Wallfahrtsorte in Österreich E

E

  1. Ebbs (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Kufstein
    Wallfahrt zum hl. Nikolaus
    Filial- und Wallfahrtskirche Hl. Nikolaus (St. Nikolausberg) im Ortsteil Buchberg am Fuße des Zahmen Kaisers
    Auf dem strategisch günstigen Berg über dem Unterinntal stand früher die mittlerweile abgebrochene Ebbser Burg, die bereits 1174 erwähnt wurde. Die Kirche selbst hat vermutlich als Vorgängerbau die Burgkapelle und entstand 1490 in der Spätgotik.

  2. Ebbs (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
    Die Kirche beherbergt das Gnadenbild einer sitzenden Madonna (um 1450).

  3. Eben (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Schwaz
    Wallfahrtskirche Hl. Notburga
    Die Wallfahrtskirche liegt etwas außerhalb des Ortes. Die Kirche mit spätgotischem Chor und Nordturm (16. Jh.) hat einen romanischen Ursprung. 1736 bis 1738 baute der Schwazer Architekt Jakob Singer ein barockes Langhaus an, auch die Innenausstattung ist barockisiert. Die Deckenfresken von Christoph Anton Mayr (1899 restauriert), umgeben von Stuckaturen, zeigen Szenen aus dem Leben der Lokalheiligen, unter anderem das bekannte Sichelwunder. Die Gebeine der hl. Notburga werden in einem Glasschrein am Hochaltar aufbewahrt.

  4. Ebensee am Traunsee (Bistum Linz)
    Bezirk Gmunden
    Kalvarienberg, landschaftlich sehr schön gelegen, mitunter auch als lokale Wallfahrtsstätte genannt

  5. Ebenthal slowen. Žrelec, auch Maria Ebenthal genannt (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Klagenfurt-Land
    südöstlich von Klagenfurt von Klagenfurt gelegen
    Pfarrkirche St. Peter und Paul, als Wallfahrtskirche Maria Hilf genannt
    Der Ort hieß ursprünglich Schrelz und wurde 984 erstmals erstmals urkundlich erwähnt. Zur Entstehung der Wallfahrt gibt es keine Überlieferung. Die heutige Wallfahrtskirche wurde 1770 geweiht, sie ist eine der wenigen Barockkirchen Kärntens. Die stattliche Wallfahrtskirche besitzt auch eine Doppelturmfassade. Der prächtige Hochaltar birgt das Gnadenbild unter einem Baldachin, eine Kopie des Bildes von Lucas Cranach d. Ä. in barocker Abwandlung. Über den Opfergangsportalen befinden sich die Figuren der hll. Petrus und Paulus. Die Kirche gilt als eine der schönsten in Kärnten.

  6. Eberschwang (Bistum Linz)
    Bezirk Ried im Innkreis
    Wallfahrt zur Muttergottes
    (Wallfahrt erloschen)

  7. Eberstein slow. Svinec (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Sankt Veit
    Gnadenquelle am Steinmar im Ortsteil St. Oswald am Westhang der Saualpe im Görtschitztal
    Vom Gehöft Winkler führt ein Weg zu dieser Quelle. Sie befindet sich auf einem alten Pilgerweg nach Maria Moos in Richtung Feistritz.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  8. Eggendorf am Wald (Erzbistum Wien)
    Ortschaft in der Stadtgemeinde Maissau
    Bezirk Hollabrunn
    ehem. Bründl
    Die Pfarrkirche Hl. Jakob wurde schon im 13. Jh. genannt, dann 1744 unter Benutzung alter Bauteile neu errichtet. Nebenan steht die Frauenkapelle mit einem ehem. Bründl. Der Heilbrunnen war vermutlich ein alter Jakobsbrunnen.
    ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  9. Ehrenhausen (Bistum Graz-Seckau)
    in der Gemeinde Ehrenhausen an der Weinstraße
    Wallfahrt zur Pfarr- und Wallfahrtskirche Schmerzhafte Muttergottes

  10. Eibenstein (Bistum St. Pölten)
    Teil der Stadtgemeinde Gmünd
    Bezirk Gmünd
    Christophstein und Jungfernbründl
    Der Christophstein ist ein mächtiger Schalenstein auf der Eibensteiner Höhe.
    Die märchenhafte Legende erzählt, dass der hl. Christophorus einst auf dem Steine gerastet habe und dass die Vertiefungen von seinen Schuhen herrühren, als er ein anderes Mal über den Stein hinwegschritt. Deshalb heißt der Stein "Christophstein".
    Eine weitere volkstümliche Legende erzählt folgende Begebenheit: Weil auf der Wanderung die hl. Maria einmal das Christuskind hierher getragen und es aus dem Steinbründl hat trinken lassen, führt der Stein auch den Namen "Christus- oder Brünndlstein", die Quelle dabei heißt "Jungfernbründl".
    ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  11. Eibiswald slowen. Ivnik (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Deutschlandsberg
    nahe beim Radlpass an der Grenze zu Slowenien
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria im Dorn
    Eine Kirche wurde in Eibiswald erstmals 1170 erwähnt. Der Name "Unsere Liebe Frau in Dornach" (jetzt "Maria im Dorn") erscheint erstmals 1678. Eigentlich sollte die erste Kirche auf dem Turnbauerkogl errichtet werden, wo wahrscheinlich in alter Zeit eine heidnische Opferstätte war. Doch der Sage nach missfiel dem Teufel die Stelle des Kirchbaus und er zerstörte jede Nacht, was am Tage aufgebaut wurde. Daraufhin ließ man Zugtiere mit Baumaterial frei laufen. Sie verfingen sich schließlich in einem Dornstrauch. An dieser Stelle wurde dann die Kirche errichtet. Bei der Grundsteinlegung soll man unter dem Wildrosenstrauch auch ein Fass uralten Weines gefunden haben. Der Hochaltar birgt das Gnadenbild von Eibiswald, eine gotische Schmerzensmutter (um 1430, barock gekrönt). Außerdem findet man an der linken Seitenwand eine Kopie der Maria von der Immerwährenden Hilfe, an der rechten Seitenwand in einer Glasvitrine eine Madonna im Rokokostil bekleidet und gekrönt. Seit 1978 ist Eibiswald ein Ausgangspunkt für den wieder hergestellten Wallfahrtsweg nach Mariazell.

  12. Eibiswald slowen. Ivnik (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Deutschlandsberg
    Wallfahrtskirche St. Anton in Bachholz
    Wallfahrt zum hl. Antonius dem Einsiedler
    Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1617. Dieser erste Kirchenbau wurde zwischen 1711 und 1715 unter Leitung von Johann Urschnigg durch die heute bestehende Kirche ersetzt.

  13. Eibiswald slowen. Ivnik (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Deutschlandsberg
    Filial- und Wallfahrtskirche Hl. Leonhard in der Eben auf dem Gebiet der Kastralgemeinde St. Lorenzen
    Wallfahrt zum hl. Leonhard
    Die Kirche ist im Kern romanisch und in der Zeit der Spätgotik erweitert worden. Die Schnitzfigur des hl. Leonhard stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jh.

  14. Eichbüchl (Erzbistum Wien)
    in der Gemeinde Katzelsdorf an der Leitha
    Bezirk Wiener Neustadt
    Klosterkirche Maria von der Immerwährenden Hilfe
    Die Klosterkirche und auch die Pfarrkirche stehen auf einer kleinen Erhebung südöstlich von Wiener Neustadt bei Katzelsdorf. Das ehem. Franziskanerkloster wurde durch die Josephinischen Reformen aufgehoben. Die Klostergebäude wurden anderweitig genutzt, die Kirche des Klosters wurde Pfarrkirche von Katzelsdorf. Später zogen Redemptoristen ein. 1886 ließen die Redemptoristen eine neue Kirche für ihre Gemeinschaft errichten. Auf dem neugotischen Altar befindet sich das Gnadenbild "Maria von der Immerwährenden Hilfe".

  15. Eichbüchl (Erzbistum Wien)
    in der Gemeinde Katzelsdorf an der Leitha
    Bezirk Wiener Neustadt
    Pfarrkirche Hl. Radegundis
    Die Pfarrkirche befindet sich auf der gleichen kleinen Erhebung wie die Klosterkirche (s. vorigen Eintrag).
    Die Kirche wurde 1462 geweiht. Unter Kaiser Joseph II. wurde sie nach Aufhebung des Klosters Pfarrkirche von Katzelsdorf. Das Gnadenbild in der jetzigen Pfarrkirche befindet sich bereits seit 1410 in Katzelsdorf. Die Gnadenstatue wird unter zwei Namen verehrt: Mutter vom Guten Rat und Mutter, Hilfe der Kranken. Sie befindet sich auf dem Hochaltar. Das Gnadenbild ist barock bekrönt.
    Radegund-Kirchen wurden meist bei einer Quelle errichtet. Vermutlich handelte es sich dabei um jenen Brunnen, der noch im Jahr 1931 erwähnt wurde, aber damals schon nicht mehr in Benutzung war. Während die Quelle in der Kirche verschwunden ist, gibt es im Wald von Katzelsdorf eine "Marienquelle". Dabei handelt es sich um einen eisen- und manganhaltigen Säuerling, wie im nahen burgenländischen Kurort Sauerbrunn.

  16. Eichenbrunn (Erzbistum Wien)
    in der Gemeinde Gnadendorf
    Bezirk Mistelbach
    Kolomanbrunnen (oder Kolmanibrunnen)
    Pfarrkirche zum hl. Koloman, 1496 geweiht, jetziger Bau wohl vom Ende des 17. Jh.
    Wahrscheinlich wurde einst eine Statue des hl. Koloman verehrt, sicherlich aber auch eine Reliquie des Heiligen.
    Noch bis 1826 war dort bei dem Brunnen eine große Eiche. Dort soll der hl. Koloman gerastet haben.
    Wegen des heilbringenden Wassers aus einem unterhalb der Kirche liegenden Brunnen erhielt die Kirche in den Jahren von 1496 bis 1500 nicht weniger als drei Ablässe gewährt.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  17. Eidenberg (Bistum Linz)
    Bezirk Urfahr-Umgebung
    - Schönangerkapelle
    Ein Eidenberger Hüterknabe kam eines Tages weinend heim, denn er hatte seine drei Ochsen verloren. Die Hausleute gingen auf die Suche, aber vergebens. Drei Tage später ging der Bauer ins Holz und fand die Ochsen am Schönanger im Kreis liegen, die Köpfe nach innen gekehrt und ruhig wiederkäuend. Der Bauer erkannte aus der Lage der Tiere das Eingreifen des Herrgotts und erbaute zum Dank die Schönangerkapelle.
    - Wolfgangkapelle oder „Blutschüsselkapelle“
    Eventuell war der Ort bereits in vorchristlicher Zeit eine Kult- und Opferstätte. Erst in späterer Überlieferung wird vom Kapellenstein gesprochen. Er wird mit dem hl. Wolfgang in Verbindung gebracht, da dieser auf dem Stein gerastet und seinen Hut abgelegt haben soll. Dadurch entstanden die eigenartigen Vertiefungen, die noch heute auf der Oberfläche des Steinblockes zu sehen sind.
    Die Kapelle ist mit einer Marienstatue und weiteren Marienbildern geschmückt.
    Ganz in der Nähe dieser Kapelle befindet sich der sogenannte „Kopfweh-Stein“, eine schiefe Steinplatte mit einer halbkugelförmigen Vertiefung.
    Der Legende nach soll sich hier der hl. Wolfgang ausgeruht haben. Dabei hat er angeblich seinen Kopf auf diesem Stein zur Ruhe gebettet. Als er sich wieder erhob, wies der Stein eine sichtbare Delle auf. Bis heute suchen Menschen hier Linderung ihrer Kopfschmerzen.
    - Steingasser Kapelle
    Die Straße von Eidenberg nach Linz durch den ersten Wald heißt die Steingasse. Neben dem Steingassenhäusl steht eine Kapelle. An trockenen Tagen klingt dort der Boden hohl. An der Stelle sollen einst drei Schwestern einen großen Schatz vergraben haben, weil sie ihn niemand gönnten. Zur Strafe fanden sie keine Grabesruhe und mussten bei Nacht als drei Lichtlein umwandeln. Für ihre Seelenruhe wurde die Kapelle erbaut, seither sind die Lichtlein verschwunden.
    - Berndorfer Kapelle
    Simon Windsteiger, Hofer am Riedl, erbaute 1870 die Kapelle im Ort Berndorf, die 1871 dem hl. Florian geweiht wurde.
    Die genannten Kapellen sind keine Wallfahrtsorte im engeren Sinn, aber lokale Andachtsstätten.

  18. Eigelsbrunneralm im Johnsbachtal (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Liezen
    bei Johnsbach im Gesäuse in der Gemeinde Admont
    Heiligenbrunn Johnsbach
    Der Legende nach sah ein Blinder aus dem Johnsbachtal im Traum die Eigelsbrunneralm und hörte die Prophezeiung, dass er dort beim Leobner nach einer Quelle graben sollte. Ihr Wasser würde ihn wieder sehend machen. Anderentags führte man ihn hinauf und tatsächlich fand man schließlich heilkräftiges Wasser, das aus dem Almboden sprudelte. Der Blinde tat, wie ihm befohlen, und erhielt das Augenlicht wieder. Als man später auch ein blindes Pferd zur Quelle brachte, erlosch die Heilkraft. Trotzdem besuchen die Quelle auch heute noch Wallfahrer, die sich durch das Wasser Heilung oder Linderung ihrer Leiden versprechen. Der Bildstock wurde im Jahre 1826 errichtet.

  19. Eisenberg an der Raab ung. Rábaszentmárton, slowen. Sveti Martin (Bistum Eisenstadt)
    südlich von Sankt Martin an der Raab gelegen
    Rasenkreuz (kirchlich nicht anerkannt gewesen, wieder verschwunden)
    Dieses Rasenkreuz war sichtbar vom 14.09.1956 bis zum Jahr 1992. Es wird berichtet, dass Aloisia Lex 1946 und 1956 Christuserscheinungen hatte. Sie wurde schließlich auch von schwerer Krankheit geheilt. Die Erscheinungen sind kirchlich nicht anerkannt, es kommen aber bis heute einzelne Pilger zu dem ehemals sichtbaren Rasenkreuz, das der Überlieferung nach auf nicht natürlich erklärbare Weise entstanden war.
    Außerdem findet man noch beim Thermenradweg in der Nähe des Ortes das sog. "Galgenkreuz". Es erinnert an die letzte öffentliche Hinrichtung in der Gegend im Jahre 1842.

  20. Eisenkappel slowen. Železna Kapla (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    eigentlich Eisenkappel-Vellach (slow. Železna Kapla-Bela), meist einfach Eisenkappel genannt, Hauptort ist Bad Eisenkappel
    Bezirk Völkermarkt
    Der Markt Eisenkappel liegt südlich von Völkermarkt im engen Tal der Vellach.
    Filialkirche Maria Himmelfahrt der Pfarre Eisenkappel, als Wallfahrtskirche Maria Dorn genannt (slow. Marija v Trnju), südlichster Marienwallfahrtsort Kärntens
    1154 wurde eine Kapelle "Heilige Maria Obriach" erwähnt. Im 17. Jh. wurde die Kapelle Unserer Lieben Frau in Dornach erwähnt, heutzutage Maria Dorn genannt. Die heutige Kirche stammt aus dem 15. Jh. Die Gegend war früher voller Gebüsch und Dornen. Der Legende nach erschien jeden ersten Samstag nach Neumond eine weißgekleidete Frau (wohl Maria). Auch sammelten sich auffälligerweise viele Schafe an dieser Stelle und knieten nieder. Das wurde als Zeichen gedeutet, dass dies ein "heiliger Ort" ist. Die Bewohner der Gegend beschlossen daraufhin, eine Kapelle zu bauen. Doch fehlte ein Gnadenbild. Eines Tages kam ein fremder Mann, der eine Marienstatue auf den Wagen des Weinfuhrmanns legte. Dort, wo die Pferde von selbst stehen blieben, sollte die Figur aufgestellt werden. Der Unbekannte war umgehend wieder verschwunden. Die Pferde zeigten die Stelle der späteren Wallfahrtskirche. Es wird auch berichtet, dass die Türken vor Maria Dorn durch nicht erklärbare Kräfte völlig besiegt wurden. An der Nordseite der Wallfahrtskirche ist die Annenkapelle angebaut. Die Innenausstattung der Wallfahrtskirche ist barock. Am prächtigen Hochaltar befindet sich das Gnadenbild, eine stehende Madonna mit Zepter rund Rosenkranz in der rechten Hand, das Jesuskind auf dem linken Arm. Beide Figuren sind barock gekrönt. Zu Füßen der Muttergottes sieht man einen Dornenstrauch. Außerdem steht auf einer Konsole am Triumphbogen eine sog. Schöne Madonna (um 1410), wahrscheinlich das ursprüngliche Gnadenbild.
    Die Orgel der Wallfahrtskirche ist von 1652 und somit eine der ältesten in Österreich.

  21. Eisenkappel slowen. Železna Kapla (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    eigentlich Eisenkappel-Vellach (slow. Železna Kapla-Bela), meist einfach Eisenkappel genannt, Hauptort ist Bad Eisenkappel
    Bezirk Völkermarkt
    Filialkirche St. Leonhard
    eine der höchstgelegenen Kirchen Kärntens (1330 m)
    Die Kirche wird von einer eisernen Kette, wie viele andere Leonhardkirchen auch, umschlungen. Diese Kette soll aus dem Zaumzeug türkischer Pferde zusammen geschmiedet sein. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahre 1696. Die Überlieferung weiß zu erzählen, dass zur Weihe der Kirche ein so alter Bischof gekommen ist, dass sie ihn auf den Berg hinauftragen mussten und dass er auch den Hl. Brunnen gesegnet hat. Es war Franz Kaspar von Station, Bischof von Lavant von 1673 bis 1704. Alljährlich findet am zweiten Sonntag im August der Kirchtag in St. Leonhard statt.

  22. Eisenkappel slowen. Železna Kapla (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    eigentlich Eisenkappel-Vellach (slow. Železna Kapla-Bela), meist einfach Eisenkappel genannt, Hauptort ist Bad Eisenkappel
    Bezirk Völkermarkt
    Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer
    Diese Kirche soll der Volkssage nach die älteste der weiten Umgebung und einst eine berühmte Wallfahrtskirche gewesen sein, zu der auch von weither Prozessionen führten. Die Quelle “Kaltwasser” (slowen. Mrzla Voda), die auf dem Pfarrgrundstück entspringt, versiegt auch in der größten Dürre nicht. Ihr wird wunderbare Heilkraft zugeschrieben. Die Volkssage berichtet, dass hier eine kranke Pilgerin von der um Hilfe gerufenen Mutter Gottes erhört wurde. Vor ihr entsprang die Quelle, und die Kranke wurde nach der Labung mit dem Wasser wieder gesund. Tatsächlich ist hier schon eine Marienkirche im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Im Jahre 1357 erhielt sie den hl. Johannes den Täufer als Kirchenpatron. Alle drei Barockaltäre sind aus Holz, und auf dem Hauptaltar steht die Marienstatue mit dem Jesuskind.

  23. Eisenstadt ung. Kismarton, kroat. Željezno (Bistum Eisenstadt)
    Heiligtum Oberbergkirche, Propstei- und Pfarrkirche
    Gnadenstatue in der Todesangst-Christi-Kapelle (oder Ölbergkapelle genannt)
    Die Gnadenstatue wurde einst auf Wunsch des Fürsten Esterházy angefertigt. Zuerst wurde die Statue in einer Mauernische in Großhöflein (ung. Nagyhöflány, kroat. Velika Holovajna) aufgestellt. Als die Kuruzzen 1707 Großhöflein niederbrannten, blieb die Gnadenstatue erhalten. Sie stand dann in der Sakristei von Großhöflein, eine starke Wallfahrt setzte ein. 1711 wurde sie in eigener Kapelle am Kalvarienberg aufgestellt.
    Die Propstei- und Stadtpfarrkirche Marä Heimsuchung wurde an den Wallfahrtskomplex später angebaut. In der Kirche befinden sich das Haydnmausoleum und die Schatzkammer.

  24. Eisenstadt ung. Kismarton, kroat. Željezno (Bistum Eisenstadt)
    Franziskanerkloster
    mit dem sog. 2. Eisenstädter Gnadenbild: Kopie der Mutter von Tschenstochau
    Anstelle des 1529 zerstörten Minoritenklosters gründete 1630 Fürst Nikolaus Esterházy hier ein Franziskanerkloster. In der Kirche findet man das sog. 2. Eisenstädter Gnadenbild, eine Kopie des Bildes der Muttergottes von Tschenstochau. Im Haus befinden sich auch die Esterházysche Gruft und das Diözesanmuseum.

  25. Eisenstadt ung. Kismarton, kroat. Željezno (Bistum Eisenstadt)
    Dom- und Stadtpfarrkirche St. Martin
    mit dem sog. 3. Eisenstädter Gnadenbild: Mater dolorosa
    Das Gotteshaus wurde als Kapelle 1264 erwähnt, 1460 als Wehrkirche bezeichnet. Nach der kanonischen Errichtung des Bistums Eisenstadt wurde die Kirche 1960 zum Bischofsdom erhoben. In der Kirche befinden sich das ehemalige Altarbild von Stefan Dorffmeister und das sog 3. Eisenstädter Gnadenbild, eine Mater Dolorosa. In der Krypta ruht der erste Diözesanbischof DDr. Stefan László.

  26. Eisgarn (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Gmünd
    in der Nordwestecke von Niederösterreich, bei Heidenreichstein
    Propstei- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
    Eine Kapelle existierte in dem Ort bereits 1338. Über den Ursprung der Wallfahrt ist nichts bekannt. Der hohe Westturm der heutigen Kirche ist weithin sichtbar. Kirche und Propsteipfarrhaus bilden eine geschlossene architektonische Einheit. Das Kircheninnere trägt noch gotischen Charakter. Das Gnadenbild Maria von der immerwährenden Hilfe, geweiht vom hl. Papst Pius X., kam 1909 in die Kirche.

  27. Eisgarn (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Gmünd
    Wallfahrt zum Kolomanistein
    Der Kolomanistein bei Eisgarn im Waldviertel ist ein mit einer Kapelle überbauter Schalenstein. Er besteht aus zwei übereinander liegenden Granitblöcken mit einer Höhe von rund 2,5 Metern. Der Sage nach soll hier der hl. Koloman seine Füße in Wasser gebadet haben, das sich in einer Vertiefung an der Oberseite des flachen Steines gesammelt hatte. 1713 wurde über dieser Vertiefung ein Nischenbildstock mit einem geschwungenen Volutengiebel, der über einfache Steinstufen erreichbar ist, errichtet. In dem Bildstock befindet sich eine Steinfigur des heiligen Koloman (Anfang 18. Jh.) Als frühe Förderer des Kolomankultes gelten die Grafen von Hirschberg, deren Burgkapelle ebenfalls dem hl. Koloman geweiht war und die durch Heirat in den Besitz der Grafschaft Litschau kamen. In früherer Zeit führte alljährlich eine Prozession von Litschau aus hierher. Von Eisgarn aus gab es eine jährliche Prozession am 13. Oktober.
    Im Zusammenhang mit dem Kolomanistein steht die Achazquelle mit dem Achazmarterl an der Straße zwischen Heidenreichstein und Eisgarn. Die Quelle ist nach Propst Achaz, Freiherr von Stiebar, benannt, der 1847 bei der Quelle einen Rastplatz für Reisende mit einer Andachtsstätte errichten ließ. Das Marterl wurde als kapellenartiger Ziegelbau über der Quelle, die durch ein Gitter zugänglich ist, errichtet.

  28. Eitzing (Bistum Linz)
    Bezirk Ried im Innkreis
    Wallfahrtskirche nordwestlich von Ried im Innkreis bei Aurolzmünster gelegen
    Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
    Die Pfarrkirche ist aus der früheren Kapelle des am Anfang des 19. Jh. abgetragenen Schlosses der Eitzinger entstanden. Über die Wallfahrt in alter Zeit gibt es keine sicheren Nachrichten, aber es gab hier wahrscheinlich eine als heilkräftig geltende Quelle. Die neuzeitliche Wallfahrt geht auf ein Gelöbnis anlässlich eines Brandes in Ried im Innkreis im Jahre 1704 zurück und deshalb wird die Kirche besonders von Pilgern aus dem Dekanat Ried im Innkreis besucht. Die Kirche ist gotischen Ursprungs, die Innenausrüstung ist barockisiert. Auf dem Hochaltar befindet sich das Gnadenbild, eine sitzende gotische Madonna mit Kind (um 1480), Mutter und Kind sind barock gekrönt. Das Jesuskind ist in einer besonderen Haltung dargestellt, es geht mit einem großen Schritt gleichsam dem Betrachter entgegen.
    In der Wallfahrtskirche gibt es auch eine Totenkapelle mit Fresken.

  29. in der Nähe des Talortes Ellmau (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Mirakelbründl im Scharlinger Boden (Kaisergebirge)
    Das Wasser, das hier entspringt, kommt der Sage nach aus dem Flusse Jordan.
    Heilquelle, galt besonders für Frauen heilkräftig.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  30. Embach (Erzbistum Salzburg)
    auch genannt "Maria Elend", in der Gemeinde Lend gelegen
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    Pfarrkirche Hl. Laurentius, liegt erhöht über dem Ort, 1013 Meter hoch
    Die Legende erzählt, dass 1475 die blinde und geistesgestörte zwölfjährige Tochter von Ursula Heilin verschwunden war. Ursula Heilin gelobte eine Kapelle zu Ehren der Schmerzhaften Muttergottes. Drei Tage später fand sie ihre Tochter auf dem Elendberg, neben einer Quelle sitzend und völlig geheilt. Eine Andachtsstätte wurde an dieser Selle errichtet und eine Wallfahrt setzte ein. 1785 wurde die Kapelle abgerissen und das Gnadenbild kam in die Kirche von Embach, die somit Wallfahrtskirche wurde. 1842 wurde wieder eine Kapelle an der alten Stelle auf dem Elendberg errichtet, diese Kapelle Maria Elend gilt als Ursprungskapelle, aber das Gnadenbild befindet sich in der Pfarrkirche auf dem Hochaltar. Es ist ein auf Holz gemaltes und verglastes Bild (eine Pietà aus dem 16. Jh., plastisch gekrönt).
    Nahe bei der klassizistischen Gnadenkapelle Maria Elend ist das "Gnadenbründl".
    Embach liegt an der ausgeschilderten Pilgerroute "Pinzgauer Marienweg"

  31. Engelhartszell (Bistum Linz)
    Bezirk Schärding
    Stadler Bründl im Ortsteil Stadl
    Quelle, die erst in jüngerer Zeit als Heilquelle betrachtet wird, zum Teil auch als lokale Wallfahrts- und Andachtsstätte genannt

  32. Engelschalks (Bistum St. Pölten)
    bei Großreinprecht in der Marktgemeinde Lichtenau im Waldviertel
    Bezirk Krems-Land
    Unsere Liebe Frau beim Brunnen
    Diese Kultstätte soll schon in der Zeit der Gegenreformation großen Zulauf gehabt haben, aber das Aufblühen des nahegelegenen Maria Grainbrunn drängte den Wallfahrtsstrom zurück. Ursprünglich stand bei dem Brunnen ein Kreuz und an einem Weidenbaum daneben hingen die Votivbilder. 1722 wurden diese von Dechant Lorenz in die Pfarrkirche übertragen. Um 1777 scheint ein neuer Aufschwung der Wallfahrt eingetreten zu sein. Der Bauer Johann Auer erbaute eine hölzerne Kapelle, worin auch eine Stelle für Wachsvotive angebracht war. Am 28. Juli 1777 ließ der Pfarrer den Brunnen versiegeln. Schon nach zwei Tagen wurde er erbrochen und man meldete Gebetserhörungen. 1810 wurde eine neue Holzkapelle errichtet, die 1855 vom Hochwasser weggerissen wurde. Nun steht nur mehr eine recht morsche Säule von dem Kruzifix.
    Das ehem. Andachtsbild, ein schwarzes Mariahilfbild, befindet sich nun in der Kirche zu Allentsgschwendt.
    Die Quelle wurde besonders bei Augenkrankheiten aufgesucht, in den Brunnen wurden häufig Geldopfer geworfen.
    ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  33. Enns (Bistum Linz)
    Bezirk Linz-Land
    Wallfahrt zu Maria Anger
    Die Kirche Unserer Lieben Frau auf dem Anger vor der Stadt Enns, auch kurz die Kirche am Anger genannt, wurde im Jahre 1792 abgetragen. Man vergaß sogar den Standplatz, bis man 1936 den Ort der Anlage freilegte. Sie steht auf dem Platz einer frühchristlichen Basilika, die in der Mitte des römischen Legionslagers Lauriacum errichtet worden war. Später stand sie inmitten freien Ackerlandes, deshalb die Bezeichnung „am Anger“. Auf die frühchristliche Kirche ist dann im späten Mittelalter ein Erweiterungsneubau gefolgt. Nach der Rekatholisierung der Stadt Enns und der Umgebung kam im 17. Jh. die Verehrung eines wundertätigen Gnadenbildes auf, gefördert von den Chorherren von St. Nikola in Passau. Nach dem Abriss der Kirche Maria am Anger vor der Stadt Enns kam das Gnadenbild 1792 zunächst in die Ennser Stadtpfarrkirche und 1894 bei der Regotisierung der Stadtpfarrkirche nach Einsiedel-Kronau bei Enns. Dort wurde sie in einer hochwassergefährdeten Wegkapelle 1924 vom Dechanten Dr. Gugenbauer entdeckt, kam in die Hauskapelle des Dechanthofes und von dort in den Kunsthandel. 1929 wurde diese Madonna käuflich für das Museum Lauriacum erworben, ohne dass die Käufer anfangs in ihr die alte Maria-Anger-Madonna erkannt hatten.
    (Wallfahrt erloschen)

  34. Enzersdorf im Thale (Erzbistum Wien)
    früher auch genannt Enzersdorf im Langen Tal oder im Langenthal
    Wallfahrtskirche zum Bründl
    genaue Bauzeit unbekannt, wohl um 1700. Neben der Kirche standen drei mächtige Eichen, unter deren Schatten sich zwei Beichtstühle im Freien befanden. Bei einer vierten Eiche war eine Kanzel angebracht. Der letzte Gottesdienst wurde 1797 abgehalten, ebenso der letzte Markt, der mit einem Volksfest verbunden war. 1823 wurde die Kirche abgebrochen, die bis 1797 Einsiedler betreut hatten. In der kleinen Kirche wurde ein Muttergottesbild verehrt.
    ehem. Quellheiligtum, war kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  35. Enzersfeld im Weinviertel (Erzbistum Wien)
    Bezirk Korneuburg
    Brunnkapelle am Rinnersteig
    Heilquelle, bei Augenleiden aufgesucht
    ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  36. Enzersfeld-Königsbrunn (Erzbistum Wien)
    in der Gemeinde Enzersfeld im Weinviertel
    Bezirk Korneuburg
    Trettenhauerbründl
    Auf dem nach Seebarn führenden Hohlweg befand sich das Trettenhauerbründl, eine stets fließende Quelle.
    Auf dem Stein befand sich eine Säule, die 1829 anlässlich eines schweren Unwetters unterspült wurde. Sie stürzte um, wurde zertrümmert und geriet in Vergessenheit. Als Ersatz wurde 1892 eine geschnitzte Lourdesstatue auf einem gemauerten Bildstock an dieser Quelle aufgestellt, und zwar etwas oberhalb des Bründls. Um 1900 wurde anstelle des Bildstockes eine Kapelle, die dann 1901 geweiht wurde, errichtet. Die Mittel für die Kapelle wurden durch Sammlungen im Ort erbracht. Die Statue sollte einen regen Zuzug von Wallfahrern bewirken.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  37. Erl (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Pfarrkirche Hl. Andreas
    Das Gnadenbild von Erl, eine bekrönte Kopie des berühmten Mariahilfbildes von Lucas Cranach, steht als Aufsatzbild über dem Tabernakel. Zu diesem Gnadenbild gab es bis zum Jahre 1703 (Kirchenbrand während der Kämpfe im Spanischen Erbfolgekrieg) eine blühende Wallfahrt.
    Erl ist heutzutage berühmt durch die alle sechs Jahre stattfinden Passionsspiele.

  38. Erndorf bei Staatz (Erzbistum Wien)
    Bezirk Mistelbach
    Mitte des 18. Jh. lokale Wallfahrt zum hl. Johannes Nepomuk

  39. Ernstbrunn (Erzbistum Wien)
    Bezirk Korneuburg
    Ernstbrunn ist ein Markt nördlich von Wien.
    Pfarrkirche St. Martin, Wallfahrt zu Mariahilf in der Feliciankapelle
    Die Pfarr- und Wallfahrtskirche wurde um 1700 erbaut. Auf dem Marktplatz von Ernstbrunn steht eine Dreifaltigkeitssäule und eine Statue des hl. Florian (umgestaltet aus einem ehem. Prangermännlein). In einer Seitenkapelle der Pfarrkirche, in der Kapelle des hl. Felician, befindet sich das Gnadenbild Mariahilf, ein Kopie des Bildes von Lucas Cranach, auf einem barocken Altar. Ursprünglich befand sich das Gnadenbild in der Kapelle Maria Bründl außerhalb des Ortes. Bereits 1701 hatte man bei einer Quelle eine Kreuzsäule mit Mariahilfbild aufgestellt, 1703 wurde eine hölzerne Kapelle errichtet. Am 26.08.1715 wurde das Gnadenbild in die Pfarrkirche übertragen. Die Kapelle außerhalb des Ortes wurde in der Zeit der Josephinischen Reformen abgerissen. Das Wasser der Bründlkapelle galt als heilkräftig. Der Überlieferung nach wurde der Ernstbrunner Wundarzt Hartmann mit dem Wasser des Brünnleins geheilt
    Der Hauptwallfahrtstag in Ernstbrunn ist der Donnerstag vor Pfingsten.

  40. Ernsthofen (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Amstetten
    Pfarrkirche Mariä Flucht
    Eine alte Kapelle aus dem 11. Jh. musste abgetragen werden, weil der Standort stark hochwassergefährdet war. Die Glocken und die Marienstatue sollten in das nahe St. Valentin gebracht werden. Der Legende nach konnten die stärksten Pferde Glocken und Statue nicht wegziehen. Deshalb wurde in Ernsthofen eine neue Kirche gebaut. Die heutige Kirche stammt aus dem 17. Jh., Ende des 19. Jh. wurde die barocke Einrichtung entfernt. Der Hochaltar zeigt ein Bild der Hl. Familie: "Maria auf der Flucht". Der Altar auf der Evangeliumsseite trägt eine barocke Marienstatue. Das ursprüngliche Gnadenbild, eine gotische Marienstatue, wurde bei der Neuerrichtung der Kirche nicht wieder aufgestellt, es befindet sich jetzt im Pfarrarchiv.



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