Der Heilige Kelch


(in den Legenden auch der Heilige Gral genannt)

Die folgende Übersicht gibt die Aufbewahrungsorte des Hl. Kelches wieder, wie sie in aragonesischen und katalanischen Legenden genannt werden.

1. Jerusalem
Der Kelch wurde beim Letzten Abendmahl genommen. Dann diente er am Kreuz zum Auffangen der Blutstropfen. Josef von Arimathäa nahm ihn an sich.

2. Rom
Der Apostel Petrus brachte ihn nach Rom.
Im 3. Jahrhundert schickte Laurentius, der Diakon von Papst Sixtus II., den Kelch angesichts der Christenverfolgung in Rom mit einem Soldaten zum Heimatort seiner Eltern in Hispanien.

3. Loreto (bei Huesca)
Heimatort der Eltern des hl. Laurentius

4. Dann wurde er in der Kathedrale San Pedro el Viejo in Huesca aufbewahrt

5. 712 ließ ihn Bischof Acisclo angesichts der Maurenkriege nach Yebra de Basa in eine Höhle schaffen.

6. Danach gelangte der Kelch in die Einsiedelei San Pedro des Siresa.

7. Dann kam er nach San Adrián de Sasave.

8. Im 11. Jahrhundert gelangte er unter Bischof García I. in die Kathedrale von Jaca.

9. Ab 1076 befand er sich für über drei Jahrhunderte in San Juan de la Peña.

10. Am 29.09.1399 wurde er unter dem Fürsten Martín el Humano in dessen Palast "La Aljaferia" in Zaragoza überführt.

11. 1410 gelangte er in die Kathedrale von Barcelona.

12. Seit 1424 wird der Kelch in der Kathedrale von Valencia aufbewahrt.



Quelle:

Alberto Serrano Dolader "Historias fantásticas del Viejo Aragón"
El Santo Grial
ISBN 84-88688-63-6

Andere Traditionen zur Lokalisierung des Aufbewahrungsortes des Grals:

El Cebrero (galiz. O Cebreiro)
Eine andere Legende verortet den Heiligen Kelch in der Kirche von El Cebrero (galiz. O Cebreiro).
Die Legende berichtet von einem Hostienwunder, das ein Bewohner eines Dorfes bei Barxamaior mit Namen Juan Santín erlebte. Als er an einem Gewittertag in der einsam gelegenen Kirche bei einem Mönch der hl. Messe beiwohnte, verwandelten sich der Wein und die Hostie körperlich in das Fleisch und Blut Christi.

Glastonbury
Die Abtei Glastonbury ist in dreifacher Weise mit der Gralslegende verknüpft. Hier soll das Feenreich Avalon gelegen haben, hierhin brachte Josef von Arimathäa den Kelch Christi und hier liegt auch König Artus begraben.

weiteres zur Artussage: Legendäre Orte der Artussage

Montségur
Montségur ist die sog. Gralsburg der Katharer, die 1244 nach monatelanger Belagerung fiel.
Der Gral soll jedoch von den Katharern gerettet worden sein.

Montserrat
Das Kloster ist das geistliche Zentrum Kataloniens. Seit alters wird eine Schwarze Madonna verehrt. Von Gralsforschern ist darauf hingewiesen worden, das die Gralsburg "Munsalvaesche" bei Wolfram von Eschenbach lautlich an "Montserrat" anklingt.


Zu weiteren verwandten Themen siehe auch:

Thema: Ikonografie