Notizen zum Thema Eigennamen
Einteilung der Eigennamen (Propria)
1. Örtlichkeitsnamen (Toponyme)
1.1. Oikonyme (Siedlungsnamen)
1.1.1. Urbanonyme: Städte, Dörfer, Siedlungen
1.1.2. Oikodonyme (Gebäudenamen)
1.1.2.1. Ekklesionyme (Namen von Kirchen und Klöster)
1.1.2.2. Nekronyme (Namen von Friedhöfen und anderen Beerdigungsstätten)
1.1.2.3. Dromonyme oder Hodonyme (Namen für Verkehrswewge und urbanen Freiraum)
1.1.2.3.1. Prodonyme (Namen von Straßen, Wegen, Brücken, Tunneln, Eisenbahnstrecken, Verkehrsbauwerken)
1.1.2.3.2. Agoronyme (Namen von Plätzen)
1.2. Choronyme (Flurnamen, Raumnamen): Regionen, Gebiete, Landschaften, Länder,Provinzen, Flurnamen, Riednamen, Parzellen
1.3. Hydronyme (Gewässernamen): Flüsse, Bäche, Kanäle
1.4. Oronyme (Gebirgsnamen): Gebirge, Berge, Bergspitzen, Ebenen, Talungen
1.5. Drymonyme (Waldnamen): Wälder, Auen, Parks
außerdem:
Kosmonyme (Namen von Weltallzonen und Himmelssphären)
Astronyme (Namen von Himmelskörpern)
Astrotoponyme (Namen der Topografie auf esxtraterrestrischen Objekten)
2. Personennamen (Anthroponyme)
2.1 Individualnamen
a) Götternamen, Dämonennamen, Namen personifizierter Tiere
b) menschenbezogen
Einnamigkeit
Rufnamen
Beinamen (Abkunftsname, Herkunftsname, Wohnstättenname, Berufsnamen, Übernamen i. e. S.)
Mehrnamigkeit
offiziell
Gesamtnamen, bestehend aus: Rufnamen, Vornamen, Taufnamen; Rufnamen i.e.S.; Nebenvornamen; Vatersnamen; Familiennamen
zusätzlich / inoffiziell
- Übernamen (Spitznamen, Spottnamen, Kosenamen = Hypokoristika)
- Nebennamen (Hausnamen, Ordensnamen, Pseudonyme, Kryptonyme = "Tarnname")
2.2 Kollektivnamen
a) Völkernamen und Stammesnamen (Demonyme - bei Staatsvölkern; Ethnonyme bei Stammes- und Volksbezeichnungen)
b) Ortsbewohnernamen (z. B. spanische "Gentilicios")
c) Familiennamen, Sippennamen und Geschlechternamen
3. Sonstige Namen
a) Objektnamen (Ergonyme)
b) Ereignisnamen (Praxonyme), z. B. Machonyme (Schlachtennamen) und Polemonyme (Kriegsnamen)
c) Phänomenennamen (Phänonyme)
Weitere Beobachtungen zu Eigennamen:
- Modifikationen bei echten Eigennamen
Klein-Erna, Rosen-Gerda, Westgoten, Südmexiko
- Monosemantika (spezielle Form der Appelativa)
z. B. die Sonne, der Mond
- Hinweise zur Abgrenzung Eigenname / Appelativum
- Übersetzbarkeit - Hinweis auf Appelativum
- Artikelgebrauch - Hinweis auf Appelativum
- Pluralbildung möglich - Hinweis auf Appelativum
Eigennamen im Spannungsfeld zwischen Motivierbarkeit, Transparenz und Opakheit:
(Partielle Transparenz gilt als sehr häufiger Typ.)
Typ 1
Motivierbarkeit (appelativisches Material mit potentiell sinnvollver Bedeutung)
z. B. Neustadt
Typ 2
volle Transparenz (appelativisches Material ohne sinnvolle Bedeutung von der Gegenwartssprach her gesehen)
z. B. Würzburg
Typ 3
partielle Transparenz, formal leicht veränderte Appelativa
z. B. Eichstätt
Typ 4
Semitransparenz, Kombination von (evtl. veränderten) appelativischen und nicht-appelativischen Elementen
z. B. Gelsenkirchen, Obergrombach
Typ 5
Totale Opakheit
z. B. Köln, Trier, Worms, Rostock (oft einsilbig oder nur zweisilbig)
Zu verwandten Themen siehe auch:
und die Seiten:
Ländernamen mit der Endung -stan