Wallfahrtsorte in Österreich S

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  1. Saalbach-Hinterglemm (Erzbistum Salzburg)
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    Glemmer Kreuzkapelle
    Die Kreuzkapelle entstand Mitte des 18. Jh., nachdem ein Kreuz bei einem Hochwasser an dieser Stelle angeschwemmt wurde. Viele Leute aus nah und fern haben in der Kreuzkapelle Votivtafeln angebracht aus Dankbarkeit dafür, dass ihnen geholfen wurde.
    Heute dient die Kreuzkapelle als Totenkapelle.

  2. Saalfelden am Steinernen Meer (Erzbistum Salzburg)
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    frühere Wallfahrten zu einer Ecce-Homo-Figur ("Lichtenberger Schmerzensmann"), zum hl. Georg und zu einem gekrönten Mariahilfbild
    Seit etwa 1560 wurde in einer Felshöhle oberhalb des Schlosses Lichtenberg ein Bildnis des heiligen Georg verehrt. Ein gewisser Thomas Pichler errichtete 1664 am Palfen eine kleine Klause und baute die Höhle mit dem Bildnis des heiligen Georg zu einer Kapelle aus, der sog. Palfenkapelle. Unterhalb des Georgpalfens begann im 18. Jh. die Verehrung einer Ecce-Homo-Figur, des sog. Lichtenberger Schmerzensmanns. Auf Votivbildern aus Saalfelden erscheint bis ins 19. Jh. auch oft die Darstellung eines Mariahilfbildes.
    Saalfelden liegt mit seiner Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer und Hl. Johannes Evangelist an der ausgeschilderten Pilgerroute "Pinzgauer Marienweg".

  3. Saazkogel bei Feldbach (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Südoststeiermark
    Hl. Bründl, im Wald gelegen
    Eine alte Sage berichtet, in der Frühzeit der Missionierung hätten zahlreiche Heiden dort die Taufe empfangen und zogen dann in feierlicher Prozession nach St. Sebastian zur ersten hl. Messe. Es könnte sich also um einen uralten Taufbrunnen halten. Die Quelle gilt als heilkräftig und ist bisher nie versiegt. In der Umgebung gibt es viele prähistorische Funde.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  4. Salzburg - Kirchen in der Altstadt und in den Vororten (Erzbistum Salzburg)
    Nach Köln, Mainz und Trier, den Territorien der drei geistlichen Kurfürsten im Heiligen Römischen Reich, war Salzburg der viertwichtigste Erzbischofssitz. Mit seinen zahlreichen Kirchen, Stiften und Reliquienschätzen war Salzburg ein bedeutender Wallfahrtsort und galt auch als "Heilige Stadt".
    Noch am Ende des 18. Jh. vor Beginn der Josephinischen Reformen zählte man in Salzburg 37 Wallfahrtsstätten. Die meisten davon haben schon lange keinen Wallfahrtszuzug mehr.

  5. Salzburg - Dom (Erzbistum Salzburg)
    Wallfahrt zu den Gräbern der hll. Rupert und Virgil
    Die hll. Rupert und Virgil sind die Patrone des Salzburger Domes. Der hl. Rupert (+ 718) wird als Bistumsgründer verehrt. Nach der Wiederauffindung des Grabes des hl. Bischofs Virgil (+ 784) im Jahr 1181 wurde auch sein Grab zum Ziel von Wallfahrern.
    Bis zum Ende des Mittelalters wurden im alten Dom in Salzburg die Gräber und die Reliquien zahlreicher Heiliger vererht:
    hl. Martin von Tours, hl. Hermes, hl. Crispinus, hl. Crispinianus, hl. Chrysanthus, hl. Daria, hl. Vincentius, hl. Rufus, hl. Maurus, ein Heiltum der 11000 Jungfrauen von Köln, drei Leiber der Unschuldigen Kinder von Bethlehem
    Folgende Salzburger Heilige wurde an ihren Gräbern oder bei ihren Reliquien verehrt:
    hl. Rupert, hl. Chuniald, hl. Gislar, sel. Johannes I., hl. Virgil, sel. Bertricus, hl. Arno, hl. Ammilonis, hl. Adalram, hl. Leupram, hl. Adalbert I. oder Albert I., sel. Dietmar, hl. Pilgrim I., hl. Ludepert, sel. Udelbert oder Odalbert, sel. Egilolf, sel. Hartwig, sel. Gunther, sel. Dietmar II., sel. Baldwin, sel. Gebhard, hl. Thiemo (ohne Reliquien), hl. Bernhard I., sel. Rudolf
    Darunter wurde hauptsächlich das Grab Virgils als wunderkräftig verehrt, aber auch die Gräber der heiligen Erzbischöfe Hartwig und Eberhard I. galten als wunderkräftig.
    Beim Bau des neuen Salzburger Doms wurden alte Reliquien teilweise insgesamt deponiert. Die Verehrung der einzelnen Heiligen ist damit erloschen.
    Im 19. Jh. gab es im Salzburger Dom eine Stellvertreterwallfahrt zu den sieben Hauptkirchen Roms. Dafür waren für sieben Altäre des Domes (St. Martin, Heilig Geist, Maria Schnee, Hochaltar, Portiunkula, Heilig Kreuz und Verklärung Christi) bereits 1796 von Papst Pius VI. Ablässe gewährt worden. Nach 1870 ist dieser Brauch eines Wallfahrtsweges innerhalb des Domes zeitweise wiederbelebt worden.

  6. Salzburg - St. Peter (Erzbistum Salzburg)
    Wallfahrt um Grab des hl. Vitalis
    Vitalis war ab 716 als Nachfolger des hl. Rupert Bischof in Salzburg und Abt des Klosters Sankt Peter. Er gilt als Apostel des Pinzgaues. Er starb an einem 20. Oktober vor 728.
    In mittelalterlicher Zeit wurde noch weitere Gräber und Reliquien in der Abteikirche St. Peter verehrt:
    hl. Amandus
    die Salzburger Abtbischöfe und Äbte von St. Peter sel. Ansologus, sel. Savolus, sel. Ezzio, sel. Florbargisus
    hl. Maximus, Märtyrerpriester, in der "Vita Severini" erwähnt
    hl. Thiemo, Erzbischof von Salzburg
    das Felsengrab des hl. Rupertus
    die Büstenreliquiare des sel. Arno, des hl. Amandus, des hl. Petrus, des hl. Rupert und des hl. Vitalis

  7. Salzburg - Klosterkirche Nonnberg (Erzbistum Salzburg)
    Wallfahrt um Grab der hl. Erentrud, der ersten Äbtissin auf dem Nonnberg und der Nichte des Bistumsgründers, des hl. Rupert
    in mittelalterlicher Zeit wurden auch noch folgende Gräber in der Klosterkirche verehrt:
    hl. Regintrudis
    sel. Willa (auch Billa genannt), Reklusin am Nonnberg, wahrscheinlich eine Schülerin des hl. Wolfgang
    sel. Mazellin

  8. Salzburg - Franziskanerkirche zu Unserer Lieben Frau (Erzbistum Salzburg)
    Die Madonna auf dem von Michael Pacher geschaffenen Altar wird als Gnadenbild verehrt, sog. "Pacher-Madonna"

  9. Salzburg - Kajetanerkirche (Erzbistum Salzburg)
    Heilige Stiege
    Die Heilige Stiege befindet sich im ersten und zweiten Stockwerk neben der Kirche als Nachahmung der römischen Scala Santa. Die Heilige Stiege in der Kajetanerkirche wurde 1712 errichtet. Sie besteht aus 28 Stufen und führt hinauf zum Kreuzaltar von 1750 mit seinem zentralen großen Holzkreuz. Engelfiguren mit den Marterwerkzeugen Christi schmücken das untere Ende des Aufganges. In der Kreuzkapelle befindet sich auch ein Reliquienschrein mit den Gebeinen des Katakombenmärtyrers Vereinus. Diese Stiege war in der Barockzeit ein berühmtes und viel besuchtes Heiligtum.

  10. Salzburg - Loretokirche (Erzbistum Salzburg)
    Kloster der Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung
    Wallfahrt zum Loretokindel
    Das sog. Loretokindel, eine kleine Elfenbeinfigur (um 1620) kam über Umwege 1650 in das Kloster Maria Loreto, das 1633 gegründet worden war. Sogleich setzte auch eine Wallfahrt ein. Als es nach Salzburg kam, befand es sich in einem tragbaren Holzkästchen, dem sog. Stammhäuschen. 1731 wurde für das Loretokindel ein eigener Altar errichtet, wo das Gnadenbild bis heute verehrt wird.
    Außerdem findet man in der Klosterkirche auch das Gnadenbild der Schwarzen Madonna von Loreto, der Muttergottes von Altötting (in einer Nische) und von Maria Einsiedeln (in der linken Seitenkapelle). Auch eine Statue Unserer Lieben Frau von Fatima wird in der Kirche verehrt.
    Das große Dreifaltigkeitskreuz über dem Bogen in der Kirche blieb nach dem Einschlag einer Fliegerbombe im Zweiten Weltkrieg auf wundersame Weise hängen.

  11. Salzburg - Kirche St. Johannes der Täufer und St. Johannes der Evangelist (Erzbistum Salzburg)
    sog. Imbergkirche, auch genannt St. Johannis auf dem Berge
    in früheren Jahrhunderten Wallfahrt zu den beiden Johannessen am 24. Juni und am 27. Dezember, ebenso ehemals eine Wallfahrt zu einer Kopie des Gnadenbildes von Santa Maria Maggiore aus Rom, genannt Maria Schnee

  12. Salzburg - Kapuzinerklosterkirche Hl. Bonaventura (Erzbistum Salzburg)
    Beim Eingang links befindet sich südseitig eine Lourdeskapelle. Sie stammt aus dem Jahr 1880 und ist die erste Lourdesgrotte, die in Salzburg errichtet wurde. Als älteste Lourdeskapelle in Salzburg und Umgebung hatte sie zeitweise einen lokalen Wallfahrtszuzug.

  13. Salzburg-Neustadt - Pfarrkirche St. Andrä (Erzbistum Salzburg)
    In die alte St.-Andrä-Kirche jenseits der Salzach wurden 1221 die Reliquien der hll. Vitus und Modestus aus Seckau hierher übertragen. Umgehend begann die Verehrung und es gab Wallfahrten zu den Leibern der Heiligen.

  14. Salzburg-Freisaal (Erzbistum Salzburg)
    Wallfahrt zur Muttergottes
    1613 hatte ein Hochwasser bei einer Eiche nahe dem Schloss Freisaal eine aus Lindenholz geschnitzte Marienstatue angeschwemmt. Daraufhin wurde für diese Statue ein Bildstock errichtet, der im Jahr 1850 erneuert wurde. Votivbilder und Wallfahrtsandenken aus jener Zeit bezeugen, dass die angeschwemmte Marienstatue auch als Gnadenbild verehrt wurde.
    Die dort gepflanzten Linden aus der Zeit um 1810 dienten dem Schutz und der Umrahmung des dortigen Mariendenkmals und machten es aus der Ferne gut erkennbar. Die vier Linden gelten heutzutage als Naturdenkmal.

  15. Salzburg-Mülln (Erzbistum Salzburg)
    Leprosenhauskirche
    Die Landespflegeanstalt mit der Leprosenhauskirche wurde erstmals im 13. Jh. erwähnt. Der bestehende viergeschossige Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert und besitzt einen fast quadratischen Grundriss. Die Leprosenhauskirche ist ein schlichter Saalbau, geweiht den hll. Hieronymus und Antonius Eremit. Das Altarbild ist eine Kopie des Gnadenbildes Maria Dorfen. In früheren Jahrhunderten wurde die alte Leposenhauskirche im Volksmund meist nur "Maria Dorfen" genannt.
    Im Spätmittelalter wurde im Leprosenheim auch ein wundertätiges Kreuz verehrt.

  16. Salzburg-Mülln (Erzbistum Salzburg)
    Wallfahrt zur Muttergottes in der Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau Mariae Himmelfahrt in Mülln
    Es wird angenommen, dass es etwa seit dem 14. Jh. eine Wallfahrt nach Mülln gab, denn sonst hätte man nicht im Jahre 1453 die wunderbare gotische Madonna (aus dem Kreis von Jakob Kaschauer) in das Zentrum des Hochaltares gestellt. Mülln wurde dadurch zu einer Wallfahrtskirche für die Stadt Salzburg und darüber hinaus. Auch während der Zeit der Aufklärung kam die Wallfahrt nicht zum Erliegen.
    Die Wallfahrt nach Mülln findet auch heute noch einmal jährlich statt. Der Wallfahrtsweg führt über fünf Stationen (Stadtpfarrkirche St. Erhard in Nonntal - Abtei Nonnberg - Katschthaler Kreuz - Apostolatshaus der Pallottiner - Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau Mariae Himmelfahrt in Mülln).

  17. Salzburg-Gnigl (Erzbistum Salzburg)
    Die Pfarrkirche von Gnigl Mariä Himmelfahrt und Hl. Michael befindet sich am Rand des historischen Ortskerns von Obergnigl unterhalb von Schloss Neuhaus am Fuße des Kühbergs. Eine Kapelle St. Michael wurde 1585 urkundlich genannt.
    1698 wurde eine Kopie des ursprünglich aus Máriapócs in Ungarn stammenden Gnadenbildes von Maria Pötsch (Original im Wiener Stephansdom) aufgestellt, vom ikonografischen Typ her eine Schutzmantelmadonna (hier Maria Schutz genannt), womit eine lokale Wallfahrtstradition begann.

  18. St. Aegidi (Bistum St. Pölten)
    in der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs
    "Mirakelheilbrunnen"
    Der Kirchweiler St. Aegidi liegt in der Streusiedlung Walcherberg der Gemeinde Waidhofen an der Ybbs. Die Filialkirche Hl. Ägidius" (1526 geweiht und 1632 erweitert) weist Opfergangsportale auf, die auf eine Vergangenheit als Wallfahrtsort hindeuten. Der "Mirakelheilbrunnen" ist ein Holzhaus von 1988 mit dem Brunnenschacht, aus dem man Wasser schöpfen kann. Ein barockes Votivbild darin zeigt, wie Scharen von Hilfesuchenden zu Ägidius Zuflucht nahmen. Der Nischenbildstock daneben ist mit der Jahreszahl 1951 bezeichnet.
    Im 17. Jh. trank man das Wasser, badete darin und nahm es mit, um kranken Kindern ein warmes Bad zu bereiten. Die Heilsuchenden kamen wegen Pest, Augenleiden, Fußkrankheiten, Viehseuchen und mit der Bitte um günstige Witterung. Bei der Aufhebung der Kirche im Jahr 1787 sollen Wagenladungen von Krücken der Wiedergenesenden weggeschafft worden sein.
    Die Legende erzählt, 1633 erschien der hl. Ägidius einer geisteskranken Frau und riet ihr, andächtig zu Gott zu beten, sich bei dem Brunnen zu waschen und davon zu trinken. Die Kunde ihrer Heilung verbreitete sich und es kamen immer mehr Beter.
    heutzutage nur Quellheiligtum, keine Wallfahrtstätte im engeren Sinn

  19. St. Aegidi (Bistum Linz)
    Bezirk Schäding
    Pankratiuskapelle im Ortsteil Mittelbach
    Quelle und Kapelle
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  20. St. Alban (Erzbistum Salzburg)
    zur Gemeinde Lamprechtshausen
    Flachgau, Bezirk Salzburg-Umgebung
    Filialkirche Hl. Alban im Weiler St. Alban
    durch Votivbilde aus früheren Jahrhunderten als Gnadenbild bekanntes Bild des hl. Bischofs Alban

  21. St. Andrä am Zicksee früher St. Andrae bei Frauenkirchen, ung. Mosonszentandrás (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Neusiedl am See
    Wallfahrt zur Rosalienkapelle
    Die Kapelle zu den Pestheiligen Rosalia, Rochus und Sebastian hat Hans Janisch gestiftet, sie wurde 1742 geweiht. Es ist ein schlichter Rechteckbau mit einer Giebelfront und einem Rundbogenportal mit schmiedeeisernem Gitter. Auf der Holzmensa stehen die Figuren der Schutzpatrone (2. Hälfte 18. Jh.)
    In St. Andrä befindet sich auch das Mönchskloster Maria Schutz. Das Kloster wurde 2014 gegründet. Es das erste und einzige orthodoxe Kloster Österreichs.

  22. St. Andrä im Lavanttal slowen. Šentandraž v Labotski dolini (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Wolfsberg
    Wallfahrtskirche und ehem. Kloster Maria Loreto in der Pfarre St. Andrä im Lavanttal, Basilica minor (seit 2014)
    Ein der beiden doppeltürmigen Kirche von St. Andrä im Lavanttal ist die auf einer Anhöhe stehende Gnadenkirche Maria Loreto.
    St. Andrä wurde 960 erstmals urkundlich erwähnt. Von 1228 bis 1859 war es Bischofssitz, die Bischöfe residierten aber bis ins 17. Jh. in Wolfsberg.
    Fürstbischof Albert von Priamis (1640-1645) ließ eine Kapelle mit den gleichen Maßen wie jene in Loreto in Italien erbauen. Ebenso wurde eine Kopie des Gnadenbildes von Loreto angefertigt, die man 1647 feierlich in die neue Kapelle übertrug. Gebetserhörungen folgten. Nach der Heilung der Dominikanerpriorin von Mahrenburg wurde auch ein Dominikanerinnenkloster bei der Loretokapelle gebaut. Der eigentliche Ausbau der Kirche über der Gnadenkapelle erfolgte dann erst unter Fürstbischof Kaspar von Stadion in den Jahren 1683–1687. Bei einer Umgestaltung des Kircheninneren 1790/93 entfernte man die Nachbildung des Heiligen Hauses (Casa Sancta) aus der Mitte der Loretokirche und errichtete für das Gnadenbild die Kapelle links vom Eingang, wo sich über dem Tabernakel des Altar die so genannte Schwarze Madonna von St. Andrä auch heute noch befindet. Unter Kaiser Joseph II. wurde das Dominikanerinnenkloster aufgehoben. 1826 richtete ein Kirchenbrand erheblichen Schaden an. Seit 1880 lebt und wirkt im ehem. Dominikanerinnenkloster die Gemeinschaft der Töchter der Göttlichen Liebe.
    Gespitztes Kreuz
    Bildstock mit vier flachen spitzbogigen Nischen, Kleindenkmal mit Bezug zur Geschichte Kärntens im 20. Jh.

    Die Bilder entstanden 2001 bei der letzten gründlichen Restaurierung neu. Der Standort des Bildstocks markiert den äußersten Punkt des Vordringens der Truppen des SHS-Staates in der Offensive Mai bis Juni 1919. Das Gespitzte Kreuz blieb bis Juli 1919 der Grenzpunkt.

  23. St. Anton an der Jeßnitz (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Scheibbs
    Antoniusbründl
    Im südlichen Ortsteil befindet sich ein 1737 angelegter Kalvarienberg, der 1984 erneuert und mit Emailbildern der Künstlerin Ingeborg Naske ergänzt wurde. Bei der fünften Station ist das Antoniusbründl. Es ist eine Nischenkapelle mit schmiedeeisernem Gitter, Baldachin und Zeltdach und hat einen seitlichen Abgang zur Quelle. Das Andachtsbild stellt den hl. Antonius von Padua dar.
    Die 1691 geweihte Pfarrkirche wurde damals "ad fontem S. Antonii" bezeichnet. Die Kartause Gaming gründete bei der Quelle eine Einsiedelei, die bis in die josephinische Zeit bestand. Der Legende nach hatte der hl. Antonius den Kartäusern die Stelle zum Kirchenbau beim Brunnen gewiesen.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  24. St. Athanasius (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    einsam stehende ehem. Wallfahrtskirche in der Gemeinde Berg im Drautal
    Bezirk Spittal an der Drau
    Die Kirche liegt südlich außerhalb des Ortes unweit der Drautalstraße in einem ebenen Feld. Sie wurde 1443 erstmals erwähnt und vermutlich auf einem sehr alten Heiligtum errichtet. Im Inneren der Kirche finden sich römerzeitliche Grabinschriftfragmente. 1485 wurde sie vom Bischof von Caorle dem heiligen Nonosius geweiht. Die Nonnosusverehrung in Oberkärnten, sie ist für St. Peter in Holz bei Lendorf und für Molzbichl belegt und geht auf die Christianisierung vom bayerischen Freising aus zurück. Noch heute ist Nonnosus ein Nebenpatron im Freisinger Dom. Später wurde Nonnosus von St. Athanasen abgelöst. Die Kirche war früher eine beliebte Wallfahrtskirche.
    Noch heute findet man die alten sagenhaften Andachtsobjekte in der Kirche, einen keulenartigen Holzklotz auf dem Altar und einen eingemauerter Stein im Fußboden als Erinnerung an einen alten Steinkult.

  25. St. Bartelmä bei Aschau (Bistum Linz)
    in der Gemeinde Feldkirchen bei Mattighofen
    Bezirk Braunau am Inn
    Die heutige ummauerte Filialkirche zum Hl. Bartholomäus und das Mesnerhaus stehen zwei Kilometer nordwestlich von Feldkirchen auf einer Anhöhe im Ort Aschau. Das jetzige Gotteshaus und der Kirchturm existierten in ihren barocken Formen seit 1736. Die Ursprünge gehen bis auf das Jahr 1130 zurück. Um 1750 wurde eine Ansiedlung St. Bartelmä als Wallfahrtsstätte zu einem Bild des hl. Bartholomäus genannt.
    (Wallfahrt erloschen)

  26. St. Blasien bei Bad Hall (Bistum Linz)
    Bezirk Steyr-Land
    St. Blasien - "Einödskirche auf der Heide", Filialkirche von Pfarrkirchen bei Bad Hall, daneben restauriertes Mesnerhäusl
    Die äußerlich schlichte Kirche stammt aus dem 14. Jh. Der Überlieferung nach wurde sie 1348 vom Ritter von Rohr erbaut, der hier vor seinen Feinden Zuflucht fand. Innen ist die Kirche barock ausgestattet. Besonders hervorzuheben sind die sechs restaurierten Glasfenster, die barocken Altäre und das Traufenpflaster (Kopfsteine aus dem Blasenbach).
    Als Wallfahrts- und Andachtsstätte hat die Kirche nur rein lokale Bedeutung.

  27. St. Christophen bis 1924: Christofen geschrieben (Bistum St. Pölten)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Christophorus, Wallfahrt zum hl. Christophorus
    Bereits in romanischer Zeit stand hier eine Kirche zu Ehren des hl. Christophorus, der hier auch angerufen wurde als Nothelfer bei Bedrohungen durch Wasser, da der Ort vom Hochwasser des Laabenbaches, im Unterlauf Große Tulln genannt, häufig heimgesucht wurde. Die Lage des Ortes an einer sicheren Furt des reißenden Baches erinnerte auch deshalb an den hl. Christophorus, weil dieser in der Legende als Fährmann geschildert wird, der das Jesuskind auf seinen Schultern durch den Fluss trug. Im Mittelalter wurde der hl. Christophorus hier auch als Pestheiliger angerufen. 1683 wurden die Kirche und der Pfarrhof von türkischen Reiterscharen verwüstet, Pfarrer Ernest Pauer wurde ermordet. An den Märtyrerpfarrer erinnert eine Gedenktafel im Pfarrhof. Die Kirche und der zweigeschossige Pfarrhof wurden in der Barockzeit durch den Baumeister Jakob Prandtauer reich ausgestattet, weil der Ort der Sommersitz der Chorherren des Stifts St. Pölten war, deren Stiftskirche 1785 zur Bischofskirche des neu gegründeten Bistums St. Pölten erhoben wurde. Das Hochaltarbild trägt ein Bild des hl. Christophorus, das seit dem 20. Jh. auch als Gnadenbild verehrt wird. 1928 fand hier im Ort die erste Fahrzeugsegnung Österreichs statt. Von Jahr zu Jahr gab es eine steigende Zahl von Automobilen zur Segnung. 1934 wurde auch ein Segelflugzeug gesegnet. Im Jahr 1934 erfolgte die Umbenennung des Ortes von "Christofen" in "St. Christophen". 1962 fand erstmals ein Automobil-Festkonvoi von Wien nach St. Christophen statt, 2008 auch eine Oldtimer-Wallfahrt. St. Christophen, nahe bei der Autobahnabfahrt gelegen, entwickelte sich zum "Wallfahrtsort der Kraftfahrer". Der Festtag des hl. Christophorus, der seit dem 20.Jh. auch als Schutzpatron der Autofahrer gilt, ist der 24. Juli.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  28. St. Corona am Schöpfl (Erzbistum Wien)
    Bezirk Baden
    im Dekanat Pottenstein
    Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Corona, Wallfahrt zur hl. Corona und zum Hl. Brunnen.
    Der Schöpfl (893 Meter) ist die höchste Erhebung des Wienerwaldes. St. Corona (580 Meter) ist das höchstgelegene Dorf des Wienerwaldes und hat bereits den Charakter eines Gebirgsdorfes.
    Der Ort wurde früher und heute auch noch im Volksmund Heiligenbrunn genannt.
    1444 wurde eine Holzkapelle zu Ehren der hl. Corona und der hl. Anna errichtet. Diese Kapelle wurde 1529 durch die Türken zerstört. 1722 wurde eine neue Pfarr- und Wallfahrtskirche im barocken Stil erbaut. Das damalige Altarbild war eine Darstellung der hl. Corona und des hl. Viktor, gemalt von einem Mödlinger Künstler. Der hl. Viktor hatte Corona bekehrt und erlitt bereits vor ihr das Martyrium. Die heutige Darstellung der Märtyrerin Corona auf dem Altarbild stammt aus der Zeit um 1850. Im Jahr 1865 wurde der gesamte Hochaltar aus älteren vorhandenen Teilen neu gestaltet und zusammengesetzt. Das linke Seitenaltarbild mit der Darstellung der hl. Corona wird seit dieser Zeit als Gnadenbild verehrt. Schon lange vor dem Bau der ersten Kapelle 1444 wurde im Ort ein Hl. Brunnen verehrt. Die heutige Brunnenfassung mit vergoldeter Plastik der Hl. Dreifaltigkeit über einem gusseisernen Baldachin stammt aus dem Jahr 1877. Das zinnfarbene Wasser gilt seit alters her als heilkräftig, besonders bei Augenleiden und Viehkrankheiten. Es sind viele Berichte über Heilungswunder überliefert. Die Legende erzählt auch von einem Benediktinermönch aus dem nahen Klein-Mariazell, der 1683 eine Monstranz vor den heranrückenden Türken im Hl. Brunnen versteckte. Nach Abzug der Türken wurde die Monstranz wieder geborgen. Auch noch 60 Jahre später war die Hostie unversehrt. Diese Geschichte ist auf einer Holzschnitzerei in der Kirche dargestellt. Die frühchristliche Märtyrerin Corona ist aufgrund ihres Namens (lat. "corona" = dt. "Krone") Patronin in Geldangelegenheiten und wurde früher auch von Schatzgräbern angerufen. Jeweils am letzten Sonntag im Monat findet in St. Corona am Schöpfl eine Monatswallfahrt statt mit eucharistischem Segen und Lichterprozession zum Hl. Brunnen.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".
    Ein weiterer Wallfahrtsort der Heiligen ist St. Corona am Wechsel im Süden Niederösterreichs.

  29. St. Corona am Wechsel (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    im Dekanat Kirchberg
    Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Corona
    Die Gegend nannte man früher "Heiligenstatt". 1504 wurde in einer gefällten Linde ein in den Baum eingewachsene Statue der hl. Corona gefunden. Noch im gleichen Jahr baute man eine kleine Holzkapelle. Der Name "Heiligenstatt" ist jedoch noch viel älter. Er geht zurück auf fromme Einsiedler, die hier schon vor dem Jahr 1000 lebten. 1538 wurde die Holzkapelle für die hl. Corona durch eine Steinkapelle ersetzt. Diese Steinkapelle ist heute noch als Seitenkapelle in der Kirche erhalten. Die heutige Kirche ist ein schlichter Barockbau vom Ende des 17. Jh., besonders stabil errichtet, da die Gegend mehrfach von schweren Erdbeben heimgesucht wurde. Die goldene Corona-Statue steht unter einem Baldachin. Das Deckengemälde mit dem Martyrium der hl. Corona stammt vom Beginn des 20. Jh. Bis zur Zeit der Josephinischen Reformen gehört die Kirche St. Corona zum Chorfrauenstift Kirchberg am Wechsel. Nach Auflösung des Stifts verfiel die Kirche. Ein mittelloser Kohlenbrenner setzte sich im frühen 19. Jh. für die Kirche ein und sammelte Geld und Material. 1833 wurde die Kirche geweiht, der heutige Hochaltar stammt von 1854. Am 2. August 1936 wurden Reliquien der hl. Corona aus dem Aachener Münsterschatz nach St. Corona übertragen.
    In früheren Zeiten wallfahrteten die Menschen nach St. Corona am Wechsel mit den Bitten um schönes Wetter und um Glück in der Lotterie.

  30. St. Egyden am Steinfeld (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    Rosalienbrunnen
    im Ortsteil Urschendorf am Schlossplatz
    in der ersten Hälfte des 19. Jh. über Quellaustritt in Form einer Halbkuppel errichtet
    lokales Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  31. St. Florian am Inn (Bistum Linz)
    Bezirk Schärding
    (Wallfahrt spätestens im 19. oder 20. Jh. erloschen)

  32. St. Florian bei Enns (Bistum Linz)
    im Stadtteil Lorch der Stadt Enns
    Bezirk Linz-Land
    Der hl. Florian ist ein Märtyrer aus römischer Zeit, der in der Enns ertränkt wurde. Die fromme Witwe Valeria bestattete ihn dort, wo heute das Stift steht, sein Grab ist jedoch nicht erhalten.
    Der "Florian-Wallfahrtsweg" führt von der Stelle des Martyriums an der Enns (mit großem Kreuz zur Erinnerung an den Besuch von Papst Johannes Paul II.) zur Basilika von Lorch, vorbei am Eichberg und der Tillyburg über die Johanniskirche mit Florianibrunnen zum Stift. Patronin der Stiftskirche ist die Jungfrau Maria. In der Gruft unterhalb der Kirche findet man den Mühlstein, mit dem der Heilige ertränkt wurde, und das Grab der Witwe Valeria, außerdem eine Masse von Gebeinen römischer Märtyrer. In der Gruft befindet sich auch das Grab des Komponisten Anton Bruckner.
    Eine Heilquelle entspringt heutzutage inmitten der Kirche (früher aus dem Eimer einer Florianstatue) und ist mit einer schönen Marmorbalustrade eingefasst. Der Auslauf in einen Brunnen (das Florianibründl) befindet südlich der Kirche. Das Wasser wird getrunken und mitgenommen.

  33. St. Florian bei Helpfau (Bistum Linz)
    in der Marktgemeinde Helpfau-Uttendorf
    Bezirk Braunau am Inn
    eine Wallfahrt wid seit dem 14. Jh. erwähnt, heutzutage nur noch lokale Bedeutung

  34. St. Georgen am Längsee slowen. Šentjurij ob Dolgem jezeru (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Sankt Veit an der Glan
    ehem. Stiftskirche, heutige Pfarrkirche St. Georg, auch als Wallfahrtskirche genannt
    Nach der Aufhebung des Benediktinerinnenkonvents während der Josephinischen Reformen wurde das Klostergebäude zum Schloss umgestaltet.
    Seit 1959 ist das Gebäude im Besitz des Bistums Gurk-Klagefurt, das dort heute ein Bildungshaus mit angeschlossenem Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb führt.
    Bei St. Georgen am Längsee wird auch die Otwinshöhle gezeigt, in der einst der hl. Einsiedler Otwin lebte.
    früher lokale Verehrung des Einsiedlers Otwin in St. Georgen am Längsee und in der Umgebung

  35. St. Georgen am Ybbsfelde (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Amstetten
    Pfarrkirche Hl. Georg
    Wallfahrt zu einer Statue Unserer Lieben Frau von Lourdes, seit 1876
    Unter Pfarrer Schmidl, der von 1863 bis 1891 die Pfarre leitete und der ein großer Marienverehrer war, wurde eine Lourdesstatue aufgestellt. St. Georgen wurde somit auch zu einem Marienwallfahrtsort.

  36. St. Georgen an der Leys (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Scheibbs
    Georgenbrunn (oder Irmbründl)
    Kapelle 1352 erbaut, aus der sich im 18. Jh. eine selbstständige Kirche entwickelte.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  37. St. Georgenberg-Fiecht (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Schwaz
    "Heiliger Berg Tirols", Landeswallfahrtsort von Tirol, einer der ältesten Gnadenstätten Tirols
    Stifts- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, zum Stift Fiecht gehörend
    Das tausendjährige Heiligtum liegt kühn auf hohem Felsen im Stallental bei Schwaz in 930 Meter Höhe.
    Im Jahr 950 wurde an dieser Stelle ein Kloster gegründet, das 1138 zur Benediktinerabtei erhoben wurde. Auch die hl. Notburga pilgerte oft hierher. Nach der Brandkatastrophe im Jahr 1637 wurde das Kloster ins Tal nach Fiecht bei Schwaz verlegt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Benediktiner ausgewiesen, das Gnadenbild kam in die Pfarrkirche von Stams. Am 1. Juli 1945 wurde es in feierlicher Prozession zurückgeführt.
    St. Georgenberg hat eine dreifache Wallfahrt:
    a) die Marienwallfahrt
    Ein Muttergottesbild war ursprünglich unter einer Linde, später in einer Kapelle, in der ursprünglichen Einsiedelei "Unsere Liebe Frau unter der Linde", aufgestellt. Seit Langem befindet sich dieses Bild der Schmerzensmutter aber als Gnadenbild auf dem Hochaltar der Wallfahrtskirche. Es ist die Arbeit eines Haller Bildschnitzers aus dem 15. Jh.
    In unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche befindet das Kirchlein Maria unter der Linde, erbaut 1230.
    b) die Wallfahrt zum hl. Georg
    Die Verehrung des hl. Georg ist offensichtlich an diesem Ort noch älter als die Verehrung de Gottesmutter.
    c) die Wallfahrt zum Hl. Blut
    Seit 1310 wurde eine Heilig-Blut-Reliquie verehrt.
    Außerdem wurden im Mittelalter an dieser Gnadenstätte die Reliquien von weiteren 132 Heiligen verehrt.
    Die Baugeschichte von St. Georgenberg umfasst die Epochen von der Romanik bis zum Barock, im 19. Jh. gab es teilweise noch neuromanische Ergänzungen. Die Wallfahrtskirche verfügt über eine reiche Innenausstattung

  38. St. Georgen im Schauertal (Bistum Linz)
    bei Fischlham an der Traun
    Bezirk Wels-Land
    Wallfahrtskirche St. Georg und das Bründl
    Die Kirche liegt an einem kleinen Teich, in den mehrere Quellen fließen. Eine Quelle liefert das Wasser für das „Bründl“, dem die Bevölkerung früher Heilkraft zuschrieb.

  39. St. Gotthard (Bistum St. Pölten)
    in der Gemeinde Texingtal
    Bezirk Melk
    Gotthardibrunnen
    Die gotische Filialkirche Hl. Gotthard liegt weithin sichtbar auf einer Hügelkuppe. Sie ist eine Station der Via Sacra nach Mariazell. Der Gotthardibrunnen befindet sich im Pfarrgarten. Die Brunnenkapelle enthält eine kleine Steinfigur des Heiligen mit Tieren (Ochse und Schaf). Die Quelle füllt einen Brunnen, der durch ein Gitter gesichert ist.
    Die Pfarre bestand schon um 1200. Sie wurde 1758 aufgehoben und 1785 wieder errichtet. Das Gotteshaus, das man dank seiner prächtigen Ausstattung "goldene Kirche" nannte, nahm durch die zweite Türkenbelagerung (1683) und einen Brand (1856) Schaden. Wegen der Quelle, die seinerzeit in der Kirche entsprang, war St. Gotthard ein viel besuchter Wallfahrtsort. Das Wasser sollte bei Viehkrankheiten helfen. Es gab einen Devotionalienstand für Votivgaben, die an vier Stangen um den Brunnen angebracht wurden.
    Auf die Bitte des hl. Gotthard entsprang der Legende nach in der Kirche ein Brunnen. Aus späterer Zeit berichtete man (als Wanderlegende wie auch an anderen Quellheiligtümern), nachdem ein Mann sein blindes Pferd an der Quelle heilen wollte, verlor er selbst das Augenlicht und das Wasser versiegte.

  40. St. Jakob am Thurn (Erzbistum Salzburg)
    Ortsteil der Gemeinde Puch bei Hallein
    Tennengau, Bezirk Hallein
    Wallfahrtskirche St. Jakob
    Jakobus-Statue
    Den rechten Seitenaltar der Kirche schmückt eine 40 Zentimeter große Elfenbeinstatue auf vergoldetem Silbersockel, den hl. Jakobus d. Ä. darstellend. Sie wurde von Fürsterzbischof Jakob Ernst Graf Liechtenstein wahrscheinlich aus Olmütz mitgebracht und von seinem Nachfolger, Erzbischof Andreas Jakob Graf von Dietrichstein, am 15. April 1751 der Wallfahrtskirche St. Jakob am Thurn geschenkt wurde. Obwohl diese Statue zuvor nicht das eigentliche Gnadenbild war, ist sie seit dieser Zeit der wichtigste Verehrungsgegenstand zu diesem Heiligen in der Wallfahrtskirche.
    Jakobus-Relique
    Auf dem Hauptaltar von 1698 befindet sich das Jakobus-Reliquiar befindet. In einem Glasgehäuse wird eine kleine Messingkartusche mit der Reliquie des Apostels und Kirchenpatrons aufbewahrt.
    Jakobus-Tragefigur
    Eine 94 Zentimeter hohe und mit Pelegrine und Pilgerhut bekleidete Prozessionsfigur befindet sich das Jahr über in einer Glasvitrine im Hauptschiff. Diese barocke Figur von 1738 wird "Thurnberger Jockei" genannt und alljährlich am Kirtag und zu Fronleichnam von den Jakobischützen in der Prozession mitgetragen.
    Prozessions-Madonna
    In derselben Glasvitrine wie die Jakobus-Figur befindet sich die schwarze "Prozessions-Madonna". Vier junge Frauen in originaler Tennengauer Festtagstracht tragen traditionell die blumengeschmückte Figur der Schwarzen Madonna zu den Prozessionen am Kirtag und zu Fronleichnam.

  41. St. Jakob am Thurn (Erzbistum Salzburg)
    Ortsteil der Gemeinde Puch bei Hallein
    Tennengau, Bezirk Hallein
    Lorettokapelle an der Pfarrkirche
    Im Auftrag des Grafen Josef Anton von Platz schuf der Baumeister Kassian Singer (1712–1759) die Lorettokapelle als Anbau an die Pfarrkirche. Der Graf ließ sie aus Dankbarkeit nach seiner Heimkehr aus den Türkenkriegen 1772 errichten.
    lokale Andachtsstätte, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  42. St. Jakob in Defereggen (Bistum Innsbruck)
    Osttirol, Bezirk Lienz
    Filialkirche Mariahilf der Pfarre St. Jakob in Defereggen
    Das Kirchlein liegt drei Kilometer westlich von St. Jakob in Defereggen am Oberlauf der Schwarzach in etwa 1400 Meter Höhe.
    Über den Ursprung der Wallfahrt gibt es keine Überlieferung. Das heutige Kirchlein stammt aus dem Jahr 1785. Das Alter eines vermuteten Vorgängerbaus ist nicht bekannt. Das Gnadenbild auf dem modern gestalteten Altar ist eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach, aber die Muttergottes ist hier mit einem Strahlenkranz umgeben. Die Glasfenster der Kirche zeigen die Mariengnadenbilder von Lavant, Obermauern, Maria Luggau und Kalkstein.

  43. St. Johann im Mauerthale (Bistum St. Pölten)
    zur Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf
    Bezirk Krems-Land
    Wallfahrt zum hl. Johannes dem Täufer und zu den (nicht kanonisierten) Volksheiligen Albinus und Rosalia (oder Adelwinus und Rosa)
    Filialkirche Hl. Johannes der Täufer, dem Stift Göttweig inkorporiert
    Die Filialkirche Hl. Johannes der Täufer, vermutlich ein altes Baptisterium, besteht wahrscheinlich schon seit dem Ende des 8. Jh., die erste urkundliche Erwähnung ist von 1240. Als Wallfahrtsstätte wird das Gotteshaus seit 1418 genannt. Während der Franzosenkriege wurde das Gotteshaus geplündert und gebrandschatzt. Ursprünglich war die Verehrung des hl. Johann des des Täufers mit einem Brunnen verbunden, der sich heutzutage als barocker Johannesbrunnen mit schindelgedecktem Glockenhelm zeigt. Daneben bestand auch schon lange die Verehrung des nie kanonisierten Volksheiligen Albinus und seiner Begleiterin Rosalia. Die von den Pilger einst verehrte Johannesschüssel (Rundschüssel mit dem abgeschlagenen Haupt des Täufers) befindet sich heute in der Pfarrkirche Mitterarnsdorf.

  44. St. Johann im Pongau (Erzbistum Salzburg)
    Bezirk St. Johann im Pongau
    Fieberbründl am Sonntagskogel
    1853 stiftete ein Bauernehepaar, das von einm Fieber geheilt worden war, nachdem beide aus der Quelle getrunken hatten, ein hölzernes Bildstöckl in Form eines einfachen Flügelaltars auf einem Holzpfahl. Es zeigte das Bild der Pieta, Christus auf Holz, umgeben von sieben Heiligen. Auf den beiden Flügeln erkennt man den Bauern und die Bäuerin als Stifter.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
    Friedenskirche Hochgründeck
    Die St.-Vinzenz-Friedenskirche ist die Privatkapelle des Heinrich-Kiener-Hauses (einer großen Schutzhütte) am Hochgründeck in der Gemeinde St. Johann im Pongau. Sie liegt unweit des Gipfels oberhalb der Schutzhütte in 1808 Metern Höhe.
    Die Holzkirche wurde nach einem Entwurf und auf Initiative den Hüttenwirtes Hermann Hinterhölzl vom Heinrich-Kiener-Haus von 2003 bis 2004 erbaut. Die Kirche besitzt auch eine Reliquie der hl. Edith Stein.
    Der Fußweg von Bischofshofen über den Hofersattel bis zur Kirche wurde als Themenweg der „FriedensstifterInnen“ gestaltet ("Friedensweg"). Die Friedenskirche liegt auch am St.-Rupert-Pilgerweg von Sankt Gilgen nach Bischofshofen, der über die Hörndlkapelle zum Missionshaus St. Rupert hinunterführt.
    Außen wurden in die zwölf Säulen die zwölf Stämme Israels eingeschnitzt. Innen wurden die zwölf Wände mit den zwölf Aposteln bezeichnet. Der Altar besteht aus einer Granitplatte, die auf drei Granitfindlingen ruht. Die Bestuhlung wurde aus fünf verschiedenen Hölzern als Symbol für die Bewohner der fünf Erdteile geschaffen.
    keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn, aber moderne Andachtsstätte, an zwei ausgeschilderten Pilgerwegen gelegen

  45. St. Johann im Rosental slowen. Št. Janž v Rožu (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Klagenfurt-Land
    bei Gansdorf slowen. Gosinje in der Gemeinde Feistritz im Rosental slowen. Bistrica v Rožu, westlich von Ferlach im Rosental slowen. Borovlje
    Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Johann, betreut von der Pfarre Kappel an der Drau (slowen. Kapla ob Dravi)
    im Volksmund Maria Flamm genannt
    Die erste Erwähnung einer Kirche an diesem Ort fällt in das Jahr 1169. Ursprünglich standen hier zwei Gotteshäuser beieinander, die Kirche und die Gnadenkapelle. Die heutige Kirche wurde 1762 errichtet. Das alte Heiligtum wurde dabei zur nördlichen Seitenkapelle der neuen Kirche. Der Überlieferung nach wollten Janitscharen die Gnadenstatue verbrennen, was aber misslang. Daraufhin versetzten sie der Muttergottes zwei Hiebe mit den Krummsäbeln. Bis heute blieben an diesen Stellen zwei rote Streifen, die sich weder wegwischen noch übermalen lassen. Die osmanischen Soldaten warfen die Statue in einen Stall, erst viel später wurde sie wieder aufgefunden und aufgestellt. Der Hauptwallfahrtstag ist der Pfingstmontag. Die Innenausstattung der Kirche stammt aus der Zeit von der Wende vom 18. zum 19. Jh.. Auf dem neubarocken Altar steht das Gnadenbild, eine Muttergottes mit Jesuskind, beide gekrönt, von Flammen umgeben dargestellt.

  46. St. Johann in Tirol (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kitzbühel
    Wallfahrt zu Maria Blut
    Die Wallfahrtskapelle birgt in ihrem Inneren ein barockes Säulenaltärchen mit einer Kopie des Gnadenbildes Maria Blut von Ré in Piemont. Die Gewölbemalereien mit Herz-Jesu-Medaillon und Maria Heimsuchung stammen von Peter Thaler (1947/48). In der Kapelle befindet sich außerdem ein lebensgroßes barockes Kruzifix und eine Darstellung von Christus als Schmerzensmann. An der Sakristeitür findet sich eine Darstellung des Einsiedlers hl. Paulus von Theben und auch an der Altarmensa sind die Einsiedler Paulus von Theben, Antonius der Eremit und Hieronymus dargestellt.
    In unmittelbarer Nähe der heutigen Wallfahrtskapelle wurde bereits 1696 am Fuße des Niederkaisers eine Einsiedlerklause errichtet, die seither ununterbrochen von Eremiten bewohnt ist. Der kleine zweigeschoßige Bau besitzt im Inneren einen volkskundlich interessanten Gebetsraum mit Grottendekorationen aus Kieselsteinen.

  47. St. Josef im Forst (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    östlich vom Forstsee bei Techelsberg am Wörthersee slowen. Teholica [oder auch "Dholica"] ob Vrbskem jezeru, im Ortsteil Tibitsch slowen. Tibiče gelegen
    Bezirk Klagenfurt-Land
    Der Vater von Kaspar Stoiff (dieser stiftete neben anderen auch das sog. Gaspalekreuz in Hadanig) hatte an einer Kiefer ein Bild des hl. Josef angebracht. Die Wallfahrtskapelle St. Josef entstand später um 1958.
    zahlreiche Votivbilder und Schnitzfiguren des 19. Jh. in der Kapelle

  48. St. Kathrein ung. Pósaszentkatalin, kroat. Katalena (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Oberwart
    Magdalenenkapelle
    Der kleine zweigeschossige Bau wurde Ende des 17. Jh. über einer Quelle errichtet, die im Zusammenhang mit Wunderheilungen seit 1674 erwähnt wurde.

  49. Sankt Kathrein am Offenegg (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Weiz
    Siechenkreuz oder Siechenbächleinkapelle
    Heilquelle, von Augenleidenden aufgesucht
    Das Kreuz am kleinen Wasserlauf soll von einer adeligen Dame errichtet worden sein, die durch die Heilquelle wieder ihr Augenlicht gewonnen hatte.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  50. St. Koloman (Erzbistum Salzburg)
    Tennengau, Bezirk Hallein
    Fagerstein bei der Wilhelmskapelle
    Die Wilhelmskapelle im Zimmereckwald im Ortsteil Oberlangenberg der Gemeinde Sankt Koloman hat das Patronat des hl. Wilhelm von Aquitanien. Eine Kapelle an dieser Stelle bestand vermutlich seit der ersten Hälfte des 17. Jh. Die heutige Kirche wurde 1850 erbaut, 1889 baulich erweitert und 1959 restauriert. Die Kapelle besitzt noch Votivbilder aus dem 19. Jh. Nahe bei der Kapelle befindet sich der sog. Fagerstein, ein Durchkriechstein, den die Pilger in früheren Zeiten häufig aufsuchten. Das Pilgern zu diesem Stein wurde mehrfach als abergläubische Handlung von kirchlichen Stellen verboten.

  51. St. Koloman (Erzbistum Salzburg)
    Tennengau, Bezirk Hallein
    St. Koloman in der Taugl
    Die Kolomani- oder Ursprungskapelle steht etwa 50 Meter südöstlich der Pfarrkirche von St. Koloman über der Kolomanquelle.
    Die Pfarrkirche St. Koloman wurde 1506 erstmals erwähnt. Vor allem im 18. Jh. war sie Ziel vieler Wallfahrer zum hl. Koloman, der als Helfer gegen Pest, Viehseuchen, Kopf-, Fuß- und Augenleiden angerufen wurde. Dazu trug auch eine seit 1744 ausgestellte Reliquie des Heiligen bei. Eine spätgotische Holzplastik über dem Kirchenportal dürfte das ursprüngliche Gnadenbild sein.
    Gleich zwei verschiedene Ursprungslegenden berichten, dass der hl. Koloman sich den Bauplatz der Kapelle bei der Quelle selbst ausgesucht habe. Das Gotteshaus wurde aber erst viel später erbaut.
    Als Ausgangspunkt für die Verehrung St. Kolomans gilt die Kolomanquelle, die spätestens seit 1827 mit einer Kapelle überbaut ist. Die Kapelle wurde 1975 zu einer Lourdesgrotte umgestaltet. Nach einer Renovierung im Jahr 2001 hat man sie wieder dem hl. Koloman geweiht. In der Kapelle steht eine Figur des Heiligen (Anfang 20. Jh.) In der Kapelle befanden sich früher viele Votivgaben und Votivbilder.
    An die einst blühende Wallfahrt erinnert heute der im fünfjährigen Rhythmus stattfindende Kolomaniritt.

  52. St. Kosmas bei Mölbling (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk St. Veit an der Glan
    Die Filial- und Wallfahrtskirche St. Cosmas und Damian gehört zur Pfarre St. Stefan am Krappfeld, es ist die einzige Kirche in Kärnten, die den hll. Ärzten Cosmas und Damian geweiht ist. Die Kirchenanlage ist eine einzigartige Baugruppe aus Kirche, Friedhofsmauer, Kapelle und gedeckter Holzbrücke. 1227 wurde die Kirche erstmals erwähnt, schon damals gab es hier Wallfahrten. Der Legende nach wurde eine hölzerne Cosmas-Statue in einem Wacholderstrauch gefunden. Danach entstand die erste Kapelle. Ein einheimischer Truppenführer ließ nach dem Sieg über die Türken eine größere Kirche errichten. Die heutige Kirche ist ein spätgotischer Bau. Die Hauptwallfahrtstage sind die drei Sonntage nach Ostern.

  53. St. Leonhard am Forst (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Melk
    Wallfahrt zum hl. Leonhard
    Der hl. Leonhard ist auf dem Gemälde des Hochaltares dargestellt, außerdem steht eine Plastik des Heiligen unter einem Baldachin auf dem nach ihm benannten Seitenaltar (von 1725, Plastik aus dem 15. Jh.) Die Kirche ist im Wesentlichen spätgotisch, im Innern barockisiert. Das Pyramidendach ist von 1876. An der Kirchenaußenwand sind drei Römersteine eingebaut. Die Kirche besitzt auch eine Loretokapelle mit einer Statue der Schwarzen Madonna. Diese Madonna wurde der Überlieferung nach von einer Frau gestiftet, die acht Schreckenstage während des Türkensturms in einem Kaminversteck verbracht hatte. Die Loretokapelle selbst wurde kurz vor 1718 vom Grafen Auersperg gestiftet, der dann hier auch begraben wurde.

  54. St. Leonhard am Walde (Bistum St. Pölten)
    Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs
    Pfarrkirche Hl. Leonhard
    Die Pfarrkirche wurde 1443 geweiht, später noch vergrößert:
    Das Gnadenbild ist ein Gemälde des Hl. Leonhard. Die Wallfahrten waren verbunden mit den Bitten zur Abwehr von Viehkrankheiten und zur Abwehr der Pest. Die Wallfahrtskirche hat nur noch lokale Bedeutung.

  55. St. Leonhard an der Saualpe slowen. Šentlenart (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    zur Katastralgemeinde Wölfnitz (slowen. Golovica) in der Marktgemeinde Griffen (slowen. Grebinj)
    Bezirk Völkermarkt
    Die Filialkirche St. Leonhard stammt aus dem Jahr 1451. Hinter dem Hauptaltar befindet sich ein beschädigtes Bild, das einen Priester darstellt, der mit erhobener Hostie zu Boden sinkt. Daran knüpft sich die Legende, dass ein Pfarrer am Altar von den Türken erschossen worden wäre. In Wahrheit dürfte es sich aber um den hl. Andreas Avellino handeln, einen Priester, den beim Altar der Schlag traf und der als Patron bei Schlaganfällen gilt. An der Seitentür der Kirche rechts hängt ein Hufeisen, das angeblich von einem fliehenden Türken herstammt. Die Legende erzählt weiterhin, das mit Eisen beschlagene Kirchentor springt von selbst auf, wenn eine schwere Seuche oder ein Krieg im Anzug ist.
    Als Wallfahrtsmotive gilt die Abwehr von Viehkrankheiten. Heutzutage findet am Jakobitag eine Viehsegnung statt, früher zu Leonhardi (am 6. November), aber wegen des schlechten Wetters ist dieser Termin abgekommen. Jeden Sonntag während der Almzeit gibt es die Weihe der sog. Gläck (= Futtermittel). Im Wald unter der Kapelle entspringt eine Quelle, die als heilkräftig gilt.

  56. St. Leonhard bei Freistadt (Bistum Linz)
    Bezirk Freistadt
    kleine Wallfahrt zum hl. Leonhard, außerdem Muttergottesbründl und Waldandacht
    Der Ursprung der Wallfahrtskirche von St. Leonhard reicht an den Anfang des 12. Jh. zurück. Die Kirche wurde im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach umgebaut. Heutzutage ist sie auch eine Station auf der Mühlviertler Gotikstraße und auf dem Johannesweg.
    Der jetzige Altar stammt aus dem Jahr 1904, er ist im neugotischen Stil errichtet.
    Die beiden Seitenaltäre sind im Barockstil ausgeführt. Auf beiden Altartischen befindet sich je ein Glassarg mit den Gebeinen der hll. Felix und Clemens aus den Katakomben der Hl. Helena in Rom. Seit 1746 befinden sich die Reliquien in der Kirche in St. Leonhard. Aber der Sage nach kehrte ein Mann mit Felix, seinem Sohn, in einem Wirtshaus ein. Die Kellnerin wollte den jungen Mann verführen, dieser aber lehnte ab. Die Kellnerin versteckte aus Rache einen goldenen Becher im Rucksack des Jünglings und bezichtigte ihn des Diebstahls. Der Junge bekam die Todesstrafe, der Vater ließ sich zusammen mit ihm aufhängen. Zehn Jahre später wurden die Leichen ausgegraben, sie begannen zu sprechen und forderten, einen Platz in der Kirche zu bekommen.
    Das sog. Leonhardbründl, auch genannt Bründlkapelle am Predigtberg auf dem Weg von St. Leonhard nach Ennsedt, wurde 1713 von dem Grafen Sprinzenstein bei einer Quelle erbaut. Die Kapelle untersteht dem Chorherrenstift St. Florian. In der Kapelle befindet sich auch ein Bild der Schmerzhaften Muttergottes. Die radioaktive Heilquelle hinter der Kapelle ist in Muschelform aus Granit gefasst.
    Entlang des Weges zum Predigtberg findet man außerdem sieben Kapellen zu den Schmerzen Mariens. Am Fuße des Weges zum Predigtberg befindet sich eine Mariensäule.

  57. St. Leonhard bei Grödig (Erzbistum Salzburg)
    Flachgau, Bezirk Salzburg-Umgebung
    Wallfahrt zum hl. Leonhard
    Wahrscheinlich errichteten die Augustiner-Chorherren von Berchtesgaden hier eine Kirche. Einige Bauteile des jetzigen Gotteshauses gehen auf die Zeit der Romanik zurück. Bis zur Errichtung einer Filialkirche in Marktschellenberg 1407 bildete St. Leonhard das religiöse Zentrum der näheren Umgebung. Das Gebiet selbst gehörte bis 1803 zur Fürstpropstei Berchtesgaden. St. Leonhard war eine sehr beliebte Wallfahrtskirche, wie eine Reihe noch erhaltener Votivbilder, die von verschiedenen Gebetserhörungen berichten, bezeugen. Heute findet alljährlich um den Gedenktag des Heiligen am 6. November der Leonhardiritt statt.

  58. St. Leonhard bei Sarleinsbach (Bistum Linz)
    Sankt Leonhard ist ein Ortsteil von Sarleinsbach
    Bezirk Rohrbach
    Traditioneller Leonhardiritt im November um den Festtag des Heiligen in Sarleinsbach

  59. St. Leonhard bei Tamsweg (Erzbistum Salzburg)
    Lungau, Bezirk Tamsweg
    Wallfahrtskirche St. Leonhard ob Tamsweg
    Wallfahrt zum hl. Leonhard
    1421 sollen sich nahe der Stelle, an der die Kirche steht, mehrere Wunder ereignet haben, die dann zum Bau einer Kapelle führten. In der Gründungslegende wird berichtet, dass eine Leonhardstatue aus der Tamsweger Pfarrkirche verschwand und auf dem Schwarzenberg oberhalb des Ortes Tamsweg in einem Wacholderstrauch wieder auftauchte. Sie wurde geborgen, zurückgebracht und in eine eisenbeschlagene Holztruhe gesperrt. Von dort kehrte die Statue eines Nachts an ihren Fundort zurück, wo sie abermals auf einem Wacholderstrauch zwischen zwei Lärchen gefunden wurde. Dieser Vorgang wiederholte sich mehrmals, worauf die damals Verantwortlichen beschlossen, die Statue an dieser Selle zu belassen und eine Kapelle zu errichten. Noch heute steht die Leonhardfigur auf dem abgeschnittenen Stamm, auf dem sie 1421 aufgefunden worden war. Durch Einnahmen aus dem ab 1421 einsetzenden Zustrom an Wallfahrern konnte eine größere Wallfahrtskirche gebaut werden, die dan 1433 geweiht wurde. Als im Juli 1478 osmanische Truppen erstmals das Salzburger Stiftsgebiet erreichten, wurden noch im selben Jahr Wehranlagen errichtet, die bis heute die Kirche umgeben. Das Gnadenbild ist eine bäuerliche Schnitzerei aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, sie stellt den hl. Leonhard dar. Die Statue ist auf einen Wacholderast angebracht. Sie zeigt an der Rückseite Brandspuren, deren Ursache nicht überliefert ist.
    Augenbründl am Leonhardsberg
    Am Waldrand hinter der Wallfahrtskirche St. Leonhard befindet sich die aus dem 17. Jh. stammende hölzerne Augustinuskapelle. In dieser ist der hl. Augustinus mit flammendem Herzen, die hl. Notburga mit der Sichel und der hl. Isidor mit dem Dreschflegel abgebildet. Zwei goldene Säulen und die Holzschnitzerei geben der Kapelle ein schreinartiges Aussehen.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn
    Leonhardsweg
    St. Leonhard bei Tamsweg ist das Ziel des ausgeschilderten Pilgerweges.
    Die Etappen des Leonhardsweges von Salzburg nach Tamsweg :
    Etappe 1: Vom Dom in Salzburg nach Grödig (St. Leonhard)
    Etappe 2: Von Grödig (St. Leonhard) nach Hallein
    Etappe 3: Von Hallein nach Bad Vigaun
    Etappe 4: Von Bad Vigaun nach Kuchl (Römerbrücke)
    Etappe 5: Von Kuchl (Römerbrücke) nach St. Koloman
    Etappe 6: Von St. Koloman nach Abtenau
    Etappe 7: Von Abtenau nach Annaberg
    Etappe 8: Von Annaberg nach Filzmoos
    Etappe 9: Von Filzmoos nach Forstau
    Etappe 10: Von Forstau zur Oberhütte
    Etappe 11: Von der Oberhütte nach Weißpriach (Sonndörfl)
    Etappe 12: Von Weißpriach (Sonndörfl) nach Mariapfarr
    Etappe 13: Von Mariapfarr nach Tamsweg

  60. St. Leonhard im Bade (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Ortschaft Benesirnitz der Gemeinde Albeck slow. Šent Rupert
    Bezirk Feldkirchen
    Die stattliche gotische Kirche des Ortes, die
    Filialkirche Hl. Leonhard, besitzt eine barocke Ausstattung. Östlich der Kirche befindet sich außerdem die Leonhard-Kapelle. Der Legende nach soll in den Zweigen einer Buche, genau an jener Stelle, an der ein Stier einem fußkranken Hirten auf eine Quelle aufmerksam gemacht hatte, durch die er dann auch geheilt wurde, außerdem eine Statue des hl. Leonhard gefunden worden sein. Nach der Heilung des Hirten wurde 1528 an dieser Stelle eine Kapelle errichtet und eine Wallfahrt setzte ein. Ziel der Pilger ist die Statue des hl. Leonhard. Ein blinder ungarischer Graf soll hier sein Augenlicht wieder erhalten haben. Er ließ dann 1540 aus Dankbarkeit eine größere Kirche erbauen.
    Das Wasser der Heilquelle entspringt unter dem Hauptaltar.
    St. Leonhard war zeitweise der Sommeraufenthalt des Gurker Domkapitels.

    Der Leonharder Kirchtag wird alljährlich am 15. August begangen.

  61. St. Leonhard im Pitztal (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Imst
    Wallfahrtskirche Hl. Maria am Bichele
    Die Kirche liegt am westlichen Talhang oberhalb der Pitze zwischen den Orten St. Leonhard und Piösmes auf einer kleinen Anhöhe. Bevor die Wallfahrtskirche im Jahr 1828 errichtet wurde, befand sich am selben Standort bereits seit dem 17. Jh. eine Kapelle, die nach einer Engelserscheinung 1610 entstanden war. Der Legende nach soll einem Bettler namens Michel ein Engel erschienen sein, der ihn aufforderte, bei St. Leonhard nach der Muttergottes zu suchen. Der Bettler soll nach langer Suche eine kleine, auf einem Baumstock sitzende Statue der Muttergottes gefunden haben. In der Nähe des Fundortes wurde dann auch die Kapelle errichtet, die später bei der Errichtung der Wallfahrtskirche abgerissen wurde. Anfang des 21. Jh. wurde die Wallfahrtskirche nach einem Lawinenabgang restauriert. An den beiden zur Kirche hinaufführenden Pilgerwegen stehen Bildstöcke mit den 14 Kreuzwegstationen und den fünf Geheimnissen des Schmerzhaften Rosenkranzes. Der viersäulige Hochaltar der Wallfahrtskirche wurde 1830 mit spätbarocken Stilanklängen errichtet. Der Altar birgt auch das Gnadenbild, jene geschnitzte Muttergottesstatue aus dem 17. Jh., die Anlass für den Bau der ersten Kapelle war.

  62. St. Leonhard im Remscheniggraben (slowen. Remšenik) bei Eisenkappel-Vellach slowen. Železna Kapla-Bela (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    nahe dem Orrtsteil Ebriach slowen. Obirsko, auf einem bewaldeten Bergkegel
    Bezirk Völkermarkt
    Über die Zeit der Erbauung der ersten Kirche an dieser Stelle ist nichts bekannt. Die jetzige Kirche wurde an etwas anderer Stelle um 1696 neu errichtet. Die Kirche ist, wie andere Leonhardskirchen auch, mit einer eisernen Kette umspannt. Auch der Heilbrunnen bei der Kirche wurde um 1696 eingefasst.
    Der Legende nach sollen die Türken diese Kirche als Stall benutzt haben und zur Strafe fielen ihren Pferden die Hufeisen ab, die man jetzt an der Kirchentür sieht. Nach einer anderen Überlieferung sind die türkischen Truppen, als sie nach Eisenkappel ziehen wollten, durch ein Wunder vernichtet worden. Sie stürzten nämlich im Nebel über eine Felswand ab. Als sie über den breiten Rücken der Uschowa heraufritten, fragten sie ihren ortskundigen Führer, ob sie nicht bald auf eine Stadt treffen würden. Dieser bejahte und riet ihnen, vorwärts zu reiten. Die Türken ritten daraufhin weiter, bis sie im Nebel über die Felswand stürzten. Zur Erinnerung nagelte man die Hufeisen ihrer Pferde an die Kirchentür. Auch die Kette um die Kirche soll aus dem Zaumzeug der abgestürzten türkischen Pferde geschmiedet worden sein.
    Das Kirchlein wurde in der Folgezeit mitunter auch als Wallfahrtskirche bezeichnet.

  63. St. Leonhard ob Sirnitz (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Gemeinde Albeck
    Bezirk Feldkirchen
    Alpenbad im verlassenen Weiler Benesirnitz in etwa 1100 Metern Höhe
    Die Legende erzählt, dass ein Hirt wegen einer Verletzung nicht mehr gehen konnte. Da begann ein Stier seiner Herde zu graben und öffnete ihm die Heilquelle. In den Zweigen einer Buche fand der Hirt eine Statue des hl. Leonhard genau an jener Stelle, an der der Stier zu graben begonnen hatte. Der Mann brachte die Statue nach Sirnitz hinunter, aber auf wunderbare Weise kehrte sie immer wieder an die Quelle zurück. Schließlich errichtete man an der Betstelle des Hirten 1528 über der Quelle eine Kapelle. 1546 wurde eine größere Kirche über der Quelle errichtet.
    Wegen der Heilkraft der Quelle wurde der Ort rasch zu einem beliebten Ziel von Wallfahrern und Kranken. Ein blinder ungarischer Graf, der durch das Wasser dieser Quelle sein Augenlicht wiedererlangt haben soll, ließ der Überlieferung nach die Kirche erbauen.
    Zu Beginn des 19. Jh. wurde hier auch eine Badeanlage geschaffen. Die einstmals florierende Badeanstalt wurde jedoch um 1965 stillgelegt, die historischen Badeanlagen abgerissen.
    Der noch zugängliche Teil der Quelle befindet sich hinter dem Kirchturm in einem Schacht unter dem Pumpbrunnen. Dieser Brunnen ist in neuerer Zeit mit einem geschnitzten Stierkopf verziert worden.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  64. St. Marein (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Horn
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Jungfrau Maria, inkorporiert dem Stift Altenburg
    bei Göpfritz, nahe Brunn an der Wild
    Früher wurde die Wallfahrtskirche nach den in der Umgebung ansässigen Grafen von Poigen und deren Grafschaft Poigenreich auch "Maria im Poigenreiche" genannt.
    Im 15. Jh. war St. Marein ein bedeutender Wallfahrtsort, stand dann aber später im Schatten des berühmteren Wallfahrtsortes Dreieichen. Die Gelöbniswallfahrt des Marktes Neupölla überdauerte die Josephinischen Reformen und wurde noch im 19. Jh. gehalten. Die Wallfahrtskirche ist ein einfacher Barockbau. Die eintürmige Wallfahrtskirche ist weithin sichtbar. Im an sich schlichten Innenraum ist der Hochaltar von vergoldeten "Laubern" (= Ranken) umgeben. In der Mitte des Hochaltars in einem Glasschrank befindet sich das Gnadenbild, eine Muttergottesstatue mit Kind (15. Jh.), beide barock gekrönt.

  65. St. Marein im Lavanttal (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Wolfsberg
    St. Marein ist ein Straßendorf südlich von Wolfsberg (slowen. Volšperk)
    Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
    Schon im 9. Jh. soll es einen Vorgängerbau der heutigen Kirche gegeben haben. Somit gilt St. Marein neben St. Andrä als Urpfarre des Lavanttales. Auf das hohe Alter der Kirche weist auch der ursprüngliche Name „Maria Lavant“ hin, wurden doch in der Frühzeit der Christianisierung Kärntens den Kirchenpatronaten vielfach die Gegendnamen zugeordnet (z.B. Maria Saal oder Maria Wörth). St. Marein wurde so für alle Pfarren des Tales in nördlicher Richtung bis Obdach zur Mutterpfarre. Die erste urkundliche Erwähnung eines Gotteshauses an diesem Ort war aber erst 1178. Während der Türkenkriege wurde die Kirche 1480 zerstört. In einem alten Bericht heißt es, dass sich die Bevölkerung unter den Schutz der Gottesmutter stellte und neuen Mut fasste für den Kampf gegen die Osmanen, die dann bei Maria Rojach besiegt wurden. Zur Erinnerung daran wird auch heute noch täglich früh um 7 Uhr die Glocke geläutet. Die heutige Kirche stammt aus der Zeit um 1500. Der Hauptwallfahrtstag ist am Herz-Maria-Fest, gefeiert nach dem alten Festtermin am Sonntag nach dem 22. August. Auf dem Hochaltar (spätes 17. Jh.) befindet sich das Gnadenbild, eine barocke Schnitzarbeit, die Himmelskönigin mit dem Jesuskind. Das Altarbild des rechten Seitenaltars zeigt eine Rosenkranz spendende Madonna in einem Kranz von Medaillons, die die Rosenkranzgeheimnisse zeigen.
    Im linken Seitenschiff befindet sich eine Lourdesgrotte.

  66. St. Margarethen im Burgenland ung. Szentmargitbánya, kroat. Sveta Margareta (Bistum Eisenstadt)
    Karner
    Bezirk Eisenstadt-Umgebung
    Der Karner neben der Pfarrkirche stammt aus der Zeit um 1320. Ursprünglich war er eine kleine Kapelle, die dann später erst zum Karner umgebaut wurde. Heutzutage ist er einer der besterhaltenen Karner im Burgenland, zeitweilig als Gedenkstätte für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges genutzt.

  67. St. Margarethen im Lungau (Erzbistum Salzburg)
    Bezirk Tamsweg
    Filialkirche St. Augustin
    Die Ursprünge der Kirche reichen bis in das Jahr 1400 zurück. Lange Zeit war das Kirchlein Ziel von Wallfahrten zum hl. Augustinus und zur Gottesmutter. Die Ursprungskirche war eine kleine Kapelle, die in der heutigen Kirche baulich mit einbezogen ist.
    Vor einigen Jahren wurde neben der Kirche ein Brunnen angelegt, dessen Wasser von einigen Einwohnern auch als heilkräftiges Wasser bezeichnet wird. Jugendliche des Ortes haben im Umkreis der Kirche Holztafeln mit Zitaten des hl. Augustinus aufgestellt. In unmittelbarer Nähe der Kirche befinden sich vier etwa100 Jahre alte Linden, die als Naturdenkmäler gelten.

  68. St. Marien (Bistum Linz)
    Bezirk Linz-Land
    Augenbründl
    Kirche und Quelle
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  69. St. Marienkirchen am Hausruck (Bistum Linz)
    Bezirk Ried im Innkreis
    unweit der Bezirkshauptstadt Ried im Innkreis gelegen
    Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
    Die Kirche wurde 1350 erstmals urkundlich genannt. Es gibt keine Überlieferungen zur Entstehung der Wallfahrten nach St. Marienkirchen. Die Kirche befindet sich in der Mitte der Ortschaft. Der Hochaltar ist neugotisch. In dessen Mitte befindet sich das Gnadenbild, eine spätgotische Muttergottes mit Jesusknaben aus der 2. Hälfte des 15. Jh. Maria ist gekrönt. Über dem Gnadenbild befindet sich eine weitere Madonnenstatue, von Engeln begleitet und zu ihren Füßen die Apostel in einer Reliefdarstellung.

  70. St. Marienkirchen bei Schärding (Bistum Linz)
    Bezirk Schärding
    Geschichte des Marienbildes Maria Moos in der Pfarrkirche
    Das Marienbild in der Pfarrkirche von St. Marienkirchen bei Schärding galt als wundertätig. Bei einer Kirchenerneuerung ließ der damalige Pfarrer den alten Altar und das Gnadenbild fortschaffen. Die Wallfahrt hörte auf. Jahre oder Jahrzehnte später während anhaltenden Regenwetters in der Schnitterzeit erinnerte sich dann ein Pfarrherr des alten Marienbildes. Man setzte eine Prozession mit dem Bild durch die Felder an und sogleich besserte sich das Wetter in Marienkirchen, jedoch nicht in den umliegenden Orten. Nach diesem Ereignis wurde das Marienbild wieder verehrt.

  71. St. Martin an der Raab ung. Rábaszentmárton oder Szent Márton, slowen. Sveti Martin (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Jennersdorf
    Pfarrkirche Hl. Martin
    Bereits im Mittelalter existierte eine Pfarre. Die heutige barocke Kirche wurde 1746 anstelle eines mittelalterlichen Gotteshauses errichtet. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen und in den Jahren 1947 bis 1973 wiedererrichtet. Der Hochaltar ist ein reich verzierter Barockaltar (Mitte 18. Jh.) mit zweigeschossigem Aufbau. Das Altarbild zeigt den hl. Martin, der seinen Mantel mit dem Bettler teilt, gemalt von Johann B. Ranncher (1748). Das Aufsatzbild zeigt den hl. Dominikus. Von den zwei Seitenaltären (18. Jh.) zeigt der rechte den hl. Patricius, flankiert von den Figuren der hll. Könige Stephan von Ungarn und Ladislaus von Ungarn. Der Aufsatz ist eine kleine Figur des hl. Georg. Das Altarbild des linken Altars zeigt die Kreuzigung Christi. Die seitlichen Figuren sind der hl. Florian und der hl. Stephan.
    Das Bistum Eisenstadt bezieht die Pfarrkirche St. Martin an der Raab in seine landesweiten Pilgerwege mit ein.

  72. St. Martin in der Wart ung. Őriszentmárton, koat. Sveti Martin (Bistum Eisenstadt)
    Ortsteil der Gemeinde Oberwart ung. Felsőőr, kroat. Borta oder Jerba, romani Erba
    Bezirk Oberwart
    Pfarrkirche St. Martin
    Die Kirche wurde von 1795 bis 1798 als Zentralbau über einem kreuzförmigen Grundriss errichtet. Der klassizistische Hochaltar stammt vom Ende des 18. Jh., das Ölbild mit dem Hl. Martin ist von 1797. Vor den Doppelsäulen befinden sich die Figuren der Heiligen Florian und Augustinus (2. Hälfte 19. Jh.)
    Das Bistum Eisenstadt bezieht die Pfarrkirche St. Martin in der Wart in seine landesweiten Pilgerwege mit ein.

  73. St. Michael im Lungau (Erzbistum Salzburg)
    Bezirk Tamsweg
    Augustinbründl und Augustinkapelle im Ortsteil St. Martin
    Auf der alten Römerstraße, die von Aquileja über Santicum (Villach) nach Teurnia (St Peter im Holz bei Spittal an der Drau) durch das Leisnitztal im Lungau ins heutige St Margarethen führte, zogen einst fromme Mönche, den Leichnam des hl. Maximilian von Lorch (Bischof und Märtyrer im 3. Jh.) mit sich führend, gen Norden. An der Stelle, an der später die heutige Augustinkapelle errichtet wurde, sollen sie einige Zeit gerastet und zum Dank für ihre Errettung durch die Bedrohung von wilden Tieren eine einfache hölzerne Kapelle, die sie dem hl. Augustin weihten, zurückgelassen haben. Auch heute noch entspringt die Quelle eben an dieser Stelle. Die Mönche setzten dann ihren Weg mit dem hl. Leichnam weiter nach Norden fort über Immurium (Moosham), Inalpe (Obertauern) in Richtung Iuvavum (Stadt Salzburg) nach Bischofshofen.
    Über die Quelle, die bei der Augustinkapelle entspringt, wird erzählt, dass ihr Wasser besondere Heilkraft habe und vor allem bei Augenkrankheiten Wunder wirken könne.
    Die Kapelle und die Quelle liegen am ausgeschilderten „Lungauer Kulturwanderweg“.

  74. St. Nikolaus bei Torren (Erzbistum Salzburg) (Tennengau, Bezirk Hallein)
    in der Gemeinde Golling an der Salzach
    Tennengau, Bezirk Hallein
    Wallfahrtskirche Hl. Nikolaus in Torren
    Die Kirche seht auf einem Felsen, dem Nikolausberg, am Eingang zum Weißenbachtal. 1444 wurde zum ersten Mal eine kleine Andachtsstätte zum hl,. Nikolaus erwähnt. Die heutige gotische Kirche stammt aus dem Jahr 1515, der turm ist von 1723. Die marmorne Außenkanzel deutet auf einen großen Wallfahrtszuzug in früheren Jahrhunderten hin. Auch die zahlreichen Votivbilder im Kircheninnern zeigen die einstige Beliebtheit der Wallfahrt. Neben der Verehrung des hl. Nikolaus deuten auch viele alte Andachtsbilder auf eine Verehrung der hl. Kümmernis (auch hl. Wilgefortis o. ä. genannt) hin.
    Die Kirche besitzt die älteste noch bespielbare Orgel im Bundesland Salzburg. Sie stammt vermutlich aus dem Jahre 1613 und dürfte von Leopold Rotenburger gebaut worden sein.

  75. St. Nikolaus in der Weitau (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kitzbühel
    Filialkirche in der Marktgemeinde St. Johann in Tirol
    Die „Spitalskirche zum heiligen Nikolaus in der Weitau" ist ein bedeutendes gotisches Bauwerk. Im Jahr 1262 haben hier die reichen Oberpinzgauer Ministerialen Ulrich und Gebhart von Velben, die auf einen nahen Hügel eine heute nur mehr in spärlichen Mauerresten erkennbare Burg besaßen, ein Hospital und eine Kirche erbauen lassen. Der Überlieferung nach geschah dies als Sühne für die Untaten ihrer Vorfahren. Zweck dieser Stiftung waren regelmäßiger Gottesdienst und die Beherbergung und Verpflegung der Pilger.

  76. Sankt Pankrazen (Bistum Graz-Seckau)
    in der Gemeinde Gratweil-Straßengel
    Bezirk Graz-Umgebung
    Der Wallfahrtsort ist ein Dorf in 769 Meter Höhe auf einem Bergrücken, um den Häuser und Höfe gruppiert sind. Das Ensemble der Kirchenanlage umfasst die Pfarrkirche, den Friedhof mit Treppe und Ummauerung, die Annakapelle und den Pfarrhof.

  77. St. Pantaleon bei Wildshut (Bistum Linz)
    Bezirk Braunau am Inn
    Kapelle und Pantaleonsbründl
    St. Pantaleon hieß bis ins 18. Jh. hinein Weng und wurde dann nach dem Kirchenpatron St. Pantaleon genannt. St. Pantaleon blieb bis ins 20. Jh. ein beliebter Wallfahrtsort.

  78. St. Peter in Holz (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Gemeinde Lendorf (Drautal)
    Bezirk Spittal an der Drau
    Wallfahrt zu Maria Bichl
    am Nordrand des Lurnfeldes, nördlich von St. Peter in Holz, westlich der Rotte Feicht
    Auf einem Hügel inmitten von Feldern erhebt sich die spätgotische Wallfahrtskirche Maria Bichl. Die Entstehung der Kirche knüpft sich an eine Sage. Fromme Hirten hatten an einem schönen Birkenstamm ein einfaches Marienbild gehängt, vor dem sie täglich in die Knie sanken und um Schutz und Segen für ihr Hab und Gut beteten. Weil ihnen dieser Schutz gewährt wurde, bauten sie schließlich eine hölzerne Kapelle, aus der später die Kirche Maria in den Birken wurde. Als die Birken dem Wiesenland weichen mussten, sprach man nur noch von Maria am Bichl.

  79. St. Pölten (Bistum St. Pölten)
    Domkirche Mariä Himmelfahrt, bis 1784 Klosterkirche der Augustiner-Chorherren
    Als Gnadenbild galt eine Pietà, Maria mit einem Schwert durchbohrt. Pilgerandenken zeugen noch am Ende des 19. Jh. vom Wallfahrtscharakter.

  80. St. Pölten (Bistum St. Pölten)
    Wallfahrt zu zwei unbekannten Heiligengräbern in St. Pölten
    vermutlich Reliquien der hll. Kosmas und Damian, da an ihrem Festtag zahlreiche Gnadenerweise nach der Auffindung der Gräber 1209 erfolgten, vielleicht auch die Gräber der Stifter Adalbert und Otokar
    Wallfahrt schon im Laufe des Mittelalters erloschen

  81. St. Pölten (Bistum St. Pölten)
    ehem. Barbarakapelle
    früher Verehrung eines Bildes der Muttergottes von Neukirchen bei Heilig Blut
    Die Barbarakapelle am heutigen Europaplatz wurde während des Zweiten Weltkrieges abgerissen. Das Bild der Muttergottes von Neukirchen befindet sich heute im Stadtmuseum St. Pölten. Wahrscheinlich befand sich das Bild ursprünglich in einem Marterl. Es wurde früher als "Türkenmadonna" oder "Madonna mit dem Türkensäbel" bezeichnet. Im 20. Jh. wurde jedoch der Bezug zum Ursprungsbild in Neukirchen erkannt. Das Bild ist in Öl auf Holz gemalt. Es stimmt im Wesentlichen mit dem Original überein, nur das Zepter und die Kopfbedeckung sind anders dargestellt. Spätestens mit der musealen Aufbewahrung des Bildes war die Verehrung erloschen.

  82. St. Radegund (Bistum Linz)
    Bezirk Braunau am Inn
    Wallfahrt zur hl. Gottesmutter
    Quellheiligtum, Heilbründl-Kapelle im Weilhartsforst, im Wald gelegen, gegenüber dem Kloster Reisach, bei der kleinen Ansiedlung Werfenau
    Die Kapelle war 1880 abgebrannt, wurde dann aber wieder aufgebaut, am steilen Abhang der Salzach gelegen. Unter dem Marienbild tritt eine Quelle (das "Heilbründl") hervor. Der Sage nach ist das Bründl der letzte Rest eine Klosteranlage oder einer Burg.

  83. St. Radegund (Bistum Linz)
    Bezirk Braunau am Inn
    Wallfahrt zum sel. Franz Jägerstätter
    St. Radegund ist der Heimatort dieses Märtyrers aus der nationalsozialistischen Zeit. Sein Grab befindet sich an der Außenseite der Pfarrkirche. Ebenfalls zu sehen ist sein ehemaliges Wohnhaus.

  84. Sankt Radegund bei Graz (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Graz-Umgebung
    am Fuße des Schöckl gelegen
    Wallfahrt zur Kirche des Gegeißelten Heilands auf dem Kalvarienberg
    Der St. Radegunder Kalvarienberg gilt als einer der schönsten Volkskalvarienberge Österreichs. Der Weg führt an 22 Stationskapellen, deren Bauplätze erst durch Felssprengungen gewonnen wurden, hinauf zur Kreuzigungsgruppe und zur Kalvarienbergkirche. Das zweite große Gebäude birgt die Heilige Stiege, deren 14 mit Reliquien ausgestattete Marmorstufen nur auf den Knien erklommen werden dürfen. Der Legende nach soll ein Bauer auf seinem Weg nach Hause eines Nachts den heute Kalvarienberg genannten Hügel hell erleuchtet und von Engeln bevölkert, die mit den Leidenswerkzeugen Christi im Boden gruben, vorgefunden haben. Der damalige Pfarrer der Gemeinde nahm dies zum Anlass, den Kalvarienberg zu errichten. Der Kalvarienberg wurde zwischen 1768 und 1773 auf dem früher Trattner-Leit'n (im Dialekt: Leitn ‚steilerer Hang‘) genannten Hügel errichtet.
    Die St. Radegunder "Quellenwege" verbinden 22 im 19. Jahrhundert gefasste Quellbrunnen. Das Brunnenheiligtum "Ungarische Madonna" wurde von ungarischen Kurgästen aus Dankbarkeit für Heilerfolge gestiftet. Es trägt eine Nachbildung der ungarischen Königskrone (Stephanskrone).

  85. St. Roman (Bistum Linz)
    Bezirk Schärding
    Heiliger Brunnen (Quelle und Kapelle)
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  86. St. Salvator (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    zur Stadtgemeinde Friesach
    Bezirk Sankt Veit an der Glan
    Die Kapelle zur hl. Barbara wurde 1512 erbaut. Die Statue der Heiligen stammt aus der Zeit um 1700.
    Die Heilquelle, die unter der Kapelle entspringt, war als Quellheiligtum bekannt. Schon 1576 wurde die Quelle als Bad genutzt, das aber schon lange stillgelegt ist.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  87. St. Sebastian (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
    Wallfahrt zum Hl. Sebastian
    letzte Station auf der Via Sacra von Wien nach Mariazell
    Der mächtige Hochaltar der Kirche stand ursprünglich in Mariazell. Als sein Meister gilt Michael Hönel aus Pirna in Sachsen. Von ihm stammt wohl auch die Statue des hl. Sebastian, auf einer Säule mitten im Kirchenraum stehend. Meister Hönel schuf die Werke um 1650. Der hl. Sebastian galt als Pestheiliger ebenso wie der hl. Rochus und die hl. Rosalia, die auf den Seitenaltarbildern zu sehen sind. In St. Sebastian beginnt der Rosenkranzweg nach Mariazell mit seinen dreimal fünf Stationen.

  88. St. Stefan im Gailtal slowen. Štefan na Zilji (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Hermagor
    Filialkirche St. Steben (eigentlich Filialkirche Hl. Stephan Papst),
    oberhalb von Köstendorf slowen. Gostinja vas in 1003 Meter Höhe gelegen
    Der Überlieferung nach soll schon Bischof Theoderich um 800 an der Stelle der heutigen Pfarrkirche St. Stefan im Gailtal eine Eigenkirche errichtet haben. Die Filalkirche St. Steben ist eine Tochterkirche der Pfarrkirche.
    Über die Entstehung von St. Steben rankt sich eine Sage. In den Dörfern um den Pressegger See (slowen. Preseško Jezero) wütete vor langer Zeit die Ruhr. Die Talbewohner gelobten daher die Errichtung einer Kirche. Bei den Arbeiten am ursprünglichen Kirchenstandort im Förolacher Moos ereigneten sich jedoch laufend Unfälle. Man glaubte daher, dass der Bauplatz wohl nicht der richtige sei und bemühte sich um einen anderen. Man fand endlich einen solchen auf einem Felsvorsprung oberhalb von Köstendorf und Förolach, nachdem ein Ziegenhirte dort blutige Späne entdeckt hatte, die zweifellos vom ersten Standort im Förolacher Moos stammten. Die Bevölkerung war überzeugt, dass dies ein Fingerzeig Gottes sei und baute die Kirche auf dem Platz, wo die blutbefleckten Späne lagen. Nach Fertigstellung der Kirche sollen in diesem Gebiet keine Menschen mehr an der Ruhr gestorben sein. Steben wurde ein bekannter Wallfahrtsort.

  89. St. Thomas am Blasenstein (Bistum Linz)
    Bezirk Perg
    Die Kirche wurde an einem bizarr geformten Granitfelsen errichtet. Eventuell befand sich hier schon ein vorchristlicher Kultplatz. Die ganze Gegend ist voll von Granitgebilden, Schalensteinen, Durchkriechsteinen und Pechölsteinen. In einiger Entfernung von der Kirche befindet sich auch ein Heilbründl, die sog. Ottilienquelle im Frauenwald. Das Altarbild in der Kirche zeigt den hl. Thomas, außerdem gibt es dort eine Statue von ihm (1904). In der Gruft unter der Kirche befindet sich der unverweste Leichnam eines Geistlichen (+ 1746). Der Apostel Thomas wird hier auch als Helfer gegen Epilepsie angerufen. Wallfahrten hier werden gehalten aus den Pfarren der Umgebung und auch aus dem weit entfernten niederösterreichischen Türnitz.

  90. St. Thomas bei Waizenkirchen (Bistum Linz)
    Bezirk Grieskirchen
    nordöstlich von Grieskirchen, östlich von Eferding, in hügliger Landschaft gelegen
    Pfarrkirche Maria Heimsuchung, als Wallfahrtskirche Mariahilf genannt
    Erste Nachrichten von dieser Ortschaft stammen aus dem Jahr 1220. Der Name St. Thomas tauchte aber erstmals 1787 auf. Seit 1740 war St. Thomas bereits eine Pfarrexpositur, seit 1891 eine eigene Pfarre. Über den Ursprung der Wallfahrt ist nichts Näheres bekannt. Die schlichte spätgotische Kirche befindet sich, vom Friedhof umgeben. mitten in der Ortschaft. In der kleinen westlichen Vorhalle kann man ein modernes Fresko sehen, Christus mit dem hl. Thomas, geschaffen von Pater A. Haböck OSFS (Oblaten des hl. Franz von Sales). Beim Südportal befindet sich noch eine kleine Lourdeskapelle. Die Kirche besitzt eine neugotische Ausstattung. Der Hochaltar trägt das Gnadenbild, eine Kopie des Passauer Mariahilfbildes nach Lucas Cranach. Links vom Presbyterium wurde nach dem 2. Weltkrieg eine Josefskapelle angebaut zum Dank für die Errettung der Gemeinde aus Kriegsgefahr.

  91. St. Thomas im Innviertel (Bistum Linz)
    Ortsteil von Pattigham
    Bezirk Ried im Innkreis
    Heilquelle
    Die Wallfahrtskirche zum hl. Thomas wurde 1784 abgebrochen, ursprünglich soll dort eine Rotundenkapelle gestanden haben. Der Andachtsgegenstand war eine Darstellung des Thomaswunders. Dieser Schnitzaltar (17. Jh.) ist jetzt in der Pfarrkirche von Pattigham.
    Die Quelle in St. Thomas wurde als Heilbad benutzt.
    (Wallfahrt erloschen)

  92. St. Ulrich am Pillersee (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kitzbühel
    Filial- und Wallfahrtskirche St. Adolari
    an der nördlichen Seespitze des Pillersees gelegen
    Um 1500 wurde die Kirche als Wallfahrtskirche ausgebaut und den Pilgern wurden besondere Ablässe gewährt. Von 1683 bis 1685 wurde die Kirche barockisiert. Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde die Wallfahrtskirche 1788 geschlossen, am 8. Mai 1832 aber dann wiedereröffnet.
    Der Hochaltar stammt aus der Barockzeit, die gotische Pietà in der Mittelnische entstand um 1430. Die Statuen der hll. Florian, Sebastian und Adolar wurden um 1770 geschnitzt. An der Brüstung der hölzernen Westempore befinden sich Brustbilder von heiligen Klerikern, die um 1688 geschaffen wurden.
    Im Ort befindet sich auch der Adolaribrunnen.

  93. St. Ulrich am Waasen (Bistum Graz-Seckau)
    in der Gemeinde Heiligenkreuz am Waasen
    Bezirk Leibnitz
    Ulrichsbrunnen mit Bildstock
    Bei der Filialkirche, urkundlich erstmals erwähnt 1442, mit mächtiger Linde davor, befindet sich in unmittelbarer Nähe die Brunnstube. Über dem Ulrichsbrunnen steht eine spätgotische Statue des hl. Ulrich aus Stein. Das Wasser gilt als Heilquelle. Am Ulrichstag findet alljährlich ein Volksfest statt.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  94. St. Valentin-Landschach (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    Wallfahrt zum hl. Valentin und zur Muttergottes
    Pfarrkirche Hl. Valentin, früher auch Mariazell am Forst genannt
    Eine Valentinskapelle wurde bereits 1204 urkundlich erwähnt. Die Kirche entstand bis 1300, in ihrer heutigen Gesalt stammt sie von 1726. Seit 1617 unterstand das Gotteshaus der Zisterzienserabtei Neukloster in Wiener Neustadt.
    Das Hochaltarbild von 1911, das eine ältere Darstellung ersetzte, zeigt den hl. Valentin. Früher führte hier eine Wallfahrt der Epileptiker her. Eine Muttergottesstatue vom Typ Mariazell befindet sich seit 1744 in der Kirche, heutzutage steht sie in der Sakristei.

  95. St. Veit an der Glan slowen. Št. Vid [oder "Sveti Vid" oder "Šent Fid"] ob Glini (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk St. Veit an der Glan
    Pfarrkirche St. Veit
    Der Sage nach war ein Einfall der Ungarn im Jahr 901 Anlass für die Gründung der Stadt. Dem Herzog von Karantanien namens Rathold soll bei der Schlacht bei Hungerbrunn (oder Hunnenbrunn) nördlich der heutigen Stadt der hl. Veit erschienen sein und ihm Mut gemacht haben. Der Herzog habe nach siegreichem Kampf am Schlachtfeld ein Eichendickicht roden und an dieser Stelle eine Kirche zu Ehren des Heiligen errichten lassen, um die dann nach und nach die Stadt entstand.
    Waldkapelle Maria Loreto am Muraunberg
    Die Waldkapelle befindet sich am Muraunberg, dem St. Veiter Hausberg, und wird im Volksmund einfach nur "Schwarze Muttergottes" genannt. Der kleine Kapellenbau mit flacher Tonne und einer hölzernen Vorlaube wurde Mitte des 19. Jh. von einem St. Veiter Bürger gestiftet und beherbergt eine schwarze Muttergottesstatue, die der Kapelle ihren Namen gab. Eingeweiht wurde sie am 17. Juli 1864. Als Kultstätte gelten die Quellen bei der Schwarzen Muttergottes. Die Kapelle soll auf drei Quellen erbaut sein, die zusammengefasst wurden und heute in einem Bach vereint sind.
    Die Legende erzählt, dass ein Jäger an Sonntagen anstatt in die Kirche zu gehen hier stets nach Eichhörnchen jagte. Eines Sonntags fielen zur Strafe für diesen Frevel als Eichhörnchen verkleidete Teufel über den gottlosen Mann her. In seiner Not bat dieser die heilige Jungfrau Maria um Hilfe, die ihm auch gewährt wurde. Zum Dank erbaute der Jäger an dieser Stelle im Wald eine hölzerne Kapelle und stellte darin eine Statue auf. Später überstand die Kultstätte Angriffe der Türken, nur die Statue im Inneren wurde schwarz.
    Eine zweite Ursprungslegende berichtet von einem betrunkenen Bauern, der nach einem nächtlichen Heimweg nach Mitternacht durch den Wald wieder unversehrt heimkommen konnte und aus Dankbarkeit die Kapelle stiftete.

  96. St. Veit an der Triesting (Erzbistum Wien)
    Ortsteil von Berndorf im Wienerwald
    Bezirk Baden
    Rosalienkapelle auf dem Rosalienberg, auch Stritzelberg genannt
    Der heutige Rosalienberg war einmal Standort einer Burg. Bis etwa zum 18. Jh. gab es Wallfahrten zur Pestheiligen Rosalia. Vor der heutigen Rosalienkapelle von 1846 steht das Rosalienkreuz.
    (Wallfahrt schon lange erloschen)

  97. St. Veit im Mühlkreis (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    Heiliges Bründl
    Quelle und Kapelle
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  98. St. Willibald (Bistum Linz)
    auf halber Strecke zwischen Reichersberg und Pupping, etwa 20 Kilometer südsüdwestlich von Engelszell gelegen, um 1450 Örtlichkeit mit Wallfahrt zu einem Bild des Heiligen bezeugt
    (
    Wallfahrt erloschen)

  99. St. Willibald bei Suben (Bistum Linz)
    Bezirk Schärding
    um 1750 Wallfahrt zu einem Bild des Heiligen bezeugt
    (Wallfahrt erloschen)

  100. St. Wolfgang im Salzkammergut (Bistum Linz)
    Bezirk Gmunden
    Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Wolfgang im Salzkammergut befindet sich im Salzkammergut im oberösterreichischen St. Wolfgang am Wolfgangsee, sie ist eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten Österreichs. Im Hof der Wallfahrtskirche steht ein Pilgerbrunnen, der Wolfgangibrunnen.
    Der ursprüngliche Name des Wolfgangsees war Abersee.
    Der Ort des wunderbaren Hacklwurfs ist der 4 Kilometer entfernte Falkenstein (Bundesland Salzburg), ebenfalls im Salzburgischen befinden sich die Klause des Heiligen, weiterhin sind mehrere Quellen, Höhlen und Steine nach ihm benannt. Auf dem Pilgerweg nach St. Wolfgang findet man verschiedene Orte, die mit dem Leben des Heiligen verbunden werden:
    - Falkensteinkirche (hier lebte der hl. Wolfgang als Einsiedler, bei der Kirche Durchkriechstein und Wunschglocke)
    - Wasserkapelle mit Heilquelle (es finden sich dort auch Abdrücke des Heiligen), sog. Wolfgangwasser
    - Stelle, von wo aus er das Beil warf
    - Raststein mit Eindrucksstellen des hl. Wolfgang
    In der Schatzkammer der Wallfahrtskirche findet man unter anderem den Kelch des heiligen Bischofs und seinen Wanderstab (aufschraubbarer Bischofsstab mit Holzstock darinnen)

  101. St. Wolfgang am Stein (Bistum Linz)
    in der Marktgemeinde Aigen-Schlägl
    Bezirk Rohrbach
    in der Nähe des Stifts Schlägl
    Der einst sehr berühmte Wallfahrtsort liegt im Mühlholz mitten im Wald, wo wohl bei einem heute verschwundenen Spurstein (sog. "Wolfgangsrast") heilkräftiges Wasser floss. Die Kapelle wurde bereits um 1430 erwähnt, ursprüngliches Patronat war "Mariä Heimsuchung". Am Pilgerweg zur Wallfahrtskirche stehen eine Reihe von Kapelle darunter eine durch volkstümliche Überlieferungen bekannte "Teufelskapelle" mit den Krallen des Antichrists. Abt Martin Greysing von Schlägl (+ 1665) erneuerte das Stift Schlägl und auch St. Wolfgang am Stein. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde neben der Wallfahrtskirche eine Friedenskapelle errichtet. Südlich der Kirche entspringt eine Quelle, deren Wasser in einer Steinmuschel aus Granit aufgefangen wird, das sog. Wolfgang-Bründl. Dem Wasser wird heilende Wirkung, vor allem bei Augenleiden, zugeschrieben.

  102. St. Wolfgang ob Grades (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    im Markt Grades slowen. Gradeš im Metnitztal, Gemeinde Metnitz slowen. Motnica
    Bezirk St. Veit an der Glan
    Bemerkenswert an der Kirche ist die bis neun Meter hohe Wehrmauer. Die dem hl. Wolfgang geweihte Kirche ist eine Filiale der Pfarre Grades.
    Der Baubeginn erfolgte 1453 unter dem Pfleger Andreas von Grades. Im gleichen Jahr ersuchte Kaiser Friedrich III. beim Bischof von Regensburg um die Überlassung einer Wolfgangreliquie für die im Bau befindliche Kirche. Dem Volksglauben nach war der heilige Wolfgang 977 in Grades gewesen. 1474 wurde der fast vollendete Bau durch einen Brand schwer beschädigt. Die Wiederaufbauarbeiten wurden erst 1512 beendet. Zu dieser Zeit wurde auch die Wehrmauer errichtet.
    1766 erhielt der Turm einen barocken Zwiebelturm. Nach einem Brand 1949 wurde dieser durch das heutige Pyramidendach ersetzt.

  103. Sarleinsbach (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    Chager Quelle
    bei der sog. Chagerkapelle, einer kleinen gemauerten Kapelle, bei Sarleinsbach ziemlich versteckt im Wald gelegen, um 1890 erbaut
    In der Kapelle findet man eine Statue Unserer Lieben Frau von Lourdes, außerdem Heilquelle, die unter der Kapelle entspringt und sich in ein kleines Steinbecken ergießt, das sich rechts neben der Stufe zur Kapelle befindet. Das Wasser gilt besonders bei Augenleiden als heilkräftig.
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  104. Sarling (Bistum St. Pölten)
    Ortsteil von Ybbs an der Donau
    Wallfahrt zum hl. Veit (= Vitus)
    Die Wallfahrtskirche ist ein kleines unscheinbares Kirchlein mit einem Dachreiter. Der Hügel. auf dem das Kirchlein steht, war wahrscheinlich schon in vorchristlicher Zeit eine Kultstätte. Römische Steine eines alten heidnischen Altars sieht man noch an der Kirchenmauer. Die erste Holzkirche an dieser Stelle entstand im 11. Jh., im 12. Jh. entstand eine steinerne romanische Kirche. Die kleine Wallfahrtskirche besitzt einen prunkvollen Hochaltar, im gleichen Stil auch die Seitenaltäre. Diese Altäre standen ursprünglich in der ehem. Stiftskirche Säusenstein. Der Hochaltar zeigt das Martyrium des hl. Veit.

  105. Sauldorf (Bistum Linz)
    in der Gemeinde Kirchberg bei Mattighofen
    Bezirk Braunau am Inn
    Johanneskapelle, auch Johannesbrünndl oder Heiligenbrunn genannt.
    Die Kapelle auf freiem Felde wurde über einem Brunnen errichtet (wahrscheinlich 17. Jh.). Das Gemälde in der Kapelle zeigt die Taufe Christi durch Johannes den Täufer. Der Heilbrunnen, der sich in einer großen runden Zisterne im Inneren der Kapelle befindet, soll angeblich 30 Meter tief sein.
    Es gibt die Tradition der Pferdesegnung. Am 27. Dezember findet der Ritt mit den Pferden zur Kapelle statt. Hat man diese dreimal umritten, so kehrt man zum Wirt in Sauldorf zurück, wo man den üblichen Johanniswein und das "Kletzenbrot" erhält.
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  106. Saurau (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Murau
    auf einer Terrasse des rechten Murufers zwischen Teufenbach und Murau gelegen
    Wallfahrtskirche Hl. Maria in den Dornen, eine Filialkirche der Pfarre Frojach
    Um 1500 wurde eine Marienkirche urkundlich erwähnt. Die Legende berichtet, dass einst Bauern bei der Arbeit auf dem Acker eine Madonnenstatue unter den Dornen gefunden haben. Der daraufhin im 15. Jh. errichte Kirchenbau wurde im 17. Jh. umgestaltet. Der Hauptaltar birgt in einer Nische das Gnadenbild, eine gotische Madonna aus Weidenholz (von 1425) mit Jesuskind auf dem Arm. Außerdem steht eine alte Pietà unter der Empore.

  107. Schachendorf kroat. Čajta, ung. Csajta (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Oberwart
    Pfarrkirche Hl. Martin
    Die Pfarrkirche wurde als langer rechteckiger Bau zwischen 1818 und 1834 errichtet. Der Nordturm besitzt einen niedrigen Zwiebelhelm. Die Wandmalereien mit Darstellung der Verkündigung an Maria und der Hlst. Dreifaltigkeit sind von der 2. Hälfte 19. Jh. Die neoromanische Einrichtung stammt aus der Zeit um 1900. Das Hochaltarbild (um 1840) stellt den Hl. Martin dar.
    Das Bistum Eisenstadt bezieht die Pfarrkirche Hl. Martin von Schachendorf in seine landesweiten Pilgerwege mit ein.

  108. Schandachen (Bistum St. Pölten)
    in der Gemeinde Litschau
    Bezirk Gmünd
    Der "Heilige Brunnen" von Schandachen ist nur bei Einheimischen bekannt. Die Waldquelle ist in Holz gefasst und Reste einer Holzkapelle sind zu erkennen.
    Eine alte Sage erzählt, ein blinder Adeliger wurde nach dem Besuch des Augenbründls wieder sehend.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtstätte im engeren Sinn

  109. Schardenberg im Fronwald bei Schärding (Bistum Linz)
    Bezirk Schärding
    nahe bei der Pfarrkirche Schardenberg, einige Kilometer südöstlich von Passau
    Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Fatima, 1951 als Fatima-Kapelle fertiggestellt
    Bereits in früheren Zeiten gab es eine Kirche beim Heidenstein im Granithochland. Hier soll schon der hl. Severin gepredigt haben. Die Kapelle war dem hl. Petrus und der hl. Magdalena geweiht. Am Fest Mariä Himmelfahrt 1944 legten die Einwohner des Ortes ein Gelöbnis zum Bau eines Marienheiligtums ab, besonders zur Heiligung der Familien und der Priester. Bereits am 18.05.1939 war das "Wunder von Schardenberg" geschehen. Nachdem die festlich geschmückte Kirche von Nationalsozialisten geschändet wurden war, zerstörte ein Blitz den Maibaum mit seinen faschistischen Symbolen. 1945 wurde die halbverfallene Petruskapelle abgetragen und eine neue Holzkirche errichtet, die bald wieder zu klein war wegen des Andrangs der Beter vor der aufgestellten Marienfigur. Drei Bauern schenkten einen Bauplatz etwas oberhalb der Kapelle im Fronwald. 1949 wurde der Grundstein für die Marienkirche gelegt, die dann im Mai 1951 geweiht wurde. Die kleine Kirche Kirche ist ein interessanter moderner Bau des Architekten Hans Foschum, sie besitzt auch einen Außenaltar für Wallfahrtsmessen mit vielen Pilgern. Im Innern findet man Sgrafittiarbeiten und ein Fresko von Hans Babuder aus Altmünster. Die Gnadenstatue Unserer Lieben Frau von Fatima steht auf einem eigenen Altar, dem Hauptaltar etwas vorgestellt. Die Gnadenstatue schuf ebenfalls Hans Babuder. Gekrönt ist Maria mit der "Atomkrone" (auf der Krone die Weltkugel, darauf der Atompilz, ganz oben das Kreuz) angesichts der atomaren Bedrohung während der Entstehungszeit. Heutzutage kommen an den Fatimatagen von Mai bis Oktober zahlreiche Pilger. Auf dem Weg zur Kapelle steht die Engelskapelle, die an die erste Erscheinung von Fatima erinnert.

  110. Scheffau am Tennengebirge (Erzbistum Salzburg)
    Tennengau, Bezirk Hallein
    Wallfahrt zum hl. Ulrich
    Filialkirche Hl. Ulrich in Unterscheffau
    In früheren Jahrhunderten lokal begrenzte Wallfahrt zum hl. Ulrich als Pferdeheiligen, da die Saumpferde für den Salztransport in der Gegend von hoher Bedeutung waren.
    Im 17. Jh. zeigte man in der Kirche auch noch das Gab eines hl. Rudolf, eines nicht näher bekannten Lokalheiligen, dargestellt als Bauer mit Sense und Saumpferd.

  111. Scheffau am Wilden Kaiser (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Wallfahrt zum hl. Leonhard in der sog. Bärnstattkapelle Zum Leidenden Heiland ("Unser Herr im Elend")
    Die kleine Wallfahrtskirche hat das Patronat "Heiligstes Herz Jesu", Ziel der Wallfahrt ist jedoch der hl. Leonhard.
    Die kleine Kapelle daneben ist die ursprüngliche Gnadenkapelle, die bereits im Jahr 1693 errichtet wurde. 1765 wurde das Gnadenbild in die neue größere Kapelle übertragen. Aus dem Jahr 1767 stammen die Kreuzwegbilder. Jahrhundertelang fanden die Menschen aus nah und fern in der Bärnstattkapelle Trost und Hilfe, zahlreiche Votivtafeln in der Kirche geben davon Zeugnis. 1954 wurde die Kapelle außen renoviert. 1994 erfolgte der Einbau der Empore und die Innenrenovierung. Alljährlich findet um den 6. November die Leonhardiwallfahrt statt.

  112. Schenkenfelden (Bistum Linz)
    Bezirk Urfahr-Umgebung
    Kalvarienberg und Kreuzweg
    Der Kalvarienberg umfasst die ab 1712 errichtete oktogonale Kalvarienbergkirche und die 14 kapellenartigen Kreuzwegstationen. Diese stattliche Anlage ist auch Ziel von lokalen Wallfahrten, besonders in der Fastenzeit.

  113. Schiefling im Lavanttal (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Gemeinde Bad St. Leonhard im Lavanttal, im Ortsteil Gräbern, nahe bei Wolfsberg
    Bezirk Wolfsberg
    St. Jakob zu den Gräbern
    mit dem Grab von Wilhelm, Graf von der Sann, Gemahl der hl. Hemma
    Nach der Ermordung seiner Söhne hatte der Graf grausame Rache an den Tätern genommen. Zur Sühne pilgerte er nach Rom, auf der Rückreise starb er im Lavanttal.
    Bei der Filial- und Wallfahrtskirche in Gräbern wurden der Legende nach von der hl. Hemma von Gurk zum Gedenken an ihre beiden ermordeten Söhne und ihren hier beerdigten Gatten, Grafen Wilhelm von Friesach und Markgrafen an der Sann, im Jahr 1043 drei Linden gepflanzt. Der größte, als 1000-jährige Hemmalinde von Gräbern bekannte Baum, hat heute einen Umfang von rund 8 Metern und der zweite Baum besitzt einen Umfang über 7 Metern. Die mittlere der drei Linden musste jedoch vor etlichen Jahren gefällt und durch eine Neupflanzung ersetzt werden.

  114. Schlägl (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    Wallfahrt zur Muttergottes vom Stift Schlägl im Mühlviertel
    Konvent-Firiedhofskirche Maria Anger gegenüber der Nordfront des Stifts Schlägl, eine Filialkirche des Prämostratenserstifts Schlägl
    Die Kirche, ehemals Pfarrkirche, wurde erstmals 1416 erwähnt. Unter Propst Andreas Rieder (+ 1481) erfolgte ein Neubau, wahrscheinlich nach Verwüstungen durch die Hussiten. Die Kirche wurde in der Folgezeit eine beliebte Wallfahrtsstätte. 1626 wurde die marianische Gnadenstatue erwähnt. Diese erste Gnadenstatue ist heute allerdings nicht mehr vorhanden. Die Kirche ist gotischen Ursprungs und wurde später barockisiert. Unter Kaiser Joseph II. wurde die Innenausstattung entfernt, die heutige Ausstattung ist neugotisch. Das heutige Gnadenbild, eine stehende, fast lebensgroße Madonna ohne Kind mit ausgebreiteten Armen, befindet sich oberhalb des Tabernakels.

  115. Schlägl (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    im äußersten Norden Österreichs an der Grenze zu Tschechien, im Tal der Großen Mühl gelegen
    Prämonstratenserstiftskirche Maria Himmelfahrt
    1204 als Zisterzienserkloster gegründet, wurde es bereits 1214 ein Prämonstratenserstift. Im Laufe der Jahrhunderte musste die Stiftskirche viele Heimsuchungen erdulden, so die Belagerung durch die Hussiten und auch verschiedene Brände. Beim Brand im Jahr 1739 blieb das Gnadenbild völlig unversehrt, danach nahm die Verehrung auffallend zu. Dieses Gnadenbild, eine Madonna im Ährenkleid, befindet sich in der Priestersakristei. Im 15. Jh. wurde die Stiftskirche gotisiert, Anfang des 17. Jh. barockisiert. Nach dem Brand von 1626 wurden einige Teile völlig neu errichtet, die mittelalterliche Anlage ist aber noch erkennbar. Der Hochaltar von 1728 zeigt das Gemälde Maria Himmelfahrt, das 1845 geschaffen wurde. Auf dem linken Seitenaltar befindet sich das Gnadenbild, ein ikonenhaftes Brustbild der Muttergottes mit Jesuskind, das 1970 an dieser Stelle aufgestellt wurde.

  116. Schlierbach (Bistum Linz)
    Bezirk Kirchdorf an der Krems
    Stiftskirche der Zisterzienser, bis zum 17. Jh. Zisterzienserinnen
    Die Stiftskirche ist ein Hauptwerk des österreichischen Barocks um 1700.
    Die Schlierbacher Madonna ist eine hölzerne gotische Marienstatue (um 1320), sie befindet sich in einer Nische im Kreuzgang der Stiftskirche. Nach der Klostertradition brachten die ersten Schwestern des damaligen Frauenklosters die Statue aus ihrer schwäbischen Heimat mit. Das Marienlob der Zisterzienser setzt sich auch in den Wandmalereien (um 1700) im Kreuzgang fort. Dort sind Szenen aus dem Marienleben und auch 30 Mariengnadenbilder aus verschiedenen Länder dargestellt:
    (1) Maria Pötsch im Wiener Stephansdom
    (2) Mariahilf in Passau (Bayern), nach dem Bild von Lucas Cranach
    (3) Maria Einsiedeln (Schweiz)
    (4) Maria Loreto (Italien)
    (5) Altötting (Bayern)
    (6) Adlwang bei Bad Hall
    (7) Maria Scharten bei Wels
    (8) Speyer (Rheinland): Wallfahrtsbild im Dom von Speyer, vor dem der Hl. Bernhard gebetet hat. In den Kriegen wurde der Dom mehrfach verwüstet und seiner Einrichtung beraubt. Im Schlierbacher Kreuzgang ist die Darstellung mit "Cîteaux", dem Gründungskloster des hl. Bernhard, beschriftet.
    (9) Straßengel bei Graz
    (10) Ohlsdorf bei Gmunden
    (11) Kloster Ettal (Bayern)
    (12) Maria Plain bei Salzburg
    (13) Frauenberg bei Admont
    (14) Frauenkirchen im Burgenland
    (15) ehem. Kapuzinerkloster in Und bei Krems
    (16) Maria Taferl in der Wachau
    (17) Maria Anger in Enns
    Die Kirche Unserer Lieben Frau auf dem Anger vor der Stadt Enns, oder kurz genannt, die Kirche am Anger, wurde im Jahre 1792 abgetragen.
    (18) Mariazell in der Steiermark
    (19) Gojau (tschech. Kajov) in Böhmen
    (20) Klattau (tschech. Klatovy) in Böhmen
    (21) Marienbild aus der Kirche des hl. Marciliani in Venedig (Italien)
    (22) Brünn (tschech. Brno) in Mähren, einst ein Marienbild bei den Augustinern in Brünn, eventuell auch Verwechslung mit Brünnl (tschech. Dobrá Voda) bei Gratzen (tschech. Nové Hrady)
    (23) Neukirchen bei Hl. Blut (Bayern), vom Original abweichend mit Schriftrolle statt mit Zepter und mit Kopfschleier statt langem Haupthaar dargestellt
    (24) Tscherewa (Weißrussland), weißruss. Чарэя im Rayon Tschaschniki weißruss. Чашнікі, poln. Czaśniki, bei Wizebsk (um 1700 zu Polen-Litauen gehörig), im Kreuzgang sehr ungenau als "Maria von Moskau" beschriftet, weil das Bild wohl dort herkam
    (25) Maria Maggiore in Rom (Italien)
    (26) Montserrat (Katalonien)
    (27) Darstellung der Skapulierübergabe an Simon Stock
    (28) Niedernburg in Passau (Bayern)
    (29) Muttergottes von Sant' Alessio auf dem Aventin, aber in der Beschriftung im Kreuzgang von Schlierbach offensichtlich verwechselt, eigentlich in der Kirche Santa Maria presso Celso in Mailand (Italien)
    (30) Mariengnadenbild von St. Ulrich und Afra in Augsburg (Bayern)

  117. Schmirn (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Innsbruck-Land
    Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau zur Kalten Herberge mit dem Patrozinium St. Anna, an der linken Talseite des Schmirntales in 1575 Meter Höhe gelegen
    Der alten Legende nach durchstreifte ein Jäger an einem kalten Wintertag den Wald und sah an einem Baum eine Frau mit Kind im Arm. Der Jäger sprach zu ihr: "Frau, da habt ihr aber eine kalte Herberg." Die Gestalt verschwand darauf, nachträglich erkannte er sie als Erscheinung der Muttergottes. Er befestigte ein Marienbild an einem Bau. Bald wurde dort eine hölzerne Kapelle gebaut, 1773 folgte eine steinerne Kapelle. Die heutige Kirche ist von 1838. Der Altar umschließt das Gnadenbild, eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach. Die Muttergottes ist gekrönt.

  118. Schöder (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Murau
    Schöder liegt südlich der Schladminger Tauern am Fuße eines bewaldeten Berghanges.
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Geburt
    1234 wurde an dieser Stelle erstmals eine Kapelle erwähnt. 1370 wurde eine Kapelle errichtet, seit 1532 sind Wallfahrten zur Muttergottes nachweisbar. Der Legende nach war der Baumeister der Kirche ein Heide (in jener Zeit war wohl ein Türke gemeint). Als des Nachts immer wieder die am Tage errichteten Mauern einstürzten, geriet der Baumeister in Zorn und wollte der Marienfigur, die sich schon dort befand, den Kopf abschlagen. Da rannen Tränen über das Gesicht der Madonna. Tief beeindruckt bekehrte er sich zum Christentum. In Schöder git es zum Teil jahrhundertealte Wallfahrtstraditionen, zum Beispiel findet am 1. Mai die Wallfahrt der Zeiringer seit dem Beginn des 17. Jh. statt und am 4. Mai die Wallfahrt der Oberwölzer seit 1532. Weiterhin finden an den Bitttagen vor Christi Himmelfahrt Wallfahrten statt. Der 70 Meter hohe Turm wurde im 15. Jh. als Wehrturm erbaut. Seit dem Wiederaufbau nach dem Brand von 1851 ragt die Giebelmauer höher als das Kirchdach frei in die Luft, was einen eigenwilligen Anblick bietet. Der Altar von 1777 birgt die Gnadenstatue von Schöder, eine 1,13 Meter große spätgotische Madonna, die das Jesuskind hält, das offensichtlich gerade vom linken Knie der Mutter herabsteigen will.

  119. Schönbach (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Zwettl
    im Weinsberger Wald in 750 Meter Höhe gelegen
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Rast, ehemaliges Patrozinium Maria Lichtmess
    Während der Reformationszeit, als der überwiegende Teil der Bevölkerung in der Herrschaft Rappottenstein evangelisch war, sollte die Gnadenstatue verbrannt werden, konnte aber heimlich entfernt und vergraben werden. Eine Legende zu dieser Marienstatue erzählt, dass die Leute eine Schafherde mit weißen und gefleckten Tieren zur Kirche ziehen sahen. Auf dem Rückweg waren alle Tiere ganz weiß. Eine andere märchenhafte Legende erzählt, dass Maria mit dem Kind durch diesen Wald ging und am Bach ausruhte ("Maria Rast"), angetan von der Schönheit der Landschaft (deshalb "Schönbach" genannt). In der Kirche befinden sich drei gotische Flügelaltäre. Im Triumphbogen links befindet sich die Gnadenstatue "Maria Rast" (eine gotische Madonna mit Kind, um 1450). Außerdem ist an der linken Seitenwand des nördlichen Schiffs auf einem barocken Altaraufbau ein Kruzifix (14./15. Jh.) mit echtem Kopfhaar zu sehen.
    Von 1698 bis 1828 war in Schönbach die Ordensgemeinschaft der Hieronymitaner ansässig, die Gebäude im heutigen Pfarrhof waren das Kloster.

  120. Schönbühel (Bistum St. Pölten)
    Wallfahrt zum Hl. Grab, außerdem Wallfahrten zur Schmerzhaften Muttergottes, zum hl. Peregrin und zur hl. Rosalia
    ehem. Klosterkirche nahe bei dem landschaftlich reizvoll gelegenen Schloss Schönbühel
    Die romantisch ausgeschmückte Vorgeschichte der Wallfahrtskirche von Schönbühel erzählt davon, dass einst an der Selle des späteren Servitenklosters ein Lustschloss stand, das im Laufe der Zeit verfiel. Donauschiffer beobachteten Gespenster und dergleichen Erscheinungen dort und nannten es "Teufelsburg". Im Traum wurde Balthasar von Starhemberg von der Muttergottes aufgefordert, dort eine Kirche und ein Kloster zu errichten. Er sandte einen Franziskanerpater ins Hl. Land und ließ sich einen Plan von der Geburtskirche in Bethlehem und von der Grabeskirche in Jerusalem mitbringen. 1666 entstand in Schönbühel die Anlage eines Hl. Grabes und wurde bald Ziel von Wallfahrern. Diese Grabeskapelle befindet sich heutzutage hinter dem Hochaltar der Kirche. Dort befindet sich auch eine Pietà aus dem 18. Jh., die ebenfalls Ziel von Wallfahrern wurde. Das dritte Ziel der Wallfahrt war die Peregrin-Kapelle mit der Plastik des Heiligen (Servitenmönch, 1265 - 1345). Als weiteres Gnadenbild wird noch eine Darstellung der Flucht nach Ägypten genannt.
    Am Weg zur Donau steht die Rosalienkapelle. Die hl. Rosalia (+ 1166, Leichnam 1624 in einer Grotte bei Palermo aufgefunden) galt als Beschützerin vor der Pest. Die Rosalienwallfahrten führten zu dieser Kapelle, die ursprünglich ein Brunnenkirchlein mit Heilwasser war.
    Die Serviten waren bis 1980 in Schönbühel ansässig.
    Heutzutage kommen nur noch private Pilger nach Schönbühel.

  121. Schöndorf bei Vöcklabrunn (Bistum Linz)
    Bezirk Vöcklabrück
    Stadtteil von Vöcklabruck
    Kaplanei und Filialkirche Maria Himmelfahrt der Pfarre Vöcklabrück, jetzt als Friedhofskirche benutzt, dem Augustinerchorherrenstift St. Florian inkorporiert
    Wallfahrt zu einem Marienbild
    Die Kirche steht auf einer Bodenwelle, dem sog. Schöndorfer Plateau, und ist daher weithin sichtbar. Ein Kirchengebäude an dieser Stelle wurde erstmals 823 erwähnt. Bis 1785 war es Pfarrkirche, heutzutage als Friedhofskirche genutzt. Das Gnadenbild wird auch "Mutter der Schönen Liebe" genannt und soll dem Ort einst den Namen gegeben haben. Die Legende erzählt, dass das Gnadenbild 1626 während der Bauernkriege mehrfach entfernt, weggesperrt oder sogar vermauert wurde, doch kehrte es immer wieder zu seinem Platz am Altar zurück. Die Wallfahrtskirche zeigt eine eigenwillige Silhouette durch zwei in der Achse hintereinander stehende Westtürme. Der ältere östliche (um 1400) ist mit dem Langhaus verbunden, der neuere westliche (um 1500) ist niedriger, massiger und blieb unvollendet. Die Gnadenstatue ist eine gotische Madonna (um 1430/40) mit Jesusknaben und steht auf dem neugotischen Hochaltar. Der linke Seitenaltar ist der Leonhardialtar. Unter der Empore befindet sich nordseitig die Perkheimerkapelle aus dem Jahr 1461 und südseitig die Englgruftkapelle mit dem 1891 geschaffenen neugotischen Barbara-Altar.

  122. Schöngrabern (Erzbistum Wien)
    in der Marktgemeinde Grabern
    Bezirk Hollabrunn
    Die Wegkapelle beim alten Friedhof in Schöngrabern ist ein neugotischer Backsteinbau mit Rundapsis aus dem Jahre 1923. Sie liegt in der Ansiedlung Lerchenfeld gegenüber den Häusern auf einer Anhöhe im Wald.
    Auf einer Weide in der Nähe einer Quelle befand sich Mitte des 17. Jh. ein verwittertes Marienbildnis. 1664 wurde es durch eine von dem Venetianer Johann Marcot geschnitzte Marienstatue ersetzt, für die man um 1700 eine neue Holzkapelle errichtete, die 1709 geweiht wurde. Der Venetianer Johann Marcot, ein Tischler und Bildhauer, war 1663 mit der kaiserlichen Armee gegen die Türken gezogen. Beim blutigen Gefecht von Neuhäusl (slowak. Nové Zámky, ung. Érsekújvár, osman. Uyvar in der heutigen Südslowakei) verletzte er sich die Augen. Er träumte, er solle nach Österreich reisen. Bei Oberhollabrunn werde er ein Brünnlein mit einem zerrissenen Marienbild finden. Statt diesem solle er eine Statue der Madonna mit dem Kind schnitzen und er werde wieder gut sehen. Der Traum wiederholte sich so oft, dass der Tischler sich zur Reise entschloss und alles sich schließlich wie prophezeit auch erfüllte.
    Der Platz entwickelte sich rasch zu einem beliebten Ort für Wallfahrer, sodass die Bründlkirche bald zu klein wurde. Im Jahre 1740 legte der Grundherr, Johann Baron Ludwigstorff, den Grundstein für eine neue Wallfahrtskirche als Filialkirche der örtlichen Pfarrkirche. Sie wurde 1778 fertiggestellt, hatte die Größe der Basilika Maria Dreieichen und war komplett ausgestattet mit Hochaltar, Gnadenbildaltar, Orgel, zwei Türmen und zwei Glocken. Kaiserin Maria Theresia stiftete ein Messkleid. Als Filialkirche fiel sie 1783 der Reform von Kaiser Joseph II. zum Opfer, wurde abgetragen und Teile des Baumaterials wurden zum Bau des Turmes der Pfarrkirche verwendet, die Marienstatue kam in die Pfarrkirche.
    Der Friedhof, der sich rings um die Pfarrkirche im Ort befand, wurde wegen Platzmangels im Jahre 1808 auf den Platz der abgetragenen Bründlkirche verlegt und blieb dort bis 1904 bestehen. Privatpersonen ließen 1923 an Stelle des alten Friedhofkreuzes die heutige Kapelle errichten.
    Quellheiligtum, eigentliche Wallfahrt erloschen

  123. Schönkirchen (Erzbistum Wien)
    Bezirk Gänserndorf
    Kastralgemeinde in der Marktgemeinde Schönkirchen-Reyersdorf
    1672 stiftete Gräfin Herberstein eine Kapelle mit einem Mariengnadenbild.
    zeitweise Wallfahrtszuzug

  124. Schottwien (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    Wallfahrtskirche Maria Schutz im Semmeringgebiet
    Gemeinde Schottwien, Pfarrei Semmering im Dekanat Gloggnitz
    Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, meist genannt Maria Schutz, seit 1925 betreut von Patres des Passionistenklosters (Kloster Maria Schutz als einziges Passionistenkloster in Österreich)
    Am Nordhang des Sonnenwendsteins gab es schon lange eine "Heiliges Bründl", bei dem auch die Muttergottes verehrt wurde. Der Platz der heutigen Kirche war 1679 die Pestwiese, wo die Erkrankten aus Schottwien gesammelt wurden. Sie gelobten im Falle ihrer Genesung ein "Marienbründl", das aber erst 1721 gebaut wurde. Der Franziskaner Benignus Seyfried aus Mürzzuschlag hielt sich während der Bauzeit dort auf und schätzte die Lage des Ortes. Als er unter einer Birke einschlief und dann wieder erwachte, rief er, wenn er den Ort zu taufen hätte, würde er ihn "Maria Schutz" nennen. So geschah es dann auch. Nach einer anderen Überlieferung ist der Name Maria Schutz einer an Wassersucht erkrankten und dann geheilten Kürschnersfrau eingegeben worden. 1728 ließ Reichsgraf von Walsegg, Herr der nahen Burg Klamm, den Bau einer Kirche beginnen. Als seine Frau 1737 bei der Entbindung eines Kindes starb, wurde er Priester und wirkte in Maria Schutz. Der prächtige Hochaltar der Wallfahrtskirche stammt von 1740.
    Der Wallfahrtstag ist am 1. Sonntag im November, dem Fest Maria Schutz. Das Gnadenbild ist eine spätbarocke Madonna mit Kind, bekleidet im Mariazeller Stil und gekrönt. Auf der Rückseite des Hochaltars fließt das "Frauenbrünnlein", dessen Wasser Heilkraft zugeschrieben wird.
    1949 wurde eine Fatimakapelle an die Wallfahrtskirche angebaut aus Dank wegen der Verschonung der Kirche im 2. Weltkrieg.

  125. Schricker Haide bei Mistelbach (Erzbistum Wien)
    in der Marktgemeinde Gaweinstal
    (Bezirk Mistelbach)
    "Heilsames Bründl"
    Neben dem "heilsamen Bründl" am Schricker Weg in der Mistelbacher Heide steht ein Kreuz. In der Wiese erkennt man die Fundamente der ehem. Kapelle. Die einst dort aufgestellte Figurengruppe (hl. Familie mit Joachim und Anna) befindet sich heutzutage in in der Pfarrkirche von Schrick, ebenso das alte Votivbild, das entsprechend der Ursprungslegende einen Hirten mit seinem Stab und kleiner Schafherde zeigt. Im Vordergrund des Votivbildes steht Jesus, der das Kreuz hält. Aus seiner Seitenwunde ergießt sich ein Strahl Blut in einen Messkelch.
    Beim "heilsamen Bründl", das im Wald entspringt, befand sich eine Holzkapelle. Die Amtskirche untersagte den Bau einer Steinkapelle wegen abergläubischer Benützung der Quelle. Das Mineralwasservorkommen in Schrick wurden dann aber später kommerziell genützt.
    Die alte Sage berichtet, in einem heißen Sommer kam ein alter Wanderhändler aus Schlesien nach Schrick. Ein Bub, der ihn erschöpft rasten sah, brachte ihm Wasser. Der Hausierer dankte ihm mit dem Spruch "Vergelt's Gott tausendmal". Der Bub wurde Schafhirt. Einmal litten er und seine Herde unerträglichen Durst. Als er den Hirtenstab in den Boden stieß, erfüllte sich das Segenswort und eine Quelle entsprang.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfrahrtsstätte im engeren Sinn

  126. Schützen am Gebirge ung. Sérc, kroat. Česno (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Eisenstadt-Umgebung
    Wallfahrt zur Rosalienkapelle
    Die Brandl- oder Rosalien-Kapelle (Patronatsfest am 4. September) wurde am Goldberg gebaut. Die Kapelle ist ein Nischenbau mit Giebel, an der Rückwand findet man die Jahreszahl der Erbauung 1713. Auf der Mensa sind Schnitzfiguren der Pietà und des Hl. Sebastian.

  127. Schwadorf (Erzbistum Wien)
    Bezirk Wien-Umgebung
    Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Dekanat Schwechat
    Der Überlieferung nach befand sich das Gnadenbild ursprünglich in einer Wohnung. Es wurde verspottet, fiel daraufhin von selbst herunter und kehrte dann wieder auch von selbst an seinen Platz zurück. Daraufhin setzte die Verehrung ein. Das Bild wechselte noch mehrmals den Besitzer. Der letzte private Besitzer und dessen Bruder verfügten, dass es nach Schwadorf kommen solle. Zuvor war es aber noch in der Hofburg bei Kaiser Leopold I. Der Legende nach starb der Kaiser vor diesem Bild. Kaiserin Eleonora schickte es mit Diamanten geschmückt nach Schwadorf. Das Gnadenbild ist ein Mariahilfbild nach Lucas Cranach. Der südliche Kapellenanbau der Pfarrkirche beherbergt das Gnadenbild.

  128. Schwanberg (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Deutschlandsberg
    Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Anna ob Schwanberg
    auf dem Gebiet des Ortsteils Oberfresen in 1038 Meter Höhe
    Wallfahrt zur hl. Anna
    Die Kirche wurde erstmals 1498 erwähnt. 1672 fanden größere Umbauarbeiten statt. Der Turm stammt in seiner heutigen Gestalt von 1842. Seit 1892 ist die Kirche auch Pfarrkirche.

  129. Schwarzau am Steinfeld (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, als Wallfahrtskirche Maria vom Guten Rat genannt, im Dekanat Lanzenkirchen
    Wallfahrt zu Maria vom Guten Rat
    Die erste kleine Kirche an dieser Stelle wurde durch den Herrn von Stub über einem Gebäuderest römischer Herkunft errichtet. Eine Frau aus Wiener Neustadt schenkte 1780 der Kirche ein Muttergottesbild "Maria vom Guten Rat". Die heutige Kirche ist von 1865, das Gnadenbild befindet sich auf dem Hochaltar. Der Festtag der Mutter vom Guten Rat ist am 26. April. Deshalb finden Wallfahrtsmessen an jedem 26. eines Monats statt.
    Das Altarbild der Kirche St. Johannes der Täufer zeigt die Taufe Christi durch Johannes. Das Bild wurde 1741 gemalt. Es befand sich ursprünglich in der Kapelle des nahegelegenen Schlosses Frohsdorf. Die Kapelle ist erhalten und wurde um 1970 restauriert. Die Kapelle ist profaniert, das Schloss Frohsdorf wird von der Post als Standort der Lehrlingsausbildung genutzt.
    Im Schloss Schwarzau schlossen am 21. Oktober 1911 Erzherzog Karl Franz Joseph und Prinzessin Zita von Bourbon-Parma die Ehe. Seit 1957 wird das Schloss Schwarzau als Frauenhaftanstalt genutzt.

  130. Schwarzenbach ung. Feketevár (Erzbistum Wien)
    Bezirk Wiener Neustadt-Land
    Maria Bründl mit der Bründlkapelle und dem Augenbründl, auch Heiligenbründl genannt, Heilquelle bei Augenleiden
    kleine Wallfahrtsstätte in der Marktgemeinde Schwarzenbach, am westlichen Abhang des Schwarzenbacher Burgberges Richtung Markt Schwarzenbach, in der Nähe der Rotte Trift
    Schwarzenbach liegt bei Kobersdorf (ung. Kabold, kroat. Kobrštof), das zum Burgenland gehört.
    Zu der Wallfahrtsstätte führt der Schwarzenbacher Kreuzweg, dessen 14 Stationen im Jahr 1989 entlang des Weges zur Bründlkapelle errichtet wurden.
    Eine alte Sage erzählt, schon seit uralten Zeiten kannten die Leute die Quelle am Westabhang des Burgberges. Einst benetzte eine arme Frau, die schon lange ein Augenleiden quälte, mit dem Wasser der Quelle die Augen und wurde geheilt. Die Kunde verbreitete sich und bald kamen viele Heilungssuchende. Selbst Blinde wurden sehend. So nannte man die Quelle das „Hl. Bründl“ und erbaute darüber eine Kapelle, die heute noch erhalten ist. Von dem wundertätigen Wasser hörte auch weit entfernt in Ungarn eine reiche Gräfin, die durch ein Unglück ihr Augenlicht verloren hatte. Sie beschloss daher, zu dem „Brunnen auf dem Berge“ zu wallfahren, damit auch ihr Hilfe werde. Sie kam, wusch sich die Augen und wurde sehend. Zum Dank dafür ließ sie die Kapelle ausschmücken. Nach Hause zurückgekehrt, erzählte sie überall von dem Wunder, das beim hl. Bründl an ihr geschehen war. Die kam auch einer anderen reichen ungarischen Gräfin zu Ohren, die ebenfalls erblindet war. Auch sie unternahm die weite Reise zum „heilsamen Bründl“ und erhoffte Heilung. Diese Gräfin war jedoch maßlos geizig und Gott wollte sie prüfen. Als sie gegen Schwarzenbach auf den Kobersdorfer Berg kam und von Weitem den Kopf zur Kapelle hinwandte, wurde sie sehend und erblickte das kleine Gotteshaus. Da glaubte sie nun, es sei nicht mehr nötig, bis zum Bründl zu fahren und befahl dem Kutscher umzukehren. Kaum war sie den Berg auf der anderen Seite wieder hinunter, so erblindete sie auf Neue. Voll Schreck ließ sie eilend wieder zurückfahren. Die Waschung beim Bründl aber nützte nichts mehr. Das war die Strafe für den Geiz.

  131. Schwarzenberg (Bistum Feldkirch)
    Bezirk Bregenz
    Kapelle der sel. Ilga auf Lorrena
    (andere Namensformen sind Hilka, Hika, Hialta und Heilka)
    Die Kapelle wurde angeblich an der Stelle der Einsiedelei der sel. Ilga erbaut. Wohl schon im 18. Jh. bestehend, wurde sie um 1860 und 1910 neu erbaut. Die Quelle wurde 1906 neu gefasst.
    Die sel. Ilga wird ebenso wie ihre ebenfalls heiligmäßigen Brüder Merbod (oder Marbod) und Diedo verehrt (s. auch unter: Alberschwende und Andelsbuch).
    Ilga, die Schwester Marbods und Diedos, zog sich gleich diesen in den Bregenzerwald zurück, um ein beschauliches Leben zu führen. Sie nahm an einer Quelle von ihren Brüdern Abschied und trug von dieser Quelle etwas Wasser in ihrer Schürze zu ihrer Einsiedelei, wo sie es ausschüttete und wo dann sogleich eine Quelle entstand. Noch etwas Wasser davon brachte sie in ihre Zelle und auch dort sprudelte sofort eine Quelle hervor, die sogenannte Ilgaquelle. Als Ilga starb, läuteten die Glocken von selbst. Über ihrer Todesstätte wurde die Kirche von Schwarzenberg errichtet. 1749 wurde ihr Grab geöffnet und die Gebeine zum Nebenaltar der hl. Maria Magdalena übertragen.
    Die Heilquelle neben der Kapelle wurde hauptsächlich von Augenleidenden aufgesucht. Es finden sich verschiedene Votivbilder.

  132. Schwarzensee (Erzbistum Wien)
    Bezirk Baden
    kleiner Haufenweiler am Fuße des Peilsteins
    Wallfahrt zum hl. Ägydius
    Die Wallfahrtkirche Hl. Ägydius liegt inmitten des alten kleinen Friedhofs. Nach einem Vorgängerbau wurde schon im 12. Jh. eine steinerne Kirche in Schwarzensee erwähnt. Sie wurde von Mönchen aus Heiligenkreuz erbaut und besaß zeitweise den Charakter einer Wehrkirche. Seit der Barockzeit besitzt sie eine Ausstattung im Geschmack der damaligen Zeit. Ein kleiner Dachreiter dient als Glockenturm. Die barocke Gnadenstatue des hl. Ägydius wurde 1974 gestohlen, seit 1975 befindet sich eine neue Statue auf dem Hochaltar. Der hl. Ägydius, einer der Vierzehn Nothelfer, wird als Vieh- und Wetterpatron verehrt. Sein Gedenktag wird am 1. September begangen. Außerdem findet man in der Kirche eine volkstümliche Darstellung der Steinigung des Erzmärtyrers Stephanus (aus dem 18.Jh.). Der hl. Stephanus wird auch als Patron der Pferde verehrt. Bis zum 18. Jh. gab es regelmäßig Wallfahrten am Ägydi- und Stephanitag. In der Kirche haben sich auch noch einige Eisenvotivgaben (in den Formen von Pferden, Rinder, Schweinen u. a.) erhalten. Auch im 20. Jh. gab es noch Pilgerzüge nach Schwarzensee, heutzutage ist es nur ein lokal bekannter Wallfahrtsort.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  133. Schwechat (Erzbistum Wien)
    Bezirk Bruck an der Leitha
    im Dekanat Schwechat
    Stadtpfarrkirche Hl. Jakobus der Ältere
    Die Stadtpfarrkirche von Schwechat liegt auf dem "Jakobsweg Wien" (Jakobskirche in Schwechat - Herz-Jesu-Kirche in Kaisermühlen - Stephansdom - Michaelerkirche - Jakobskirche in Purkersdorf)

  134. Schwertberg (Bistum Linz)
    Bezirk Perg
    Quelle Windegg in der Nähe der Burgruine Windegg, Wasser kommt aus einem Eisenrohr, eine Votivtafel daneben
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  135. Seckau - Stiftskirche (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Knittelfeld
    in einem Seitental der Mur mitten in der Grünen Mark gelegen, nordwestlich von Knittelfeld
    Basilica minor, Stifts-, Pfarr- und Wallfahrtskirche, Benediktinerabtei Seckau, Konkathedrale des Bistums Graz-Seckau
    Das Kloster ist eine Gründung des Hochfreien Adelram von Waldeck derer von Traisen. Er trat später selbst mit seiner Gemahlin in das Doppelkloster ein, das 1140 für Augustinerchorherren gegründet worden war. Unter Kaiser Joseph II. wurde es aufgelöst, 1883 von Beuroner Benediktinern neu besiedelt. Wallfahrten zu Unserer Lieben Frau von Seckau sind seit 1345 urkundlich belegt. Die Legende erzählt, dass Adelram von Waldeck während einer Jagd unter einem Baum ausruhte, dabei hörte er den Ruf: "Hic secca, hic secca!" (= hier fälle, hier fälle!). Licht erhellte den Wald, die Muttergottes mit ihrem Kind schwebte auf einer goldenen Wolke vorbei. Nachdem man den Baum gefällt hatte, fand man das Gnadenbild und eine erste Kapelle wurde errichtet. Schließlich entstand das Stift. Der Name des Stifts wird in der Legende also vom lateinischen "sicca!" abgeleitet, obwohl der Name ganz offensichtlich slawischen Ursprungs ist. Die Stiftskirche ist romanisch, bauliche Veränderungen folgten nach dem Brand von 1259 und nach den Zerstörungen während der Türkenkriege. Die mittlere der drei Kapellen an der Nordseite des Langhauses ist die Gnaden- und Sakramentskapelle mit dem Gnadenbild "Unsere Liebe Hausfrau zu Seckau", auch als das "Ursprungsbild" bezeichnet, das vom ikonografischen Typ der Nikopoia aus der byzantinischen Kunst ist. Es ist eines der ältesten Mariengnadenbilder Österreichs. Die rechte Kapelle neben der Gnadenkapelle ist die Bischofskapelle mit dem gotischen Marienkrönungsaltar. Die linke Kapelle neben der Gnadenkapelle ist die modern gestaltete Engelkapelle mit der Darstellung "Maria, Mutter des Engpasses", das sich seit den 1970er Jahren ebenfalls zu einem Gnadenbild entwickelt hat. Außerdem findet man in der Stiftskirche auch das Habsburger Mausoleum.

  136. Seefeld (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Innsbruck-Land
    Seefeld ist das Ziel von drei Wallfahrten, darunter ist auch eine marianische Wallfahrt.
    Zwei Wallfahrten zur Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Oswald
    a) Die Überlieferung berichtet, dass Oswald Milser von der Feste Schlossberg am Gründonnerstag 1384 mit Gefolge in die Seefelder Kirche kam. Er forderte vom Pfarrer eine große Hostie zur Kommunion, weil die gewöhnlichen kleinen Hostien nur für arme Leute seien. Kaum hatte er die Hostie auf der Zunge, versank er in den steinernen Boden. Der Priester nahm die Hostie aus seinem Mund, um zu verhindern, dass er weiter einsinke. Die Hostie war blutrot gefärbt. Daraufhin setzte eine Wallfahrt zur Wunderbaren Hostie ein. Die Stelle, wo Oswald Milser einsank, wird noch heute gezeigt. Milser zog sich reumütig ins Kloster Stams zurück. Nach Einsetzen der Wallfahrt begann ab 1425 der Neubau der Kirche unter Herzog Friedrich mit der leeren Tasche. Die wunderbare Hostie wird in der sog. "Parzifal-Monstranz" aufbewahrt. Parzifal von Weineck stiftete diese Monstranz zur Aufbewahrung der Hostie.
    b) Das Ziel der Marienverehrung ist die sog. "Gürtelmadonna". Diese Wallfahrt entstand 1686 mit der Gründung der Erzbruderschaft "Maria Trost", auch genannt "Gürtelbruderschaft vom schwarzledernen Gürtel der hl. Monika und des hl. Augustin" oder "Marianische Bruderschaft", angeregt durch den Augustinerorden, der in Seefeld von 1604 bis 1785 wirkte.
    Eine Wallfahrt zum Seekirchlein Hl. Kreuz
    c) Die dritte Wallfahrt führt zum Hl. Kreuz im Seekirchlein (hierorts Seekirchl oder Heiligkreuzkirche genannt) am Ortsrand des Ortsteils Kirchwald.
    Der Legende nach hat der Gekreuzigte hier vom Kreuz herab zu einer Frau gesprochen. Die Kirche dient als Votivkirche für dieses wundertätige Kruzifix. Erzherzog Leopold V. initiierte die Errichtung einer Kirche bereits 1629, aber erst 1666 wurde sie vollendet. Das Seekirchl stand damals inmitten des von Herzog Sigmund dem Münzreichen im 15. Jh. angelegten Kreuzsees, der 1808 abgelassen wurde. Das Seekirchl wurde bald eine lokale Wallfahrtskirche. Der hochbarocke, achteckigen Zentralbau mit Kuppel, eine in Tirol seltene Bauform, mit beigestelltem Turm besitzt zwei Hochaltarbilder (1771) sowie zwei Wandbilder zur Legende des Seefelder Kreuzes (um 1772), die alle von Josef Anton Puellacher stammen.

  137. Seeham (Erzbistum Salzburg)
    Flachgau, Bezirk Salzburg-Umgebung
    Der Legende nach erschien einer blinden Frau im Jahr 1690 die Muttergottes in einem Busch. Die Muttergottes sagte ihr, dass sie sich die Augen im nahe gelegenen Brunnen waschen solle. Die Frau wurde darauf hin sehend und der Ruf der Quelle als "Augenbründl" verbreitete sich schnell. Es entstand eine lokale Wallfahrt.

  138. Seetal (Erzbistum Salzburg)
    in der Marktgemeinde Tamsweg
    Lungau, Bezirk Tamsweg
    Schwarzenbichlkapelle
    Die Schwarzenbichlkapelle (Kapelle Mariä Namen) befindet sich in 1245 Metern Höhe westlich des Dorfes Seetal in der Marktgemeinde Tamsweg.
    Die Kapelle am Schwarzenbichl, einem Hügel wurde im Jahr 1761 unter Vikar Franz Xaver Radschin als Dank für die Rettung nach einem Überfall durch Räuber errichtet. Die Kapelle hat als lokales Wallfahrtsziel Bedeutung. Am Dreifaltigkeitssamstag ziehen Pilger aus dem benachbarten Krakautal in der Steiermark in einer Fußwallfahrt zur Kapelle. Zum Fest Mariä Namen (12. September) führt eine festliche Prozession von der Pfarrkirche Seetal zur Kapelle (der sog. Prangtag). Die nach Süden gerichtete Kapelle steht etwas erhöht neben der Straße. Die ursprüngliche Kapelle von 1761 war mit Fresken von Gregor Lederwasch ausgestattet. 1901 wurde die Kapelle im Stil der Neugotik erweitert. Im Inneren zeigt sich eine Darstellung des Gnadenbildes von Mariazell.

  139. Sekirn slowen. Sekira (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Gemeinde Maria Wörth
    Bezirk Klagenfurt-Land
    Maria Wörther Fünf-Kirchen-Wallfahrt
    Die Hubertuskirche in Sekirn ist Ausgangspunkt der alljährlichen Maria Wörther Fünf-Kirchen-Wallfahrt am vorletzten Sonntag im September.
    (Hubertuskirche in Sekirn - St. Anna ob Reifnitz - Pfarrkirche Maria Wörth - benachbarte Winterkirche - Schlussandacht in St. Theresia in Dellach am Wörthersee)

  140. Selpritsch slowen. Žoprače (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Villach-Land
    oberhalb von Velden am Wörthersee (slowen. Vrba na Koroškem) in der Kastralgemeinde Augsdorf (slowen. Loga Vas), Filialkirche zum hl. Andreas
    Die Sage berichtet, dass eine Heilquelle, das Andreasbründl, ungefähr hundert Schritte weit von der Kirche entsprang. Am Andreastag durfte darin bei Gefahr eines Frevels nichts gewaschen werden, doch wusch die Schogouzkeuschlerin einst an diesem Tage ihre Kinderwäsche darin, worauf die Quelle versiegte und an anderer Stelle zum Vorschein kam.
    Ziel einer Osterwallfahrt mit vier Stationen, die auch den Kathreinkogel (slowen. Podjerberk) mit der Filialkirche Hl. Katharina, den Luziaberg und den Humitzhügel mit der Wallfahrtskirche Maria Humitz (slowen. Marija na Humce) umfasst

  141. Semriach (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Graz-Umgebung
    Die Marktgemeinde Semriach liegt an der Nordseite des Schöckls.
    Kirche hl. Ulrich, auch Ulrichsbrunn-Kapelle genannt, in der Kastralgemeinde Windhof
    Die Kirche wurde nach 1720 an der Stelle einer Ulrichs-Säule errichtet. 1779 wurde durch einen Blitz das Dach zerstört und erst wieder 1811 erneuert. In den Jahren 1963 und 1999 wurde das Gebäude umfassend restauriert. In der Nähe der Kirche gibt es eine gemauerte Brunnengrotte mit einem Bildstock und einer Figur des heiligen Ulrich (18. Jh.). Der Legende nach soll das Wasser der Quelle Augenleiden heilen.

  142. Serfaus (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Landeck
    Serfaus liegt auf einer Hochterrasse in 1427 Meter Höhe.
    ehem. Pfarrkirche, jetzt Wallfahrtskirche Maria Opferung, betreut von der Pfarre Serfaus
    Die Wallfahrtskirche liegt, vom Friedhof umgeben, nahe der neuen Pfarrkirche aus dem 16. Jh.
    Der Legende nach wurde die Gnadenstatue im Jahr 427 im römischen Super Fauces (= Serfaus) gefunden. Das heutige Gnadenbild ist jedoch eine Arbeit des 12. Jh. Serfaus gilt aber trotzdem als der wohl älteste Marienwallfahrtsort Tirols. Die erste mittelalterliche Kirche an dieser Stelle soll es schon im 9. Jh. gegeben haben. Wallfahrer sind seit 1150 nachweisbar, ausdrücklich als Wallfahrtskirche wurde das Gotteshaus erstmals 1332 erwähnt.. Die älteste Bezeichnung war "Maria im Walde", so der Name der Ursprungskapelle, wo die Gnadenstatue einst stand. Heutzutage wird als Nachfolgebau der Ursprungskapelle das Georgskirchlein angesehen, das knapp eine Stunde Fußweg von Serfaus entfernt liegt. 1760 entging die Wallfahrtskirche dem Abriss, die Gemeinde übernahm das Gotteshaus. Die Gnadenstatue wird "Unsere Liebe Frau im Walde auf Matschöl zu Serfaus" oder einfach "Maria im Walde" genannt. Sie stellt eine gekrönte Madonna mit Kind (12. Jh.) dar und befindet sich in einer kreuzförmigen modernen Fassung.

  143. Sieding (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    Expositurkirche Mariahilf der Pfarre Ternitz, am Schneeberg gelegen
    Die Kirche wurde 1932 durch Spenden und Gemeinschaftsarbeit errichtet. Als Folge des gemeinsamen Kirchbaus sind mehrere Bekehrungswunder bekannt geworden. Das Gnadenbild ist eine Art Mariahilfbild, das die Gottesmutter schützend um eine Familie darstellt.
    lokale Andachtsstätte

  144. Sieding (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    Edlitzbrunn
    gegenüber dem Pankratiuskreuz nahe der waldigen Tallehne bei einem alten gemauerte Kreuzstöckl, an dessen Fuß der Edlitzbrunn hervorsprudelt
    Von der Entstehung dieser Quelle erzählt die Sage: Einst ging ein Mann an der Pankratiuskirche vorüber und rief dreimal: „Pankrazi, hilf mir!" Kaum war der dritte Ruf verhallt, als ein Mann mit einer Lanze aus der Kirche heraustrat. Zu Tode erschrocken, floh der Rufer gegen die andere Talseite, der Bewaffnete ihm nach. Da ihn dieser nicht mehr einholen konnte, so schleuderte er ihm seine Lanze nach, diese verfehlte ihr Ziel, drang in die Erde und in demselben Augenblicke sprang diese Quelle hervor.
    Auch das Pankratiuskirchlein, das nahe bei der Straße von St. Johann nach Sieding am Fuße des Gösing steht und wegen seiner reichen Fresken bedeutsam ist, wird von einer alten Sage umrankt. Der Legende nach soll diese Kapelle aus der Zeit einer großen Hungersnot stammen und es sollen in dem dort von einer Mauer umfriedeten Grundstück die am Hungertode Gestorbenen begraben sein, deren Grabhügel noch kenntlich sind.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  145. Siendorf an der March (Erzbistum Wien)
    in der Marktgemeinde Jedenspeigen
    Bezirk Gänserndorf
    Bründlkapelle
    Die Pfarrkirche Mariä Geburt steht erhöht im Westen des Ortes. Sie wurde als barocke Wallfahrtskirche errichtet. Wenige Schritte entfernt steht die Bründlkapelle aus dem 19. Jh.
    Es dürfte sich um das mittelalterliches Magdalenenbründl gehandelt haben, das in der Reformationszeit in Vergessenheit geriet. Im Zusammenhang mit der neuen Wallfahrtskirche von 1687 (geweiht 1703) wieder bekannt geworden, nannte man es "Unser Frauen Bründl". Die erste Kapelle war kaum 4 Meter lang und breit. Sie wurde 1698 erweitert, aber dann 1786 abgebrochen. Die Quelle diente zum Trinken und zu Waschungen. Besonders an Sonntagen kamen zahlreiche Menschen aus der Umgebung. Im 19. Jh. wurde wiederum eine kleine Kapelle über dieser Quelle errichtet, das sog. Marienbründl. Die Kirche von Sierndorf ist etwa 100 Schritte davon entfernt.
    Das Bründl wird heute wieder von Wallfahrern, vor allem aus der näheren Umgebung, besucht. Als Andachtsgegenstand befindet sich heutzutage eine Marienstatue auf einer Eisenkonstruktion in der renovierten Kapelle über dem Brunnen.

  146. Sigleß ung. Siklós, kroat. Cikleš (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Mattersburg
    Pfarrkirche Allerheiligen
    Die Kirche Allerheiligen ist seit 1808 Pfarrkirche. Sie wurde 1913 unter Mitverwendung älterer Bauteile umgebaut. Der Hochaltar ist aus dem späten 19. Jh., die Holzfiguren Hll. Rochus und Sebastian stammen aus dem 18. Jh. An der Südwand befindet sich eine Rokoko-Vitrine mit der Kopie des Mariazeller Gnadenbildes (um 1760/1770).
    Die Pfarrkirche Allerheiligen von Sigleß wird auch als Wallfahrtskirche genannt. Vor der Pfarrkirche befindet sich außerdem eine Marienkapelle mit Pietà.
    Der mehr als 10 Kilometer lange "Marterl-Wanderweg" in Sigleß führt an insgesamt acht restaurierten Wegkreuzen vorbei, deren Entstehung und Geschichte genau erforscht und niedergeschrieben wurde. Eines dieser Marterl ist die Mariensäule, im Volksmund "Liebe Frau" oder "Maria Weinberg" genannt. Sie stammt aus dem frühen 19. Jh.. Nach der Überlieferung wurde sie anstelle eines alten Muttergottesbildes errichtet, das von plündernden Soldaten mit dem Schwert zerstört worden war. Das 1950 übermalte Bild wurde 2004 durch ein neues geschnitztes Bild ersetzt.
    Weitere Bildstöcke im Ort sind das Olramkreuz bei der Weggabelung Heideäcker in Richtung Zemendorf, die Antoniussäule, die Dreifaltigkeitssäule, die Florianisäule, das Rote Kreuz und das Weiße Kreuz.

  147. Sigmundsberg (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
    südlich von Mariazell
    Filialkirche St. Sigmund der Pfarre Mariazell, betreut von Benediktinern
    Ursprünglich befand sich hier eine Befestigungsanlage zum Schutz der stark frequentierten Wallfahrtsstraße, dem südlichen Wallfahrtsweg nach Mariazell. Die Anlage wurde 1485 zerstört. Anfang des 16. Jh. wurde unter dem Lambrechter Abt Johannes III. Sachs das heutige Kirchlein errichtet, nämlich anlässlich einer Erscheinung der Gottesmutter, wie sie ihr Kind stillte. Der Legende nach sah ein frommer Ritter Maria im Walde ihr Kind stillen und erbaute nach einem Gelübde das Gotteshaus. Das Gnadenbild ist deshalb eine "Maria lactans" (stillende Maria). Sigmundsberg war vor allem in der Geschichte Ziel der Stationswallfahrt auf dem Weg nach Mariazell. Die Hauptwallfahrtstage der Gnadenkirche von Sigmundsberg sind die drei letzten Freitage der Fastenzeit mit einer Prozession zu Ehren der Schmerzhaften Muttergottes. Das Gnadenbild ist das Altarbild, das eine stillende Madonna auf einer Mondsichel zeigt (gemalt 1761 von Friedrich Stilpp). Das ursprüngliche Gnadenbild, die Steinstatue einer stillenden Madonna (1390), wurde 1927 an das Germanische Museum in Nürnberg verkauft.

  148. Sinnesbrunn (Bistum Innsbruck)
    auf dem Gemeindegebiet von Tarrenz
    Bezirk Imst
    Die Wallfahrtskapelle "Unsere Liebe Frau" steht auf 1520 Metern Höhe in Sinnesbrunn inmitten von Almweiden südöstlich unterhalb vom Sinnesjoch (2273 m). Die Kapelle ist gut vier Kilometer in nordöstlicher Richtung vom Weiler Obtarrenz entfernt. Sie liegt umgeben von lichten Wäldern inmitten einer Almwiese auf der nördlichen Talseite des Gurgltals.
    Einige Meter von der Kapelle entfernt entspringt eine Quelle.
    Das Gnadenbild, das heute in dem Kirchlein verehrt wird, stand früher auf einem Baum. Bergknappen verehrten das Bildnis der Gottesmutter. Im Jahre 1777 errichtete Johann Gapp eine erste, noch kleine Kapelle. Der heutige Bau geht auf das Jahr 1829 zurück. Am Altar steht das Gnadenbild der Madonna mit Kind aus dem 18. Jh. in einem Glasschrein. Bis heute pilgern Menschen zur Wallfahrtskapelle Sinnesbrunn. In einer Publikation aus dem Jahr 2000 heißt es, dass jeweils am ersten Freitag der Monate Mai bis September, sowie am Fest Mariä Himmelfahrt Nachtwallfahrten stattfinden. Es gibt mehrere Wallfahrtswege. Sowohl von der Nepomukkapelle in Obtarrenz aus, als auch von Berwang (über Rinnen, Mitteregg, das Rotlechtal und die hintere Tarrentonalm) führen Pfade nach Sinnesbrunn.
    I
    n Tarrenz gibt es noch zwei weitere bekannte Quellen, die heutzutage für medizinisch-therapeutische Zwecke genutzt werden: das sog. Bierschwimmbad und der Frauenbrunnen. Zum Frauenbrunnen gibt es auch eine christliche Ursprungserzählung. Der Sage nach sollen die Erzlager des Tschirgant, wo auch diese Radonquelle entspringt, durch Kinder entdeckt worden sein. Eine Frauengestalt schenkte ihnen glänzende Steine, die in der Folge den Bleiabbau begründeten. Der Name der Ungenannten blieb durch Stollenbezeichnungen wie Frauengrube und ähnliche Bezeichnungen in Erinnerung. Wahrscheinlich gehört der Frauenbrunnen mit dazu.

  149. Sitzendorf an der Schmida (Erzbistum Wien)
    Bezirk Hollabrunn
    Das "Bründl im Viertelholz" ist im Wald noch vorhanden, die Marienkapelle besteht nicht mehr.
    Um 1712 befand sich an einer Eiche eine Skulptur der Madonna mit Kind. Darüber errichtete man ein Schutzdach und einen Opferstock. Bis 1742 hatte die Waldandacht einigen Zulauf, dann wurde sie aufgelöst und die Marienfigur in die Pfarrkirche gebracht.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  150. Söchau (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Hartberg Fürstenfeld
    westlich von Fürstenfeld in der oststeirischen Landschaft
    Pfarrkirche Hl. Vitus
    Eine Kapelle wurde um 1400 erwähnt, die Ende des 15. Jh. zur Kirche ausgebaut wurde. 1710 stellte man wahrscheinlich aufgrund eines Gelübdes eine Kopie der Mariazeller Muttergottes auf, die bald verehrt wurde. Seit 1770 wird das sog. "Zellerfest" am Sonntag nach dem 8. September gefeiert. Die Gnadenkirche steht im alten aufgelassenen Friedhof und ist von einer sog. "Tabormauer" (einer Art Wehrmauer) umgeben. Die nördliche Querschiffkapelle der Kirche birgt einen Kreuzigungsaltar. In der südlichen Kapelle, der Ursprungskapelle, wird in der Karwoche das Hl. Grab aufgestellt. Der Hauptaltar trägt die Figur des Kirchenpatrons St. Vitus. Das Gnadenbild, die Kopie der Mariazeller Muttergottes, steht gewöhnlich im Pfarrhaus und wird nur zum Zellerfest in der Kirche aufgestellt.

  151. Söllheim (Erzbistum Salzburg)
    Ortsteil der Gemeinde Hallwang
    Bezirk Salzburg-Umgebung
    Wallfahrt zum hl. Antonius von Padua
    Wallfahrtskapelle Hl. Antonius von Padua
    Um 1680 sollte schon längst ein Handelsschiff, das einigen Salzburger Kaufleuten gehörte, im Hafen von Venedig eingetroffen sein. Es war wahrscheinlich voll beladen mit Gewürzen, doch es traf nicht im Hafen ein. Schließlich beschloss Johann Anton Kaufmann, damals Handelsgehilfe in einem Kontor zu Salzburg, das Schiff zu kaufen. Er betete zum heiligen Antonius, seinem Namenspatron, und tatsächlich traf das Schiff bald im Hafen von Venedig ein. So war Johann Kaufmann nun ein reicher Handelsmann. Im Jahre 1684 kaufte er sich das Gut Söllheim. Als Dank an den heiligen Antonius ließ Kaufmann die Kapelle in Söllheim erbauen. Die Kapelle wurde am 11. Juli 1694 geweiht. Die Wallfahrtskirche erfreute sich stets großen Zulaufs. Am 12. April 1711 verstarb Johann Kaufmann, der Erbauer der Kapelle. Er wurde in der Gruft der Kapelle bestattet.

  152. Sonntagberg (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Amstetten
    Wallfahrt zur Heiligsten Dreifaltigkeit
    Mit 600 Metern Länge und einer Kuppelhöhe von 16 Metern ist die Wallfahrtskirche Sonntagberg die zweitgrößte Wallfahrtskirche Österreichs. 1964 wurde sie zur Basilica minor erhoben. Die Kirche befindet sich landschaftsbeherrschend auf dem 700 Meter hohen Berg. Vom Sonntagberg hat man einen herrlichen Ausblick auf insgesamt 85 Orte und 75 Gipfel.
    Der sog. Zeichenstein war wahrscheinlich schon in vorchristlicher Zeit ein Kultplatz. Die Usprungslegende ähnelt der Geschichte des Dreifaltigkeitsberges in Württemberg. Ein Hirtenjunge war bei der Suche nach seiner verlorenen Herde umhergeirrt. Er schlief erschöpft neben dem Stein ein. Als er aufwachte, lag auf dem Stein ein kleiner runder Brotlaib. Nachdem er seine Herde wieder wohlbehalten aufgefunden hatte, erzählte er von dem Geschehnis. Daraufhin begannen die Wallfahrten zum Zeichenstein. 1440 wurde ein Salvatorkirchlein unter Abt Benedikt I. von Seitenstetten errichtet. 1484 wurde dann bereits auch eine Dreifaltigkeitskapelle erwähnt. Neben der Doppelkapelle erfolgte schließlich 1490 ein gotischer Neubau. Später wurde auf dem Zeichenstein eine auf Kupfer gemalte Darstellung der Dreifaltigkeit angebracht, das heutige Gnadenbild, das sich auf dem Hochaltar befindet. Der Zeichenstein nebst einer Statue des Hirten und einer alten Kopie des Gnadenbildes wurde, umgeben von einem kunstvollen Gitter, in den barocken Neubau einbezogen. Der Hochaltar der Barockkirche, eine Arbeit des Tirolers Melchior Häfele, ist eine der großartigsten Altarschöpfungen des 18. Jh. Die barocke Wallfahrtskirche besitzt sechs Seitenaltäre und hat insgesamt eine sehr üppige künstlerische Ausstattung. Ein Mariä-Himmelfahrts-Altar befindet sich im linken Querarm. Außerdem besitzt die Wallfahrtskirche Reliquien der Katakombenheiligen Prospera und Felicitas. Vom Sonntagberg wird noch eine weitere Wallfahrtsgeschichte erzählt: 1529 sollen türkische Reiter auf die alte Wallfahrtskirche zugestürmt sein. Bei einer Quelle aber sind die Pferde in die Knie gegangen. Viel später, nämlich 1677, wurde bei diesem sog. Türkenbrunnen eine Kapelle errichtet.
    Besonders in der Barockzeit wurde die Tradition der Mehrortewallfahrt nach Sonntagberg, Maria Taferl und Mariazell gepflegt. Anstoß dazu gaben Wallfahrten der kaiserlichen Familie zu den drei Wallfahrtsorten.

  153. Speisendorf (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Waidhofen an der Thaya
    Nikolausbründl
    Die im Kern romanische Pfarrkirche Hl. Nikolaus steht etwas erhöht auf dem Anger. Eine geschnitzte Figur des Kirchenpatrons aus dem 15. Jh. befindet sich darin. Unter dem Hochaltar entspringt eine Quelle, die von außen beim Turm an der Ostseite zugänglich ist. Seit 1718 führt eine Stiege in das Gewölbe, in dem man den aufgemauerten Schöpfbrunnen mit klarem Wasser erkennen kann.
    Speisendorf war schon im 13. Jh. eine Pfarre. 1329 erhielt die Kirche, die auch Wallfahrtskirche war, zwei Ablässe. Vor 1745 gab es aufgrund von Gebetserhörungen bereits viele Prozessionen.
    Die märchenhafte Legende erzählt, der hl. Nikolaus selbst soll die Quelle entdeckt haben.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  154. Spital am Pyhrn (Bistum Linz)
    Bezirk Kirchdorf an der Krems
    In früheren Jahrhunderten wurden Wallfahrten zur Filialkirche St. Leonhard und zur ehem. Stiftskirche erwähnt.
    Nach dem Brand im Nachbarort Windischgarsten 1728 gelobten die Bürger des Marktes Spital am Pyhrn eine jährliche Wallfahrt zur Muttergottes in der Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns. Auf dem Weg von Windischgarsten über den Arlingsattel in 1425 Meter Höhe zur Wallfahrtskirche wurden sieben Kapellen, darunter die Ochsenwaldkapelle in Spital am Pyhrn, als Bet- und Raststellen errichtet.

  155. Spital am Semmering (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
    Frauenbrunnquelle bei der Frauenbrunnkirche (Mariabrunn)
    Der Frauenbrunn entspringt unter der Volksschule in der Nähe der Pfarrkirche.
    Verehrt wird eine kleine romanische Marienstatue.
    Die Legende erzählt, dass Räuber, die im Cerewalde hausten, einst die Kirche in St. Marein im Mürztal plünderten. Dabei nahmen sie eine Marienstatue mit, verloren sie aber unterwegs in der Nähe der Waldkapelle, die oberhalb des Ortes Spital am Stuhleckhang heute noch steht. Als dort Hirten beisammen saßen, bemerkten sie, dass die Schafe sich um eine Stelle zusammendrängten, ja sogar in die Knie fielen. Als sie nach der Ursache suchten, fanden sie die Marienstatue bei einer Quelle und trugen sie in die Kirche. Die Quelle war seitdem heilkräftig bekannt. Durch erste Wunderheilungen verbreitete sich der Ruf des Gnadenortes rasch. Aus Böhmen, Mähren, Ungarn und Italien pilgerten Menschen nach "Maria Brunn".
    Später während der Türkenkriege flüchteten sich die Einwohner Spitals mit der Marienstatue vor den Türken in die Pfarrkirche von Spital. Die Türken wurden anfänglich mit Blindheit geschlagen. Doch neu hinzukommende Scharen steckten nun die Kirche in Brand, so dass die Leute in den Turm flüchteten. Plötzlich verließen die Türken den Schauplatz und als die Spitaler nun die verbrannte Kirche durchsuchten, fanden sie die Marienstatue unversehrt vor.

  156. Stallehr (Bistum Feldkirch)
    Bezirk Bludenz
    Wallfahrtskirche Mariä Geburt, gehört zur Pfarrkirche Bings-Stallehr
    Der Überlieferung nach hat der Einsiedler Johann Eble, der auf dem Maisäß [= Alm mit gerodeter Fläche] Davenna lebte, um 1640 eine Kapelle errichtet. Im Jahre 1750 erfolgte ein vollständiger Umbau und Anfang des 19. Jh. noch eine Vergrößerung der Kapelle.
    Der Hochaltar mit neuromanischem Tabernakel stammt von den Brüdern Bertle. In der Kapelle sind auch die Figuren Maria mit Kind (1640), links die hl. Barbara und rechts die hl. Katharina (beide Mitte 18. Jh.) zu sehen, außerdem über dem Eingang zur Sakristei die Figur des hl. Josef mit dem Jesusknaben (Mitte 18. Jh.), im Chorbogen ein Kruzifixus aus dem 19. Jh. Ein Fresko in der Kapelle (bezeichnet mit dem Jahr 1640) stellt Mariä Geburt dar. Die modernen Glasfenster stammen vom Maler Hubert Fritz (1953).

  157. Stallhofen (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Spittal an der Drau
    in der Gemeinde Obervellach slowen. Zgornja Bela
    Filialkirche Maria Tax im Mölltal
    Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche fällt in das 1287. Der Legende nach wurde die Kirche an der Stelle gebaut, wo eine Marienstatue auf einem Lärchenbaum oder einer Fichte gefunden wurde. Der landläufige Name der Kirche Maria Tax geht auf den Mölltaler Ausdruck für die Fichte (Tax, Kurzform für Taxbam) zurück.

  158. Stampfanger bei Söll (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    sog. Stampfanger-Kapelle mit historischer Brücke und Kreuzgruppe
    Am Fuße von Bromberg und Salvenberg, wo der Stampfangerbach herausfließt, liegt auf einem steilen Felsen in malerischer Lage die kleine Kapelle mit achteckigem Zentralbau und Zeltdach.
    Um 1660 stiftete der Müller Christian Pellhammer die Kapelle, die Obsorge dafür wurde der Söller Rosenkranzbruderschaft übergeben. 1757 erhielt die Kapelle durch Erhöhung des Turmes und Erweiterung des Raumes die jetzige Form. Das Gnadenbild der Kapelle in der Rotte Stampfanger ist eine gekrönte Muttergottes mit Kind. Außerdem besitzt die Kapelle noch eine sog. Schwarze Madonna. Von 1989 bis 1991 wurde die Kapelle saniert und erweitert.

  159. Stams (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Imst
    im Oberinntal
    Stiftskirche Maria Himmelfahrt, als Wallfahrtskirche Maria vom Guten Rat genannt (mit Heilig-Blut-Kapelle)
    Graf Meinhard II. von Tirol und seine Gemahlin riefen Zisterzienser nach Stams. Kloster und Kirche wurden 1284 geweiht. Die Kirche war auch bis um 1500 Begräbnisstätte der Grafen und Landesfürsten von Tirol. 1757 wurde in der Heilig-Blut-Kapelle der Klosterkirche eine Kopie des Bildes Maria vom Guten Rat (gemalt von Joseph Schöpf) aufgestellt. Das Gnadenbild von Stams besteht aus zwei Teilen, der obere zeigt das Bild der "Maria vom Guten Rat", das ursprünglich in Scutari (alban. Shkodra) beheimatet war und der Überlieferung zufolge von Engeln nach Genezzano übertragen wurde. Der untere Teil zeigt Pilger, die dem Bild übers Meer folgen. Das Wahrzeichen der Stiftskirche von Stams sind die mächtigen achteckigen Kuppeltürme des Fürstentraktes. Die gesamte Kirchenanlage, die auf die romanische Zeit zurückgeht, wurde im 18. Jh. barock umgestaltet. Die Heilig-Blut-Kapelle beherbergt außer dem Gnadenbild im Prunkrahmen in einer Monstranz auch eine Heiligblutreliquie.

  160. Statzendorf (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Pölten-Land
    Pfarrkirche Hl. Markus
    Der Legende nach soll eine Bäuerin hungrigen Wallfahrern auf dem Weg nach Mariazell einen Laib Brot verweigert haben, der dann wegen des harten Sinnes der Bäuerin versteinerte. Dieser einem Laib Brot gleichende Stein wurde in die Pfarrkirche gebracht. Hier wurde er von den Mariazellwallfahrern später immer wieder besucht. Die Pfarrkirche wurde deshalb auch Kirche zum Steinernen Laib Brot genannt wird.

  161. Stegersbach ung. Szentelek, kroat. Santalek, romani Schtega (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Güssing
    ehem. Pfarrkirche Hl. Ägidius
    Die alte Pfarrkirche Hl. Ägidius ist ein einfacher Barockbau mit Chor, Westturm und Sakristei. Der Hochaltar, die Seitenaltäre und die Täufergruppe auf dem Taufkasten stammen aus dem 18. Jh., das Altarbild mit der Darstellung des Hl. Ägidius ist aus der Schule des Franz Anton Maulbertsch. Die Seitenfiguren stellen die Hll. Petrus und Paulus dar.
    Das Bistum Eisenstadt bezieht die alte Pfarrkirche Hl. Ägidius von Stegersbach in seine landesweiten Pilgerwege mit ein.

  162. Stein an der Donau (Bistum St. Pölten)
    Stadtteil der Statutarstadt Krems
    Zeitweise förderte im Barockzeitalter die Johann-Nepomuk-Bruderschaft in ihrer Kapelle in Stein an der Donau eine Wallfahrt zum hl. Johannes Nepomuk. Diese zeitweilige Wallfahrt erreichte nie größere Bedeutung.

  163. Stein an der Drau (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Gemeinde Dellach im Drautal
    Bezirk Spittal an der Drau
    Die Sage erzählt, dass einer Frau mit Namen Hiltegart von ihrem Schwager in vergeblicher Liebe nachgestellt wurde. Sie wurde mit Hilfe der Falschaussage einer Zofe bei ihrem Ehemann verleumdet, der sie zusammen mit ihrer Zofe aus dem Fenster warf. Doch wurden beide vom himmlischen Jesusknaben errettet. Der Mann sah das Wunder, wurde durch den Glanz der Vorgänge blind und machte aus Reue eine Pilgerfahrt von sieben Jahren nach Santiago de Compostela. Als er wieder heimkehrte, verzieh ihm seine Frau und heilte seine Blindheit durch Handauflegung. Daraufhin stiftete er die Kirche in Stein an der Drau.

  164. Steinakirchen am Forst (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Scheibbs
    Hl. Bründl mit Heiligenbrunn-Kapelle beim Ortsteil Lonitzberg
    Das "Hl. Bründl" befindet sich etwa sechs Kilometer von Steinakirchen am Waldrand nahe bei der der Hubertushütte. Die Kapelle unter zwei mächtigen Linden wurde 1990 restauriert. Die Quelle, die unter der Kapelle entspringt, fließt in einen Steintrog. Das Vieh, das hier trank, sollte gesünder gewesen sein als andere Tiere. Eine Wanderlegende, die auch anderen Quellheiligtümern erzählt wird, berichtet, dass ein Mann, als er sein blindes Pferd an der Quelle heilen wollte, selbst das Augenlicht verlor und das Wasser seine Heilkraft einbüßte.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn
    Außerdem wird eine weitere lokale Sage zu einem Steinfelsen erzählt:
    Wenige Schritte von der an der Straße von Steinakirchen nach Blindenmarkt gelegenen Zehetbauern-Kapelle liegt auf einem schmalen Anger ein Granitblock von über zwei Metern Länge. Dieser Granitblock ist unter dem Namen "Steinursch" bekannt. Wo heute die Kapelle steht, befand sich früher eine Kirche, die von den Osmanen zerstört worden ist. Der Acker aber, der sich von der Kapelle weg ausdehnt, war der Friedhof der Kirche. Der Steinursch aber war der Taufstein der Kirche. Das Wasser in dem Trog trocknet niemals aus, auch wenn es noch so lange nicht regnet.
    Auf dem Marktplatz von Steinakirchen steht noch heute der Pranger, der an die alte Gerichtsbarkeit erinnert. Er ist aus Stein gemeißelt und trägt eine männliche Figur, die das „Prangermandl" oder „Eiserner Roland" genannt wird. Mit dieser Figur ist auch eine Errettungsgeschichte aus der Zeit der Türkenkriege verbunden.

  165. Steinberg-Dörfl ung. Répcekőhalom-Dérföld, kroat. Štamperak-Drfelj (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Oberpullendorf
    Wallfahrt zu Maria Bründl im Ortsteil Dörfl
    Mariabründlkapelle am Waldrand, von sehr alten Linden umgeben, westlich vom Ort Dörfl
    Schon 1677 ließ Baron Hedly bei der dort entspringenden Quelle eine Marienstatue wahrscheinlich unter einem Schutzdach aufstellen, woraufhin Gabriel Fürst Esterházy 1720 eine Kapelle mit einer neuen Marienstatue errichten ließ, die durch Einsiedler betreut wurde. Der Anlaß zur Wallfahrt war ein Koch, der durch das Wasser der Quelle sein Augenlicht wieder erhielt.
    Der Altar (18. Jh) ist eine Rokoko-Retabelwand mit Opfergangsportalen und birgt das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe.
    Die Beichtkapelle neben der Kapelle ist ein kleiner barocker Bau mit geschweiftem Giebel.
    Die Heilquelle wurde besonders bei Augenleiden, aber auch bei Frauenleiden und bei Unfruchtbarkeit aufgesucht.

  166. Steinbrunn ung. Büdöskút, kroat. Štikapron (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Eisenstadt-Umgebung
    Mariensäule
    Der Ort hieß bis 1959 Stinkenbrunn und wurde dann auf Bürgerprotesten hin umbenannt. Während eines Gewitters (so erzählt die Sage) sei ein Feuerdrache in den Dorfbrunnen gefallen. Das Wasser schmeckte dann anschließend nach Schwefel, auf ungarisch Büdöskút (= stinkende Quelle) genannt. Danach wurde zur Entsühnung die Mariensäule um 1680 errichtet. Die Sage beruht wahrscheinlich auf dem Brennen von Kohlenflözen. Von 1810 bis 1960 wurde in der Gegend Kohle abgebaut.
    Weitere Andachtsstätten in Steinbrunn sind ein gotisches Sühnekreuz, die Antonisäule (um 1730) und vier Pestsäulen.

  167. Steinerkirchen (Bistum Linz)
    Bezirk Grieskirchen
    am Innbach südlich von Grieskirchen gelegen
    Pfarrkirche Maria Heimsuchung, als Wallfahrtskirche Maria Rast genannt
    Der volkstümliche Name Maria Rast wird verschieden hergeleitet. Zum einen erzählt eine märchenhafte Legende, die Muttergottes habe einst an dieser Stelle unter dem Lindenbaum auf dem Weg über das Gebirge gerastet. Zum anderen wird auch erzählt, dass einst in der Zeit der Glaubenskämpfe der Protestantismus nicht bis Steinerkirchen vordrang und die Muttergottes hier rasten konnte. Ein erster Kirchenbau an dieser Stelle entstand um 1180. In gotischer Zeit wurde eine Wallfahrtskirche errichtet, die schließlich nach weiteren Veränderungen und Umbauten im 19. Jh. regotisiert wurde. Die Gnadenstatue steht auf dem frühbarocken Hauptaltar, eine holzgeschnitzte Muttergottes mit Jesuskind, Maria ist bekrönt. Außerdem befindet sich rechts an der Chorwand eine Kopie der Weinenden Madonna von Syrakus.

  168. Steyr (Bistum Linz)
    Statutarstadt
    Marienkirche, von den Jesuiten betreute Rektoratskirche
    Gnadenbild der Muttergottes von Neukirchen bei Heilig Blut (Bayerischer Wald), um 1700
    Das Gnadenbild befand sich zuerst in der Jesuitenkirche St. Michael in Steyr. Es wurde als Kopie der Muttergottes von Neukirchen bezeichnet, auch wenn bei der Darstellung der Säbel im Kopf fehlte. Das Zepter ging bei einer Renovierung verloren. Das Bild galt als wundertätig. Heilungsberichte sind überliefert, es gab auch Votivgaben. Nach Auflösung des Jesuitenordens wurde das Gotteshaus Pfarrkirche. Seit 1865 waren dann die Jesuiten wieder in Steyr ansässig, und zwar in der ehem. Dominikanerkirche St. Maria. Verschiedene Statuen ließen die Jesuiten aus der Kirche St. Michael in ihre jetzige Kirche übertragen, darunter auch die Muttergottes von Neukirchen. Vor ihr legten die Jesuitennovizen ihr Gelübde ab. Beim Bombenangriff am 24.02.1944 auf Steyr blieb die Statue unversehrt, verschob sich aber von der Stelle. Zum Andenken blieb sie stehen, wie sie nach der Erschütterung vorgefunden wurde.

  169. Steyerling (Bistum Linz)
    Bezirk Kirchdorf an der Krems
    in einem Seitental der Steyr nahe bei Klaus an der Pyhrnbahn gelegen
    Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Unbefleckten Empfängnis
    Laut Pfarrchronik wurde die Wallfahrtskirche 1873 vom Fürsten Camillo Starhemberg, Besitzer der Herrschaft Steyrling, gestiftet. Über die Entstehung der Wallfahrt ist nichts Näheres bekannt. Die Kirche steht etwas abseits von der Straße auf einem kleinen Hügel. Es ist ein Bau im Stile des späten 19. Jh. Steyrling wurde 1886 eigene Pfarre. Die Gnadenstatue befindet sich an der Rückwand der Apsis auf einem hölzernen Altaraufbau unter einem bekrönten Stoffbaldachin. Es ist eine Statue der Unbefleckten Empfängnis, geschaffen von Johann Rindt.

  170. Stickelberg (Erzbistum Wien)
    Bezirk Wiener Neustadt
    in der Buckligen Welt bei Hollenthon Richtung Wiesmath
    Filialkirche von Hollenthon und Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Fatima
    Am Stickelberg gab es schon seit langer Zeit eine kleine Kapelle. 1968 bis 1970 wurde die jetzige kleine Kirche mit Dachreiter unter Leitung von Herrn Schönberger errichtet. Das Geld für die Baukosten spendeten die Einwohner von Stickelberg. Der Pfarrer hatte eine Statue aus Fátima mitgebracht und schenkte sie der Kirche. Die Wallfahrten begannen 1968.
    In der Nähe der Kirche befindet sich die Ruine der Feste Stickelberg, die bereits seit dem Beginn des 18. Jh. völlig verfallen ist.

  171. Stockerau (Erzbistum Wien)
    Bezirk Korneuburg
    Wallfahrt zum hl. Koloman
    Stadtpfarrkirche Hl. Stephan
    Der Turm der Pfarrkirche von Stockerau ist mit 88 Metern der höchste Kirchturm in Niederösterreich, gefolgt vom Turm der Stiftskirche Zwettl mit 82 Metern. Der Kirchturm wurde 1725 errichtet, 1778 wurde die heutige Kirche angebaut. Das frühklassizistische Gebäude liegt erhöht auf einem Höhenzug des Wagram oberhalb der Straße. Die älteste Kirche an dieser Stelle ist um 1010 entstanden und wurde dem hl. Stephanus geweiht. Am 17. Juli 1012 wurde in der Au an der Donau ein Mann mit fremdländischer Kleidung entdeckt und hier im gefährdeten Grenzgebiet sogleich als Spion angesehen und gehängt. Die Leiche am Galgen verweste aber nicht, außerdem gab es Berichte über Gebetserhörungen. Markgraf Heinrich der Babenberger, der in Melk residierte, ließ Nachforschungen anstellen. Es handelte sich bei dem unschuldig Gehängten um Koloman, einen irischen Fürstensohn, der von einer Pilgerreise ins Heilige Land auf dem Heimweg war. Der Leichnam wurde am 13. Oktober 2014 in die Kirche St. Peter und Paul in Melk übertragen, später dann in die neu gegründete Stiftskirche Melk. Koloman war bis 1663 Landespatron von Niederösterreich, bis dann der hl. Leopold unter diesem Titel verehrt wurde. In Stockerau wurde an der Selle des Martyriums des hl. Koloman erst eine Kapelle, dann eine Kirche, schließlich 1643 ein Franziskanerkloster errichtet, das aber unter Kaiser Joseph II. profaniert und später abgerissen wurde. Das Koloman-Bild von 1723, das sich im dortigen Franziskanerkloster befand, ist heute im Heimatmuseum zu sehen. Die Reliquien Kolomans verblieben in der Pfarrkirche. Der linke Seitenaltar ist dem hl. Koloman geweiht. Außerdem ist eine Statue auf dem Marienaltar erwähnenswert, die 1854 von Bürgersfrauen aus Stockerau anlässlich der Rettung Kaiser Franz Josephs bei einem Mordanschlag gestiftet wurde. Weiterhin befindet sich in der rechten Seitenkapelle eine barocke Pietà (um 1770). Um die Pfarrkirche herum befindet sich der ehem. Friedhof mit einigen alten Grabsteinen und mit einer Kolomanstatue von 1739. In der alten Prager Straße befindet sich eine sog. "Urlauber-Gruppe" (Abschied Jesu von seiner Mutter"), ehemals in der Funktion eines "Urlauberkreuzes", wo einst die Pilger begrüßt und verabschiedet wurden.

  172. Stotzing ung. Lajtaszék, kroat. Štucinga (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Eisenstadt-Umgebung
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Johannes der Täufer
    Das ehem. Servitenkloster bestand schon Anfang des 17. Jh., wurde jedoch 1683 in den Türkenkriegen zerstört und blieb bis 1743 Ruine. In Stotzing wurde schon lange eine Gnadenstatue verehrt, die ursprünglich an einem Baum befestigt war und dann in einer Kapelle stand. Diese Kapelle war aber wegen des Andrangs der Pilger zu klein geworden. Die Gnadenstatue stand ursprünglich zwischen Stotzing und Maria Loretto, wurde in der Zeit der Türkengefahr vergraben und 30 Jahre später unversehrt wieder aufgefunden. Nach der Betätigung von Wundern im Jahre 1743 wurde die zerstörte Servitenkirche als Wallfahrtskirche wieder aufgebaut.
    Das Gnadenbild ist eine ländlich wirkende Madonna mit Kind, beide gekrönt.

  173. Straden (Bistum Graz-Seckau)
    bei Bad Radkersburg slowen. Radgona, ung. Regede
    in der Südostecke der Grünen Mark
    Bezirk Südoststeiermark
    Pfarr- und Wallfahrtskirche "Maria am Himmelsberg"
    In Straden stehen an einem Berghang drei Wehrkirchen, eine davon ist die Pfarr- und Marienwallfahrtskirche. Sie wurde schon im 12. Jh. als Pfarrkirche erwähnt. Der alte Name der Gnadenkirche war schon seit jeher "Maria am Himmelsberg". 1460 brannte die Kirche ab, 1470 wurde sie wieder aufgebaut und auch erweitert. Im 16. Jh. wurde sie zur Wehrkirche ausgebaut. Bei Kampfhandlungen brannte sie 1945 erneut aus, der Wiederaufbau und auch der Neubau des Turms erfolgten bis 1950. Die Überlieferung berichtet, dass die Gnadenstatue in einem Gestrüpp gefunden wurde. Daraufhin hat man an dieser Stelle eine Kirche errichtet. Eine andere Legende berichtet, dass ein Graf, dessen Kind verschwunden war, zu Maria seine Zuflucht nahm und eine Kapelle auf dem Stradener Kogel gelobte. Er wollte sein Gelübde erfüllen, aber die Gnadenstatue war immer wieder in Straden zu finden. Deshalb erfolgte an dieser Stelle dann der Bau der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt. Die Gnadenstaue wurde und wird im Volksmund "Himmelsbergerin" genannt. Die spätgotische Madonna hat das Jesuskind im linken Arm und das Zepter in der rechten Hand. Zu Füßen des Gnadenbildes sieht man die Figuren der beiden Rosenkranzheiligen Dominikus und Katharina von Siena.

  174. Straden (Bistum Graz-Seckau)
    bei Bad Radkersburg slowen. Radgona, ung. Regede
    Bezirk Südoststeiermark
    Doppelkirche St. Sebastian - Schmerzhafte Mutter, eine Filialkirche der Pfarre Straden
    Die Oberkirche ist dem hl. Sebastian geweiht. Sie befindet sich neben der Hauptkirche von Straden (mit dem Gnadenbild Maria am Himmelsberg) noch innerhalb der Wehrmauern der alten Kirchenfestung und ist ebenfalls Ziel einer Marienwallfahrt. 1515 wurde die Oberkirche von der Sebastiansbruderschaft erbaut und während der Pestzeit viel besucht. Die Unterkirche (auch "Tiefkirche" genannt) wurde nach dem Verfall der Festungsmauern zuerst zum Beinhaus, dann zur Kapelle umgestaltet. In der Zeit der Kuruzzenüberfälle begann die Verehrung der Schmerzhaften Mutter. Als Gnadenbild wird eine Pietà aus dem 17. Jh. verehrt, die sich sich auf dem spätbarocken Altaraufbau befindet. Unter der Musikempore befindet sich auch noch ein einfach gestaltetes "Heiliges Grab" mit der Figur des toten Christus (barock). Wallfahrtstage sind in dieser Gnadenkirche der Schmerzensfreitag und die Schmerzenstage im September.
    Eine weitere Wallfahrtsstätte in Straden außer den beiden marianischen Wallfahrtsstätten in der Kirche Maria am Himmelsberg und in der Doppelkirche St. Sebastian - Schmerzhafte Mutter ist die nahegelegene Kirche des hl. Florian.

  175. Strechau (Bistum Graz-Seckau)
    Ortsteil der Stadt Rottenmann bei Selzthal
    Bezirk Liezen
    Heiliger Brunnen im Hauswald bei Schloss Strechau, Kapelle mit Quelle, Bauzeit unbekannt
    Mit dem Wasser soll sich der Legende nach der hl. Rupert gewaschen haben.
    Die Heilquelle wurde besonders bei Hautkrankheiten und Augenleiden aufgesucht. Als Votive wurden kleine Kreuzlein an die umstehenden Bäume gesteckt.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  176. Strengen (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Landeck
    Wallfahrtskirche Mariahilf der Pfarre Strengen
    oberhalb von Strengen am Arlberg im Stanzertal auf einem Hügel, in ca. 1000 Meter Höhe
    Der Überlieferung nach fand ein frommer Bauer Ende des 18. Jh. das Gnadenbild aus alter Zeit unter dem Gerümpel auf seinem Dachboden. Das Bild kam dann in die damals schon bestehende Kapelle. 1824 sollte die Kapelle beim Bau der Arlbergstraße abgerissen werden, die Bevölkerung leistete jedoch Widerstand. 1871 wurden zwei wunderbare Heilingen bekannt, die Wallfahrt blühte auf. Zuvor war der bedeutendste Förderer der Wallfahrt der fromme Pfarrer S. A. Maaß (+ 1846) gewesen. 1954 beim weiteren Ausbau der Arlbergstraße musste die Kapelle schließlich doch abgerissen werden. Das Gnadenbild kam vorübergehend in die Pfarrkirche von Strengen. 1957 wurde eine neue Kapelle für das Gnadenbild errichtet. Den Entwurf für den Kapellenneubau lieferte Albert Bermoser. Hinter dem Tabernakel tragen neun Stabsäulen das Gnadenbild, eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach.

  177. Strobl am Wolfgangsee (Erzbistum Salzburg)
    Flachgau, Bezirk Salzburg-Umgebung
    Pfarrkirche St. Sigismund
    Die Kirche besitzt eine Kopie des Gnadenbildes Unserer Lieben Frau vom Guten Rat (oder Unserer Lieben Frau von Genazzano genannt), das in der Vergangenheit Ziel einer lokalen Wallfahrt war.

  178. Stuhlfelden (Erzbistum Salzburg)
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (oder Maria Stein genannt)
    Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Stuhlfelden
    Stuhlfelden hat die älteste Kirche im Oberpinzgau. Bereits um 900 stand auf einem Felsen die erste Kirche „Maria am Stein“. Im 13. Jahrhundert wurde eine steinerne romanische Kirche gebaut. Die heutige Kirche wurde 1511 geweiht, um 1900 wurde sie neugotisch umgestaltet. Angebaut sind die Antonius- und die Michaelskapelle. Am Hochaltar steht das gotische Gnadenbild, die sog. „Stuhlfeldner Madonna“ (um 1480). Die Kirche ist bis heute auch Wallfahrtskirche. Neben der jährlichen Dekanatswallfahrt finden am 13. des Monats von Mai bis Oktober Wallfahrten statt.
    Stuhlfelden liegt an der ausgeschilderten Pilgerroute "Pinzgauer Marienweg".

  179. Stuhlfelden (Erzbistum Salzburg)
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    Waldkapelle, auch Kirchbergkapelle genannt
    südwestlich über dem Ort Stuhlfelden am Sonnberg über dem Kirchberggut gelegen
    Die Bauerntochter Maria Dengg vom Unterhaslacher ließ die Kapelle 1833 zum Dank für die Genesung von schwerer Krankheit mit der Hilfe der Nachbarn errichten. In der Kapelle befindet sich ein Mariahilfbild nach Lucas Cranach. Nach schweren Orkanschäden von 2002 ist die Kapelle umfassend restauriert worden.
    Stuhlfelden liegt an der ausgeschilderten Pilgerroute "Pinzgauer Marienweg".

  180. Sulz im Wienerwald (Erzbistum Wien)
    Teil der Gemeinde Wienerwald im Bezirk Mödling, Sulz liegt in einer Talsenke im Quellgebiet des Mödlingbaches
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Namen
    Wallfahrt zu Maria Hilf vom Birnbaum auf der Hohen Rahm
    Sulz im Wienerwald ist ein alter Waldbauernort, der 1188 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1890 wurde vom Arzt Dr. Löwy in Sulz eine Kaltwasserheilanstalt eröffnet. Der Kurbetrieb besteht schon seit Jahrzehnten nicht mehr.
    Die Ursprungslegende zum Wallfahrtsort in Sulz erzählt, dass bei einem Gewitter zu Mariä Heimsuchung 1747 dem lang gedienten Hirten Bartel sechs Ochsen vom Blitz erschlagen wurden. Er machte ein Gelübde, dass er bei seiner Rettung und der Rettung der übrigen Herde, ein Mariahilfbild malen lasse. Nach der glücklichen Errettung erfüllte er das Gelübde 1748. Er brachte das Bild an einem wilden Birnbaum an. Als die Zahl der Wallfahrer stieg, wurde eine Kapelle gebaut. 1783 wurde die Pfarr- und Wallfahrtskirche errichtet, also 100 Jahre nach der Schlacht am Kahlenberg und erhielt das Patrozinium Mariä Namen, da das Fest Mariä Namen anlässlich des Sieges über die osmanischen Belagerer eingesetzt worden war. Der Baumeister der Wallfahrtskirche war Philipp Schlucker, der nur sehr wenig Geld verlangte, der sprichwörtlich "arme Schlucker". Das Sulzer Mariahilfbild entstand nach der Vorlage des Bildes von Lucas Cranach. Nach der Verwüstung der Pfarrkirche 1809 durch die Franzosen erhielt es einen geschnitzten Rahmen. 1858 stiftete der der Kleinhäusler Franz Kropf ein silbernes Herz für das Gnadenbild, das früher auch mit Mänteln und Ketten geschmückt war. Im 20. Jh. gingen die Pilgerzahlen zurück.
    Vor der Kirche steht die Franz-Josephs-Erinnerungs-Eiche.
    Im Wienerwald gibt es nur zwei Berge mit Gipfelkreuz, beide befinden sich in der Gemeinde Wienerwald. Es sind dies das Steinplattl (649 Meter, höchste Erhebung der Gemeinde im äußersten Nordwesten der Gemeinde bei Stangau) sowie der Rossgipfel (633 Meter hoch, bei Grub). Beide Berge sind nicht über markierte Wege zu erreichen und bieten keine Aussicht, da sie bewaldet sind.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  181. Sulzberg (Bistum Feldkirch)
    Die Kapelle St. Leonhard ist eine von den insgesamt 13 Kapellen Sulzbergs.
    Sie steht unweit der heutigen Sulzberger Pfarrkirche an der Straße nach
    Doren. Das Kirchlein stammt aus dem Jahr 1497 und gehörte ursprünglich zum Kloster Kempten im Allgäu. Während des Dreißigjährigen Krieges nutzten die Schweden 1647 die Kapelle als Pferdestall. Die einzigartigen Fresken der Kapelle sowie die Altäre und Holzdecken aus der frühbarocken Zeit sind jedoch erhalten geblieben. Die Kapelle war lange Zeit ein beliebter Wallfahrtsort. Von 1980 bis 2006 war die Kapelle geschlossen, danach wurde sie wieder saniert.
    keine organisierten Wallfahrten mehr
    Weitere Kapellen in Sulzberg sind: Marienkapelle zu Halden (1876), Kapelle Hl. Theresia in Hermannsberg (1932), Kapelle Hl. Maria in Falz (1750), Kapelle Eschau (1862), Lourdeskapelle (um 1900), Kapelle St. Antonius (1912), Kapelle Hompmann (1860), Kapelle Egg zum hl. Judas Thaddäus (1938), Kapelle Hüttenbühl (um 1935, 2011 erneuert), Kapelle Landrath (19. Jh.), Kapelle Stein (1911, 2015 neu errichtet), Kapelle Ober (1861) und außerdem die moderne Kapelle im Altenwohnheim (1989).
    Unter den weiteren Andachtsstätten und Bildstöcken ist besonders die Marienlinde am Sulzberg bekannt. Im Stamm trägt sie die Gottesmutter mit dem Jesuskind.



Wallfahrtsorte in Österreich A - Z

Wallfahrtsorte in Mitteleuropa