfahrer machen heutzutage noch bei Maria im goldenen Sessel Halt. Die Pfarrkirche Hl. Drei Könige ist eine gotische Hallenkirche mit zwei gleich großen Schiffen und mit zwei Altären. Auf dem Bild des Altares im rechten Seitenschiff sind die hl. Drei Könige dargestellt (modern, 1956 von Sepp Ortner), auf dem Altar des linken Seitenschiffs thront das gotische Gnadenbild auf dem goldenen Sessel.
Mank (Bistum St. Pölten)
Bezirk Melk
Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, als Wallfahrtskirche auch Maria Mank am grünen Anger genannt
Seit 1646 ist Mank alljährlich am 2. Juli Ziel einer Gelöbniswallfahrt von St. Pölten aus, weil 1645 St. Pölten von der Pest verschont geblieben war. Die Wallfahrtskirche in Mank blieb 1683 in den Türkenkriegen unbeschädigt. Sie hat gotische Ursprünge und ist mit einer barocken Fassade und barocken Innenaustattung versehen. Das Gnadenbild, eine stehende Muttergottesfigur mit Kind im linken Arm, befindet sich auf dem Hauptaltar. Außerdem gibt es in der Kirche einen Fatimaaltar mit einer Statue, die am 15.03.1974 in Fartima selbst geweiht wurde. Regelmäßig am 13. des Monats findet eine Andacht statt.
Mank wurde 1851 zum Markt erhoben. Der Kirchhof lässt kaum noch den alten Anger erkennen. An zwei Seiten befindet sich ein Kreuzweg in einem Arkadengang. Außerdem sieht man auch eine Lourdesgrotte.
Maria Anzbach (Bistum St. Pölten)
amtlich z. T. auch Maria-Anzbach geschrieben
Bezirk St. Pölten-Land
Pfarr- und Wallfahrtskirche Mutter der Barmherzigkeit
Die alte Wehrkirche aus dem 14. Jh. wurde bis 1491 zu einer mächtigen gotischen Staffelkirche ausgebaut und wirkt "wie ein Dom auf dem Land". 1529 zerstört, wurde sie erst 1629 wieder aufgebaut. Bei der zweiten Türkenbelagerung 1683 erlosch eine Brandfackel, die auf die Holzkanzel geworfen wurde, auf unerklärliche Weise. Die nicht verbrannte Fackel ist in einem Vitrinenkästchen beim Altarraumpfeiler zu sehen. Der frühklassizistische Hochaltar stammt aus dem Jahr 1771. In der Mitte des Hochaltars berfindet sich die fast lebensgroße Gnadenstatue. Sie gilt als spätgotische Madonna, die stark barock überarbeitet wurde. Die genaue Datierung ist ungewiss. Außerdem befindet sich eine Statue des hl. Leopold im Altarraum (Donauschule um 1510/20). Es gibt keine schriftlichen Hinweise auf eine Marienwallfahrt vor dem 17. Jh., die Wallfahrt ist aber sehr wahrscheinlich älter. Eine Überlieferung berichtet davon, dass in Ollern die Pest wütete. Die letzten noch nicht erkrankten Bewohner, zwei Ehepaare, machten eine Wallfahrt nach Anzbach. Bei ihrer Rückkehr war die Pest erloschen und die bereits Erkrankten waren wieder gesund. 1677 predigte Abraham a Santa Clara in der Wallfahrtskirche, eine Gedenktafel in der Kirche erinnert daran. Bis in unsere Zeit gibt es Gelöbniswallfahrten und andere organisierte Wallfahrten. In der Vergangenheit kamen die Wallfahrer hauptsächlich aus dem Tullnerfeld und aus Wien. Seit 1898 sind die Barmherzigen Schwestern im Ortsteil Meierhöfen ansässig. Sie betreiben seit 1972 das Altersheim St. Louise. Um 1900 entwickelte der Ort sich zur Sommerfrische. 1933 wurde der Ortsname offiziell von "Anzbach" in "Maria Anzbach" geändert. Der moderne Brunnen von 1998 auf dem Marktplatz zeigt die Verbindung von Markt und Wallfahrtsort mit dem namensgebenden Wasserlauf Anzbach. Die spätgotsche Kapelle St. Martin nahe der Pfarrkirche besitzt einen Beinraum im Untergeschoss und diente einst als Karner.
Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".
Maria Dreieichen (Bistum St. Pölten)
Bezirk Horn
in der Katastralgemeinde Mold der Gemeinde Rosenburg-Mold
Basilica minor seit 1957, drittgrößter Marienwallfahrtsort in Österreich
Pfarrkirche zur Schmerzhaften Muttergottes
Der zweitürmige Barockbau ist weithin sichtbar.
Der Legende nach besaß Matthias Weingerber, Kürschnermeister aus Horn, ein Vesperbild aus Wachs. In schwerer Krankheit träumte er, er solle das Bild auf dem Molderberg an einer Eiche anbringen, die sich in drei Stämme aufgespalten hatte. Nach seiner Genesung machte er es so und das Bild wurde bald verehrt. Als der Baum später brannte, zerschmolz das Wachsbild, aber die verbrannten Reste des Eichenstammes grünten nach Jahren wieder. Daraufhin ließ der Bürgermeister von Horn, Sebastian Friedrich Färber, eine getreue Kopie des geschmolzenen Wachsbildes schnitzen und wieder an derselben Stelle aufstellen. Außerdem wurde dort eine Holzkapelle errichtet. Abt Placidus Much des nahegelegenen Stifts Altenburg ließ 1737 ein steinernes Kirchlein errichten. Schließlich wurde 1744 die Wallfahrtskirche gebaut. Die alte steinerne Kapelle blieb hinter dem Hochaltar bestehen und dient heute als Schatzkammer für die zahlreichen Votivgaben. Auf dem mächtigen Hochaltar befindet sich die geschnitzte Pietà von 1675, im Altar sind auch Teil der "Marieneiche" eingefügt. Weitere Reste der alten Eiche befinden sich in einer Nische dahinter. Die Muttergottes ist gekrönt. Der Altar der alten Kapelle links vom Hochaltar trägt einen zierlichen Nepomuk-Sarkophag mit Baldachin.
Ganz in der Nähe der Wallfahrtskirche ist eine Waldandacht am Bründl mit kleiner Kapelle. Dort findet man eine Schmerzhafte Muttergottes auf einem Stuckrelief. Dem Wasser des Brunnens wurde einst Heilkraft zugeschrieben, besondes bei Augenleiden. Das sog. "Schlosserkreuz", ein Bildstock von 1750, wurde auf den Platz neben der Kirche versetzt. 1866 wurde südlich der Basilika ein Cholerafriedhof angelegt, der ebenso wie mehrere Kleindenkmäler und die Zeile mit den Verkaufsständen für Wallfahrtsandenken unter Denkmalschutz steht.
In unmittelbarer Nähe der Bründlkapelle befindet sich eine Höhle, die in Volkserzählungen mit dem Räuberhauptmann Johann Georg Grasel (1790–1818), dem "Robin Hood" von Niederösterreich und Südmähren, in Verbindung gebracht wird.
Maria Grainbrunn (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems-Land
Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, Grainbrunnn ist ein Ortsteil von Lichtenau im Waldviertel
1544 wurde erstmals eine Kapelle St. Grain genannt, die dann später verödete. 1665 wurde eine neue Kapelle errichtet, 1696 wurde eine Kirche gebaut. 1731 kam die Gnadenstatue als Spende einer Wohltäterin in die Kirche. Über dem Tabernakel des Hochaltars sitzt in einer Glasvitrine die Statue der Muttergottes mit Kind (von 1520), beide sind gekrönt.
Maria im Gebirge in Sallapulka bei Weitersfeld (Bistum St. Pölten)
Bezirk Horn
auf einem Hügel südlich des Ortes Sallapulka (zur Gemeinde Weitersfeld, in alten Urkunden auch "Salapulka" geschrieben)
Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung
Die Wallfahrt zu Maria im Gebirge wurde erstmals 1181 erwähnt und ist somit eine der ältesten Wallfahrtskirchen Niederösterreichs. Zeitweise besaß dieser Wallfahrtsort eine gleichgroße Bedeutung wie Mariazell. Durch das Aufblühen des nahegelegenen Wallfahrtsortes Maria Dreieichen ist die Bedeutung von Maria im Gebirge später zurückgegangen. Die Kirche war ursprünglich dem hl. Vitus geweiht und es gab auch Wallfahrten zu diesem Heiligen. Noch heute findet immer am 15. Juni, dem Festtag des hl. Vitus (Veit), ein Wallfahrtstag statt. In der Barockzeit erhielt die Kirche eine bedeutende Ausschmückung. Auf dem mächtigen neugotischen Altar von 1854 befindet sich das Gnadenbild "Maria im Gebirge". Es ist eine überlebensgroße, gekrönte Madonnenstatue, eine Immaculata-Figur des 17. Jh. Diese Figur hat nach dem Dreißigjährigen Krieg das ältere Gnadenbild, eine "Maria gravida", ersetzt. Das alte Gnadenbild steht jetzt im Ort Sallapulka. An einer Seitenwand der Wallfahrtskirche steht eine Kopie (17. Jh.) des böhmischen Gnadenbildes "Maria Köngssaal". In der Zeit der Josephinischen Reformen war die Wallfahrt unterbrochen, die Epoche der Romantik brachte jedoch einen neuen Aufschwung.
Die Wallfahrtskapelle wird auch "Maria Saal" oder im Volksmund auch "Birikirche" oder "Biribründl" genannt.
Das Bründl, dem Heilkraft nachgesagt wird und das auch Anlass war für die Bezeichnung "Biribründl" für die Wallfahrtskirche Maria im Gebirge, liegt westlich der Kirche am Waldrand. Erst vor wenigen Jahren konnten die alten Überlieferungenüber über die verschwundene Heilquelle mit einer verfallenen Kapelle miteinander in Einklang gebracht werden. Die Nachforschungen nach einer Wasserader ergaben, dass sich unterhalb des Hochaltars der Wallfahrtskirche eine Quelle befindet, deren Wasser unterirdisch abfließt. Nach Grabungen und Instandsetzungsarbeiten konnte das Wasser im Frühjahr 2003 wieder in die Brunnenkapelle geleitet werden. Am 30. August 2009 wurde nach Abschluss der Renovierungsarbeiten die Brunnenkapelle geweiht.
Maria Laach am Jauerling (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems
Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung
Die Kirche ist gotischen Ursprungs. Das fein ausgearbeitete Gewölbe im Innern steht im Gegensatz zum massiv-gedrungenen Äußeren der Kirche mit ihrem wuchtigen Turm.
Das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau sechs Finger" befindet sich im linken Seitenschiff der Kirche. Der Künstler malte irrtümlich Marias rechte Hand mit sechs Fingern. Die Darstellung kann aber auch bildlicher Ausdruck besonderer Wunderkraft sein. Das Gnadenbild ist Ziel vieler Menschen, die unter Missbildungen leiden. Eine Gebetsschnur ("Pater-Noster-Schnur" = "Nuster" als Vorläufer des Rosenkranzes) verbindet Maria und das Jesuskind. Das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau sechs Finger" ist vom Typ eines gotischen Rosenkranzbildes. Außerdem wird die auf dem prächtigen Hochaltar (1480-1510) sitzende Madonna mit dem Jesuskind mit dem "Zuzl" (= "Nuckel, Schnuller", dargestellt als rotes Saugläppchen) verehrt. Weiterhin wird eine liebliche Statue der Muttergottes (um 1440) verehrt, die erst 1875 von Wallfahrern aus Weinzierl nach Maria Laach gebracht wurde.
Aus der Reformationszeit stammen einige Epitaphe protestantischer Grundherren. Diese Epitaphe sind mit Bibelsrprüchen und Wappen verziert. 1634 wurde Maria Laach rekatholisiert. Als Wallfahrtskirche gilt das Gotteshaus seit dem 2. Februar 1719, als das blinde Töchterchen des Spitzer Bürgers Leopold Hofstetter das Augenlicht wiedererhielt. Danach kamen Pilger in großer Zahl.
Maria Langegg im Dunkelsteiner Wald (Bistum St. Pölten)
Bezirk Krems
Kloster- und Pfarrkirche Maria Geburt mit Wallfahrt zu "Maria - Heil der Kranken"
Das Gnadenbild befand sich ursprünglich im Arbeitszimmer des Verwalters der salzburgischen Kirchengüter. Als die Tochter des Verwalters Matthias Haring (oder Häring) schwer erkrankte, nahm er Zuflucht zu dem Bild und die Tochter genas. Später wurde auch Haring selbst von eingetretener völliger Taubheit wieder geheilt. Weitere Gebetserhörungen folgten. 1605 wurde eine Holzkapelle errichtet, die bald wegen des Andrangs von Betern vergrößert werden musste. Das Gnadenbild wurde während des Schwedeneinfalls auf Burg Aggstein in Sicherheit gebracht. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde bei der Wallfahrtskirche ein Servitenkloster gegründet. Die Serviten waren bis 1975 in Maria Langegg ansässig. Die heutige Kirche ist von 1773. Das Kirchenschiff verfügt über sechs Seitenaltären und Fresken zum Marienleben, gemalt von Josef Adam Ritter von Mölk. Das Gnadenbild "Maria - Heil der Kranken" befindet sich auf dem Hochaltar, es ist vom ikonografischen Typ "Maria del Popolo". Bis zum Wallfahrtsverbot 1783 führte die Kirchenchronik 381 wundersame Ereignisse auf.
Die Ursprungskapelle, die vom Kirchengutverwalter Haring errichtet wurde, befindet sich neben der Wallfahrtskirche und ist heutzutage eine Gedenkstätte für die in den beiden Weltkriegen ums Leben gekommenen Priester Niederösterreichs.
Ein Kreuzweg führt im weiten Bogen um die Anlage.
2008 wurde auch ein Wallfahrtsmuseum in Maria Langegg eröffnet. Auf Schautafeln werden auf zwei Themenwegen (innen und außen) die Geschichte Maria Langeggs und anderer Wallfahrtsorte in Niederösterreich beschrieben.
Maria Ponsee (Bistum St. Pölten)
Bezirk Tulln
Pfarrkirche Maria Geburt, zum Stift Herzogenburg gehörend, in dem kleinen Ort Maria Ponsee zwischen Traismauer und Zwentendorf nahe der Donau
Die Gnadenstatue, eine kleine Madonna mit Kind, befand sich ursprünglich bei einem Baum im Reidlinger Wald und wurde schließlich in die Kirche gebracht. Daher auch die Bezeichnung "Waldmutter". Die zweite Madonnenstatue, die auf dem Hochaltar steht, wurde 1720 bei einem Donauhochwasser angeschwemmt. Sie stammt wahrscheinlich aus Bayern. Maria Ponsee ist eine ursprünglich gotische Kirche mit barocker Erweiterung. An der Südseite der Kirche befindet sich ein eingebauter Turm mit Steinhelm. Das Gnadenbild der kleinen Marienstatue aus Ton befindet sich am südlichen Eingang der Kirche. Über dem Gnadenbild hängt das Bild "Maria von der Dreifaltigkeit".
Die Wallfahrt war bereits erloschen, wurde aber am 8. September 1950 wiederbelebt. Nach Wiederaufnahme der Wallfahrtstradition wurde Ortsname Ponsee in "Maria Ponsee" geändert.
Maria Seesal (Bistum St. Pölten)
Bezirk Amstetten
Filialkirche von Ybbsitz, im Tal der Schwarzen Ois auf einem Hügel oberhalb der Krumpmühle gelegen
Helene Wochner, Leiterin einer Notschule in der Umgebung, war die Begründerin des Andachtsortes. Der Überlieferung nach wurde sie im Jahr 1863 im Traum aufgefordert, ein bestimmtes Marienbild zu suchen und zur öffentlichen Verehrung an einem genau bestimmten Ort aufzustellen. Bald nachdem sie das Bild aufgestellt hatte, wurde dort eine Holzkapelle errichtet. Es folgten Gebetserhörungen und eine Steinkapelle wurde gebaut. Diese Steinkapelle von 1872 befindert sich auf halbem Wege des Anstiegs. Auf Initiative von Peter Lehner, dem damaligen Mesner von Sonntagsberg und Urenkel von Helene Wochner, wurde die zweitürmige Wallfahrtskirche Maria Seesal 1904 bis 1906 auf der Anhöhe in neubarocken Formen erbaut. Das Gnadenbild ist ein sehr einfaches Abbild der Magna Mater Austriae, nämlich ein mit Stoffkleidern bedecktes Papierbild der Gottesmutter mit Kind.
Maria Sorg in Greifenstein (Bistum St. Pölten)
Bezirk Tulln
in Greifenstein an den Nordabfällen des Wienerwaldes gelegen, nahe am Südufer der Donau
Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter in Greifenstein
Der Grundstein für die Kirche wurde am 22. September 1957 gelegt, die Weihe der Kirche war am 08.05.1966. Diese neue Kirche "Maria Sorg" sollte die Tradition der in der Nachkriegszeit abgerissenen Kirche "Maria Sorg" im böhmischen Erzgebirge fortsetzen. Die Gnadenstatue an der Wand über dem Hauptaltar ist 3,20 Meter hoch, sie wurde von Josef Rifesser geschaffen. Das schwarze Doppelkreuz neben dem vorderen Seiteneingang ist ein Überrest der einstigen traditionsreichen Wallfahrtskirche im Erzgebirge. Es wurde vom damaligen Rektor Ullmann aus Bärringen im Erzgebirge (tschech. Pernik) gerettet.
(Wallfahrt in den letzten Jahren wieder erloschen)
Maria Steinparz (Bistum St. Pölten)
Bezirk Melk
Filialkirche der Pfarre Loosdorf, in der Nähe der Schallaburg
Es wird berichtet, dass der Richter Anton Reichl 1840 ein Marienbild zur öffentlichen Verehrung anbrachte. Nach Gebetserhörungen kam es schließlich zum Bau einer Kapelle, die 1857 geweiht wurde und bald darauf noch erweitert wurde.In der kleinen Kirche im neugotischen Stil befindet sich über dem Tabernakel das Gnadenbild, eine auf Leinen gemalte Muttergottes vom Typus Maria Schnee, mit Jesuskind, beide gekrönt. Auf dem Mantel Marias sieht man in der Höhe der rechten Schulter drei Sterne. Am südseitigen Abhang unterhalb des Turmes befindet sich eine Rosaliagrotte, die 1878 geweiht wurde.
Maria Taferl (Bistum St. Pölten)
Bezirk Melk
Pfarr- und Wallfahrtskirche Schmerzhafte Mutter Gottes, betreut durch Oblaten der Makellosen Jungfrau seit 1969, Basilica minor (seit 1947)
oberhalb von Marbach an der Donau am Nordufer der Donau im Nibelungengau gelegen, bedeutendster Wallfahrtsort und Landesheiligtum Niederösterreichs, auch der "Östereichische Myrrhenberg" genannt
Die Schriftstellerin Enrica von Handel-Mazzetti (1871 - 1955) setzte dem Wallfahrtsort ein literarisches Denkmal mit ihrem Roman "Jesse und Maria" (1906).
Der Tafelstein war wahrscheinlich schon in keltischer Zeit ein Oferstein.
Nach alter Überlieferung brachte ein Priester an einer Eiche eine Holztafel mit Kruzifix an. Seitdem wurde der Ort "Beim Taferl" genannt. 1633 wollte der Hirte Thomas Pachmann diesen verdorrten Stamm schlagen. Er verletzte sich dabei schwer, doch beim Anschauen des Kruzifixes wurde er wieder geheilt. 1642 wurde der Richter Alexander Schinagl (oder Schinnagl) im Traum aufgefordert, an dieser Stelle auch ein Vesperbild anbringen zu lassen, um Heilung von seinem Leiden zu erlangen. Er ließ von Meister Franz Meuß eine kleine Lindenholzstatue der Schmerzhaften Muttergottes schnitzen. Ab 1658 wurden wunderbare Erscheinungen (Lichterscheinungen, Engelszüge und weißgekleidete Wallfahrer) beobachtet, die auch kirchlicherseits untersucht wurden. In der Kirche gibt es deshalb auch zahlreiche Darstellungen von Engelserscheinungen und Engelsprozessionen. 1661 war der Baubeginn für die heutige Kirche. 1775 verbrannte die Eiche, nur das Gnadenbild blieb erhalten. Heute steht dort eine stilisierte Metalleiche. Die barocke Wallfahrtskirche (1661 - 1724) auf der Anhöhe über Marbach ist weithin sichtbar. Das Gnadenbild, eine Pietà, befindet sich auf dem prachtvollen Hochaltar. Die Krypta als schmuckloser moderner Raum dient für Werktagsmessen. Die Krypta ist von außen zugänglich. Neben der Tür befindet sich das alte "Taferlbründl" mit der Pietà von 1710. Ein weiteres Heilungswunder geschah während des 1. Weltkrieges an einem Schmied, dessen von einem Eisenspan zerstörtes Auge wieder heilte. Auch die Sandl mit Holzläden für Andenken und Devotionalien, die sich noch aus der Zeit des Spätbarocks und des Biedermeirs erhalten haben, stehen unter Denkmalschutz. Im linken und rechten Altarraum sind Gedenktafeln angebracht, die die Aufenthalte des hl. Clemens Maria Hofbauers (1786 und 1795) bezeugen.
Besonders in der Barockzeit wurde die Tradition der Mehrortewallfahrt nach Sonntagberg, Maria Taferl und Mariazell gepflegt. Anstoß dazu gaben Wallfahrten der kaiserlichen Familie zu den drei Wallfahrtsorten.
Mauer bei Melk (Bistum St. Pölten)
Bezirk Melk
nördlich von Loosdorf
Pfarrkirche Maria Namen, auch Hl. Maria am Grünen Anger genannt
Ein Römerstein, am Kircheneingang eingemauert, erinnert an die römische Geschichte des Ortes.
Als die Kirche einst wegen Baufälligkeit neu errichtet werden sollte, und zwar innerhalb des Ortes, kehrte das bereitgestellte Baumaterial immer wieder zur alten Stelle zurück. Deshalb wurde der Kirchenneubau wieder am ursprünglichen Standort errichtet. In Mauer starb auch der sel. Gotthalm (oder Godhalm, + um 1020. Gedenktag 25. Juli), der Diener des hl. Koloman. Bei seinem Leichenbegängnis in Melk ereigneten sich Wunder. Wahrscheinlich reicht die Wallfahrtstradition im Ort Mauer bis zur Zeit nach dem Tod des sel. Gotthalm zurück. Erst später entwickelte sich eine Marienwallfahrt. Die Kirche hat eine eigenwillige Silhouette, weil die einzelnen Bauteile aus den Zeiten von der Romanik bis zum Barock stammen. Die geschnitzte Gnadenstatue (um 1400, eine Madonna mit Kind, beide gekrönt) steht auf dem barocken Hochaltar. Außerdem gibt es in der Kirche ein sehenswertes Sakramentshäuschen von 1506. Der imposante Marienaltar (ein Flügelaltar von 1515.) soll der Legende nach von einem Hirtenknaben geschnitzt worden sein, wahrscheinlich stammt er jedoch von einem Schüler des Veit Stoß. Dieser Schnitzaltar ist von besonderem kunsthistorischen Interesse. Die Wallfahrtskirche ist deshalb auch Ziel zahlreicher Kunstfreunde.
Meisling bei Krems (Bistum St. Pölten)
Ober-Meisling und Unter-Meisling sind Ortsteile von Gföhl
Bezirk Krems-Land
Hl. Bründl in Ober-Meisling
eine ehemals als wundertätig geltende Quelle, Berichte von einigen Heilungswundern, keine näheren Angaben
Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Melk (Bistum St. Pölten)
Stiftskirche St. Peter und Paul, Wahrzeichen der Wachau, stattliche Klosteranlage
Wallfahrt zum hl. Koloman
Nachdem der hl. Koloman 1012 bei Stockerau hingerichtet wurde, kamen 1014 seine Gebeine nach Melk, zuerst in die Kirche St. Peter und Paul, nach 1089 in das neu gegründete Benediktinerkloster. Im Querschiff der barocken Stiftskirche, die von 1702 bis 1706 erbaut wurde, befindet sich der Kolomanialtar. Das alte Kolomanigrabmal wurde 1735 zerstört. In den Kolomanialtar soll auch ein Stück des Weidenbaumes, an dem der hl. Koloman gehenkt wurde, eingefügt sein.
Ein weiterer Gegenstand der Verehrung ist das Wundertätige Kreuz von Melk (von 1045), das ein Stück von Christi Kreuzesholz enthalten soll.
Zahlreiche Legenden zum Hl. Kreuz und zu den Kolomanireliquien erzählen von Bestrafungen und Bekehrungen von Frevlern.
Neukirchen am Ostrong (Bistum St. Pölten)
Bezirk Melk
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Der Legende nach entwich das Marienbild einst aus dem Schloss Ispar (= Ysper) am Ostrong, das der Sage nach wegen der Lasterhaftigkeit seiner Bewohner versunken ist. Die Gottesmutter erschien in Neukirchen und hat selbst den Bau einer Kirche für ihr Gnadenbild erbeten. Die Kirche ist ein massiger und wehrhaftiger Bau, dessen Ursprünge in romanischer Zeit liegen. In dem kleinen spätmittelalterlichen Chorraum mit Sakramentsnische steht der Hochaltar (1660) mit dem Gnadenbild, einer fast lebensgroßen Muttergottes mit dem Kind auf dem rechten Arm, dessen linke Hand mit den Zehen zu spielen scheint. Die rechte Hand des Jesusknaben hält die Weltkugel. Die Grabplatte des Wolfgang von Erndorfer (oder Erendorffer), des Stifters der Kirche, befindet sich am Mittelpfeiler eines Seitenschiffes. Auf dem Pfarrhof befindet sich ein weiteres Marienbild, das aber offensichtlich nie ein Gnadenbild war. Von 1430 an war das Gotteshaus eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten der Region, bis es um 1660 durch die bekanntere Wallfahrt nach Maria Taferl in den Hintergrund gedrängt wurde. Eine erneute Blüte als Wallfahrtsort erfolgte für wenige Jahre nach 1750. Wallfahrten nach Neukirchen werden bis in die Gegenwart durchgeführt.
Neulengbach siehe: Altlengbach / Neulengbach
Neustift (Bistum St. Pölten)
Ortsteil der Bezirkshauptstadt Scheibbs
Ursprungsquelle
Die sog. Ursprungsquelle entspringt im angrenzenden Wald bei einem Kruzifix. Das erneuerte Holzkreuz neben der Quelle war bis in die jüngste Zeit Ziel von Prozessionen.
Seit 1975 befindet sich in Scheibbs das erste Buddhistische Zentrum Österreichs. Dieses Zentrum bezieht Wasser aus der genannten Ursprungsquelle.
Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Nondorf an der Wild (Bistum St. Pölten)
in der Gemeinde Irnfritz-Messern
(Bezirk Horn)
Von 1650 bis zur Zeit der josephinischen Reformen gab es in Nondorf an der Wild eine Bründlkapelle. Nach ihrer Aufhebung entstand an der Stelle 1783 eine Schule. Die barocke Figur der Maria Immaculata aus der Kapelle übertrug man zuerst in die damals als Pfarre zuständige Kirche von Blumau an der Wild, doch kehrte sie bei Nacht auf wunderbare Weise nach Nondorf zurück. Sie fand ihren Platz schließlich in der Pfarrkirche von Nondorf.
Die Quelle bei der ehem. Bründlkapelle wird heuzutage als "Schulbrunnen" bezeichnet und steht als Pumpbrunnen an der Hauptstraße.
ehem. Quellheiligtum, war keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Plankenstein (Bistum St. Pölten)
Bezirk Melk
Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Schnee, zwischen Texing und St. Georgen an der Leys auf halber Höhe eines Bergrückens gelegen
Die Ursprünge der Wallfahrt sind nicht bekannt. Plankenstein ist seit 1786 Pfarre, anfänglich war die Kapelle des nahegelegenen Schlosses die Pfarrkirche. Die heutige Pfarr- und wallfahrtskirche Maria Schnee ist ein Neubau aus den Jahren von 1950 bis 1952. Das Gnadenbild befindet sich auf dem Hochaltar.
Primmersdorf (Bistum St. Pölten)
Ortschaft in der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya
Bezirk Waidhofen an der Thaya
Hl. Bründl
Primmersdorf ist ein Gutsweiler mit ausgedehnter Schlossanlage. Schloss und Gut waren bis 1848 im Besitz des Stiftes Herzogenburg. In der Nähe vom Schloss steht ein gelber Bildstock, unter dem eine Quelle entspringt.
Die 1251 urkundlich erwähnte Feste Primmersdorf war ein Glied der Verteidungskette zum Grenzschutz entlang der Thaya. Nach der Überlieferung waren drei Quellen ausschlaggebend für die Standortwahl. Eine galt als Gesundbrunnen und wurde von Wallfahrern aufgesucht.
Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Pyhra (Bistum St. Pölten)
Bezirk St. Pölten-Land
Pfarrkirche Hl. Margareta, Wallfahrt zu einer Pietà
Das Gnadenbild ist eine Pietà, ein Kupferstich, der die gekrönte Maria mit dem toten Christus im Schoß zeigt. Es wird berichtet, dass die Einwohner von Pyhra 1753 im nahen Wald eine Gebetsstätte des damals bereits verstorbenen Müllermeisters Ferdinand Posch, eines eifrigen Verehrers der Muttergottes von Maria Taferl, auffanden. Die Waldandacht im unzugänglichen Dickicht barg lediglich einen kleinen Kupferstich nach dem Gnadenbild von Maria Taferl. Auf Anraten des Göttweiger Abtes Odilo Piazol brachte man das Bild in die Pfarrkirche von Pyhra und stellte es auf einen Seitenaltar. Bald darauf begann eine Sekundärwallfahrt zum Gnadenbild von Maria Taferl hier in der Pfarrkirche von Pyhra mit einem recht großen Einzugsgebiet in der weiteren Umgebung. Bei der Errichtung des neugotischen Hochaltares im Jahr 1900 wurde das Gnadenbild über dem Tabernakel inthronisiert. Offensichtlich zu weit vom Kirchenvolk entfernt, ging die Verehrung des Gnadenbildes zurück, bis am 13. Oktober 1976 die Wallfahrt wiederbelebt wurde. Die Pietà ist bekleidet mit einem Mantel, der mit einer Metallkrone auf Mariens Haupt befestigt ist. Vor dem Sockel im Medaillon sieht man das ausgeschriebene Marienmonogramm. Hinter der Darstellung der Schmerzensmutter sieht man auch den Eichenbaum mit Laubkrone, der bei der Entstehung der Wallfahrt zu Pyhra als Waldandacht Bezug nimmt.
Rafingsberg (Bistum St. Pölten)
Bezirk Waidhofen an der Thaya
Rafingsberg gehört zur Marktgemeinde Windigsteig.
Maria Rafingsberg, eine der ältesten Wallfahrtsstätten Niederösterreichs, ist seit über 200 Jahren eine Ruine. Die Kirche wurde um 1450 erstmals erwähnt, in den folgenden Jahrhunderten mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. Um 1500 wurde die Kirche erweitert. Aus dieser Zeit stammt auch das Gnadenbild, eine lebensgroße Marienfigur, sitzend mit Kind, von zwei Engeln begleitet. Es befindet sich heute in der Pfarrkirche von Windigsteig auf dem Seitenaltar. Das zweite Gnadenbild von Rafingsberg, eine Schmerzhafte Muttergottes, wurde mit der Zeit für die Wallfahrten bedeutsamer. Es befindet sich heutzutage auf dem Hochalter der Kirche von Windigsteig. Der Legende nach soll dieses Holzgemälde ursprünglich an einer Eiche befestigt gewesen sein. Während der Reformationszeit gab es keine Wallfahrten. 1592 wurde die Kirche rekatholisiert und dem Stift Zwettl übertragen. Es setzten wieder die Wallfahrtströme ein, auch Heilungsberichte sind überliefert. 1670 wurde die Wallfahrtskirche Rafingsberg erweitert und neu geweiht. Das Wallfahrtsverbot Kaiser Josephs II. traf den Wallfahrtsort hart. Die Gnadenbilder kamen nach Windigsteig, das Gotteshaus war dem Verfall preisgegeben.
Seit etwa 1970 steht bei der Ruine ein einfacher Holzaltar mit Statuen, umgeben von ein paar einfachen Holzbänken für Beter. So wird noch ein wenig an die alte Wallfahrtstradition erinnert.
Randegg (Bistum St. Pölten)
Bezirk Scheibbs
im Tal der Kleinen Erlauf bei Gresten gelegen
Pfarrkirche Unbefleckte Empfängnis
Der ursprüngliche Name Maria Moos bezieht sich sicherlich auf die sumpfigen Wiesen dieser Gegend.
Vom ursprünglichen hochmittelalterlichen Gnadenbild, einer Marienstatue, fehlt jede Spur. Vielleicht gab es auch im 15. Jh. ein Frauenkloster neben der Wallfahrtskirche. Der Karner bei der Kirche heißt jedenfalls noch heute im Volksmund "Klösterl". Das heutige Gnadenbild ist ein spanisches Gemälde aus dem 17. Jh., es stellt eine gekrönte Maria mit Kind dar. Die Kreuzwegbilder in der Kirche stammen aus der Schule des Kremser Schmidt.
Rorregg bei Persenbeug (Bistum St. Pölten)
in der Kastralgemeinde Kapelleramt der Gemeinde Yspertal
Bezirk Melk
Hl. Bründl
Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
Röhrenbach (Bistum St. Pölten)
in der Gemeinde Sieghartskirchen
Bezirk Tulln
Valentinskirche und Valentinsbründl
Die gotische Filialkirche Hl. Valentin steht in markanter Lage auf einem weiten Anger. Das Valentinsbründl ist ein Bildstock in der Nähe, der im 19. Jh. über einer Quelle errichtet wurde.
Die urkundliche Nennung der Kirche geht auf das Jahr 1228 zurück. Die Filiale von Sieghartskirchen wurde in der zweiten Türkenbelagerung zerstört und danach wieder errichtet. In der Mittelnische des Hochaltars, der mit Opfergangsportalen versehen ist, befindet sich eine Statue des hl. Valentin. Ein Seitenaltar enthält eine Vitrine mit der Gnadenstatue (ein Schwarze Madonna aus dem 18. Jh.). Aus der Zeit der Wallfahrten sind mehrere größere Votivbilder erhalten.
Es geht die Sage, als die Kirche gebaut werden sollte, kamen zwei unbekannte Männer mit langen Bärten. Sie brachten bei Nacht die Baustoffe, ohne dass man jemals erfahren hätte, wer sie waren und woher sie das Material hatten.
(Wallfahrt erloschen)
Röschitz bei Eggenburg (Bistum St. Pölten)
Bezirk Horn
Wallfahrt zur Hl. Dreifaltigkeit
Das Gnadenbild in der Dreifaltigkeitskapelle von 1681 zeigt Gottvater mit dem Leichnam Christi, über ihnen der Hl. Geist.
Die Wallfahrt war in der Zeit der Türkenkriege entstanden. Heutzutage kommen nur noch private Pilger.
Ruppersthal (Bistum St. Pölten)
in der Marktgemeinde Großweikersdorf
Bezirk Tulln
In Ruppersthal gibt es zwei Kapellen, die Wallfahrtsziele der Gläubigen aus der Umgebung sind: die Lorettokapelle (an der Ortsausfahrt Richtung Königsbrunn am Wagram) und die Lourdeskapelle (an der Ortsausfahrt Richtung Baumgarten am Wagram).
Bei der Lourdesgrotte findet man eine Kapelle, Sitzgelegenheiten, eine Quelle und ein Wasserreservoir. Das ablaufende Wasser, das in einer Zisterne gespeichert wird, dient zur Bewässerung der Weingärten. Die Überlieferung berichtet, ein Blinder, der sich bei dieser Quelle die Augen gewaschen hatte, wurde sehend. Zum Dank stiftete er die Kapelle.
lokale Andachtsstätten, keine Wallahrtsstätten im engeren Sinn
St. Aegidi (Bistum St. Pölten)
in der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs
"Mirakelheilbrunnen"
Der Kirchweiler St. Aegidi liegt in der Streusiedlung Walcherberg der Gemeinde Waidhofen an der Ybbs. Die Filialkirche Hl. Ägidius" (1526 geweiht und 1632 erweitert) weist Opfergangsportale auf, die auf eine Vergangenheit als Wallfahrtsort hindeuten. Der "Mirakelheilbrunnen" ist ein Holzhaus von 1988 mit dem Brunnenschacht, aus dem man Wasser schöpfen kann. Ein barockes Votivbild darin zeigt, wie Scharen von Hilfesuchenden zu Ägidius Zuflucht nahmen. Der Nischenbildstock daneben ist mit der Jahreszahl 1951 bezeichnet.
Im 17. Jh. trank man das Wasser, badete darin und nahm es mit, um kranken Kindern ein warmes Bad zu bereiten. Die Heilsuchenden kamen wegen Pest, Augenleiden, Fußkrankheiten, Viehseuchen und mit der Bitte um günstige Witterung. Bei der Aufhebung der Kirche im Jahr 1787 sollen Wagenladungen von Krücken der Wiedergenesenden weggeschafft worden sein.
Die Legende erzählt, 1633 erschien der hl. Ägidius einer geisteskranken Frau und riet ihr, andächtig zu Gott zu beten, sich bei dem Brunnen zu waschen und davon zu trinken. Die Kunde ihrer Heilung verbreitete sich und es kamen immer mehr Beter.
heutzutage nur Quellheiligtum, keine Wallfahrtstätte im engeren Sinn
St. Anton an der Jeßnitz (Bistum St. Pölten)
Bezirk Scheibbs
Antoniusbründl
Im südlichen Ortsteil befindet sich ein 1737 angelegter Kalvarienberg, der 1984 erneuert und mit Emailbildern der Künstlerin Ingeborg Naske ergänzt wurde. Bei der fünften Station ist das Antoniusbründl. Es ist eine Nischenkapelle mit schmiedeeisernem Gitter, Baldachin und Zeltdach und hat einen seitlichen Abgang zur Quelle. Das Andachtsbild stellt den hl. Antonius von Padua dar.
Die 1691 geweihte Pfarrkirche wurde damals "ad fontem S. Antonii" bezeichnet. Die Kartause Gaming gründete bei der Quelle eine Einsiedelei, die bis in die josephinische Zeit bestand. Der Legende nach hatte der hl. Antonius den Kartäusern die Stelle zum Kirchenbau beim Brunnen gewiesen.
Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
St. Christophen bis 1924: Christofen geschrieben (Bistum St. Pölten)
Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Christophorus, Wallfahrt zum hl. Christophorus
Bereits in romanischer Zeit stand hier eine Kirche zu Ehren des hl. Christophorus, der hier auch angerufen wurde als Nothelfer bei Bedrohungen durch Wasser, da der Ort vom Hochwasser des Laabenbaches, im Unterlauf Große Tulln genannt, häufig heimgesucht wurde. Die Lage des Ortes an einer sicheren Furt des reißenden Baches erinnerte auch deshalb an den hl. Christophorus, weil dieser in der Legende als Fährmann geschildert wird, der das Jesuskind auf seinen Schultern durch den Fluss trug. Im Mittelalter wurde der hl. Christophorus hier auch als Pestheiliger angerufen. 1683 wurden die Kirche und der Pfarrhof von türkischen Reiterscharen verwüstet, Pfarrer Ernest Pauer wurde ermordet. An den Märtyrerpfarrer erinnert eine Gedenktafel im Pfarrhof. Die Kirche und der zweigeschossige Pfarrhof wurden in der Barockzeit durch den Baumeister Jakob Prandtauer reich ausgestattet, weil der Ort der Sommersitz der Chorherren des Stifts St. Pölten war, deren Stiftskirche 1785 zur Bischofskirche des neugegründeten Bistums St. Pölten erhoben wurde. Das Hochaltarbild trägt ein Bild des hl. Christophorus, das seit dem 20. Jh. auch als Gnadenbild verehrt wird. 1928 fand hier im Ort die erste Fahrzeugsegung Österreichs statt. Von Jahr zu Jahr gab es eine steigende Zahl von Automobilen zur Segnung. 1934 wurde auch ein Segelflugzeug gesegnet. Im Jahr 1934 erfolgte die Umbenennung des Ortes von "Christofen" in "St. Christophen". 1962 fand erstmals ein Automobil-Festkonvoi von Wien nach St. Christophen statt, 2008 auch eine Oldtimer-Wallfahrt. St. Christophen, nahe bei der Autobahnabfahrt gelegen, entwickelte sich zum "Wallfahrtsort der Kraftfahrer". Der Festtag des hl. Christophorus, der seit dem 20.Jh. auch als Schutzpatron der Autofahrer gilt, ist der 24. Juli.
Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".
St. Georgen am Ybbsfelde (Bistum St. Pölten)
Bezirk Amstetten
Pfarrkirche Hl. Georg