Wallfahrtsorte in Österreich J

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  1. Jägerbild im Sauwald (Bistum Linz)
    Ein Kreuzweg führt vom Kirchweiler Stadl zum Jägerbild hinauf. Der Überlieferung nach wurde ein Jäger namens Greiner von Wilderern überfallen, gefesselt und in einen Ameisenhaufen geworfen. Nach Anrufung der Gottesmutter fielen die Fesseln ab, aus Dankbarkeit errichtete er eine Kapelle. Die erste Kappel glich einer primitiven Hütte, diese Kapelle wurde Ende des 20. Jh. durch einen Neubau ersetzt. Unterhalb des Altares wird noch ein Teil des Baumes gezeigt, an dem der Jäger gefesselt war.
    Neben der Kapelle befindet sich auch ein Denkmal zum dortigen Absturz eines Militärflugzeuges am 19.09.1943.
    Dieser Wallfahrtsort hat nur begrenzte lokale Bedeutung. Ab und zu werden traditionelle Jägermessen gefeiert.

  2. Japons (Bistum St. Pölten)
    bei Sieghartsreith
    Bezirk Horn
    Florianibründl oder Saaßbründl
    kleine hölzerne Kapelle zum hl. Florian im Saaßwald bei Sieghartsreith bzw. Japons
    Ursprünglich stand hier ein Bildstock. Seit 1808 steht hier eine Kapelle über einer Quelle, von einem Förster namens Rondonelli erbaut.
    Schon vor diesem Bau war ein kleines Bauwerk beim Bründl bekannt.
    Die Legende erzählt, neben dem Brunnen stand in alter Zeit ein Bildstock, den aber ein Graf entfernen ließ. Das nützte aber nichts, denn man fand ihn immer wieder an der alten Stelle. Dies betrachtete man als Fingerzeig und so wurde an der Stelle des Bildstockes schließlich eine Kapelle erbaut.
    Die Kapelle wird besonders am Tag des hl. Florian (4. Mai) besucht.

  3. Jeutendorf, seit 1988 Maria Jeutendorf (Bistum St. Pölten)
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    n der Marktgemeinde Böheimkirchen
    Bezirk St. Pölten-Land
    Kloster-, Pfarr- und Wallfahrtskirche Schmerzhafte Muttergottes, ehem. Klosterniederlassung der Tiroler Serviten, heute Karmel
    Eine Allee führt von der Bundesstraße zur großartigen Anlage von Kirche und Kloster. 44 Stufen führen den Weg hinauf.
    Das spätere Gnadenbild war der Überlieferung nach ursprünglich im Besitz des Servitenabtes Rossi, dessen Schwester den Grafen Max von Sala (oder auch Sola), den Schlossherrn von Jeutendorf, heiratete. Als dessen Lieblingstochter schwer erkrankte, nahm er Zuflucht zu dem Bild und die Tochter wurde wieder gesund. Der Graf ließ in der Nähe des Schlosses eine Kapelle für die Pietà errichten. Es kamen immer mehr Pilger und bald darauf wurde eine Kirche gebaut. Ursprünglich war die Wallfahrt wahrscheinlich auch von der Pestabwehr motiviert, da in der Kirche neben der Muttergottes auch die bekannten Pestheiligen Florian, Peregrin, Rosalia und Sebastian verehrt wurden. Kirche und Kloster befinden sich auf einer Anhöhe. Auf dem Tabernakel des Hochaltars befindet sich das Gnadenbild, ein Brustbild der Schmerzhaften Muttergottes. Rechts vom Hochaltar steht außerdem noch eine plastische Pietà.
    Am Abhang des Kirchhügels befindet sich der Friedhof mit Kriegergedächtniskapelle.
    Es gibt keine organisierten Wallfahrten mehr, heutzutage wird die Kirche in Maria Jeutendorf nur noch von privaten Pilgern besucht.

  4. Joachimsberg (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Lilienfeld
    Station auf der Via Sacra nach Mariazell
    Die ursprüngliche Bezeichnung der Anhöhe war "An der hohlen Tanne". Das kleine schmale, aber hochstrebende Kirchlein steht auf diesem Hügel, der seit dem Kirchenbau "Joachimsberg" genannt wird. Nahe dem Annaberg, der bereits eine Station auf der Via Sacra nach Mariazell war, sollte auch eine Kirche zu Ehren des hl. Joachim gebaut werden. Im Pestjahr 1696 schließlich wurde der Plan durch den böhmischen Grafen Johann Joachim Slavata verwirklicht. Kaiser Ferdinand III. selbst soll zuvor den Platz ausgesucht haben. Das Kirchlein ist äußerlich schmucklos, im Innern findet man einen kostbaren Barockaltar. Das Ölgemälde auf dem Altar zeigt den hl. Joachim in kniender Haltung.
    Der Annaberg, der Joachimsberg und der Josefsberg, die auf dem beschwerlichsten der Teil der Via Sacra nach Mariazell liegen, werden auch als die "drei heiligen Berge" bezeichnet.

  5. Jochberg (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kitzbühel
    Wallfahrtskapelle Mariä Heimsuchung, sog. Jochbergwald-Kapelle in 1050 Meter Höhe
    Die Wallfahrtskapelle Maria Heimsuchung im Jochbergwald stand seit 1671 im Kirchanger. 1842 musste neben der umverlegten Pass-Thurn-Straße ein neues Kirchlein gebaut werden. Das Gnadenbild wurde dann in diese neue Kapelle übertragen.
    Das Gnadenbild ist eine freie Kopie vom Typ des römischen Bildes Salus Populi in Santa Maria Maggiore in Rom, meist Maria Schnee genannt. Aber auf dem Gnadenbild in der Jochbergkapelle sieht man außerdem zwischen Haupt und Krone der Gottesmutter ein Schwert eingefügt. Es leitet sich also unmittelbar vom Gnadenbild in Neukirchen bei Heilig Blut im Bayerischen Wald ab. In der älteren Wallfahrtsliteratur wurde als Ursprung auch ein "Neukirchen bei Zwickau in Sachsen" genannt, das aber nicht existent ist und nur eine Verwechslung darstellt.
    Das Gnadenbild von Neukirchen bei Heilig Blut wird zu den „verletzten Gnadenbildern“ gezählt. Die Madonna hat einen Säbel im Kopf stecken. Es wird erzählt, dass ein hussitischer Soldat mit seinem Schwert die Madonna zerstören wollte. Aus dem Kopf der Muttergottes floss Blut heraus. Der Hussit bekehrte sich daraufhin und wallfahrte später selbst nach Neukirchen.
    Eine Handschrift des 19. Jh. erzählt, dass Albrecht Hofbauer, Bürger und Lebzelter zu Kitzbühel, nach Neukirchen bei Heilig Blut nahe der böhmischen Grenze wallfahrtete. 1671 erbaute er daraufhin die Kapelle im Jochbergwald mit einer Kopie des Neukirchener Gnadenbildes.
    Viele Votivbilder in der Kapelle im Jochbergwald zeigen, dass auch heute die Wallfahrtsstätte noch viel besucht wird.
    Jochberg liegt an der ausgeschilderten Pilgerroute "Pinzgauer Marienweg"

  6. Johannesberg (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Wolfsberg
    Die Johannesbergkirche liegt oberhalb vom Stift St. Paul im Lavanttal, weithin im Tal sichtbar
    Johannesbergkirche "St. Johannes der Täufer und St. Johannes der Evangelist", eine Filialkirche der Pfarre St. Paul im Lavanttal (slowen. Šentpavel v Labotski dolini), betreut von den Benediktinern des Stiftes St. Paul im Lavanttal
    Einst lebte der Überlieferung nach ein Einsiedler namens Dietrich auf dem Berg. 1184 wurde erstmals der Johannesberg mit Holzkirchlein erwähnt. Die Weihe einer steinernen gotischen Kirche ist für 1375 bezeugt. Es ist keine Ursprungslegende zur Entstehung der Marienwallfahrt zum Johannesberg überliefert. Die gotische Kirche wurde in der Barockzeit und im 19. Jh. stark verändert. Der Bau besteht aus einer Ober- und Unterkirche. In der Oberkirche befindet sich auf dem barocken Hochaltar eine thronende Madonna mit Jesuskind, beide gekrönt. Links vor der Kanzel steht eine weitere Muttergottesfigur mi Kind (1880). In der Unterkirche befindet sich das Gnadenbild, eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach in einem kostbaren Rahmen.

  7. Josefsberg (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Lilienfeld
    Station auf der Via Sacra nach Mariazell
    1644 wurde durch die Zisterzienser vom Stift Lilienfeld an dieser Stelle die erste Kirche errichtet.1791 wurde der heutige Kirchenbau errichtet. Das Altarbild zeigt die Hl. Familie auf der Flucht nach Ägypten. Der romantische Maler Kemp hat es 1857 geschaffen. Die Wallfahrer halten auch Andachten zum hl. Antonius von Padua, zur hl. Therese vom Kinde Jesu und zum hl. Judas Thaddäus, deren Statuen sich hier in der Kirche befinden.
    Der Annaberg, der Joachimsberg und der Josefsberg, die auf dem beschwerlichsten der Teil der Via Sacra nach Mariazell liegen, werden auch als die "drei heiligen Berge" bezeichnet.

  8. Judendorf (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Graz-Umgebung
    Siebenbründl
    Der Brunnen befindet sich an der Judendorfer Straße nahe der Stadtgrenze von Graz verdeckt hinter einer Stützmauer entlang der stark befahrenen Straße.
    Über der Quelle befindet sich eine steinerne Mariensäule, aus der in sieben Ausläufen das Wasser quillt.
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  9. Judenstein (Bistum Innsbruck)
    zur Gemeinde Rinn
    Bezirk Innsbruck-Land
    ehem. Wallfahrtskirche Judenstein, seit 1994 Kirche Mariä Heimsuchung genannt
    Der Name des Dorfes Judenstein geht auf eine Ritualmordlegende zurück, die ihren Ursprung im 15. Jh. hat. Demnach soll ein dreijähriger Knabe, Anderl (Andreas) Oxner von Rinn, von durchreisenden Juden am 26.11.1459 rituell auf einem großen Stein getötet worden sein. Dieser Stein wurde seither Judenstein genannt. Über mehrere Jahrhunderte hinweg wurden die angeblichen Gebeine des Knaben, die man in der damaligen Wallfahrtskirche im Ortsteil Judenstein bei Rinn aufbahrte, Ziel von Pilgern. Wie die neuere historische Forschung inzwischen nachgewiesen hat und 1994 durch ein Dekret der Diözese Innsbruck zur Auflösung des Anderl-Kultes auch von kirchenrechtlicher Seite anerkannt wurde, hat es aber ein Ritualmordmartyrium an diesem Ort nie gegeben.
    Trotz des kirchlichen Verbots findet nach wie vor alljährlich am Sonntag nach dem 12. Juli eine privat organisierte Wanderung zum „Judenstein“ bei Rinn statt. Der „Anderl-Hof“ in Rinn, Pilgerziel der Kultanhänger und vorgeblicher Wohnsitz des Kindes, ist ein erst im 17. Jh. errichteter Bauernhof, der zum angeblichen Zeitpunkt des Ritualmordes noch nicht existiert hatte.

  10. Julbach (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    Wallfahrt zur hl. Anna
    Die Pfarrkirche Hl. Anna geht auf eine kleine Wallfahrtskapelle zurück. Die heutige Pfarrkirche entstand bis 1869.
    (Wallfahrt im 19./20. Jh. erloschen)



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