Wallfahrtsorte im Bistum St. Pölten







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Wallfahrtsorte in Österreich A - Z



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  1. Albrechtsberg an der Großen Krems (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Krems-Land
    Gnadenstatue "Maria auf der Stiege" in der Pfarrkirche
    benannt nach der Wiener Kirche "Maria am Gestade", die früher "Maria Stiegen" hieß

  2. Albrechtsberg an der Großen Krems (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Krems-Land
    Augenbründl
    Nördlich des Ortes steht ein pilastergeschmückter Nischenbildstock der hl. Ottilie aus dem 18. Jh. Er trägt ein Walmdach und wird Augenbründl genannt. Das Bründl wurde seit 1915 in einem Becken gefaßt.
    Heilquelle, besonders von Augenleidenden aufgesucht.
    Ein anderes sog. Augenbründl, das im Wald entspringt, liefert reines Quellwasser. Es fließt durch ein Holzrohr in einen Holztrog und dann über den Hang zur Krems. Die Quelle ist mit einem Blockhaus geschützt, bei dem sich einige Bänke befinden.
    Quellheilgtümer, keine Wallfahrtsstätten im engeren Sinn

  3. Altenlengbach / Neulengbach (Bistum St. Pölten)
    Bezirk St. Pölten-Land
    Wallfahrt zur Hl. Familie in der Kapelle der drei Föhren im Eichbergwald
    Die Dreiföhrenkapelle liegt miten im Wald an der Gemeindegrenze von Altlengbach und Neulengbach.
    Altlengbach besitzt seit dem Mittelalter eine imposante Burg-Kirchen-Anlage, nämlich die heute Burgruine und die Pfarrkirche Hll. Apostel Simon und Judas. In Neulengbach befindet sich der mächtige Bau eines Spätrenaissanceschlosses. Neulengbach hat seit 2000 die Stadtrechte und ist somit die jüngste Sadt des Wienerwaldes. Eine Wallfahrt zu einer Marienkapelle zu den drei Föhren bestand vielleicht schon im 18. Jh. Die heutige Kapelle, geweiht der Hl. Familie, von 1856 ist eine Stiftung des Tuchmachergewerbes, initiiert von Regina Karner. Die örtliche Sparkasse verpflichtete sich, den Bau zu erhalten, was auch durch jährliche Zuwendungen bis zur Gegenwart geschieht. Die Dreiföhrenkapelle wurde zuletzt 2000 grundlegend saniert.Das Gnadenbild zeigt die Hl. Familie mit einer das Jesuskind stillenden Maria, ein Ölgemälde auf Leinwand, das mit einem Baldachin bekrönt ist. Das Gnadenbild wurde 2000 vom Maler Franz Drapela aus Neulengbach restauriert.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".
    Außerdem gibt es in Neulengbach die "Bründl-Kapelle" (auch Bader-Bründl genannt) an der Stützmauer des Schlossbergs beim ehem. Baderhof. Der Nischenbildstock aus dem Jahr 1754 trägt in der Rundbogennische ein Altärchen und ein barockes Tafelbild der hl. Familie. Darunter führt eine Eisentür zur Brunnenstube. In der Schlossberggasse bestand bereits seit 1555 eine Badstube. Das Wasser des Bründls wird in den daneben liegenden Schallhof geleitet. In diesem befindet sich traditionell eine Arztpraxis. Die Besitzer ließen das Kleindenkmal 1998 renovieren.

  4. Annaberg (Bistum St. Pölten)

  5. Bezirk Lilienfeld

  6. Station auf der Via Sacra nach Mariazell

  7. Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Anna

  8. Die Kirche sieht man hochaufragend auf der Höhe des Berges und zugleich ist sie Ortsmittelpunkt vom Ortsteil Annarotte. Auf dem Annaberg, ursprünglich Tannberg genannt, entstand 1217 die erste Kapelle zu Ehren der hl. Anna. Sie ist damit die älteste Annenwallfahrtskapelle in Österreich. Die sich um das Gotteshaus entwicklende Ortschaft war Rastplatz der Mariazellpilger nach den Mühen des Aufstiegs. 1327 wurde der erste Steinbau errichtet, 1440 bis 1444 wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut und erweitert. Von 1686 bis 1710 wurde sie barockisiert, 1753 wurde der Westturm vollendet. In der Zeit der Reformen Kaiser Josephs II. wurden fast alle Votivbilder entfernt, erhalten ist noch das Ölgemälde von 1633 mit der Heilung der stummen Maria Rottenstötterin aus Wien. Auch Kaiserin Maria Theresia war eine Wohltäterin der Kirche, sie stiftete ein kostbares Messgewand. Im Mittelfeld über dem Tabernakel befindet sich das Gnadenbild Anna selbdritt, das aus drei einzelnen Figuren besteht: Maria, Anna und der etwa dreijährige Jesusknabe. Die Gruppe dieser Schnitzfiguren wurde um 1440 von Jakob Kaschauer geschaffen. 1757 baute man zwei kleine Treppen von der Rückseite des Altars zur Anna-selbdritt-Gruppe an, damit die Gläubigen die Figur der hl. Mutter Anna berühren konnten. Das zweite Annenbild, eine Säule mit ihrer Statue, wurde 1784 auf Befehl Kaiser Josephs II. entfernt. Weiterhin besitzt die Kirche ein Reliquienostensorium mit der Hirnschale der hl. Anna, 1660 als kaiserliches Geschenk überbracht.

  9. Es gab auch traditionell bis ins 20. Jh. zahlreiche Prozessionen aus Ungarn. So sind auch viele Gebetszettel, die in der Buchdruckerei Lilienfeld in ungarischer Sprache herausgegeben wurden, noch erhalten.

  10. Der Annaberg, der Joachimsberg und der Josefsberg, die auf dem beschwerlichsten der Teil der Via Sacra nach Mariazell liegen, werden auch als die "drei heiligen Berge" bezeichnet.

  11. Ardagger (Bistum St. Pölten)

  12. ehem. Stiftskirche St. Margareta

  13. Das Kollegiatstift wurde 1049 durch Kaiser Heinrich III. gegründet. 1784 wurde es im Zuge der josephinischen Reform aufgelöst. Die Stiftsgebäude wurden 1813 zu einem Schloss umgebaut.

  14. Als Gnadenbild verehrt wird die Statue der hl. Margareta (um 1640). Auch das Bild der frommen Kaiserin Agnes, Gemahlin Kaiser Heinrichs III., in einer Kartusche des Altarraumes wird in Ehren gehalten. Kunsthistorisch herausragend sind die 14 Fenstermedaillons (1230/40) mit Darstellungen zu Heiligen und zum Stifter Propst Heinrich. Die Medaillons sind das Hauptwerk der österreichischen Glasmalerei im 13. Jh.

  15. Dachsgraben (Bistum St. Pölten)

  16. in der Gemeinde Zwettl-Niederösterreich

  17. (Bezirk Zwettl)

  18. Thomasbrunnen

  19. Die ehem. Wallfahrtsstätte befindet sich auf dem heutigen Truppenübungsplatz Allentsteig / Döllersheim bei dem verfallenen Dorf Dachsgraben und den ebenfalls aufgegeben Ortschaften Pölla und Kühbach. Thomashäusel war eine kleine, nicht näher beschriebene Ansiedlung im Dachsgraben bei der Ruine der Thomaskirche, einer ehemaligen Wallfahrtskirche.

  20. Die Wallfahrtskirche St. Thomas von Canterbury, im 14. Jh. nur eine Bretterhütte bei einer Heilquelle, wurde 1405 als Steinkapelle durch Abt Ulrich von Zwettl erbaut, 1427 von den Hussiten zerstört, 1448 wieder prächtig als Wallfahrtskirche hergestellt, 1785 gesperrt und 1795 teilweise abgetragen. Heutzutage ist sie eine Ruine. Fünfmal im Jahr ließ das Zisterzienserstift Zwettl einst feierlichen Gottesdienst halten, sonst besorgten Einsiedler die Kirche. Die ehem.. Gnadenstatue des hl. Thomas von Canterbury ist verschollen.

  21. Die Sage erzählt, ein fremder blinder Bettler kam einst mit seinem Hund in den Dachsgraben, der bei einem Hollunderbaum stehenblieb und ihn anbellte. Der Bettler fing mit seinem Stock zu graben an und es entsprang eine Quelle. Mit dem Wasser wusch er sich die Augen und wurde sehend. Der Bettler war aber dieser märchenhaften Legende nach der hl. Thomas von Canterbury, den das Volk Thomas von Kandelberg nennt. Nach einer anderen Version fand man die Statue auf einem Hollunderstrauch bei der Heilquelle.

  22. ehem. Quellheiligtum, bekannt für Augenwaschungen

  23. Außerdem ist überliefert, dass die Pilger, die ins Heilige Land wollten, sich dort einen Schein lösen mussten.

  24. (Wallfahrt erloschen)

  25. Drosendorf (Bistum St. Pölten)

  26. Bezirk Horn

  27. Wallfahrtskirche Maria Schnee, auch Maria-Schnee-Bründl oder Schneebründl genannt, im Ortsteil Elsern

  28. Die Wallfahrtskirche liegt einsam im sog. Spitalwald östlich der Straße von Drosendorf nach Zissersdorf, in einer Mulde im Wald gelegen.

  29. Bei einer Quelle im Spitalwald von Drosendorf wurden einst Bilder der Gottesmutter angebracht und verehrt. Ab 1603 wurde von Pilgern zu einem Bründl berichtet. Seit 1702 ist der Name "Maria Schnee" für die Bründlkapelle überliefert. 1756 wurde ein barocker Neubau errichtet. Nach der Aufhebung der Wallfahrt während der Josephinischen Reformen setzte ein rascher Verfall des Gotteshauses ein, das dann 1786 zum Teil abgerissen wurde. Die Gnadenstatue (Maria, auf einem Baumstamm sitzend) wurde in die Kirche von Drosendorf gebracht und erhielt ihren Platz über dem Glasschrein mit den Reliquien der hl. Valentina. Bei der einzig verbliebenen Mauer der alten Wallfahrtskirche hängten fromme Beter Votivtafeln und Marienbilder auf. Zu Beginn des 19. Jh. wurde wieder ein Kapellchen errichtet. Die jetzige Wallfahrtsstätte ist ein neubarockes Wallfahrtskirchlein von 1864, geweiht zu Ehren von Maria Schnee und des hl. Florian. An der linken Außenmauer der Kirche ist eine gefasste Quelle. Das heutige Gnadenbild ist eine kleine Marienstatue.

  30. Droß bei Krems (Bistum St. Pölten)

  31. Bezirk Krems-Land

  32. Pfarr- und Wallfahrtskirche "Unsere Liebe Frau von Fátima"

  33. Die Kirche steht etwas abseits der Ortschaft. Die Pfarre Droß besteht seit 1782, damals war die Schlosskapelle auch Pfarrkirche. 1946 war der damalige Pfarrer von Droß, Geistlicher Rat Franz Gravogl, zu einer Operation im Krankenhaus. Nach der Lektüre über die Ereignisse von Fátima fasste er den Entschluss zum Bau eines Marienheiligtums und Gebetszentrums. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Fátima wurde von 1948 bis 1953 errichtet. Eine Fatimastatue ist das Ziel der Pilger. Besondere Wallfahrtstage sind der jeweils 13. des Monats von Mai bis Oktober (Fatimatage). Pfarrer Gravogl verstarb 1974. Der Platz vor der Kirche wurde 1977 umgestaltet, bis dahin hatten schlichte Holzkreuze auf dem Anger vor dem Gotteshaus den Kreuzweg dargestellt. In der Nacht vom 24. zum 25. Juli 2016 fing das Kirchturmdach nach einem Blitzschlag Feuer. Der Dachstuhl wurde massiv beschädigt.

  34. Eibenstein (Bistum St. Pölten)

  35. Teil der Stadtgemeinde Gmünd

  36. Bezirk Gmünd

  37. Christophstein und Jungfernbründl

  38. Der Christophstein ist ein mächtiger Schalenstein auf der Eibensteiner Höhe.

  39. Die märchenhafte Legende erzählt, dass der hl. Christophorus einst auf dem Steine gerastet habe und dass die Vertiefungen von seinen Schuhen herrühen, als er ein anderes Mal über den Stein hinwegschritt. Deshalb heißt der Stein "Christophstein".

  40. Eine weitere volkstümliche Legende erzählt folgende Begebenheit: Weil auf der Wanderung die hl. Maria einmal das Christuskind hierher getragen und es aus dem Steinbründl hat trinken lassen, führt der Stein auch den Namen "Christus- oder Brünndlstein", die Quelle dabei heißt "Jungfernbründl".

  41. ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  42. Eisgarn (Bistum St. Pölten)

  43. Bezirk Gmünd

  44. in der Nordwestecke von Niederösterreich, bei Heidenreichstein

  45. Propstei- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt

  46. Eine Kapelle existierte in dem Ort bereits 1338. Über den Ursprung der Wallfahrt ist nichts bekannt. Der hohe Westturm der heutigen Kirche ist weithin sichtbar. Kirche und Propsteipfarrhaus bilden eine geschlossene architektonische Einheit. Das Kircheninnere trägt noch gotischen Charakter. Das Gnadenbild Maria von der immerwährenden Hilfe, geweiht vom hl. Papst Pius X., kam 1909 in die Kirche.

  47. Eisgarn (Bistum St. Pölten)

  48. Bezirk Gmünd

  49. Wallfahrt zum Kolomanistein

  50. Der Kolomanistein bei Eisgarn im Waldviertel ist ein mit einer Kapelle überbauter Schalenstein. Er besteht aus zwei übereinander liegenden Granitblöcken mit einer Höhe von rund 2,5 Metern. Der Sage nach soll hier der hl. Koloman seine Füße in Wasser gebadet haben, das sich in einer Vertiefung an der Oberseite des flachen Steines gesammelt hatte. 1713 wurde über dieser Vertiefung ein Nischenbildstock mit einem geschwungenen Volutengiebel, der über einfache Steinstufen erreichbar ist, errichtet. In dem Bildstock befindet sich eine Steinfigur des heiligen Koloman (Anfang 18. Jh.) Als frühe Förderer des Kolomankultes gelten die Grafen von Hirschberg, deren Burgkapelle ebenfalls dem hl. Koloman geweiht war und die durch Heirat in den Besitz der Grafschaft Litschau kamen. In früherer Zeit führte alljährlich eine Prozession von Litschau aus hierher. Von Eisgarn aus gab es eine jährliche Prozession am 13. Oktober.

  51. Im Zusammenhang mit dem Kolomanistein steht die Achazquelle mit dem Achazmarterl an der Straße zwischen Heidenreichstein und Eisgarn. Die Quelle ist nach Propst Achaz, Freiherr von Stiebar, benannt, der 1847 bei der Quelle einen Rastplatz für Reisende mit einer Andachtsstätte errichten ließ. Das Marterl wurde als kapellenartiger Ziegelbau über der Quelle, die durch ein Gitter zugänglich ist, errichtet.

  52. Engelschalks (Bistum St. Pölten)

  53. bei Großreinprecht in der Marktgemeinde Lichtenau im Waldviertel

  54. Bezirk Krems-Land

  55. Unsere Liebe Frau beim Brunnen

  56. Diese Kultstätte soll schon in der Zeit der Gegenreformation großen Zulauf gehabt haben, aber das Aufblühen des nahegelegenen Maria Grainbrunn drängte den Wallfahrtsstrom zurück. Ursprünglich stand bei dem Brunnen ein Kreuz und an einem Weidenbaum daneben hingen die Votivbilder. 1722 wurden diese von Dechant Lorenz in die Pfarrkirche übertragen. Um 1777 scheint ein neuer Aufschwung der Wallfahrt eingetreten zu sein. Der Bauer Johann Auer erbaute eine hölzerne Kapelle, worin auch eine Stelle für Wachsvotive angebracht war. Am 28. Juli 1777 ließ der Pfarrer den Brunnen versiegeln. Schon nach zwei Tagen wurde er erbrochen und man meldete Gebeterhörungen. 1810 wurde eine neue Holzkapelle errichtet, die 1855 vom Hochwasser weggerissen wurde. Nun steht nur mehr eine recht morsche Säule von dem Kruzifix.

  57. Das ehem. Andachtsbild, ein schwarzes Mariahilfbild, befindet sich nun in der Kirche zu Allentsgschwendt.

  58. Die Quelle wurde besonders bei Augenkrankheiten aufgesucht, in den Brunnen wurden häufig Geldopfer geworfen.

  59. ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  60. Ernsthofen (Bistum St. Pölten)

  61. Bezirk Amstetten

  62. Pfarrkirche Mariä Flucht

  63. Eine alte Kapelle aus dem 11. Jh. musste abgetragen werden, weil der Standort stark hochwassergefährdet war. Die Glocken und die Marienstatue sollten in das nahe St. Valentin gebracht werden. Der Legende nach konnten die stärksten Pferde Glocken und Statue nicht wegziehen. Deshalb wurde in Ernsthofen eine neue Kirche gebaut. Die heutige Kirche stammt aus dem 17. Jh., Ende des 19. Jh. wurde die barocke Einrichtung entfernt. Der Hochaltar zeigt ein Bild der Hl. Familie: "Maria auf der Flucht". Der Altar auf der Evangeliumsseite trägt eine barocke Marienstatue. Das ursprüngliche Gnadenbild, eine gotische Marienstatue, wurde bei der Neuerrichtung der Kirche nicht wieder aufgestellt, es befindet sich jetzt im Pfarrarchiv.

  64. Frauenhofen am Tullnerfeld (Bistum St. Pölten)

  65. Bezirk Tulln

  66. Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, eine Filialkirche der Pfarre Tulln

  67. In Frauenhofen stand schon im Mittelalter eine Gnadenkapelle, die im 17. Jh. neu gebaut wurde. Türken vernichteten das Heiligtum. Nach vielen Gebetserhörungen in der Pestzeit gab es ab 1660 wieder Wallfahrten. Zwei Seitenaltäre von 1713 und 1715 sind der Erinnerung an die Pestzeit gewidmet. Der Hochaltar zeigt das Bild Maria Heimsuchung. Das Gnadenbild ist eine gotische Marienstatue auf einem Seitenaltar. Auf der linken Seite der Kirche befindet sich die Ursprungskapelle.

  68. Sieben gemauerte Bildstöcke, teilweise mit leeren Nischen und nicht restauriert, befinden sich am Weg von Tulln nach Frauenhofen. Den Vorplatz der Wallfahrtskiche säumen mächtige Linden, die als Naturdenkmale geschützt sind,

  69. Die Kirche wurde am 17. Oktober 1944 schwer von Bomben beschädigt. Trotz schwieriger Zeiten wurde sie wieder bis zum 15. August 1945 instand gesetzt. Ein Gedenktafel vor der Kirche erinnert daran.

  70. Fronsburg (Bistum St. Pölten)

  71. in der Gemeinde Weitersfeld

  72. Bezirk Horn

  73. Wallfahrt zum Fronsburger Bündl

  74. Als heilsames Bründl wurde die außerhalb des Ortes Fronsburg gelegene Quelle 1727 urkundlich genannt. Eine hier errichtete Wallfahrtskapelle verfiel allerdings später wieder. Nach der Heilung des Rentmeisters von Fronsburg, dessen Sehkraft durch das Wasser erhalten blieb, setzte wieder eine lokale Wallfahrt ein. Die heutige Kapelle wurde 1878 errichtet. Vor der Bründlkapelle steht eine Säule der Maria Immaculata aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. Die Wallfahrtskapelle wird vom Stift Geras betreut.

  75. Furth bei Göttweig (Bistum St. Pölten)

  76. Bezirk Krems-Land

  77. Altmannibründl im Ortsteil Steinaweg

  78. In Steinaweg erinnert das „Altmannibründl“ an die Erzählung der „Vita Altmanni“, wonach einst im 11. Jh. die Studenten Altmann, Gebhard und Adalbero einander gegenseitig Bischofswürde und Klostergründungen prophezeit hätten. Altmann wurde Bischof von Passau und gründete das Stift Göttweig. Gebhard wurde später Erzbischof von Salzburg und gründete Stift Admont. Adalbero wurde Bischof von Würzburg und gründete Stift Lambach.

  79. lokale Andachtsstätte, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  80. Gebharts (Bistum St. Pölten)

  81. in der Gemeinde Schrems

  82. Bezirk Horn

  83. 1870 wurden die Ruinen der 1415 erbauten Ulrichskirche abgerissen. Traditionell befanden sich bei solchen Kirchen Quellen, die als unversiegbar galten. Hier hielt man die Quelle für heilkräftig bei Augenleiden. Heutzutage sind noch der Ulrichstein und ein Steingerinne erkennbar.

  84. ehem. Quellheiligtum, war keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn.

  85. Geras (Bistum St. Pölten)

  86. Bezirk Horn

  87. Stifts- und Pfarrkirche Maria Geburt, Ordenskirche der Prämonstratenser, Basilica minor

  88. Die Frühgeschichte des Stiftes Geras ist wenig bekannt, weil bereits im Mittelalter die ersten Dokumente verbrannten. 1619/20 im Dreißigjährigen Krieg wurden Kloster und Kirche von Mansfeldischen Truppen verwüstet und angezündet. Nur die Gnadenstatue aus Holz, die bereits zu dieser Zeit verehrt worden war, überstand das Feuer. Ab 1730 wurde die Stiftskirche barock erneuert. Der reich ausgestattete Hochaltar trägt das Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Geras" (um 1510).

  89. Gföhl (Bistum St. Pölten)

  90. Bezirk Krems-Land

  91. Wallfahrt zur Rosalienkapelle Gföhleramt

  92. Die Wallfahrt zur Rosalienkapelle besteht seit 1679. Die heutige Kapelle wurde 1875 errichtet.

  93. Gobelsburg (Bistum St. Pölten)

  94. Bezirk Krems

  95. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Geburt, dem Stift Zwettl inkorporiert

  96. Gobelsburg gehört zur Gemeinde Langenlois, die Kirche liegt auf einem Hügel.

  97. Im Mittelalter hieß die Kirche Maria am Berg. Sie ist von einer alten Friedhofsmauer umgeben. Die Wallfahrt ist wahrscheinlich auch schon alt. Auf einem zierlichen barocken Baldachinaltar befindet sich die neobarocke Marienstatue.

  98. Gobelsburg (Bistum St. Pölten)

  99. in der Gemeinde Langenlois

  100. Bezirk Krems

  101. Mariabründlkapelle

  102. Die Reste der Wallfahrtskapelle "Maria Bründl" am nördlichen Ortsausgang an der Gobelsburger Hauptstraße wurden in den letzten Jahren nachgestaltet. Vor den Weinbergen wirkt die ehemalige Apsiswand wie eine halbkreisförmige Kulisse. In den rundbogigen Nischen befinden sich Statuen, u. a. der hl. Rosalia und des hl. Antonius. Darunter entspringt die gefasste Quelle, die in einen betonierten Schacht am Hang fließt.

  103. "Unser liebes Frauenbründl" war bereits um 1660 bekannt. Die Quelle wurde aufgesucht, wenn man um Regen betete. Aus dem Jahr 1735 ist überliefert, dass die Gebete erhört wurden. 1733 erfolgte der Bau einer steinernen Kapelle, die bis 1786 bestand.

  104. ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  105. Göttweig (Bistum St. Pölten)

  106. Stiftskirche Mariä Himmelfahrt, Benediktinerkloster

  107. Das berühmte Stift Gottweig, das zusammen mit dem Stift Melk und der Altstadt von Krems zum UNESCO-Kulturerbe Wachau gehört, ist mit drei Andachtsstätten, darunter zwei marianischen, auch ein Wallfahrtsort.

    1. a) ein Vesperbild, Aufschwung der Wallfahrt im 18. Jh., die 1784 unterbrochene Wallfahrtstradition wurde 1988 wieder aufgenommen

    2. b) eine Marienstatue in der Krypta "Maria in der Gruft" oder "Maria in der Krypta"

    3. c) Wallfahrt zum Grab des hl. Altmann

    4. Im Jahr 1083 hatte Bischof Altmann von Passau an dieser Stelle ein Augustiner-Chorherrenstift gegründet, das dann 1094 den Benediktinern übergeben wurde. Das Grab des Klostergründers, des hl. Altmann (+ 08.08.1091), befindet sich in der Stiftskirche. Der hl. Altmann wurde am 1015 in Westfalen geboren, war Propst in Aachen, wurde 1065 Bischof von Passau, von wo er 1077 als Anhänger Gregors VII. im Investiturstreit fliehen musste. Er starb 1091 in Zeiselmauer und wurde in dem von ihm gegründeten Kloster in Göttweig bestattet. Ziel der Pilger nach seinem Tod war die Grablege in Göttweig. Aber auch das Wasser, das der hl. Altmann bei der Messe zur Reinigung seiner Hände verwendete, galt den mittelalterlichen Pilgern als heilkräftig gegen Aussatz. Prozessionen gab es schon seit dem 12. Jh. zu seinem Grab. Das Hochgrab mit liegender Statue stammt aus dem Jahr 1540.

  108. Grainbrunn (Bistum St. Pölten)

  109. Bezirk Zwettl

  110. Ortsteil der Gemeinde Sallingberg

  111. Maria Bründl

  112. Die Sage aus dem 14. Jh. erzählt von einem Hirtenjungen aus Großnondorf, der eine verirrte Kuh suchte und diese aus der Quelle trinkend wiederfand. Als er nun selbst seinen Durst löschen wollte, erblickte er im Wasser des kleinen Quellteichs die Gottesmutter. Die Kunde von dem Wunder wurde durch einen Einsiedler verbreitet und schnell suchten viele Menschen Trost bei der heiligen Quelle. Bald schon wurde eine Kapelle gebaut und um das Kirchlein und das Haus des Einsiedlers siedelten sich Leute an. Urkundlich erscheint Grainbrunn erstmals 1544 als Marienwallfahrtsort. Die Rapottensteiner Gräfin Margareta von Strattmann ließ 1669 den Grundstein zur heutigen barocken Wallfahrtskirche legen.

  113. Das Gnadenbild ist ein Holztafelbild (eventuell französisch) von 1517 und zeigt die Muttergottes als Halbfigur mit aufgelösten Locken und reicher Perlenkrone. Sie hält das nackte Kind auf ihrer Rechten, in der Linken einen Apfel. Das Kind hält in der rechten Hand einen Sauglappen, in der linken Hand einen Zeisig.

  114. Die Heilquelle wird bis in unsere Zeit gern genutzt.

  115. Gries im Tal der Melk (Bistum St. Pölten)

  116. Ortsteil der Gemeinde Oberndorf an der Melk

  117. Heiligengeistbründl in der kleinen Ansiedlung Oberhub gelegen

  118. Im Ortsteil Oberhub steht eine 1886 erbaute Wegkapelle mit seitlicher Quellnische.

  119. Der Überlieferung nach bestanden in der zwei Kilometer entfernten Katastralgemeinde Gries ein Pfingsttbründl und eine Heiligengeistkirche. Ein Bauer stieß beim Pflügen auf deren Fundamente und ein altes schmiedeeisernes Gitter. Die Heilquelle soll sich also an der Stelle der alten Pfarrkirche befinden.

  120. Nach der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 fand in Oberhub ein Experiment statt, bei dem das Wasser "geheilt" werden sollte und es zu keinem Abregnen kontaminierter Wolken kommen sollte. Dabei zogen sich die Wolken über der Kapelle zusammen und "verpufften in Nichts". Dies erinnert an die atle örtliche Überlieferung, dass es im Umkreis dieses Bründls nie hagelte.

  121. ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  122. Großau (Bistum St. Pölten)

  123. Ortsteil der Gemeinde Raabs an der Thaya

  124. Bezirk Waidhofen an der Thaya

  125. ein Quelheiligtum

  126. Die Ruinen der Georgenkapelle stehen westlich von Großau im Georgiwald über der Mährischen Thaya. Man erkennt Spuren eines vielleicht noch romanischen Rechteckbaus mit Halbkreisapsis. Das kühle Wasser des Grasnitzbrünnls kommt aus einer aufgemauerten Quellfassung aus dem Waldboden.

  127. Der St. Georgenberg wurde 1375, eine Kapelle dort 1501 urkundlich erwähnt. 1687 baufällig, wurde sie wieder hergestellt und 1786 geschlossen. Einsiedler betreuten bis 1777 die Wallfahrt. Augustinermönche aus Fratting (tschech. Vratěnín) kamen zur Aushilfe, da der Andrang zur Quelle sehr stark war. Altar und Kanzel mussten im Freien aufgestellt werden.

  128. Ein Einsiedler hatte vielen Menschen geholfen. Nach seinem Verschwinden versumpfte das Bründl und verfiel die Kapelle. Den ehemaligen Standort nannte man "das öde Schloss" oder "Schimmelkapelle". Er galt im Volksglauben als unheimlicher Ort, da ein Schimmel ohne Kopf dort spukte.

  129. Groß-Siegharts (Bistum St. Pölten)

  130. Bezirk Waidhofen an der Thaya

  131. nahe bei Neu-Dietmanns, alleinstehend im Wald

  132. Wallfahrtskirche zur Unbefleckten Empfängnis

  133. Wallfahrt zu Maria Bründl im Walde

  134. Die Wallfahrtskapelle wird genannt "Mariabründlkapelle zur Unbefleckten Empfängnis" oder "Mariahilf zum Ulreichsbründl" oder "Mariabründl im Ulreichswalde bei Neu-Dietmanns"

  135. Schon im 18. Jh. hing ein Marienbild an einer alten Buche an dieser Stelle. Diese Buche wurde jedoch als sog. Winkelandacht (= Andachtsort ohne Zustimmung der kirchlichen Obrigkeit) umgehauen. Um 1860 wurde am alten Platz ein Bildstock errichtet. Am Ende des 19. Jh. wurde die Kirche Maria Bründl im Walde erbaut. Der Legende nach war hier einem Waldarbeiter die Muttergottes erschienen. 1758 wurde das Bild in die Pfarrkirche von Groß-Siegharts übertragen. 1898 wurde an der Straße nach Groß-Siegharts eine kleine Kirche für das Gnadenbild errichtet. In dem neugotischen Kirchlein befindet sich die Gnadenstatue auf dem Flügelaltar, der ebenfalls neugotisch ist.

  136. Groß Sierning (Bistum St. Pölten)

  137. In der Gemeinde Haunoldstein

  138. Bezirk St. Pölten-Land

  139. Bründlkapelle

  140. Die Bründlkapelle wurde 1849 errichtet und 1913 vergrößert, vorher stand an der Stelle eine Bildsäule mit dem Bildnis der Muttergottes. Um 1900 sollen mehrere wunderbare Heilungen erfolgt sein. Die Überlieferung erzählt aber vor allem von einem Schutz vor Viehsseuchen, denn 1830 wurde berichtet, dass das Vieh eines Pottschollacher Bauern, der es an der Quelle tränkte, als einziges von der Rinderpest verschont blieb. Eine andere noch ältere Sage erzählt, wie ein blinder Hirte hier sein Augenlicht wiedererlangte.

  141. Die Kapelle konnte während der umfangreichen Baumaßnahmen zum Ausbau der Westbahn gerettet und erhalten werden.

  142. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  143. Grünberg (Bistum St. Pölten)

  144. Bezirk Horn

  145. in der Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen

  146. Wallfahrt zur hl. Margaretha in der Kapelle der hl. Margaretha (meist Hubertuskirchlein genannt)

  147. Die Kapelle der hl. Margaretha war ursprünglich die Burgkapelle der Feste Grünberg, die bereits 1156 urkundlich erwähnt wurde. Die Kapelle wurde erstmals 1299 erwähnt. Die Feste Grünberg war im Besitz eines Ministerialen der Grafen von Poigen. 1586 kam die Kapelle an die Jesuiten. Der Orden richtete die Kapelle bis 1665 wieder her, balddarauf wurde sie eine beliebte Wallfahrtsstätte. Ziel der Pilger war die holzgeschnitzte Figur der hl. Margaretha (um1490), die sich noch heute in der Kapelle befindet.

  148. Spätestens seit dem 20. Jh. wird die Kapelle in Grünberg nicht mehr als Wallfahrtsort genannt.

  149. Gutenbrunn bei Martinsberg (Bistum St. Pölten)

  150. Bezirk Zwettl

  151. Pfarrkirche zur Heimsuchung Mariä oder zur wundertätigen Jungfrau Maria genannt

  152. Seit 1556 wurde bereits eine als "Gutenbrunn" bekannte Quelle von Pilgern aufgesucht. Nach einer Marienerscheinung, die 1726 berichtet wurde, errichtete man eine hölzerne Kapelle. Ein Hirt hatte im Quellwasser das Bild der Muttergottes gesehen, wie sie das Kind stillte. Das Gnadenbild ist dementsprechend auch ein Gemälde, das die Halbfigur der stillenden Gottesmutter zeigt (eine sog. Maria lactans).

  153. Es kommen nur noch private Pilger zum Gnadenbild von Gutenbrunn.

  154. Haidenlach (Bistum St. Pölten)

  155. Rotte in der Gemeinde Winklarn

  156. Bezirk Amstetten

  157. Schalenstein bei der Haidenlachmühle mit Augenbründl

  158. Die märchenhafte Legende erzählt, Unsere Liebe Frau ging einst über Land und kam in die Gegend von Haidenlach. Des langen Weges müde geworden, ließ sie sich gegenüber der heutigen Haidenlachmühle bei einem labenden Bründl nieder, wobei sie einen Fuß auf einen Stein setzte. Als sie weiterschritt, blieb auf ihm die Spur ihres Fußes zurück. Als ein Bauer in Unter-Schönbühel sich diesen Stein holte und ihn als Stufe vor seine Haustür legte, war der Stein am anderen Morgen weg und lag an seinem früheren Ort, am Ufersaum des Mühlbaches, wo er sich jetzt noch, alledings zerstückelt, befindet.

  159. Quellheiligtum diente früher bei Augenheilung, Quelle aber nun versiegt.

  160. Hafnerbach (Bistum St. Pölten)

  161. Wallfahrt zum hl. Zeno

  162. Der hl. Zeno stammte aus Mauretanien. Von 362 bis 372 war er Bischof von Verona. Er wird besonders im Kloster Reichenhall verehrt. Der Legende nach soll er auch nördlich der Alpen bei Melk und in Mauerbach gewirkt haben. Die Überlieferung erzählt, dass er nach einer Wallfahrt ins Hl. Land hierher gekommen sein soll. Die Familie des Türkensiegers Montecuccoli, die noch heute im Besitz des nahegelegenen Schlosses Mitterau ist, rühmt sich, mit dem Heiligen verwandt zu sein. Die Kirche St. Zeno wurde 1260 erstmals als Pfarre genannt. Im Zeitalter des Barock wurde sie dem Zeitgeschmack entsprechend ausgestaltet.

  163. Am Zenobach in der Nähe des Marktes Hafnerbach steht eine Bildsäule von 1725 und es befindet sich dort ein Spurenstein mit den Knieabdrücken des Heiligen, der am Bach knieend gebetet haben soll.

  164. Die Wallfahrt zum hl. Zeno in Hafnerbach ist heutzutage wenig bekannt.

  165. Haidershofen (Bistum St. Pölten)

  166. Bezirk Amstetten

  167. Kirche Hl. Nikolaus von der Flüe in Vestenthal

  168. Wallfahrt zur Statue Unserer Lieben Frau von Fatima

  169. Wallfahrtstage an den Fatimatagen von Mai bis Oktober

  170. Hausenbach bei Karlstetten (Bistum St. Pölten)

  171. Bezirk St. Pölten-Land

  172. Wallfahrt zu einer Bildföhre mit Marienbild im Dunkelsteinerwald

  173. Die Legende berichtet, dass sich zwei Hausenbacher Bürger vor den Türken im Geäst einer mächtigen Föhre versteckt und so ihr Leben gerettet haben. Aus Dankbarkeit brachten sie ein Marienbild an einem Baum an. Durch einen Blitzschlag wurde die Föhre später fast vollständig vernichtet, nur der Mittelstamm mit dem Bild blieb erhalten. Um diesen Stamm wurde später eine Kapelle gebaut, zunächst aus Holz, dann aus Stein. Die Bildföhre wurde so eine gut besuchte Wallfahrtsstätte, auch Krankenheilungen wurden berichtet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kapelle durch Granaten beschädigt, balddarauf aber wieder instand gesetzt. An die Türken erinnert heute noch der Halbmond an der rückwärtigen Giebelseite des Daches.

  174. Schloß Hausenbach war zur Zeit der Türkenkriege eine bedeutende Befestigung mit starker Besatzung. Ebenfalls Schutz für die Bevölkerung bot die (später sog.) "Türkenschanze" auf dem Burgstall zwischen Hausenbach und Heitzing.

  175. Jeden ersten Samstag im Mai findet eine Bittprozession zur Bildföhre statt.

  176. Wallfahrer und Ausflüger finden in Hausenbach ausgeschilderte Wanderwege, zum Beispiel den "Sieben-Brückerl-Weg".

  177. Heiligenblut in Niederösterreich bei Raxendorf (Bistum St. Pölten)

  178. Bezirk Melk

  179. Pfarrkirche Hl. Andreas

  180. Eine Heiligenblutkapelle gab es hier seit 1412. Die Pfarrkirche zum hl. Andreas wurde von 1480 bis 1494 erbaut. Die Ursprungskapelle zum Gekreuzigten Erlöser steht gegenüber der Kirche.

  181. Der Legende nach hatte ein Jude in Weiten eine Hostie geraubt. An der Stelle, wo jetzt die Ursprungskapelle steht, scheute sein Pferd, die Hostie fiel aus seinem Handschuh zu Boden. Eine Edelfrau, Frau von Scheckl, deckte ihren Hut über die Hostie, bis Priester kamen, um das hochwürdige Gut in einer Monstranz nach Weiten zurückzutragen. Dieselbe Edelfrau ließ ab1411 an dem Platz, wo die Hostie lag, eine Kapelle errichten, die heutige sog. Ursprungskapelle. Das Gnadenbild zeigt Christus am Kreuz. Sein aus dem Herzen strömendes Blut fängt ein Engel in einem Kelch auf. Zu Füßen Christi ist die hl. Maria Magdalena dargestellt. Die Skulptur stammt vom Ende des 16. Jh.

  182. Heiligeneich (Bistum St. Pölten)

  183. Bezirk Tulln

  184. Pfarrkirche hll. Philipp und Jakob der Jüngere

  185. Im 13. Jh. wurde die Kirche erstmals erwähnt. Die heutige Kirche stammt im Wesentlichen aus den Jahren 1779 bis 1782. Der Turm wurde bereis im 17. Jh. barockisiert. Ein Standbild des hl. Nepomuk befindet sich auf dem Platz vor der Mauer des Kirchhofes. Das Gnadenbild steht in einer kleinen Nische bei der Kanzel, eine Madonna mit dem Jesusknaben. Die Mutter ist in Silber, das Kind in Gold gekleidet; die Mutter hält eine Birne, das Kind einen Granatapfel. Das Bild soll einst an einer alten Eiche befestigt gewesen sein, was auch namensgegebend für die Ortschaft wurde.

  186. Heiligenkreuz-Gutenbrunn (Bistum St. Pölten)

  187. Bezirk St. Pölten-Land

  188. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt

  189. 1733 wurde die erste Kapelle errichtet für eine schon seit längerer Zeit verehrten Gnadenstatue. Zu diesem Gnadenbild gibt es folgende Ursprungsgeschichte: Ein Sturmwind warf Anfang des 18. Jh. eine Madonnenstatue von einer Steinsäule, sie wurde nicht wieder aufgestellt. Der Jäger Paul Müller fand sie danach auf dem Getreideboden seines Dienstherrn und bat darum, sie auf dem Tepsernberg (später Kreuzberg genannt) aufstellen zu dürfen. Die Bitte wurde gewährt. 1728 wurden bereits Gebetserhörungen berichtet. Der Wiener Weihbischof Marxer (übrigens in Heiligenkreuz, Ortsteil der Gemeinde Tifis, in Vorarlberg geboren) förderte die Wallfahrt. 1755 wurde der Grundstein für eine Wallfahrtskirche gelegt. Das Gnadenbild ist eine spätgotische Marienstatue mit Jesuskind (frühes 16. Jh.) auf dem Hochaltar. Die drei Fresken in der Pfarr- und Wallfahrtskirche zeigen die Aufname Mariens in den Himmel, die Auffindung des Heiligen Kreuzes und die Gottesmutter als Heil der Kranken. Auf dem letzteren Fresko kommen ein Pilger mit Rosenkranz, eine Mutter mit krankem Kind und ein Verkrüppelter zur Muttergottes.

  190. Herzogenburg (Bistum St. Pölten)

  191. Bezirk St. Pölten-Land

  192. Stifts- und Pfarrkirche St. Stephanus und Hl. Georg

  193. Das Augustiner-Chorherrenstift wurde 1112 gegründet. Die heutige prachtvolle Barockkirche wurde in den Jahren 1743 bis 1750 erbaut.

  194. Ein Mariahilfbild des 17. Jh. (jedoch seitenverkehrt gegenüber dem Original) gilt als Gnadenbild der Stiftskirche. Ein kaiserlicher Postillon soll sich 1656 während eines Schneesturms verirrt haben und nahm Zuflucht in einer Marienkapelle. Ein Hirsch wies ihm den Heimweg. Er nahm das Bild aus der Kapelle und brachte es einem Chorherren in Herzogenburg. Der stellte es ab 1680 in der Stiftskirche zur öffentlichen Verehrung aus als eine "Hilf der Irrenden".

  195. außerdem Wallfahrt zur hl. Apollonia

  196. Ziel der Wallfahrer war der Apolloniakelch (spätes 16. Jh., Nürnberg) mit einem eingearbeiteten Zahn der Heiligen. Die hl. Apollonia gilt als Schutzpatronin der Zahnärzte und als Helferin bei Zahnschmerzen. Spätestens seit dem 20. Jh. wird die Verehrung der hl. Apollonia in Herzogenburg nicht mehr ausdrücklich als Wallfahrt bezeichnet.

  197. Hollenburg Stadtteil von Krems (Bistum St. Pölten)

  198. Bezirk Krems

  199. Wallfahrt zur Filialkirche Hl. Kreuz

  200. Verehrung des sog. Wetterkreuzes in der Wetterkreuzkirche

  201. Schon im 15. Jh. wurde an dieser Stelle ein Kreuz aufgerichtet. 1631 wurde eine Kaplle errichtet, 1664 die erste Kirche fertiggestellt. Diese Kirche wurde 1727 erweitert, nach einem Brand im 19. Jh. dann erneuert. 1920 traf die Kirche jedoch wieder eine Brandkatastrophe. Verehrt wird ein Kruzifix von 1736 mit den beiden Schächern und den hl. drei Frauen unter dem Kreuz. Der Legende nach lebte einst hier ein Einsiedler, der es verstand, durch Gebet und gute Werke die Wetterpatrone versöhnlich zu stimmen. Der Überlieferung nach wurde auch das Kruzifix vom ersten Einsiedler Lorenz Wagner 1736 gefertigt. Seit keine Einsiedler mehr bei der Kirche wohnen, soll wiederholt der Blitz eingeschlagen haben.

  202. Hoheneich (Bistum St. Pölten)

  203. Bezirk Gmünd

  204. Pfarr- und Wallfahrtskirche Unbefleckte Empfängnis

  205. Die Gnadenstatue soll schon lange in einem Eichenbaum aufgestellt gewesen sein. 1620 wollte der protestantische Grundherr, Ernst Freiherr von Kollonitsch (oder auch Kollonitz, ursprünglich kroatischer Familienname Kolonić), die Verehrung der inzwischen in der Kirche aufgestellten Statue verhindern und ließ die Kirchentür zumauern. Am 8. September 1621 bei einer aus Naglitz (tschech. Nakolice) kommenden Pilgergruppe sprang die Tür von selbst auf. Kollonitsch bekehrte sich. (Er war der Vater des Wiener Bischofs Joseph von Kollonitsch zur Zeit der Belagerung 1683.) Die Tür wird noch heute als "Mirakeltür" gezeigt. Die auf einer Anhöhe gelegene Kirche prägt das Ortsbild. Die Gnadenstatue ist eine gotische Madonna mit Kind (um 1470/80), eine sog. "Schöne Madonna", und steht in der Mitte des spätbarocken Hochaltars.

  206. Im 18. Jh. lebten auch Einsiedler bei der Kirche. Ein Grabstein an der Kirchenmauer erinnert an den Einsiedler Arsenius Reiter. Ebenfalls an der Kirchenmauer befestigt ist ein auf Blech gemaltes Marienbild, das 1945 von Soldaten der Roten Armee durchschossen wurde. Seit dem 18. Jh. gibt es einen Kreuzweg zwischen Kirchberg am Walde und Hoheneich. Die letzte Station des Kreuzweges war in der Nähe der Wallfahrtskirche von Hoheneich eine Grabkapelle, die dann 1892 zur Lourdeskapelle umgestaltet wurde.

  207. Hauptwallfahrtstage sind das Fest Mariä Geburt und der Festtag des hl. Florian. Die Statue dieses Heiligen befindet sich auch auf dem Hochaltar.

  208. Horn (Bistum St. Pölten)

  209. Bezirk Horn

  210. Wallfahrt zum Wundertätigen Kreuz von Horn

  211. 1657 hat Graf Ferdinand Sigismund Kurz von Senftenau, der Herrschaftsbesitzer von Horn, dieses Kreuz mit nach Horn gebracht. Er ließ es zuerst in der Piaristenkirche, die den nach Horn gerufenen Piaristen anfangs als Gotteshaus diente, dann aber in der an an die Piaristenkirche angebauten Kapelle aufstellen, wo es bald als Wunderkreuz verehrt wurde. Die Überlieferung berichtet, dass das Kreuz in Rautenberg bei Hildesheim vom Sohn eines protestantischen Predigers am rechten Arm mit einem Gewehrschuss durchlöchert worden war. Es verbreitete sich auch die Kunde, dass diese Stelle am Kreuz häufig zu bluten anfange.

  212. Horn (Bistum St. Pölten)

  213. Bezirk Horn

  214. ehem. Altöttinger Kapelle (profaniert)

  215. Wallfahrt zur Muttergottes von Altötting

  216. Für die hauptsächlich aus der Gegend des bayrischen Wallfahrtsortes Altötting stammenden Tuchmacher wurde in Horn um 1656 eine der Gnadenkapelle von Altötting nachempfundene Kapelle errichtet. Am 5. August 1657 wurde eine Kopie der Muttergottes von Altötting auf den Altar übertragen. Im 17. und 18. Jahrhundert war diese Kapelle in Horn eine Wallfahrtsstätte. Seit der Aufhebung der Kapelle 1783 ist das Gnadenbild verschwunden.

  217. Imbach (Bistum St. Pölten)

  218. Bezirk Krems-Land

  219. in der Gemeinde Senftenberg

  220. in der Barockzeit Wallfahrten zu einem Felsengrab Christi und zu 17 Stationen eines Kreuzweges

  221. Grundsteinlegung am 16. Juni 1694 durch die Priorin des Imbacher Dominikanerinnenklosters Anna Maria Gebhardtin inmitten eines Hofes zwischen Klosterkeller, Chor der Pfarrkirche und der Katharinenkapelle.

  222. Die Hofmauern sind mit großen Nischen (Ende 17. Jh.) ausgestattet, in denen in der Fastenzeit große Bilder und zum Teil Statuen zu den Leiden Christi deponiert wurden (heute in der Kirche).

  223. Die Heiliggrabkapelle ist ein Nachbau nach Jerusalemer Vorbild.

  224. Inzersdorf-Getzersdorf (Bistum St. Pölten)

  225. Bezirk Sankt Pölten-Land

  226. "Niederösterreichischer Bildstockweg"

  227. Der 13 Kilomer lange Rundweg verbindet 21 Bildstöcke, Statuen und Kreuze. Der "Niederösterreichische Bildstockweg" wurde 1988 eröffnet, 1997 wurden die 21 Bildstöcke neu beschriftet.

  228. Route des Rundweges: Inzersdorf - Walpersdorf - Wetzmannsthal - Anzenberg - Kufferner Höhe - Theyerner Höhe - Getzersdorf - Inzersdorf

  229. 1. - Tabernitius-Breitpfeiler (dem Pfarrer von Inzersdorf, Joachim Tabernitius, gewidmet)

  230. Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg bekannte Pfr. Tabernitius unbeirrt seinen kath. Glauben. Er wurde von lutherischen Hauern erschlagen. Seine scheidende Seele soll als hellglänzende Kugel gegen den Himmel gefahren sein und sein Körper gab angeblich nach zwei Wochen Aufbahrung noch keinen Verwesungsgeruch von sich. Seine Grabstätte befindet sich im Kloster Klein Mariazell. Zum Andenken wurde 1752 das kapellenartige Flurdenkmal vor Ort errichtet.

  231. 2. - Ederdinger Kreuz (typisches Grenz- oder Scheidewegkreuz, zwischen Ederding und Walpersdorf)

  232. 3. - Rotes Kreuz

  233. An dieser Stelle soll ein Fleischhauer überfallen worden sein. Er konnte den Räubern aber entkommen und sich in einem Feld verstecken. Zum Dank ließ er ein Holzkreuz aufstellen. Im ersten Weltkrieg wurde das bereits verfallene Kreuz von russischen Gefangenen als Brennholz verwendet. Herr Brandl aus Walpersdorf ließ ein Kunststeinkreuz mit rot aufgelegten Marmorkreuz errichten.

  234. 4. - Annakreuz

  235. An der Stelle des Kreuzes stand einst eine Buche. Als Graf von Walpersdorf vorbeiritt, schlug in den Baum ein Blitz ein und verschonte so den Grafen. Ludwig Kowelsky, Haushofmeister der Gräfin Severin Colloredo-Wallsee, errichtete 1868 zum Dank das Kreuz. Die Nischen enthalten Bilder auf Kupferblech mit den hll. Anna, Maria, Leopold von Österreich, Stephan von Ungarn und Ludwig.

  236. 5. - Brandlkreuz

  237. Im ersten Weltkrieg starben in Walpersdorf mehrere Personen an Blutvergiftung. Herr Brandl legte bei einem Baum mit einem Heiligenbild ein Gelübde ab. Er überlebte die Krankheit und stellte im Jahr 1918 zum Dank das Kreuz auf.

  238. 6. - Schoderböckkreuz

    1. Am 21.04.1875 starb Leopold Schoderböck im 18. Lebensjahr vom Schlag getroffen während der Arbeit in den Weinbergen. 1876 wurde das Marterl von Dechant Lechner eingeweiht. Das Hauptbild stellt die Dreifaltigkeit von Karnabrunn und darunter Jesus im Ölberggarten dar. Man sieht unter den Figuren auch den Verstorbenen, womit das Anliegen um Aufnahme in die ewige Seligkeit sichtbar gemacht wird.

    2. 7. - Statue des hl. Johannes Nepomuk (nahe der Brücke des Wassergrabens)

    3. Die fromme Schlossherrin, Fürstin Maria Antonia Montecuccoli, ließ die steinerne Figur errichten.

    4. 8. - Pranger

    5. Der Sage nach stand der Pranger früher in Inzersdorf. Dem Herren von Walpersdorf gelang es jedoch angeblich, mit List diese Prangersäule mitsamt der damit verbundenen Gerichtsbarkeit an sich zu reißen. Er versprach der Gemeinde den Wald oberhalb des Dorfes, wenn man ihm dafür das überlasse, was er mit sechs Pferden wegschaffen könne. Die Inzersdorfer waren sich keiner so teuren Fuhre bewusst, die dem Wert des Waldes gleichkommen könnte, und gaben gerne die Zustimmung zu dem rätselhaften Tausch. Den geschichtlichen Tatsachen aber entspricht, dass Kaiser Rudolf II. im Jahr 1578 Helmhart Jörger die Landgerichtsbarkeit für Walpersdorf verlieh.

    6. 9. - Breitpfeiler beim Brandlkeller

    7. Dieses Marterl mit einem Eisenkreuz und Herz-Marien-Bildern in der Nische erinnert an ein Unglück mit einem Pferdefuhrwerk

    8. 10. - Pestkreuz

    9. Graf Georg Ludwig von Sinzendorf aus Walpersdorf ließ nach der Pestzeit im Jahr 1679 dieses Kreuz errichten. Am Pfeilerschaft sind die Arma Christi dargestellt, darüber die Kreuzigungsgruppe mit Maria, Maria Magdalena und Johannes d. Ev. gemalt. Die Blechbilder zeigen die hll. Florian, Leopold und Georg. Im Jahr 1956 wurde das Kreuz von einem Leichenauto umgestoßen und beschädigt..

    10. 11. - Damböckkreuz

    11. Dieser Tabernakelbildstock wurde als Lichtsäule (etwa für Pesttote gedacht) Anfang des 16. Jh errichtet. In den Nischen des Marterls brannten in den Wintermonaten Lichter, also diente das Damböckkreuz auch der Orientierung. Eine Nische zeigt nach Walpersdorf und eine nach Inzersdorf.

    12. 12. - Stockerkreuz (ein Wegekreuz)

    13. 13. - Marienbildstock

      1. Der heutige Bildstock ist die Betonnachbildung eines alten Holzbildstockes. Der Bildstock wurde im Jahr 1964 von Herrn Lechner und Herrn Höblinger in Beton gegossen und aufgestellt.

    14. 14. - Rampelkreuz

    15. ein Wegkreuz in der Feldried, Rampel genannt, zwischen Kuffern, Anzenberg und Inzersdorf

    16. In den Nischen findet man Bilder zu Maria mit dem Kind und zur hl. Margareta Maria Alacoque.

    17. 15. - Abgebrochenes Kreuz

    18. Das sog. "abgebrochene Kreuz" gilt als Fronkreuz und Markierung alter Herrschaftsgrenzen zwischen Theyern und Getzersdorf. Es lag lange Zeit abgebrochen am Boden, bis es von der Reichersdorfer Feuerwehr wieder aufgestellt wurde. Das Kreuz ist mit einem Bild der Muttergottes mit Kind geschmückt.

    19. 16. - Schmiedekreuz

    20. Es soll nach einem heftigen Gewitterregen ein Mann von Wassermassen aus dem Gießgraben erfasst und bis zur Stelle des Schmiedekreuzes mitgerissen worden sein. Zum Dank für seine Rettung ließ er das Kreuz aufstellen. Der Name leitete sich von der in der Nähe befindlichen Schmiede ab. Das Flurdenkmal wurde zu Ehren der Muttergottes errichtet.

    21. 17. - Türkenkreuz

    22. Das Kreuz erinnert an die furchtbaren Türkenkriege und Raubzüge durch unsere Heimat. Das Schloss Walpersdorf blieb dank seiner Befestigung unversehrt. Der 1687 errichtete Pfeiler enthielt früher vermutlich Statuen in seinen Nischen.

    23. 18. - Bäckerkreuz

    24. In den Nischen des Pfeilers befinden sich drei Bilder: Maria von der Immerwährenden Hilfe, die Muttergottes mit dem Stern auf der linken Schulter und der heilige Josef mit dem Kind. Die Form des Pfeilers deutet auf ein ehem. Pestkreuz hin.

    25. 19. - Bildstock beim Sportplatz Getzersdorf

    26. Der Bildstock kennzeichnet eine Weggabelung beim Hintausweg.

    27. 20. - Halterkreuz

    28. Der Legende nach soll im Jahr 1410 die Pest gewütet haben, wobei von der Bevölkerung des Ortes nur vier Männer diese Seuche überlebten. Die Schuld am Unheil gab man dem am Leben gebliebenen Halterknecht, da er die Toten mit dem Gesicht nach unten begraben hatte. Er wurde in den Kerker geworfen. Eine andere Überlieferung besagt, dass der Halter in die Eiserne Kuh (ein altes Folterinstrument) gelegt und so aus dem Ort vertrieben worden sein soll. An der Stelle des Kreuzes dürfte er dann an den Folgen der Folter verstorben sein.

    29. 21. - eine weitere Statue des hl. Johannes Nepomuk

    30. Die hochwasserführende Traisen richtete öfter Schäden an. Der hl. Nepomuk wird nicht nur gegen Wassergefahren angerufen, sondern auch um befruchtenden Regen, der vor allem um die Zeit seines Festtages (16. Mai) besonders wichtig ist. Im Zweiten Weltkrieg wollten sowjetische Soldaten den steinernen Heiligen zerstören, was ihnen jedoch nicht gelang. Bei der Instandsetzung bekam er dann eine Märtyrerpalme aus Blech in die Hand, sodass er in der linken Hand einen steinernen und in der rechten Hand einen eisernen Palmzweig hält.

  1. Japons (Bistum St. Pölten)

  2. bei Sieghartsreith

  3. Bezirk Horn

  4. Florianibründl oder Saaßbründl

  5. kleine hölzerne Kapelle zum hl. Florian im Saaßwald bei Sieghartsreith bzw. Japons

  6. Ursprünglich stand hier ein Bildstock. Seit 1808 steht hier eine Kapelle über einer Quelle, von einem Förster namens Rondonelli erbaut.

  7. Schon vor diesem Bau war ein kleines Bauwerk beim Bründl bekannt.

  8. Die Legende erzählt, neben dem Brunnen stand in alter Zeit ein Bildstock, den aber ein Graf entfernen ließ. Das nützte aber nichts, denn man fand ihn immer wieder an der alten Stelle. Dies betrachtete man als Fingerzeig und so wurde an der Stelle des Bildstockes schließlich eine Kapelle erbaut.

  9. Die Kapelle wird besonders am Tag des hl. Florian (4. Mai) besucht.

  10. Jeutendorf, seit 1988 Maria Jeutendorf (Bistum St. Pölten)

  11. in der Marktgemeinde Böheimkirchen

  12. Bezirk St. Pölten-Land

  13. Kloster-, Pfarr- und Wallfahrtskirche Schmerzhafte Muttergottes, ehem. Klosterniederlassung der Tiroler Serviten, heute Karmel

  14. Eine Allee führt von der Bundessraße zur großartigen Anlage von Kirche und Kloster. 44 Stufen führen den Weg hinauf.

  15. Das spätere Gnadenbild war der Überlieferung nach ursprünglich im Besitz des Servitenabtes Rossi, dessen Schwester den Grafen Max von Sala (oder auch Sola), den Schlossherrn von Jeutendorf, heiratete. Als dessen Lieblingstochter schwer erkrankte, nahm er Zuflucht zu dem Bild und die Tochter wurde wieder gesund. Der Graf ließ in der Nähe des Schlosses eine Kapelle für die Pietà errichten. Es kamen immer mehr Pilger und bald darauf wurde eine Kirche gebaut. Ursprünglich war die Wallfahrt wahrscheinlich auch von der Pestabwehr motiviert, da in der Kirche neben der Muttergottes auch die bekannten Pestheiligen Florian, Peregrin, Rosalia und Sebastian verehrt wurden. Kirche und Kloster befinden sich auf einer Anhöhe. Auf dem Tabernakel des Hochaltars befindet sich das Gnadenbild, ein Brustbild der Schmerzhaften Muttergottes. Rechts vom Hochaltar steht außerdem noch eine plastische Pietà.

  16. Am Abhang des Kirchhügels befindet sich der Friedhof mit Kriegergedächtniskapelle.

  17. Es gibt keine organisierten Wallfahrten mehr, heutzutage wird die Kirche in Maria Jeutendorf nur noch von privaten Pilgern besucht.

  18. Joachimsberg (Bistum St. Pölten)

    1. Bezirk Lilienfeld

    2. Station auf der Via Sacra nach Mariazell

    3. Die ursprüngliche Bezeichnung der Anhöhe war "An der hohlen Tanne". Das kleine schmale, aber hochstrebende Kirchlein steht auf diesem Hügel, der seit dem Kirchbau "Joachimsberg" genannt wird. Nahe dem Annaberg, der bereits eine Station auf der Via Sacra nach Mariazell war, sollte auch eine Kirche zu Ehren des hl. Joachim gebaut werden. Im Pestjahr 1696 schließlich wurde der Plan durch den böhmischen Grafen Johann Joachim Slavata verwirklicht. Kaiser FErdinand III. selbst soll zuvor den Platz ausgesucht haben. Das Kirchlein ist äußerlich schmucklos, im Innern findet man einen kostbaren Barockaltar. Das Ölgemälde auf dem Altar zeigt den hl. Joachim in kniender Haltung.

    4. Der Annaberg, der Joachimsberg und der Josefsberg, die auf dem beschwerlichsten der Teil der Via Sacra nach Mariazell liegen, werden auch als die "drei heiligen Berge" bezeichnet.

  1. Josefsberg (Bistum St. Pölten)

  2. Bezirk Lilienfeld

    1. Station auf der Via Sacra nach Mariazell

    2. 1644 wurde durch die Zisterzienser vom Stift Lilienfeld an dieser Stelle die erste Kirche errichtet.1791 wurde der heutige Kirchbau errichtet. Das Altarbild zeigt die Hl. Familie auf der Flucht nach Ägypten. Der romantische Maler Kemp hat es 1857 geschaffen. Die Wallfahrer halten auch Andachten zum hl. Antonius von Padua, zur hl. Therese vom Kinde Jesu und zum hl. Judas Thaddäus, deren Statuen sich hier in der Kirche befinden.

    3. Der Annaberg, der Joachimsberg und der Josefsberg, die auf dem beschwerlichsten der Teil der Via Sacra nach Mariazell liegen, werden auch als die "drei heiligen Berge" bezeichnet.

  1. Kamegg (Bistum St. Pölten)

  2. in der Marktgemeinde Gars am Kamp

  3. Bezirk Horn

  4. Mariabründlkapelle

  5. Die Kapelle wurde um 1650 vom Grafen Ferdinand Sigmund Kurz aus Horn bei dem schon früher besuchten hl. Bründl erbaut. Sie dient jetzt als Sakristei und Quellenraum. Um 1699 wurde die jetzige Kapelle vergrößert und dann in den Jahren 1838 und 1899 umfassend renoviert. Im 17. und 18. Jh. wurde die Kapelle öfter von Einsiedlern betreut.

  6. Am 16. April 1996 wurde die Kapelle durch einen Felssturz beschädigt und 2002 vom seit Menschengedenken schlimmsten Hochwasser des Kamp schwer in Mitleidenschaft gezogen. In den Folgejahren wieder instandgesetzt, wurde sie am 15. August 2004 wieder geweiht.

  7. Das Gnadenbild ist eine sitzende Statue der gekrönten Maria, in rechter Hand das Zepter, auf der linken Hand den nackten Jesuknaben mit Weltkugel in der Hand (1. Hälfte 16. Jh.).

  8. Das Quellheilgtum wurde besonders in Pestzeiten aufgesucht. Im 18. Jh. sah man viele Votivgaben in der Kapelle.

  9. 15. August und 8. September sind die Hauptwallfahrtstage

  10. Kanning (Bistum St. Pölten)

  11. Ortsteil von Ernsthofen, liegt in der Kastralgemeinde Aigenfließen

  12. Bezirk Amstetten

  13. Wolfgangsbrunnen

  14. Die Filialkirche Hl. Wolfgang geht auf das 15. Jh. zurück und wurde 1735 barockisiert.

  15. Der Andachtsgegenstand ist eine Statue des hl. Wolfgang (um 1500). Unweit der Kirche befindet sich das Wolfgangstöckel beim Wolfgangsbrunnen.

  16. Der Legende nach hatten drei adelige Fräulein, angeblich in dem nun verschwundenen Ort Wasen wohnhaft, die Stiftung zum Bau der Kirche gemacht. Durch dämonische Einflüsse sei das Werk stark verzögert worden, ja der Turmbau sollte gar nicht gelingen, da die Grundmauern immer wieder verschwanden.

  17. Das nahe Wolfgangsstöckel gilt beim Volk als Ruheplatz des hl. Wolfgang. So erzähle man, der hl. Wolfgang kam in die Gegend von Kanning. Bei einer Quelle hielt er Rast und da ihm der Ort so gut gefiel, beschloss er, an der Stelle ein Kirchlein zu errichten, das später aus Stein gebaut wurde und einen Friedhof erhielt, den man später mit einer hohen Mauer und einem Fallgitter gegen die Wölfe schützte.

  18. Der Wolfgangsbrunnen, seit 1943 versiegt, wurde früher besonders von Augenleidenden aufgesucht.

  19. Kattau (Bistum St. Pölten)

  20. in der Gemeinde Meiseldorf bei Eggenburg

  21. Bezirk Horn

  22. Ulrichsbründl

  23. Die alte Pfarrkirche St. Ulrich auf dem Friedhof bestand von etwa 1111 bis 1784, wurde dann 1790 abgebrochen. Letzter Rest war die Gruftkapelle, die später auch beseitigt wurde. Heutzutage finden sich nur noch einige Teile der Fundamente der alten Pfarrkirche auf dem Friedhof. Die Statue des hl. Ulrich (um 1530) kam nach dem Abbruch in die neue Pfarrkirche, wo sie in der Mittelnische des Seitenaltars steht.

  24. Auf der Anhöhe jenseits des Baches befindet sich heute noch das Ulrichsbründl. Es entspringt unter einem Steingebälk, über dem möglicherweise einmal eine Ulrichsstatue stand.

  25. Dieses Quellheiligtum hatte nur lokalen Wallfahrtszuzug, jetzt ist es fast vergessen.

  26. Kirchberg am Walde (Bistum St. Pölten)

  27. Bezirk Gmünd

  28. Maria-Rast-Kapelle

  29. im Schacherwald auf der Straße nach Groß-Höbarten mit Schalenstein, sogenannter Christkindlstein, ein Granitblockfels, etwa acht Meter im Umfang mit 20 bis 25 cm tiefer Mulde, die wahrscheinlich künstlich hergestellt wurde

  30. Es handelt sich sicherlich um einen alten schon vorchristlichen Kultgegenstand.

  31. Der Andachtsgegenstand in der Kapelle ist ein Bild mit Maria Rast.

  32. Die märchenhafte Legende erzählt, die hl. Maria habe bei dem Stein auf ihrer Flucht nach Ägypten gerastet und das Kind in der Mulde gebadet. Seitdem geht das Wasser im Schalenstein nicht aus und ist heilkräftig. Nach einer anderen Version habe die Muttergottes das Kindlein hier zur Rast gelegt, worauf der Stein sogleich ein "Wandl" bildete, damit das Kindlein nicht herabfalle.

  33. Das Wasser, das sich im Schalenstein sammelt, wurde bei Augenleiden gebraucht.

  34. ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  35. Kirchschlag bei Pöggstall (Bistum St. Pölten)

  36. Bezirk Zwettl

  37. Pfarrkirche St. Nikolaus

  38. Die Kirche bestand bereits vor 1300, im 15. Jh. wurde sie gotisiert, 1756 dann barockisiert. Als Gnadenbild wird genannt ein Jesus von Nazareth - Heil der Kranken, auch als "Der blaue Herrgott" bezeichnet. Es handelt sich um eine stehende Ecce-Homo-Figur im langen, blauen Mantel mit Dornenkrone (um 1680). Es ist die Kopie eines spanischen Werkes. Eine Wallfahrt wurde erstmals 1805 erwähnt. Vom Ende des 19. Jh. sind noch Wallfahrtsandenken aus Kirchschlag erhalten, seit dem 20. Jh. kaum noch als Wallfahrtsort genannt.

  39. Kleinmotten (Bistum St. Pölten)

  40. in der Marktgemeinde Gastern

  41. Bezirk Waidhofen an der Thaya

  42. ehem. Pankrazkapelle und Pankrazquelle

  43. Das Angerdorf Kleinmotten liegt nordwestlich von Gastern. Von der Pankrazkapelle ist noch eine Bruchsteinmauer erhalten. Die Pankrazquelle, die ein Kilometer unterhalb der europäischen Wasserscheide zwischen den Stromgebieten der Elbe und der Donau am Kirchenhügel entspringt, wird in Rohren abgeleitet.

  44. Die Kapelle wurde vor 1519 errichtet und 1765 renoviert, 1785 gesperrt und schließlich 1810 abgebrochen. Sie besaß eine berühmte Wetterglocke und war ein beliebtes lokales Wallfahrtsziel, besonders an den Festen der hll. Blasius (3. Februar) und Pankratius (12. Mai).

  45. Die Ursprungssage berichtet, ein Ritter verlor im Wald sein edles Pferd und gelobte, an der Stelle des Wiederfindens eine Kirche zu errichten. Er fand das Pferd an der Pankratiusquelle, wo sich das Tier tränkte.

  46. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  47. Kollmitzberg (Bistum St. Pölten)

  48. Bezirk Amstetten

  49. Pfarrkirche Hl. Ottilie

  50. Wallfahrt zur hl. Ottilie

  51. Im 14. Jh. war Kollmitzberg eines der vier Vikariate des Kollegiatsstifts Ardagger. Bereits um 1315 war Kollmitzberg Pfarre. Das Gnadenbild war wohl ursprünglich eine Statue der hl. Ottilie, die später durch ein barockes Gemälde ersetzt wurde. Heutzutage befindet sich die Statue auf dem Ottilienaltar. Der Gnadenort wurde früher vorwiegend zur Anrufung der hl. Ottilie bei Augenkrankheiten aufgesucht.

  52. Königsbrunn am Wagram (Bistum St. Pölten)

  53. Bezirk Tulln

  54. Die Legende erzählt von einem König, der hier jagte und die Quelle entdeckte. Ihm mundete das Wasser so gut, dass er der Quelle den Namen "Königsbrunn" gab. Der Ursprung wurde in Ehren gehalten und versorgte früher die ganze Gemeinde mit Wasser.

  55. kleine Brunnenkapelle

  56. ein legendärer Brunnen, aber kein eigentliches christliches Brunnenheiligtum

  57. Konradsheim (Bistum St. Pölten)

  58. Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs

  59. Donatusbründl, auch genannt "Heiliger Brunn in der Lettn"

  60. mit Bildstock am Nordabhang des Hochkogels (= "Letten") auf der Rinderweide des Hofes Kasten

  61. Die Legende erzählt, ein geiziger Bauer wollte sein altes blindes Pferd günstig verkaufen und trieb es zur Quelle, die ehemals mit ihrem Wasser Blinde geheilt hatte. Seitdem hat aber die Quelle ihre Heilkraft verloren.

  62. Als Wallfahrtsmotive galten einst Augenheilung und Gewitterabwehr, alljährlich am Sonntag vor Pfingsten eine Bittprozession zur Abwehr der Gewitter zur Donatuskapelle (Hl. Donatus als Patron gegen Blitz und Unwetter)

  63. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  64. Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)

  65. Statutarstadt

  66. ehem. Dominikanerkirche, heute Museum

  67. Das Kloster bestand seit 1236 und wurde 1785 aufgehoben

  68. Ziel der marianischen Wallfahrt war die sog. Verlassene Muttergottes, eine gekrönte Halbfigur der Muttergottes, die in der Rechten eine Blume hält, mit dem bekleideten ungekrönten Kind in ihrer Linken, wobei das Kind mit seiner Rechten nach der Blume greift. Dieses Gemälde auf Holz wurde seit 1664 verehrt, seit 1785 ist es verschollen. Die Wallfaht ist dann zu diesem Zeitpunkt untergegangen.

  69. Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)

  70. Statutarstadt

  71. Wallfahrtskirche Maria Bründl, ehem. Kapuzinerkirche, in Und zwischen Krems und Stein gelegen

  72. 1638 wurde für die 1614 aus Prag gebrachte Marienstatue eine besondere Kapelle erbaut nahe bei der Klosterpforte der Kapuzinerkirche in Und. Die Statue befand sich ursprünglich an der Klostermauer, unter ihr floss ein Brunnen, dessen Wasser sich als heilkräftig erwies. 1793 wurde das Kloster Und aufgehoben. Es ist heutzutage profaniert und wird für Veranstaltungen genutzt.

  73. Das Gnadenbild war eine gotische gekrönte Maria, das Zepter in der Rechten, das gekrönte Kind auf ihrer Linken. Das Jesuskind hielt in seiner linken Hand die Weltkugel.

  74. Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)

  75. Statutarstadt

  76. Pestbründl im Marthalergraben

  77. 1495 von einem Hauer gefunden, wurde die Quelle bekannt als heilkräftig bei Syphilis und Pest. Zwischen 1498 und 1529 kamen jährlich etwa 20.000 Pilger. Das Wasser wurde auch weithin verschickt. Die Einnahmen waren so groß, dass sich darüber zwischen dem Bischof von Passau und dem Kaiser ein Streit erhob.

  78. Wegen Baumaßahmen wurde 2007 die Quelle einige Meter weiter geleitet und das Marterl versetzt. Im Zuge der Rekonstruktion erhielt es eine Statue des Weinpatrons St. Urban und ein Kreuz.

  79. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im eneren Sinn

  80. Krenstetten (Bistum St. Pölten)

  81. Ortsteil von Aschbach-Markt

  82. Bezirk Amstetten

  83. Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

  84. Der Überlieferung nach missgönnten im 15. Jh. die Bewohner von Aschbach dem Ort Krenstetten den Zustrom von Pilgern zu der damals Maria am Anger genannten Kirche. Deshalb brachten sie mehrmals die Gnadenstatue in die Martinskirche von Aschbach. Das Gnadenbild kehte aber jedesmal wieder zurück. Daraufhin kamen noch mehr Pilger nach Krenstetten. Bei der Rückkehr des Gnadenbildes hatten die Glocken der Kirche von selbst geläutet. Deshalb wurde das Gnadenbild auch mitunter Unserer Lieben Frau Pilgerglocke genannt. Die Wallfahrtstage sind der der Schauerfeiertag (Sonntag vor Pfingsten), die Bitttage im Mai, Mariä Himmelfahrt und seit 1956 die Fatima-Tage. Das Gnadenbild ist eine gotische Pietà aus Kalksandstein (15. Jh.) Ein Mariengemälde aus dem 17. Jh. wird auch als Gnadenbild bezeichnet.

  85. Krummnußbaum (Bistum St. Pölten)

  86. Bezirk Melk

  87. Wallfahrt zu Maria Steinbründl (mitunter auch Klein-Maria-Taferl genannt)

  88. Eine erste Kapelle wurde 1809 durch Johann Gallbrunner erbaut, um 1840 folgte ein Kapellenneubau, 1848 zum Teil als gemauerte Kapelle ausgebaut. Verehrt wurde eine hölzerne, gekrönte und bekleidete Marienstatue mit Kind auf dem rechten Arm, ausgestellt in einem Glaskasten. Nahe bei der Kapelle ist auch eine Heilquelle, die den Anstoß zu einer Wallfahrt gab. In den letzten Jahrzehnten wurden keine organisierten Wallfahrten mehr durchgeführt. Es kommen nur noch private Pilger.

  89. Kuffern Ortsteil der Gemeinde Statzendorf (Bistum St. Pölten)

  90. Ortsteil der Gemeinde Statzendorf

  91. Bezirk Pölten-Land

  92. Kapelle Maria Elend zur Schmerzhaften Muttergottes am Fohraberg

  93. Ursprünglich befand sich bis zum 18. Jh. eine geschnitzte Marienstatue an einer Fichte oder an einer Föhre. Dieses Marienbild wurde schon 1652 erwähnt. An die Stelle dieses ersten Gnadenbildes trat ein auf Blech gemaltes Bild von Maria Ellend an der Donau (zwischen Haslau und Petronell). Deshalb kam in der Folgezeit die Bezeichnung "Maria Elend am Fohraberg" auf. Die Kapelle ist ein kleiner Oktogonalbau von 1812, seine heutige Gestalt erhielt er 1895. Die Kapelle ist der Schmerzhaften Muttergottes geweiht. Der Altar mit einer Kopie des Gnadenbildes von Maria Ellend bei Petronell und zwei geschnitzte Holzfiguren, die um 1900 entstanden, sind die wesentlichen Ausstattungselemente. Einige erhaltenen Andachtsbildchen des 19. Jh. zeigen, dass auch Wallfahrten zu Maria Elend am Fohraberg stattfanden.

  94. Lengenfeld (Bistum St. Pölten)

  95. Bezirk Krems-Land

  96. Bründlkapelle aus dem 18. Jh., bei einer Quelle erbaut, mit einer Statue der Maria Immaculata, nahe bei der Ortschaft Dross

  97. Die Legende weiß zu berichten, dass einem Pfarrer von Lengenfeld, als er einmal in stürmischer Nacht einen Versehgang machen musste, auf halbem Wege ein Windstoß die hl. Hostie entführte. Alles Suchen in der Nacht war vergebens. Erst am Morgen wurde sie bei der Quelle gefunden, wo der Pfarrer dann die Bründlkapelle errichtete.

  98. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  99. Lilienfeld (Bistum St. Pölten)

  100. Bezirk Lilienfeld

  101. Stiftskirche Mariä Himmelfahrt der Zisterzienser, seit 1976 Basilica minor

  102. Abgesehen von der herausragenden Bedeutung als Ordenskirche und als wertvolles historisches Bauwerk wird in Lilienfeld von den Wallfahrern der hl. Josef in besonderer Weise verehrt, früher gefördert von der "Erzbruderschaft des hl. Joseph". Somit kann die Stiftskirche auch als Wallfahrtskirche bezeichnet werden.

  103. Unter Abt Kohlweiß (1650 - 1695) wurde die Josefikapelle errichtet. Der Gemäldezyklus ist dem Leben des hl. Josef gewidmet. Lilienfeld liegt an der Via Sacra nach Mariazell. Man findet in der Stiftskirche auch das Grab der Cimburgis von Masowien (+ 1429 in Türnitz auf dem Weg nach Mariazell), Mutter Kaiser Friedrichs III. und Großmutter Maximilians, ebenso wie das Grab von Margarethe, der verstoßenen Ehefrau Przemysl Ottokars, der letzten Babenbergerin (+1267), bestattet an der Seite ihres Vaters, Leopolds VI., des Stifters von Lilienfeld.

  104. Lohn (Bistum St. Pölten)

  105. in der Marktgemeinde Schönbach

  106. (Bezirk Zwettl)

  107. Steinbründl mit Gnadenbild der Muttergottes

  108. Die märchenhate Legende erzählt, dass dort die hl. Maria ihr Kind gebadet hatte.

  109. Das Bründl war als Heilquelle bekannt, besondes bei Augenleidenden.

  110. ehem. Quellheiligtum, war keine Wallahrtsstätte im engeren Sinn

  111. Lunz am See (Bistum St. Pölten)

  112. Bezirk Scheibbs

  113. Pfarrkirche Hl. Drei Könige

  114. Der Ort, im Tal der Großen Erlauf gelegen, wurde bereits 1504 als Wallfahrtsstätte erwähnt. Das Gnadenbild (um 1450) befand sich wahrscheinlich schon vor dem großen Umbau der Kirche (1503) hier in diesem Gotteshaus. Der Legende nach soll ein Türke die Gnadenstatue "Maria im goldenen Sessel" mit einem Säbel geschlagen haben. Der Säbel blieb in der Statue stecken, ist heute aber nicht mehr erhalten. Nach einer anderen ähnlichen Überlieferung wollten eingefallene Türken das Gnadenbild zerhacken, aber das Werkzeug glitt ab. Die Schramme des Einschlags ist noch zu sehen. Auch Mariazell-Wallfahrer machen heutzutage noch bei Maria im goldenen Sessel Halt. Die Pfarrkirche Hl. Drei Könige ist eine gotische Hallenkirche mit zwei gleich großen Schiffen und mit zwei Altären. Auf dem Bild des Altares im rechten Seitenschiff sind die hl. Drei Könige dargestellt (modern, 1956 von Sepp Ortner), auf dem Altar des linken Seitenschiffs thront das gotische Gnadenbild auf dem goldenen Sessel.

  115. Mank (Bistum St. Pölten)

  116. Bezirk Melk

  117. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, als Wallfahrtskirche auch Maria Mank am grünen Anger genannt

  118. Seit 1646 ist Mank alljährlich am 2. Juli Ziel einer Gelöbniswallfahrt von St. Pölten aus, weil 1645 St. Pölten von der Pest verschont geblieben war. Die Wallfahrtskirche in Mank blieb 1683 in den Türkenkriegen unbeschädigt. Sie hat gotische Ursprünge und ist mit einer barocken Fassade und barocken Innenaustattung versehen. Das Gnadenbild, eine stehende Muttergottesfigur mit Kind im linken Arm, befindet sich auf dem Hauptaltar. Außerdem gibt es in der Kirche einen Fatimaaltar mit einer Statue, die am 15.03.1974 in Fartima selbst geweiht wurde. Regelmäßig am 13. des Monats findet eine Andacht statt.

  119. Mank wurde 1851 zum Markt erhoben. Der Kirchhof lässt kaum noch den alten Anger erkennen. An zwei Seiten befindet sich ein Kreuzweg in einem Arkadengang. Außerdem sieht man auch eine Lourdesgrotte.

  120. Maria Anzbach (Bistum St. Pölten)

  121. amtlich z. T. auch Maria-Anzbach geschrieben

  122. Bezirk St. Pölten-Land

  123. Pfarr- und Wallfahrtskirche Mutter der Barmherzigkeit

  124. Die alte Wehrkirche aus dem 14. Jh. wurde bis 1491 zu einer mächtigen gotischen Staffelkirche ausgebaut und wirkt "wie ein Dom auf dem Land". 1529 zerstört, wurde sie erst 1629 wieder aufgebaut. Bei der zweiten Türkenbelagerung 1683 erlosch eine Brandfackel, die auf die Holzkanzel geworfen wurde, auf unerklärliche Weise. Die nicht verbrannte Fackel ist in einem Vitrinenkästchen beim Altarraumpfeiler zu sehen. Der frühklassizistische Hochaltar stammt aus dem Jahr 1771. In der Mitte des Hochaltars berfindet sich die fast lebensgroße Gnadenstatue. Sie gilt als spätgotische Madonna, die stark barock überarbeitet wurde. Die genaue Datierung ist ungewiss. Außerdem befindet sich eine Statue des hl. Leopold im Altarraum (Donauschule um 1510/20). Es gibt keine schriftlichen Hinweise auf eine Marienwallfahrt vor dem 17. Jh., die Wallfahrt ist aber sehr wahrscheinlich älter. Eine Überlieferung berichtet davon, dass in Ollern die Pest wütete. Die letzten noch nicht erkrankten Bewohner, zwei Ehepaare, machten eine Wallfahrt nach Anzbach. Bei ihrer Rückkehr war die Pest erloschen und die bereits Erkrankten waren wieder gesund. 1677 predigte Abraham a Santa Clara in der Wallfahrtskirche, eine Gedenktafel in der Kirche erinnert daran. Bis in unsere Zeit gibt es Gelöbniswallfahrten und andere organisierte Wallfahrten. In der Vergangenheit kamen die Wallfahrer hauptsächlich aus dem Tullnerfeld und aus Wien. Seit 1898 sind die Barmherzigen Schwestern im Ortsteil Meierhöfen ansässig. Sie betreiben seit 1972 das Altersheim St. Louise. Um 1900 entwickelte der Ort sich zur Sommerfrische. 1933 wurde der Ortsname offiziell von "Anzbach" in "Maria Anzbach" geändert. Der moderne Brunnen von 1998 auf dem Marktplatz zeigt die Verbindung von Markt und Wallfahrtsort mit dem namensgebenden Wasserlauf Anzbach. Die spätgotsche Kapelle St. Martin nahe der Pfarrkirche besitzt einen Beinraum im Untergeschoss und diente einst als Karner.

  125. Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  126. Maria Dreieichen (Bistum St. Pölten)

  127. Bezirk Horn

  128. in der Katastralgemeinde Mold der Gemeinde Rosenburg-Mold

  129. Basilica minor seit 1957, drittgrößter Marienwallfahrtsort in Österreich

  130. Pfarrkirche zur Schmerzhaften Muttergottes

  131. Der zweitürmige Barockbau ist weithin sichtbar.

  132. Der Legende nach besaß Matthias Weingerber, Kürschnermeister aus Horn, ein Vesperbild aus Wachs. In schwerer Krankheit träumte er, er solle das Bild auf dem Molderberg an einer Eiche anbringen, die sich in drei Stämme aufgespalten hatte. Nach seiner Genesung machte er es so und das Bild wurde bald verehrt. Als der Baum später brannte, zerschmolz das Wachsbild, aber die verbrannten Reste des Eichenstammes grünten nach Jahren wieder. Daraufhin ließ der Bürgermeister von Horn, Sebastian Friedrich Färber, eine getreue Kopie des geschmolzenen Wachsbildes schnitzen und wieder an derselben Stelle aufstellen. Außerdem wurde dort eine Holzkapelle errichtet. Abt Placidus Much des nahegelegenen Stifts Altenburg ließ 1737 ein steinernes Kirchlein errichten. Schließlich wurde 1744 die Wallfahrtskirche gebaut. Die alte steinerne Kapelle blieb hinter dem Hochaltar bestehen und dient heute als Schatzkammer für die zahlreichen Votivgaben. Auf dem mächtigen Hochaltar befindet sich die geschnitzte Pietà von 1675, im Altar sind auch Teil der "Marieneiche" eingefügt. Weitere Reste der alten Eiche befinden sich in einer Nische dahinter. Die Muttergottes ist gekrönt. Der Altar der alten Kapelle links vom Hochaltar trägt einen zierlichen Nepomuk-Sarkophag mit Baldachin.

  133. Ganz in der Nähe der Wallfahrtskirche ist eine Waldandacht am Bründl mit kleiner Kapelle. Dort findet man eine Schmerzhafte Muttergottes auf einem Stuckrelief. Dem Wasser des Brunnens wurde einst Heilkraft zugeschrieben, besondes bei Augenleiden. Das sog. "Schlosserkreuz", ein Bildstock von 1750, wurde auf den Platz neben der Kirche versetzt. 1866 wurde südlich der Basilika ein Cholerafriedhof angelegt, der ebenso wie mehrere Kleindenkmäler und die Zeile mit den Verkaufsständen für Wallfahrtsandenken unter Denkmalschutz steht.

  134. In unmittelbarer Nähe der Bründlkapelle befindet sich eine Höhle, die in Volkserzählungen mit dem Räuberhauptmann Johann Georg Grasel (1790–1818), dem "Robin Hood" von Niederösterreich und Südmähren, in Verbindung gebracht wird.

  135. Maria Grainbrunn (Bistum St. Pölten)

  136. Bezirk Krems-Land

  137. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, Grainbrunnn ist ein Ortsteil von Lichtenau im Waldviertel

  138. 1544 wurde erstmals eine Kapelle St. Grain genannt, die dann später verödete. 1665 wurde eine neue Kapelle errichtet, 1696 wurde eine Kirche gebaut. 1731 kam die Gnadenstatue als Spende einer Wohltäterin in die Kirche. Über dem Tabernakel des Hochaltars sitzt in einer Glasvitrine die Statue der Muttergottes mit Kind (von 1520), beide sind gekrönt.

  139. Maria im Gebirge in Sallapulka bei Weitersfeld (Bistum St. Pölten)

  140. Bezirk Horn

  141. auf einem Hügel südlich des Ortes Sallapulka (zur Gemeinde Weitersfeld, in alten Urkunden auch "Salapulka" geschrieben)

  142. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung

  143. Die Wallfahrt zu Maria im Gebirge wurde erstmals 1181 erwähnt und ist somit eine der ältesten Wallfahrtskirchen Niederösterreichs. Zeitweise besaß dieser Wallfahrtsort eine gleichgroße Bedeutung wie Mariazell. Durch das Aufblühen des nahegelegenen Wallfahrtsortes Maria Dreieichen ist die Bedeutung von Maria im Gebirge später zurückgegangen. Die Kirche war ursprünglich dem hl. Vitus geweiht und es gab auch Wallfahrten zu diesem Heiligen. Noch heute findet immer am 15. Juni, dem Festtag des hl. Vitus (Veit), ein Wallfahrtstag statt. In der Barockzeit erhielt die Kirche eine bedeutende Ausschmückung. Auf dem mächtigen neugotischen Altar von 1854 befindet sich das Gnadenbild "Maria im Gebirge". Es ist eine überlebensgroße, gekrönte Madonnenstatue, eine Immaculata-Figur des 17. Jh. Diese Figur hat nach dem Dreißigjährigen Krieg das ältere Gnadenbild, eine "Maria gravida", ersetzt. Das alte Gnadenbild steht jetzt im Ort Sallapulka. An einer Seitenwand der Wallfahrtskirche steht eine Kopie (17. Jh.) des böhmischen Gnadenbildes "Maria Köngssaal". In der Zeit der Josephinischen Reformen war die Wallfahrt unterbrochen, die Epoche der Romantik brachte jedoch einen neuen Aufschwung.

  144. Die Wallfahrtskapelle wird auch "Maria Saal" oder im Volksmund auch "Birikirche" oder "Biribründl" genannt.

  145. Das Bründl, dem Heilkraft nachgesagt wird und das auch Anlass war für die Bezeichnung "Biribründl" für die Wallfahrtskirche Maria im Gebirge, liegt westlich der Kirche am Waldrand. Erst vor wenigen Jahren konnten die alten Überlieferungenüber über die verschwundene Heilquelle mit einer verfallenen Kapelle miteinander in Einklang gebracht werden. Die Nachforschungen nach einer Wasserader ergaben, dass sich unterhalb des Hochaltars der Wallfahrtskirche eine Quelle befindet, deren Wasser unterirdisch abfließt. Nach Grabungen und Instandsetzungsarbeiten konnte das Wasser im Frühjahr 2003 wieder in die Brunnenkapelle geleitet werden. Am 30. August 2009 wurde nach Abschluss der Renovierungsarbeiten die Brunnenkapelle geweiht.

  146. Maria Laach am Jauerling (Bistum St. Pölten)

  147. Bezirk Krems

  148. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung

  149. Die Kirche ist gotischen Ursprungs. Das fein ausgearbeitete Gewölbe im Innern steht im Gegensatz zum massiv-gedrungenen Äußeren der Kirche mit ihrem wuchtigen Turm.

  150. Das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau sechs Finger" befindet sich im linken Seitenschiff der Kirche. Der Künstler malte irrtümlich Marias rechte Hand mit sechs Fingern. Die Darstellung kann aber auch bildlicher Ausdruck besonderer Wunderkraft sein. Das Gnadenbild ist Ziel vieler Menschen, die unter Missbildungen leiden. Eine Gebetsschnur ("Pater-Noster-Schnur" = "Nuster" als Vorläufer des Rosenkranzes) verbindet Maria und das Jesuskind. Das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau sechs Finger" ist vom Typ eines gotischen Rosenkranzbildes. Außerdem wird die auf dem prächtigen Hochaltar (1480-1510) sitzende Madonna mit dem Jesuskind mit dem "Zuzl" (= "Nuckel, Schnuller", dargestellt als rotes Saugläppchen) verehrt. Weiterhin wird eine liebliche Statue der Muttergottes (um 1440) verehrt, die erst 1875 von Wallfahrern aus Weinzierl nach Maria Laach gebracht wurde.

  151. Aus der Reformationszeit stammen einige Epitaphe protestantischer Grundherren. Diese Epitaphe sind mit Bibelsrprüchen und Wappen verziert. 1634 wurde Maria Laach rekatholisiert. Als Wallfahrtskirche gilt das Gotteshaus seit dem 2. Februar 1719, als das blinde Töchterchen des Spitzer Bürgers Leopold Hofstetter das Augenlicht wiedererhielt. Danach kamen Pilger in großer Zahl.

  152. Maria Langegg im Dunkelsteiner Wald (Bistum St. Pölten)

  153. Bezirk Krems

  154. Kloster- und Pfarrkirche Maria Geburt mit Wallfahrt zu "Maria - Heil der Kranken"

  155. Das Gnadenbild befand sich ursprünglich im Arbeitszimmer des Verwalters der salzburgischen Kirchengüter. Als die Tochter des Verwalters Matthias Haring (oder Häring) schwer erkrankte, nahm er Zuflucht zu dem Bild und die Tochter genas. Später wurde auch Haring selbst von eingetretener völliger Taubheit wieder geheilt. Weitere Gebetserhörungen folgten. 1605 wurde eine Holzkapelle errichtet, die bald wegen des Andrangs von Betern vergrößert werden musste. Das Gnadenbild wurde während des Schwedeneinfalls auf Burg Aggstein in Sicherheit gebracht. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde bei der Wallfahrtskirche ein Servitenkloster gegründet. Die Serviten waren bis 1975 in Maria Langegg ansässig. Die heutige Kirche ist von 1773. Das Kirchenschiff verfügt über sechs Seitenaltären und Fresken zum Marienleben, gemalt von Josef Adam Ritter von Mölk. Das Gnadenbild "Maria - Heil der Kranken" befindet sich auf dem Hochaltar, es ist vom ikonografischen Typ "Maria del Popolo". Bis zum Wallfahrtsverbot 1783 führte die Kirchenchronik 381 wundersame Ereignisse auf.

  156. Die Ursprungskapelle, die vom Kirchengutverwalter Haring errichtet wurde, befindet sich neben der Wallfahrtskirche und ist heutzutage eine Gedenkstätte für die in den beiden Weltkriegen ums Leben gekommenen Priester Niederösterreichs.

  157. Ein Kreuzweg führt im weiten Bogen um die Anlage.

  158. 2008 wurde auch ein Wallfahrtsmuseum in Maria Langegg eröffnet. Auf Schautafeln werden auf zwei Themenwegen (innen und außen) die Geschichte Maria Langeggs und anderer Wallfahrtsorte in Niederösterreich beschrieben.

  159. Maria Ponsee (Bistum St. Pölten)

  160. Bezirk Tulln

  161. Pfarrkirche Maria Geburt, zum Stift Herzogenburg gehörend, in dem kleinen Ort Maria Ponsee zwischen Traismauer und Zwentendorf nahe der Donau

  162. Die Gnadenstatue, eine kleine Madonna mit Kind, befand sich ursprünglich bei einem Baum im Reidlinger Wald und wurde schließlich in die Kirche gebracht. Daher auch die Bezeichnung "Waldmutter". Die zweite Madonnenstatue, die auf dem Hochaltar steht, wurde 1720 bei einem Donauhochwasser angeschwemmt. Sie stammt wahrscheinlich aus Bayern. Maria Ponsee ist eine ursprünglich gotische Kirche mit barocker Erweiterung. An der Südseite der Kirche befindet sich ein eingebauter Turm mit Steinhelm. Das Gnadenbild der kleinen Marienstatue aus Ton befindet sich am südlichen Eingang der Kirche. Über dem Gnadenbild hängt das Bild "Maria von der Dreifaltigkeit".

  163. Die Wallfahrt war bereits erloschen, wurde aber am 8. September 1950 wiederbelebt. Nach Wiederaufnahme der Wallfahrtstradition wurde Ortsname Ponsee in "Maria Ponsee" geändert.

  164. Maria Seesal (Bistum St. Pölten)

  165. Bezirk Amstetten

  166. Filialkirche von Ybbsitz, im Tal der Schwarzen Ois auf einem Hügel oberhalb der Krumpmühle gelegen

  167. Helene Wochner, Leiterin einer Notschule in der Umgebung, war die Begründerin des Andachtsortes. Der Überlieferung nach wurde sie im Jahr 1863 im Traum aufgefordert, ein bestimmtes Marienbild zu suchen und zur öffentlichen Verehrung an einem genau bestimmten Ort aufzustellen. Bald nachdem sie das Bild aufgestellt hatte, wurde dort eine Holzkapelle errichtet. Es folgten Gebetserhörungen und eine Steinkapelle wurde gebaut. Diese Steinkapelle von 1872 befindert sich auf halbem Wege des Anstiegs. Auf Initiative von Peter Lehner, dem damaligen Mesner von Sonntagsberg und Urenkel von Helene Wochner, wurde die zweitürmige Wallfahrtskirche Maria Seesal 1904 bis 1906 auf der Anhöhe in neubarocken Formen erbaut. Das Gnadenbild ist ein sehr einfaches Abbild der Magna Mater Austriae, nämlich ein mit Stoffkleidern bedecktes Papierbild der Gottesmutter mit Kind.

  168. Maria Sorg in Greifenstein (Bistum St. Pölten)

  169. Bezirk Tulln

  170. in Greifenstein an den Nordabfällen des Wienerwaldes gelegen, nahe am Südufer der Donau

  171. Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter in Greifenstein

  172. Der Grundstein für die Kirche wurde am 22. September 1957 gelegt, die Weihe der Kirche war am 08.05.1966. Diese neue Kirche "Maria Sorg" sollte die Tradition der in der Nachkriegszeit abgerissenen Kirche "Maria Sorg" im böhmischen Erzgebirge fortsetzen. Die Gnadenstatue an der Wand über dem Hauptaltar ist 3,20 Meter hoch, sie wurde von Josef Rifesser geschaffen. Das schwarze Doppelkreuz neben dem vorderen Seiteneingang ist ein Überrest der einstigen traditionsreichen Wallfahrtskirche im Erzgebirge. Es wurde vom damaligen Rektor Ullmann aus Bärringen im Erzgebirge (tschech. Pernik) gerettet.

  173. (Wallfahrt in den letzten Jahren wieder erloschen)

  174. Maria Steinparz (Bistum St. Pölten)

  175. Bezirk Melk

  176. Filialkirche der Pfarre Loosdorf, in der Nähe der Schallaburg

  177. Es wird berichtet, dass der Richter Anton Reichl 1840 ein Marienbild zur öffentlichen Verehrung anbrachte. Nach Gebetserhörungen kam es schließlich zum Bau einer Kapelle, die 1857 geweiht wurde und bald darauf noch erweitert wurde.In der kleinen Kirche im neugotischen Stil befindet sich über dem Tabernakel das Gnadenbild, eine auf Leinen gemalte Muttergottes vom Typus Maria Schnee, mit Jesuskind, beide gekrönt. Auf dem Mantel Marias sieht man in der Höhe der rechten Schulter drei Sterne. Am südseitigen Abhang unterhalb des Turmes befindet sich eine Rosaliagrotte, die 1878 geweiht wurde.

  178. Maria Taferl (Bistum St. Pölten)

  179. Bezirk Melk

  180. Pfarr- und Wallfahrtskirche Schmerzhafte Mutter Gottes, betreut durch Oblaten der Makellosen Jungfrau seit 1969, Basilica minor (seit 1947)

  181. oberhalb von Marbach an der Donau am Nordufer der Donau im Nibelungengau gelegen, bedeutendster Wallfahrtsort und Landesheiligtum Niederösterreichs, auch der "Östereichische Myrrhenberg" genannt

  182. Die Schriftstellerin Enrica von Handel-Mazzetti (1871 - 1955) setzte dem Wallfahrtsort ein literarisches Denkmal mit ihrem Roman "Jesse und Maria" (1906).

  183. Der Tafelstein war wahrscheinlich schon in keltischer Zeit ein Oferstein.

  184. Nach alter Überlieferung brachte ein Priester an einer Eiche eine Holztafel mit Kruzifix an. Seitdem wurde der Ort "Beim Taferl" genannt. 1633 wollte der Hirte Thomas Pachmann diesen verdorrten Stamm schlagen. Er verletzte sich dabei schwer, doch beim Anschauen des Kruzifixes wurde er wieder geheilt. 1642 wurde der Richter Alexander Schinagl (oder Schinnagl) im Traum aufgefordert, an dieser Stelle auch ein Vesperbild anbringen zu lassen, um Heilung von seinem Leiden zu erlangen. Er ließ von Meister Franz Meuß eine kleine Lindenholzstatue der Schmerzhaften Muttergottes schnitzen. Ab 1658 wurden wunderbare Erscheinungen (Lichterscheinungen, Engelszüge und weißgekleidete Wallfahrer) beobachtet, die auch kirchlicherseits untersucht wurden. In der Kirche gibt es deshalb auch zahlreiche Darstellungen von Engelserscheinungen und Engelsprozessionen. 1661 war der Baubeginn für die heutige Kirche. 1775 verbrannte die Eiche, nur das Gnadenbild blieb erhalten. Heute steht dort eine stilisierte Metalleiche. Die barocke Wallfahrtskirche (1661 - 1724) auf der Anhöhe über Marbach ist weithin sichtbar. Das Gnadenbild, eine Pietà, befindet sich auf dem prachtvollen Hochaltar. Die Krypta als schmuckloser moderner Raum dient für Werktagsmessen. Die Krypta ist von außen zugänglich. Neben der Tür befindet sich das alte "Taferlbründl" mit der Pietà von 1710. Ein weiteres Heilungswunder geschah während des 1. Weltkrieges an einem Schmied, dessen von einem Eisenspan zerstörtes Auge wieder heilte. Auch die Sandl mit Holzläden für Andenken und Devotionalien, die sich noch aus der Zeit des Spätbarocks und des Biedermeirs erhalten haben, stehen unter Denkmalschutz. Im linken und rechten Altarraum sind Gedenktafeln angebracht, die die Aufenthalte des hl. Clemens Maria Hofbauers (1786 und 1795) bezeugen.

  185. Besonders in der Barockzeit wurde die Tradition der Mehrortewallfahrt nach Sonntagberg, Maria Taferl und Mariazell gepflegt. Anstoß dazu gaben Wallfahrten der kaiserlichen Familie zu den drei Wallfahrtsorten.

  186. Mauer bei Melk (Bistum St. Pölten)

  187. Bezirk Melk

  188. nördlich von Loosdorf

  189. Pfarrkirche Maria Namen, auch Hl. Maria am Grünen Anger genannt

  190. Ein Römerstein, am Kircheneingang eingemauert, erinnert an die römische Geschichte des Ortes.

  191. Als die Kirche einst wegen Baufälligkeit neu errichtet werden sollte, und zwar innerhalb des Ortes, kehrte das bereitgestellte Baumaterial immer wieder zur alten Stelle zurück. Deshalb wurde der Kirchenneubau wieder am ursprünglichen Standort errichtet. In Mauer starb auch der sel. Gotthalm (oder Godhalm, + um 1020. Gedenktag 25. Juli), der Diener des hl. Koloman. Bei seinem Leichenbegängnis in Melk ereigneten sich Wunder. Wahrscheinlich reicht die Wallfahrtstradition im Ort Mauer bis zur Zeit nach dem Tod des sel. Gotthalm zurück. Erst später entwickelte sich eine Marienwallfahrt. Die Kirche hat eine eigenwillige Silhouette, weil die einzelnen Bauteile aus den Zeiten von der Romanik bis zum Barock stammen. Die geschnitzte Gnadenstatue (um 1400, eine Madonna mit Kind, beide gekrönt) steht auf dem barocken Hochaltar. Außerdem gibt es in der Kirche ein sehenswertes Sakramentshäuschen von 1506. Der imposante Marienaltar (ein Flügelaltar von 1515.) soll der Legende nach von einem Hirtenknaben geschnitzt worden sein, wahrscheinlich stammt er jedoch von einem Schüler des Veit Stoß. Dieser Schnitzaltar ist von besonderem kunsthistorischen Interesse. Die Wallfahrtskirche ist deshalb auch Ziel zahlreicher Kunstfreunde.

  192. Meisling bei Krems (Bistum St. Pölten)

  193. Ober-Meisling und Unter-Meisling sind Ortsteile von Gföhl

  194. Bezirk Krems-Land

  195. Hl. Bründl in Ober-Meisling

  196. eine ehemals als wundertätig geltende Quelle, Berichte von einigen Heilungswundern, keine näheren Angaben

  197. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  198. Melk (Bistum St. Pölten)

  199. Stiftskirche St. Peter und Paul, Wahrzeichen der Wachau, stattliche Klosteranlage

  200. Wallfahrt zum hl. Koloman

  201. Nachdem der hl. Koloman 1012 bei Stockerau hingerichtet wurde, kamen 1014 seine Gebeine nach Melk, zuerst in die Kirche St. Peter und Paul, nach 1089 in das neu gegründete Benediktinerkloster. Im Querschiff der barocken Stiftskirche, die von 1702 bis 1706 erbaut wurde, befindet sich der Kolomanialtar. Das alte Kolomanigrabmal wurde 1735 zerstört. In den Kolomanialtar soll auch ein Stück des Weidenbaumes, an dem der hl. Koloman gehenkt wurde, eingefügt sein.

  202. Ein weiterer Gegenstand der Verehrung ist das Wundertätige Kreuz von Melk (von 1045), das ein Stück von Christi Kreuzesholz enthalten soll.

  203. Zahlreiche Legenden zum Hl. Kreuz und zu den Kolomanireliquien erzählen von Bestrafungen und Bekehrungen von Frevlern.

  204. Neukirchen am Ostrong (Bistum St. Pölten)

  205. Bezirk Melk

  206. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

  207. Der Legende nach entwich das Marienbild einst aus dem Schloss Ispar (= Ysper) am Ostrong, das der Sage nach wegen der Lasterhaftigkeit seiner Bewohner versunken ist. Die Gottesmutter erschien in Neukirchen und hat selbst den Bau einer Kirche für ihr Gnadenbild erbeten. Die Kirche ist ein massiger und wehrhaftiger Bau, dessen Ursprünge in romanischer Zeit liegen. In dem kleinen spätmittelalterlichen Chorraum mit Sakramentsnische steht der Hochaltar (1660) mit dem Gnadenbild, einer fast lebensgroßen Muttergottes mit dem Kind auf dem rechten Arm, dessen linke Hand mit den Zehen zu spielen scheint. Die rechte Hand des Jesusknaben hält die Weltkugel. Die Grabplatte des Wolfgang von Erndorfer (oder Erendorffer), des Stifters der Kirche, befindet sich am Mittelpfeiler eines Seitenschiffes. Auf dem Pfarrhof befindet sich ein weiteres Marienbild, das aber offensichtlich nie ein Gnadenbild war. Von 1430 an war das Gotteshaus eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten der Region, bis es um 1660 durch die bekanntere Wallfahrt nach Maria Taferl in den Hintergrund gedrängt wurde. Eine erneute Blüte als Wallfahrtsort erfolgte für wenige Jahre nach 1750. Wallfahrten nach Neukirchen werden bis in die Gegenwart durchgeführt.

  208. Neulengbach siehe: Altlengbach / Neulengbach

  209. Neustift (Bistum St. Pölten)

  210. Ortsteil der Bezirkshauptstadt Scheibbs

  211. Ursprungsquelle

  212. Die sog. Ursprungsquelle entspringt im angrenzenden Wald bei einem Kruzifix. Das erneuerte Holzkreuz neben der Quelle war bis in die jüngste Zeit Ziel von Prozessionen.

  213. Seit 1975 befindet sich in Scheibbs das erste Buddhistische Zentrum Österreichs. Dieses Zentrum bezieht Wasser aus der genannten Ursprungsquelle.

  214. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  215. Nondorf an der Wild (Bistum St. Pölten)

  216. in der Gemeinde Irnfritz-Messern

  217. (Bezirk Horn)

  218. Von 1650 bis zur Zeit der josephinischen Reformen gab es in Nondorf an der Wild eine Bründlkapelle. Nach ihrer Aufhebung entstand an der Stelle 1783 eine Schule. Die barocke Figur der Maria Immaculata aus der Kapelle übertrug man zuerst in die damals als Pfarre zuständige Kirche von Blumau an der Wild, doch kehrte sie bei Nacht auf wunderbare Weise nach Nondorf zurück. Sie fand ihren Platz schließlich in der Pfarrkirche von Nondorf.

  219. Die Quelle bei der ehem. Bründlkapelle wird heuzutage als "Schulbrunnen" bezeichnet und steht als Pumpbrunnen an der Hauptstraße.

  220. ehem. Quellheiligtum, war keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  221. Plankenstein (Bistum St. Pölten)

  222. Bezirk Melk

  223. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Schnee, zwischen Texing und St. Georgen an der Leys auf halber Höhe eines Bergrückens gelegen

  224. Die Ursprünge der Wallfahrt sind nicht bekannt. Plankenstein ist seit 1786 Pfarre, anfänglich war die Kapelle des nahegelegenen Schlosses die Pfarrkirche. Die heutige Pfarr- und wallfahrtskirche Maria Schnee ist ein Neubau aus den Jahren von 1950 bis 1952. Das Gnadenbild befindet sich auf dem Hochaltar.

  225. Primmersdorf (Bistum St. Pölten)

  226. Ortschaft in der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya

  227. Bezirk Waidhofen an der Thaya

  228. Hl. Bründl

  229. Primmersdorf ist ein Gutsweiler mit ausgedehnter Schlossanlage. Schloss und Gut waren bis 1848 im Besitz des Stiftes Herzogenburg. In der Nähe vom Schloss steht ein gelber Bildstock, unter dem eine Quelle entspringt.

  230. Die 1251 urkundlich erwähnte Feste Primmersdorf war ein Glied der Verteidungskette zum Grenzschutz entlang der Thaya. Nach der Überlieferung waren drei Quellen ausschlaggebend für die Standortwahl. Eine galt als Gesundbrunnen und wurde von Wallfahrern aufgesucht.

  231. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  232. Pyhra (Bistum St. Pölten)

  233. Bezirk St. Pölten-Land

  234. Pfarrkirche Hl. Margareta, Wallfahrt zu einer Pietà

  235. Das Gnadenbild ist eine Pietà, ein Kupferstich, der die gekrönte Maria mit dem toten Christus im Schoß zeigt. Es wird berichtet, dass die Einwohner von Pyhra 1753 im nahen Wald eine Gebetsstätte des damals bereits verstorbenen Müllermeisters Ferdinand Posch, eines eifrigen Verehrers der Muttergottes von Maria Taferl, auffanden. Die Waldandacht im unzugänglichen Dickicht barg lediglich einen kleinen Kupferstich nach dem Gnadenbild von Maria Taferl. Auf Anraten des Göttweiger Abtes Odilo Piazol brachte man das Bild in die Pfarrkirche von Pyhra und stellte es auf einen Seitenaltar. Bald darauf begann eine Sekundärwallfahrt zum Gnadenbild von Maria Taferl hier in der Pfarrkirche von Pyhra mit einem recht großen Einzugsgebiet in der weiteren Umgebung. Bei der Errichtung des neugotischen Hochaltares im Jahr 1900 wurde das Gnadenbild über dem Tabernakel inthronisiert. Offensichtlich zu weit vom Kirchenvolk entfernt, ging die Verehrung des Gnadenbildes zurück, bis am 13. Oktober 1976 die Wallfahrt wiederbelebt wurde. Die Pietà ist bekleidet mit einem Mantel, der mit einer Metallkrone auf Mariens Haupt befestigt ist. Vor dem Sockel im Medaillon sieht man das ausgeschriebene Marienmonogramm. Hinter der Darstellung der Schmerzensmutter sieht man auch den Eichenbaum mit Laubkrone, der bei der Entstehung der Wallfahrt zu Pyhra als Waldandacht Bezug nimmt.

  236. Rafingsberg (Bistum St. Pölten)

  237. Bezirk Waidhofen an der Thaya

  238. Rafingsberg gehört zur Marktgemeinde Windigsteig.

  239. Maria Rafingsberg, eine der ältesten Wallfahrtsstätten Niederösterreichs, ist seit über 200 Jahren eine Ruine. Die Kirche wurde um 1450 erstmals erwähnt, in den folgenden Jahrhunderten mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. Um 1500 wurde die Kirche erweitert. Aus dieser Zeit stammt auch das Gnadenbild, eine lebensgroße Marienfigur, sitzend mit Kind, von zwei Engeln begleitet. Es befindet sich heute in der Pfarrkirche von Windigsteig auf dem Seitenaltar. Das zweite Gnadenbild von Rafingsberg, eine Schmerzhafte Muttergottes, wurde mit der Zeit für die Wallfahrten bedeutsamer. Es befindet sich heutzutage auf dem Hochalter der Kirche von Windigsteig. Der Legende nach soll dieses Holzgemälde ursprünglich an einer Eiche befestigt gewesen sein. Während der Reformationszeit gab es keine Wallfahrten. 1592 wurde die Kirche rekatholisiert und dem Stift Zwettl übertragen. Es setzten wieder die Wallfahrtströme ein, auch Heilungsberichte sind überliefert. 1670 wurde die Wallfahrtskirche Rafingsberg erweitert und neu geweiht. Das Wallfahrtsverbot Kaiser Josephs II. traf den Wallfahrtsort hart. Die Gnadenbilder kamen nach Windigsteig, das Gotteshaus war dem Verfall preisgegeben.

  240. Seit etwa 1970 steht bei der Ruine ein einfacher Holzaltar mit Statuen, umgeben von ein paar einfachen Holzbänken für Beter. So wird noch ein wenig an die alte Wallfahrtstradition erinnert.

  241. Randegg (Bistum St. Pölten)

  242. Bezirk Scheibbs

  243. im Tal der Kleinen Erlauf bei Gresten gelegen

  244. Pfarrkirche Unbefleckte Empfängnis

  245. Der ursprüngliche Name Maria Moos bezieht sich sicherlich auf die sumpfigen Wiesen dieser Gegend.

  246. Vom ursprünglichen hochmittelalterlichen Gnadenbild, einer Marienstatue, fehlt jede Spur. Vielleicht gab es auch im 15. Jh. ein Frauenkloster neben der Wallfahrtskirche. Der Karner bei der Kirche heißt jedenfalls noch heute im Volksmund "Klösterl". Das heutige Gnadenbild ist ein spanisches Gemälde aus dem 17. Jh., es stellt eine gekrönte Maria mit Kind dar. Die Kreuzwegbilder in der Kirche stammen aus der Schule des Kremser Schmidt.

  247. Rorregg bei Persenbeug (Bistum St. Pölten)

  248. in der Kastralgemeinde Kapelleramt der Gemeinde Yspertal

  249. Bezirk Melk

  250. Hl. Bründl

  251. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  252. Röhrenbach (Bistum St. Pölten)

  253. in der Gemeinde Sieghartskirchen

  254. Bezirk Tulln

  255. Valentinskirche und Valentinsbründl

  256. Die gotische Filialkirche Hl. Valentin steht in markanter Lage auf einem weiten Anger. Das Valentinsbründl ist ein Bildstock in der Nähe, der im 19. Jh. über einer Quelle errichtet wurde.

  257. Die urkundliche Nennung der Kirche geht auf das Jahr 1228 zurück. Die Filiale von Sieghartskirchen wurde in der zweiten Türkenbelagerung zerstört und danach wieder errichtet. In der Mittelnische des Hochaltars, der mit Opfergangsportalen versehen ist, befindet sich eine Statue des hl. Valentin. Ein Seitenaltar enthält eine Vitrine mit der Gnadenstatue (ein Schwarze Madonna aus dem 18. Jh.). Aus der Zeit der Wallfahrten sind mehrere größere Votivbilder erhalten.

  258. Es geht die Sage, als die Kirche gebaut werden sollte, kamen zwei unbekannte Männer mit langen Bärten. Sie brachten bei Nacht die Baustoffe, ohne dass man jemals erfahren hätte, wer sie waren und woher sie das Material hatten.

  259. (Wallfahrt erloschen)

  260. Röschitz bei Eggenburg (Bistum St. Pölten)

  261. Bezirk Horn

  262. Wallfahrt zur Hl. Dreifaltigkeit

  263. Das Gnadenbild in der Dreifaltigkeitskapelle von 1681 zeigt Gottvater mit dem Leichnam Christi, über ihnen der Hl. Geist.

  264. Die Wallfahrt war in der Zeit der Türkenkriege entstanden. Heutzutage kommen nur noch private Pilger.

  265. Ruppersthal (Bistum St. Pölten)

  266. in der Marktgemeinde Großweikersdorf

  267. Bezirk Tulln

  268. In Ruppersthal gibt es zwei Kapellen, die Wallfahrtsziele der Gläubigen aus der Umgebung sind: die Lorettokapelle (an der Ortsausfahrt Richtung Königsbrunn am Wagram) und die Lourdeskapelle (an der Ortsausfahrt Richtung Baumgarten am Wagram).

  269. Bei der Lourdesgrotte findet man eine Kapelle, Sitzgelegenheiten, eine Quelle und ein Wasserreservoir. Das ablaufende Wasser, das in einer Zisterne gespeichert wird, dient zur Bewässerung der Weingärten. Die Überlieferung berichtet, ein Blinder, der sich bei dieser Quelle die Augen gewaschen hatte, wurde sehend. Zum Dank stiftete er die Kapelle.

  270. lokale Andachtsstätten, keine Wallahrtsstätten im engeren Sinn

  271. St. Aegidi (Bistum St. Pölten)

  272. in der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs

  273. "Mirakelheilbrunnen"

  274. Der Kirchweiler St. Aegidi liegt in der Streusiedlung Walcherberg der Gemeinde Waidhofen an der Ybbs. Die Filialkirche Hl. Ägidius" (1526 geweiht und 1632 erweitert) weist Opfergangsportale auf, die auf eine Vergangenheit als Wallfahrtsort hindeuten. Der "Mirakelheilbrunnen" ist ein Holzhaus von 1988 mit dem Brunnenschacht, aus dem man Wasser schöpfen kann. Ein barockes Votivbild darin zeigt, wie Scharen von Hilfesuchenden zu Ägidius Zuflucht nahmen. Der Nischenbildstock daneben ist mit der Jahreszahl 1951 bezeichnet.

  275. Im 17. Jh. trank man das Wasser, badete darin und nahm es mit, um kranken Kindern ein warmes Bad zu bereiten. Die Heilsuchenden kamen wegen Pest, Augenleiden, Fußkrankheiten, Viehseuchen und mit der Bitte um günstige Witterung. Bei der Aufhebung der Kirche im Jahr 1787 sollen Wagenladungen von Krücken der Wiedergenesenden weggeschafft worden sein.

  276. Die Legende erzählt, 1633 erschien der hl. Ägidius einer geisteskranken Frau und riet ihr, andächtig zu Gott zu beten, sich bei dem Brunnen zu waschen und davon zu trinken. Die Kunde ihrer Heilung verbreitete sich und es kamen immer mehr Beter.

  277. heutzutage nur Quellheiligtum, keine Wallfahrtstätte im engeren Sinn

  278. St. Anton an der Jeßnitz (Bistum St. Pölten)

  279. Bezirk Scheibbs

  280. Antoniusbründl

  281. Im südlichen Ortsteil befindet sich ein 1737 angelegter Kalvarienberg, der 1984 erneuert und mit Emailbildern der Künstlerin Ingeborg Naske ergänzt wurde. Bei der fünften Station ist das Antoniusbründl. Es ist eine Nischenkapelle mit schmiedeeisernem Gitter, Baldachin und Zeltdach und hat einen seitlichen Abgang zur Quelle. Das Andachtsbild stellt den hl. Antonius von Padua dar.

  282. Die 1691 geweihte Pfarrkirche wurde damals "ad fontem S. Antonii" bezeichnet. Die Kartause Gaming gründete bei der Quelle eine Einsiedelei, die bis in die josephinische Zeit bestand. Der Legende nach hatte der hl. Antonius den Kartäusern die Stelle zum Kirchenbau beim Brunnen gewiesen.

  283. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  284. St. Christophen bis 1924: Christofen geschrieben (Bistum St. Pölten)

  285. Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Christophorus, Wallfahrt zum hl. Christophorus

  286. Bereits in romanischer Zeit stand hier eine Kirche zu Ehren des hl. Christophorus, der hier auch angerufen wurde als Nothelfer bei Bedrohungen durch Wasser, da der Ort vom Hochwasser des Laabenbaches, im Unterlauf Große Tulln genannt, häufig heimgesucht wurde. Die Lage des Ortes an einer sicheren Furt des reißenden Baches erinnerte auch deshalb an den hl. Christophorus, weil dieser in der Legende als Fährmann geschildert wird, der das Jesuskind auf seinen Schultern durch den Fluss trug. Im Mittelalter wurde der hl. Christophorus hier auch als Pestheiliger angerufen. 1683 wurden die Kirche und der Pfarrhof von türkischen Reiterscharen verwüstet, Pfarrer Ernest Pauer wurde ermordet. An den Märtyrerpfarrer erinnert eine Gedenktafel im Pfarrhof. Die Kirche und der zweigeschossige Pfarrhof wurden in der Barockzeit durch den Baumeister Jakob Prandtauer reich ausgestattet, weil der Ort der Sommersitz der Chorherren des Stifts St. Pölten war, deren Stiftskirche 1785 zur Bischofskirche des neugegründeten Bistums St. Pölten erhoben wurde. Das Hochaltarbild trägt ein Bild des hl. Christophorus, das seit dem 20. Jh. auch als Gnadenbild verehrt wird. 1928 fand hier im Ort die erste Fahrzeugsegung Österreichs statt. Von Jahr zu Jahr gab es eine steigende Zahl von Automobilen zur Segnung. 1934 wurde auch ein Segelflugzeug gesegnet. Im Jahr 1934 erfolgte die Umbenennung des Ortes von "Christofen" in "St. Christophen". 1962 fand erstmals ein Automobil-Festkonvoi von Wien nach St. Christophen statt, 2008 auch eine Oldtimer-Wallfahrt. St. Christophen, nahe bei der Autobahnabfahrt gelegen, entwickelte sich zum "Wallfahrtsort der Kraftfahrer". Der Festtag des hl. Christophorus, der seit dem 20.Jh. auch als Schutzpatron der Autofahrer gilt, ist der 24. Juli.

  287. Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  288. St. Georgen am Ybbsfelde (Bistum St. Pölten)

  289. Bezirk Amstetten

  290. Pfarrkirche Hl. Georg

    1. Wallfahrt zu einer Statue Unserer Lieben Frau von Lourdes, seit 1876

    2. Unter Pfarrer Schmidl, der von 1863 bis 1891 die Pfarre leitete und der ein großer Marienverehrer war, wurde eine Lourdesstatue aufgestellt. St. Georgen wurde somit auch zu einem Marienwallfahrtsort.

  1. St. Georgen an der Leys (Bistum St. Pölten)

  2. Bezirk Scheibbs

  3. Georgenbrunn (oder Irmbründl)

  4. Kapelle 1352 erbaut, aus der sich im 18. Jh. eine selbstständige Kirche entwickelte.

  5. ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  6. St. Gotthard (Bistum St. Pölten)

  7. in der Gemeinde Texingtal

  8. Bezirk Melk

  9. Gotthardibrunnen

  10. Die gotische Filialkirche Hl. Gotthard liegt weithin sichtbar auf einer Hügelkuppe. Sie ist eine Station der Via Sacra nach Mariazell. Der Gotthardibrunnen befindet sich im Pfarrgarten. Die Brunnenkapelle enthält eine kleine Steinfigur des Heiligen mit Tieren (Ochse und Schaf). Die Quelle füllt einen Brunnen, der durch ein Gitter gesichert ist.

  11. Die Pfarre bestand schon um 1200. Sie wurde 1758 aufgehoben und 1785 wieder errichtet. Das Gotteshaus, das man dank seiner prächtigen Ausstattung "goldene Kirche" nannte, nahm durch die zweite Türkenbelagerung (1683) und einen Brand (1856) Schaden. Wegen der Quelle, die seinerzeit in der Kirche entsprang, war St. Gotthard ein viel besuchter Wallfahrtsort. Das Wasser sollte bei Viehkrankheiten helfen. Es gab einen Devotionalienstand für Votivgaben, die an vier Stangen um den Brunnen angebracht wurden.

  12. Auf die Bitte des hl. Gotthard entsprang der Legende nach in der Kirche ein Brunnen. Aus späterer Zeit berichtete man (als Wanderlegende wie auch an anderen Quellheiligtümern), nachdem ein Mann sein blindes Pferd an der Quelle heilen wollte, verlor er selbst das Augenlicht und das Wasser versiegte.

  13. St. Johann im Mauerthale (Bistum St. Pölten)

    1. zur Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf

    2. Bezirk Krems-Land

    3. Wallfahrt zum hl. Johannes dem Täufer und zu den (nicht kanonisierten) Volksheiligen Albinus und Rosalia (oder Adelwinus und Rosa)

    4. Filialkirche Hl. Johannes der Täufer, dem Stift Göttweig inkorporiert

    5. Die Filialkirche Hl. Johannes der Täufer, vermutlich ein altes Baptisterium, besteht wahrscheinlich schon seit dem Ende des 8. Jh., die erste urkundliche Erwähnung ist von 1240. Als Wallfahrtsstätte wird das Gotteshaus seit 1418 genannt. Während der Franzosenkriege wurde das Gotteshaus geplündert und gebrandschatzt. Ursprünglich war die Verehrung des hl. Johanndes des Täufers mit einem Brunnen verbunden, der sich heutzutage als barocker Johannesbrunnen mit schindelgedecktem Glockenhelm zeigt. Daneben bestand auch schon lange die Verehrung des nie kanonisierten Volksheiligen Albinus und seiner Begleiterin Rosalia. Die von den Pilger einst verehrte Johannesschüssel (Rundschüssel mit dem abgeschlagenen Haupt des Täufers) befindet sich heute in der Pfarrkirche Mitterarnsdorf.

  1. St. Leonhard am Forst (Bistum St. Pölten)

  2. Bezirk Melk

  3. Wallfahrt zum hl. Leonhard

  4. Der hl. Leonhard ist auf dem Gemälde des Hochaltares dargestellt, außerdem steht eine Plastik des Heiligen unter einem Baldachin auf dem nach ihm benannten Seitenaltar (von 1725, Plastik aus dem 15. Jh.) Die Kirche ist im Wesentlichen spätgotisch, im Innern barockisiert. Das Pyramidendach ist von 1876. An der Kirchenaußenwand sind drei Römersteine eingebaut. Die Kirche besitzt auch eine Loretokapelle mit einer Statue der Schwarzen Madonna. Diese Madonna wurde der Überlieferung nach von einer Frau gestiftet, die acht Schreckenstage während des Türkensturms in einem Kaminversteck verbracht hatte. Die Loretokapelle selbst wurde kurz vor 1718 vom Grafen Auersperg gestiftet, der dann hier auch begraben wurde.

  5. St. Leonhard am Walde (Bistum St. Pölten)

  6. Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs

  7. Pfarrkirche Hl. Leonhard

  8. Die Pfarrkirche wurde 1443 geweiht, später noch vergrößert:

  9. Das Gnadenbild ist ein Gemälde des Hl. Leonhard. Die Wallfahrten waren verbunden mit den Bitten zur Abwehr von Viehkrankheiten und zur Abwehr der Pest. Die Wallfahrtskirche hat nur noch lokale Bedeutung.

  10. St. Marein (Bistum St. Pölten)

  11. Bezirk Horn

  12. Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Jungfrau Maria, inkorporiert dem Stift Altenburg

  13. bei Göpfritz, nahe Brunn an der Wild

  14. Früher wurde die Wallfahrtskirche nach den in der Umgebung ansässigen Grafen von Poigen und deren Grafschaft Poigenreich auch "Maria im Poigenreiche" genannt.

  15. Im 15. Jh. war St. Marein ein bedeutender Wallfahrtsort, stand dann aber später im Schatten des berühmteren Wallfahrtsortes Dreieichen. Die Gelöbniswallfahrt des Marktes Neupölla überdauerte die Josephinischen Reformen und wurde noch im 19. Jh. gehalten. Die Wallfahrtskirche ist ein einfacher Barockbau. Die eintürmige Wallfahrtskirche ist weithin sichtbar. Im an sich schlichten Innenraum ist der Hochaltar von vergoldeten "Laubern" (= Ranken) umgeben. In der Mitte des Hochaltars in einem Glasschrank befindet sich das Gnadenbild, eine Muttergottesstatue mit Kind (15. Jh.), beide barock gekrönt.

  16. St. Pölten (Bistum St. Pölten)

  17. Domkirche Mariä Himmelfahrt, bis 1784 Klosterkirche der Augustiner-Chorherren

  18. Als Gnadenbild galt eine Pietà, Maria mit einem Schwert durchbohrt. Pilgerandenken zeugen noch am Ende des 19. Jh. vom Wallfahrtscharakter.

  19. St. Pölten (Bistum St. Pölten)

  20. Wallfahrt zu zwei unbekannten Heiligengräbern in St. Pölten

  21. vermutlich Reliquien der hll. Kosmas und Damian, da an ihrem Festtag zahlreiche Gnadenerweise nach der Auffindung der Gräber 1209 erfolgten, vielleicht auch die Gräber der Stifter Adalbert und Otokar

  22. Wallfahrt schon im Laufe des Mittelalters erloschen

  23. St. Pölten (Bistum St. Pölten)

  24. ehem. Barbarakapelle

  25. früher Verehrung eines Bildes der Muttergottes von Neukirchen bei Heilig Blut

  26. Die Barbarakapelle am heutigen Europaplatz wurde während des 2. Weltkrieges abgerissen. Das Bild der Muttergottes von Neukirchen befindet sich heute im Stadtmuseum St. Pölten. Wahrscheinlich befand sich das Bild ursprünglich in einem Marterl. Es wurde früher als "Türkenmadonna" oder "Madonna mit dem Türkensäbel" bezeichnet. Im 20. Jh. wurde jedoch der Bezug zum Ursprungsbild in Neukirchen erkannt. Das Bild ist in Öl auf Holz gemalt. Es stimmt im Wesentlichen mit dem Original überein, nur das Zepter und die Kopfbedeckung sind anders dargestellt. Spätestens mit der musealen Aufbewahrung des Bildes war die Verehrung erloschen.

  27. Sarling (Bistum St. Pölten)

  28. Ortsteil von Ybbs an der Donau

  29. Wallfahrt zum hl. Veit (= Vitus)

  30. Die Walfahrtskirche ist ein kleines unscheinbares Kirchlein mit einem Dachreiter. Der Hügel. auf dem das Kirchlein steht, war wahrscheinlich schon in vorchristlicher Zeit eine Kultstätte. Römische Steine eines alten heidnischen Altars sieht man noch an der Kirchenmauer. Die erste Holzkirche an dieser Stelle entstand im 11. Jh., im 12. Jh. entstand eine steinerne romanische Kirche. Die kleine Wallfahrtskirche besitzt einen prunkvollen Hochaltar, im gleichen Stil auch die Seitenaltäre. Diese Altäre standen ursprünglich in der ehem. Stiftskirche Säusenstein. Der Hochaltar zeigt das Martyrium des hl. Veit.

  31. Schandachen (Bistum St. Pölten)

  32. in der Gemeinde Litschau

  33. Bezirk Gmünd

  34. Der "Heilige Brunnen" von Schandachen ist nur bei Einheimischen bekannt. Die Waldquelle ist in Holz gefasst und Reste einer Holzkapelle sind zu erkennen.

  35. Eine alte Sage erzählt, ein blinder Adeliger wurde nach dem Besuch des Augenbründls wieder sehend.

  36. ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtstätte im engeren Sinn

  37. Schönbach (Bistum St. Pölten)

  38. Bezirk Zwettl

  39. im Weinsberger Wald in 750 Meter Höhe gelegen

  40. Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Rast, ehemaliges Patrozinium Maria Lichtmess

  41. Während der Reformationszeit, als der überwiegende Teil der Bevölkerung in der Herrschaft Rappottenstein evangelisch war, sollte die Gnadenstatue verbrannt werden, konnte aber heimlich entfernt und vergraben werden. Eine Legende zu dieser Marienstatue erzählt, dass die Leute eine Schafherde mit weißen und gefleckten Tieren zur Kirche ziehen sahen. Auf dem Rückweg waren alle Tiere ganz weiß. Eine andere märchenhafte Legende erzählt, dass Maria mit dem Kind durch diesen Wald ging und am Bach ausruhte ("Maria Rast"), angetan von der Schönheit der Landschaft (deshalb "Schönbach" genannt). In der Kirche befinden sich drei gotische Flügelaltäre. Im Triumphbogen links befindet sich die Gnadenstatue "Maria Rast" (eine gotische Madonna mit Kind, um 1450). Außerdem ist an der linken Seitenwand des nördlichen Schiffs auf einem barocken Altaraufbau ein Kruzifix (14./15. Jh.) mit echtem Kopfhaar zu sehen.

  42. Von 1698 bis 1828 war in Schönbach die Ordengemeinschaft der Hieronymitaner ansässig, die Gebäude im heutigen Pfarrhof waren das Kloster.

  43. Schönbühel (Bistum St. Pölten)

  44. Wallfahrt zum Hl. Grab, außerdem Wallfahrten zur Schmerzhaften Muttergottes, zum hl. Peregrin und zur hl. Rosalia

  45. ehem. Klosterkirche nahe bei dem landschaftlich reizvoll gelegenen Schloss Schönbühel

  46. Die romantisch ausgeschmückte Vorgeschichte der Wallfahrtskirche von Schönbühel erzählt davon, dass einst an der Selle des späteren Servitenklosters ein Lustschloss stand, das im Laufe der Zeit verfiel. Donauschiffer beobachteten Gespenster und dergleichen Erscheinungen dort und nannten es "Teufelsburg". Im Traum wurde Balthasar von Starhemberg von der Muttergottes aufgefordert, dort eine Kirche und ein Kloster zu errichten. Er sandte einen Franziskanerpater ins Hl. Land und ließ sich einen Plan von der Geburtskirche in Bethlehem und von der Grabeskirche in Jerusalem mitbringen. 1666 entstand in Schönbühel die Anlage eines Hl. Grabes und wurde bald Ziel von Wallfahrern. Diese Grabeskapelle befindet sich heutzutage hinter dem Hochaltar der Kirche. Dort befindet sich auch eine Pietà aus dem 18. Jh., die ebenfalls Ziel von Wallfahrern wurde. Das dritte Ziel der Wallfahrt war die Peregrin-Kapelle mit der Plastik des Heiligen (Servitenmöch, 1265 - 1345). Als weiteres Gnadenbild wird noch eine Darstellung der Flucht nach Ägypten genannt.

  47. Am Weg zur Donau steht die Rosalienkapelle. Die hl. Rosalia (+ 1166, Leichnam 1624 in einer Grotte bei Palermo aufgefunden) galt als Beschützerin vor der Pest. Die Rosalienwallfahrten führten zu dieser Kapelle, die ursprünglich ein Brunnenkirchlein mit Heilwasser war.

  48. Die Serviten waren bis 1980 in Schönbühel ansässig.

  49. Heutzutage kommen nur noch private Pilger nach Schönbühel.

  50. Sonntagberg (Bistum St. Pölten)

  51. Bezirk Amstetten

  52. Wallfahrt zur Heiligsten Dreifaltigkeit

  53. Mit 600 Metern Länge und einer Kuppelhöhe von 16 Metern ist die Wallfahrtskirche Sonntagberg die zweitgrößte Wallfahrtskiche Österreichs. 1964 wurde sie zur Basilica minor erhoben. Die Kirche befindet sich landschaftsbeherrschend auf dem 700 Meter hohen Berg. Vom Sonntagberg hat man einen herrlichen Ausblick auf insgesamt 85 Orte und 75 Gipfel.

  54. Der sog. Zeichenstein war wahrscheinlich schon in vorchristlicher Zeit ein Kultplatz. Die Usprungslegnde ähnelt der Geschichte des Dreifaltigkeitsberges in Württemberg. Ein Hirtenjunge war bei der Suche nach seiner verlorenen Herde umhergeirrt. Er schlief erschöpft neben dem Stein ein. Als er aufwachte, lag auf dem Stein ein kleiner runder Brotlaib. Nachdem er seine Herde wieder wohlbehalten aufgefunden hatte, erzählte er von dem Geschehnis. Daraufhin begannen die Wallfahrten zum Zeichenstein. 1440 wurde ein Salvatorkirchlein unter Abt Benedkt I. von Seitenstetten errichtet. 1484 wurde dann bereits auch eine Dreifaltigkeitskapelle erwähnt. Neben der Doppelkapelle erfolgte schließlich 1490 ein gotischer Neubau. Später wurde auf dem Zeichenstein eine auf Kupfer gemalte Darstellung der Dreifaltigkeit angebracht, das heutige Gnadenbild, das sich auf dem Hochaltar befindet. Der Zeichenstein nebst einer Statue des Hirten und einer alten Kopie des Gnadenbildes wurde, umgeben von einem kunstvollen Gitter, in den barocken Neubau einbezogen. Der Hochaltar der Barockkirche, eine Arbeit des Tirolers Melchior Häfele, ist eine der großartigsten Altarschöpfungen des 18. Jh. Die barocke Wallfahrtskirche besitzt sechs Seitenaltäre und hat insgesamt eine sehr üppige künstlerische Ausstattung. Ein Mariä-Himmelfarts-Altar befindet sich im linken Querarm. Außerdem besitzt die Wallfahrtskirche Reliquien der Katakombenheiligen Prospera und Felicitas. Vom Sonntagberg wird noch eine weitere Wallfahrtsgeschichte erzählt: 1529 sollen türkische Reiter auf die alte Wallfahrtskiche zugestürmt sein. Bei einer Quelle aber sind die Pferde in die Knie gegangen. Viel später, nämlich 1677, wurde bei diesem sog. Türkenbrunnen eine Kapelle errichtet.

    1. Besonders in der Barockzeit wurde die Tradition der Mehrortewallfahrt nach Sonntagberg, Maria Taferl und Mariazell gepflegt. Anstoß dazu gaben Wallfahrten der kaiserlichen Familie zu den drei Wallfahrtsorten.

  1. Speisendorf (Bistum St. Pölten)

  2. Bezirk Waidhofen an der Thaya

  3. Nikolausbründl

  4. Die im Kern romanische Pfarrkirche Hl. Nikolaus steht etwas erhöht auf dem Anger. Eine geschnitzte Figur des Kirchenpatrons aus dem 15. Jh. befindet sich darin. Unter dem Hochaltar entspringt eine Quelle, die von außen beim Turm an der Ostseite zugänglich ist. Seit 1718 führt eine Stiege in das Gewölbe, in dem man den aufgemauerten Schöpfbrunnen mit klarem Wasser erkennen kann.

    1. Speisendorf war schon im 13. Jh. eine Pfarre. 1329 erhielt die Kirche, die auch Wallfahrtskirche war, zwei Ablässe. Vor 1745 gab es aufgrund von Gebetserhörungen bereits viele Prozessionen.

    2. Die märchenhafte Legende erzählt, der hl. Nikolaus selbst soll die Quelle entdeckt haben.

    3. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  1. Statzendorf (Bistum St. Pölten)

  2. Bezirk Pölten-Land

  3. Pfarrkirche Hl. Markus

  4. Der Legende nach soll eine Bäuerin hungrigen Wallfahrern auf dem Weg nach Mariazell einen Laib Brot verweigert haben, der dann wegen des harten Sinnes der Bäuerin versteinerte. Dieser einem Laib Brot gleichende Stein wurde in die Pfarrkirche gebracht. Hier wurde er von den Mariazellwallfahrern später immer wieder besucht. Die Pfarrkirche wurde deshalb auch Kirche zum Steinernen Laib Brot genannt wird.

  5. Stein an der Donau (Bistum St. Pölten)

  6. Stadtteil der Statutarstadt Krems

  7. Zeitweise förderte im Barockzeitalter die Johann-Nepomuk-Bruderschaft in ihrer Kapelle in Stein an der Donau eine Wallfahrt zum hl. Johannes Nepomuk. Diese zeitweilige Wallfahrt erreichte nie größere Bedeutung.

  8. Steinakirchen am Forst (Bistum St. Pölten)

  9. Bezirk Scheibbs

  10. Hl. Bründl mit Heiligenbrunn-Kapelle beim Ortsteil Lonitzberg

  11. Das "Hl. Bründl" befindet sich etwa sechs Kilometer von Steinakirchen am Waldrand nahe bei der der Hubertushütte. Die Kapelle unter zwei mächtigen Linden wurde 1990 restauriert. Die Quelle, die unter der Kapelle entspringt, fließt in einen Steintrog. Das Vieh, das hier trank, sollte gesünder gewesen sein als andere Tiere. Eine Wanderlegende, die auch anderen Quellheiligtümern erzählt wird, berichtet, dass ein Mann, als er sein blindes Pferd an der Quelle heilen wollte, selbst das Augenlicht verlor und das Wasser seine Heilkraft einbüßte.

  12. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  13. Außerdem wird eine weiere lokale Sage zu einem Steinfelsen erzählt:

  14. Wenige Schritte von der an der Straße von Steinakirchen nach Blindenmarkt gelegenen Zehetbauern-Kapelle liegt auf einem schmalen Anger ein Granitblock von über zwei Metern Länge. Dieser Granitblock ist unter dem Namen "Steinursch" bekannt. Wo heute die Kapelle steht, befand sich früher eine Kirche, die von den Osmanen zerstört worden ist. Der Acker aber, der sich von der Kapelle weg ausdehnt, war der Friedhof der Kirche. Der Steinursch aber war der Taufstein der Kirche. Das Wasser in dem Trog trocknet niemals aus, auch wenn es noch so lange nicht regnet.

              1. Auf dem Marktplatz von Steinakirchen steht noch heute der Pranger, der an die alte Gerichtsbarkeit erinnert. Er ist aus Stein gemeißelt und trägt eine männliche Figur, die das „Prangermandl" oder „Eiserner Roland" genannt wird. Mit dieser Figur ist auch eine Errettungsgeschichte aus der Zeit der Türkenkriege verbunden.

  15. Tulbing (Bistum St. Pölten)

  16. Bezirk Tulln

    1. in der mittlerweile abgetragenen Kloster- und Wallfahrtskirche

    2. Wallfahrt zu einem Gnadenbild der Muttergottes

    3. Die Kirche Hl. Mauritius wurde als gotische Kirche bis 1489 errichtet, in den Jahren 1700 bis 1702 wurde sie barockisiert, jedoch 1785 gesperrt und später abgetragen. Das Gnadenbild war ein Gemälde, das Maria mit dem seitlich stehenden Kind zeigte. Die Gottesmutter hatte ein Kissen mit zwei Äpfeln im Schoß. 1719 wurde das Bild zur Verehrung ausgesetzt. Die Legende berichtete, das es bei der Belagerung Wiens 1683 von türkischen Soldaten verbrannt werden sollte, aber unversehrt blieb.

    4. (Wallfahrt erloschen)

  1. Tulln (Bistum St. Pölten)

  2. Bezirk Tulln

  3. Kirche zum Hl. Kreuz des Dominikanerinnenklosters, 1290 geweiht, in den Josephinischen Reformen aufgehoben und abgerissen

  4. Das Gnadenbild war eine Muttergottes von Tschenstochau. Das Bild ist verschollen.

  5. Tulln (Bistum St. Pölten)

  6. Bezirk Tulln

  7. eine weitere schon lange erlosche Wallfahrt zu einem Marienbild

    1. Von einer adligen Familie wurde für eine Kapelle ein Marienbild gestiftet.

    2. zeitweise eine Wallfahrt im Barockzeitalter

    3. (Wallfahrt erloschen)

  1. Türnitz (Bistum St. Pölten)

  2. Bezirk Lilienfeld

  3. Pfarrkirche St. Martin

  4. Wallfahrt zu einem Dorn aus der Dornenkrone Christi

  5. Die Pfarre wurde 1217 zum ersten Mal erwähnt, sie ist dem Zisterzienserstift Lilienfeld inkorporiert.

  6. Ziel der Wallfahrten war ein Dorn aus der Dornenkrone Christi, gezeigt in einer Monstranz. Die wertvolle Reliquie war ein Geschenk König Johanns von Frankreich, seit 1613 befindet sich die Reliquie in der Pfarrkirche Türnitz. Noch im 19. Jh. zeugten Pilgerandenken vom Wallfahrtscharakter.

  7. Türnitz (Bistum St. Pölten)

  8. Bezirk Lilienfeld

  9. Wallfahrt zur Kapelle Maria Siebenbrünn im Ortsteil Steinbachrotte, Patronat Maria Heimsuchung

    1. im engen Tal der Türnitzer Traisen gelegen, am Weg der Via Sacra von Wien nach Mariazell

    2. Die Kapelle wurde früher häufig von Pilgern auf dem Weg nach Mariazell aufgesucht. Ein Brunnen befindet sich in einer hölzernen Nische, der das Wasser aus sieben gedrechselten Holzrohren sprudeln lässt. Die sieben Rohe symbolisieren die sieben Sakramente.

    3. Der Wiener Kaufmann Georg Wagner gelobte 1714 den Bau der Kapelle, stiftete sie 1716, aber erst 1729 konnte die Kapelle erbaut werden. Es ist ein kleiner Barockbau mit Kuppel. In früheren Zeiten gab es den Brauch, dass die Pilger, die zum ersten Mal auf dem Weg nach Mariazell waren, unter allgemeiner Heiterkeit mit dem Wasser aus dem Siebenbrünn bespritzt wurden. In den Jahren nach dem Bau der Kapelle sammelte ein ansässiger Eremit Geldspenden, die dem Armeninstitut in Türnitz zugute kamen.

  1. Unserfrau am Sand (Bistum St. Pölten)

  2. Teil der Gemeinde Unserfrau-Altweitra

  3. Bezirk Gmünd

  4. nördlich von Weitra gelegen

  5. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Geburt

  6. Das Gotteshaus steht an der Stelle eines heidnischen Quellenheilgtums. Die Ursprünge der Kirche liegen in romanischer Zeit. Schon damals gab es den Brunnen und ein Badhaus. Die Gnadenstatue wurde angeschwemmt und blieb auf einem Sandhügel liegen. Die Statue wurde nach Alt-Weitra gebracht, kehrte aber von selbst wieder zurück zum Fundort. Daraufhin wurde an der Stelle eine Kapelle errichtet. Nach einer anderen Ursprungslegende wurde das Gnadenild in einem Brunnen gefunden. Die heutige Wallfahrtskirche liegt auf einer Anhöhe auf dem Friedhofsgelände. In der Barockzeit wurde das Gotteshaus zur fünfschiffigen Kirche ausgebaut. Auf einem Balken im Trimphbogen steht die liebliche Gnadenmutter (14. Jh.)

  7. Auf dem Friedhof befindet sich auch die zum Karner umgebaute Ursprungskapelle mit einem kunstgeschichtlich interessanten Freskenzyklus (1505), der erst 1962 wiederentdeckt wurde.

  8. Unterloiben (Bistum St. Pölten)

  9. in der Gemeinde Dürnstein

  10. Bezirk Krems an der Donau

  11. Pfarrkirche Hl. Quirin, Wallfahrt zum hl. Quirin

  12. Die Kirche stammt aus dem 14. Jh., sie ist eine Gründung des Klosters Tegernsee

  13. Ursprünglich wurde wohl eine Statue des hl. Quirin verehrt, danaben auch Blut und Reliquien des Heiligen. Später galten als Gnadenbilder die Darstellung von Johann Karl Schmidt "Die Enthauptung des hl. Quirin" (1782) und vier Bilder aus der Quirinuslegende. Das erste Bild zeigt das Martyrium des hl. Quirin im Alter von 27 Jahren in Rom am 25. März 269, weil er den Götzen nicht opfern wollte. Das Bild zeigt auch, wie der Leichnam des Heiligen in den Tiber geworfen wurde. Das zweite Bild zeigt ein Wunder während der Übertragung der Gebeine des Heiligen. Auf dem Weg durch Tirol überfielen zwei Fuhrleute, die in dem Wagen einen Schatz vermuteten, den päpstlichen Geleitzug, wurden aber zur Strafe auf der Stelle durch plötzliches Feuer verbrannt. Das dritte Bild zeigt die Ankunft der Gebeine am Tegernsee. An der Stelle, wo der Leib des Heiligen über Nacht aufbewahrt wurde, entsprang eine Quelle. Das vierte Bild zeigt das Blutwunder aus dem Jahr 746, als der Leichnam des Heiligen am linken Oberschenkel anfing zu bluten, bezeugt von drei Bischöfen und einer Anzahl von Mönchen und Priestern. Mit diesen vier Bildern ist die Legende des hl. Quirinus vollständig dargestellt.

    1. In Oberloiben befindet sich ein monumentales Franzosendenkmal, das an den Sieg der österreichisch-russischen Truppen gegen die napoleonischen in der Schlacht von Dürnstein im Jahr 1805 erinnert.

  1. Unterranna (Bistum St. Pölten)

  2. in der Gemeinde Mühldorf

  3. Bezirk Krems-Land

  4. Kirche Mariä Himmelfahrt und St. Stephan (Ruine)

    1. Wallfahrt zur Schwarzen Muttergottes

    2. Die Kirche bestand schon zu Beginn des 15. Jh. und wurde 1414 mit dem Paulinerkloster verbunden, das 1783 aufgehoben und zugleich mit der Kirche größtenteils abgerissen wurde. Eine Wallfahrt hatte seit 1664 bestanden. Das Gnadenbild war eine Schwarze Muttergottes, eine stehende gekrönte Marienstatue vom Typus Maria Loreto. Die Marenstatue steht heutzutage in der Pfarrkirche von Niederranna. Die Wallfahrt war einst zur Pestabwehr aufgekommen.

  1. Unterthürnau (Bistum St. Pölten)

  2. Ortsteil der Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf

  3. Bezirk Horn

  4. Bildfichte mit Schutzdach beim Jägerbründl im Schreitelwald.

  5. Das Jägerbrünnl entspringt im Schreitelwald. Ein Votivbild zeigte die hl. Maria und die Virgines Capitales (hl. Barbara, hl. Katharina und hl. Margareta).

  6. Das Jägerbründl soll bis ins 20. Jh. hinein Schauplatz des sog. "Brunnenräumens" gewesen sein. Die Reinigung erfolgte in ritueller Weise durch junge Frauen. Die Quelle entsprang bei einer über 100-jährigen Fichte. Wer an Kreuzschmerzen litt, sollte zur Heilung unter dem Wurzelstock durchkriechen. An den Bäumen der Umgebung waren Devotionalien und Hufeisen angenagelt. Die wichtigsten Wallfahrtstage waren Walpurgis (30. April), Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt (15. August) und Weihnachten.

  7. Eine Sage erzählt, nachdem ein Mann sein blindes Pferd an der Quelle heilen wollte, verlor er selbst das Augenlicht. Das Pferd wurde sehend.

  8. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  9. Waldenstein (Bistum St. Pölten)

  10. Bezirk Gmünd

  11. Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Michael, Wallfahrt zu "Maria mit der Hacke"

  12. Die Gnadenstatue "Maria mit der Hacke" wurde 1679 anlässlich der Pest nach einem Gnadenbild im Zisterzienserkloster Grünberg bei Nepomuk in Böhmen kopiert. Die Hacke erinnert daran, dass das Gnadenbild in den Hussitenkriegen mehrmals vernichtet werden sollte, einmal sollte es auch zerhackt werden, was aber alles misslang. 1833 kam die angefertigte Kopie als Geschenk in die Pfarrkirche von Waldenstein. Das Gotteshaus geht auf eine romanische Burgkapelle zurück, von der aber nichts mehr erhalten ist. Das Gnadenbild befindet sich auf dem Hochaltar. Die Wallfahrt war in der Mitte des 20. Jh. fast erloschen, wurde aber 1958 neu belebt.

  13. Weikertschlag an der Thaya (Bistum St. Pölten)

  14. Ortsteil von Raabs an der Thaya

  15. Bezirk Waidhofen an der Thaya

  16. Die Klafferkapelle wurde über der Quelle um 1780 erbaut, nach anderen Angaben stammt die heutige Klafferkapelle erst aus dem Jahr 1835.

  17. Der Heilbrunnen war zuvor nur von einem riesigen Baum überschattet. Das Wasser wurde hauptsächlich von Augenleidenden benutzt, es entstand eine lokale Wallfahrt.

  18. Die Heilkraft des Wassers soll verloren gegangen sein, weil ein Bauer dort sein blindes Ross heilen wollte. Diese Legende ist jedoch eine Wandererzählung, die auch von anderen Quellheiligtümern berichtet wird.

  19. ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  20. Weißenkirchen in der Wachau (Bistum St. Pölten)

  21. Bezirk Krems-Land

  22. Quelle der hl. Ottilie und Pater-Pio-Quelle

  23. Im Ortsgebiet war im 16. Jh. eine Quelle beim Reizlingbach bekannt. Der dazu gehörige Bildstock mit einem Bild der Augenpatronin Ottilie befand sich beim Friedhof von Weißenkirchen. Das Wasser galt als wundertätig und wurde von Augenleidenden genutzt.

  24. Weißenkirchen besitzt auch ein neuzeitliches Quellheiligtum. Beim ehem. Schutzhaus am Seiberer wurde 2000 eine Quelle freigelegt und 2002, im Jahr seiner Heiligsprechung, nach Pater Pio, dem bekannten Volksheiligen Italiens, benannt. Die Quelle befindet sich auf einem Privatgrund, ist aber zugänglich.

  25. Quellheiligtümer, keine Wallfahrtstätten im engeren Sinn

  26. Windigsteig (Bistum St. Pölten)

  27. Bezirk Waidhofen an der Thaya

  28. In der Pfarrkirche St. Laurentius in Windischsteig befinden sich die beiden Gnadenbilder der ehem. Wallfahrtskirche Rafingsberg, die heutzutage eine Ruine ist.

  29. zur Geschichte siehe oben: Rafingsberg

  30. Wurmbrand (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Zwettl
    ehem. Pankrazikapelle und Pankrazibründl
    angeblich von einem Müller schon lange vor 1500 erbaut (erwähnt in einem Urbar [Verzeichnis einer Grundherrschaft] zwischen 1425 und 1500) Die Kapelle besaß päpstliche Ablaßbriefe, wurde aber 1785 aufgelassen und in ein Wohnhaus umgewandelt.
    Andachtsgegenstand war eine Statue des hl. Pankraz.
    Ende des 19. Jh. erinnerten sich noch die alten Leute an eine Heilquelle, das Pankrazibründl. Die Kapelle steht auf einem dreifach abgestuften Hausberg, auf dem vielleicht einst eine Burg mit Burgkapelle stand.
    Die heutige Pfarrkirche Wurmbrand stammt aus dem Jahr 1786 als Nachfolgerbau der abgerissenen Kapelle und hat auch das Patrozinium des hl. Pankratius.

  31. Zwettl (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Zwettl
    Wallfahrt zur Mariabründlkirche bei Zwettl-Koppenzeil im Stadtteil Propstei
    Um 1770 wurde eine hölzerne Kapelle bei einem Bründl erwähnt. Von 1843 bis 1846 wurde eine Steinkapelle errichtet, die bis 1896 zu einer Kirche erweitert wurde. Das alte Gnadenbild, eine Maria Immaculata, wurde durch die Anlage einer Lourdesgrotte und das Aufstellen einer Lourdesstatue in der Verehrung zurückgedrängt.





Die Marienwallfahrtsorte in Niederösterreich (Erzbistum Wien und Bistum St. Pölten) sind als eigene Liste nochmals erfasst unter:

Marienwallfahrtsorte in Niederösterreich




Anhang: Wallfahrtswege in Niederösterreich


Via Sacra (historischer Wallfahrtsweg nach Mariazell)
von Hinterbrühl bei Wien durch den Wienerwald und das Mostviertel nach Mariazell
Hinterbrühl - Heiligenkreuz - Klein-Mariazell - Hainfeld - Rohrbach - St. Veit - Lilienfeld - Türnitz - Annaberg - Josefsberg - Mitterbach - Mariazell

Wiener Wallfahrerweg (seit 1975, Alternative zur Streckenführung der Via Sacra)
von Perchtoldsdorf oder Wien-Rodaun bis Kaumberg, dann über den Unterberg, über Rohr im Gebirge und St. Aegyd am Neuwalde nach Mariazell

Jakobsweg Weinviertel
von Drasenhofen durch das Weinviertel über Großrußbach (Pilger- und Bildungshaus) bis Krems

Jakobsweg Burgenland (mit Anteil in Niederösterreich)
von Frauenkirchen über Halbturn am Wagram entlang des Neusiedler Sees bis Maria Ellend an der Donau

Jakobsweg Römerland Carnuntum
von Wolfsthal bis Schwechat

Jakobsweg Wien
von Schwechat bis Purkersdorf
Jakobskirche in Schwechat - Herz-Jesu-Kirche in Kaisermühlen - Stephansdom - Michaelerkirche - Jakobskirche in Purkersdorf

Jakobsweg Purkersdorf - Göttweig
von Purkersdorf über Kapelln und die Pilgerherberge in Siegersdorf bis zum Stift Göttweig

Jakobsweg Wachau und Nibelungengau
von Göttweig nach Maria Taferl
von Göttweig über Mautern, durch den Dunkelsteinerwald zum Stift Melk, dann durch den Nibelungengau vorbei am Schloss Artstetten zur Wallfahrtskirche Maria Taferl

Jakobsweg Mostviertel (mit Anteil in Oberösterreich)
von Maria Taferl nach Linz-Pöstlingberg
durch den südlichen Strudengau über den Hengstberg und die Neustadtler Platte bis zur Lanesgrenze bei Sankt Pantaleon, über Mauthausen weiter zum Pöstlingberg in Linz

Sonntagbergweg
von Maria Taferl zum Sonntagberg durch Mostviertler Landschaft

Marienweg (ungarisch Mária út)
Die 1400 Kilometer lange Pilgerroute verbindt die beiden wichtigen Marienwallfahrtsorte Csíksomlyó (dt. Schomlenberg, rumän. Șumuleu Ciuc) in Siebenbürgen (Rumänien) mit Mariazell in Österreich.
Anteil der Pilgerroute in Österreich:
Etappe 1 im Burgenland
Nach der ungarischen Grenzstadt Kőszeg (dt. Güns, kroat. Kiseg) führt der Weg ab Lockenhaus (ung. Léka, kroat. Livka) durch das Burgenland.
Lockenhaus am Fuße des Geschriebensteins - Langeck im Burgenland (ung. Hosszúszeg) - Deutsch Gerisdorf (ung. Németgyirót) - Bubendorf (ung. Lántosfalva) - Pilgersdorf (ung. Pergelin, kroat. Pilištrof) - Steinbach im Burgenland (ung. Köpatak) - Radigundenstein - Landesgrenze zu Niederösterreicn - Kirchschlag in der Buckligen Welt
Etappe 2 Beginn des Weges durch Niederösterreich
Kirchschlag in der Buckligen Welt - Krumbach - durch das Wechselland - Kirchberg am Wechsel
Etappe 3
Kirchberg am Wechsel - Raach am Hochgebirge - Schlagl - Wallfahrtskirche Maria Schutz - Schottwien - Klammerkapelle - entlang der Semmeringbahn - Küb - Payerbach
Etappe 4
Payerbach - Tal der Schwarza - Reichenau an der Rax - durch das Höllental - Kaiserbrunn - Weichtalhaus - Schwarzau im Gebirge
Etappe 5
Schwarzau im Gebirge - durch das Preintal - Gscheidlhöhe - Landesgrenze zur Steiermark - entlang de Stillen Mürz - Lahnsattel - Terz - durch das Halltal - Mariazell




weiterführende Informationen:


R. Fischer und A. Stoll
"Kleines Handbuch österreichischer Marien-Wallfahrtskirchen"
1. Band: Niederösterreich, Burgenland und Wien
2. Band: Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich
3. Band: Steiermark und Kärnten


Augustin Baumgartner
"Maria - Mutter der Gnaden" Wallfahrtsstätten in Österreich und Südtirol
Universitätsverlag Carinthia Klagenfurt 1989
ISBN 3-857378-336-8


Pia Maria Plechl
"Wallfahrtsstätten in Niederösterreich"
Niederösterreichisches Pressehaus 1978
ISBN 3-85326-445-X