Zähme meine Gedanken




Oh, meine dummen Gedanken,

immer laufen sie davon!

Denke ich an das jüngste Gericht,

so packt mich gar die Angst.

Ich singe fromme Psalmen,

und plötzlich gehen sie auf Reisen,

werden wild, machen Unsinn

vor den Augen Gottes.

Manchmal gehen sie auf guter Straße,

und dann, ich bekenne es,

geraten sie auf Abwege.

Ohne Boot gelangen sie übers Meer,

mit einem einzigen Sprung sind sie im Himmel.

Übeltaten und Dummheiten,

das sind ihre Werke überall auf Erden,

bis sie müde werden der wilden Wanderschaft.

Versuche ich sie zu zähmen,

ihren leichten Füßen Fesseln anzulegen,

sind sie launenhaft, gedankenlos.

Nicht einen Augenblick stehen sie still.

Geliebter, edler Herr,

der du die Menschen kennst,

Heiliger Geist mit sieben Gaben,

wäge und prüfe mich.

Herrsche in meinem Herzen,

urgewaltiger, furchtbarer Gott.

Meinen Glauben, meine Liebe schenke ich dir,

mein ein und alles.

Lass mich vereint sein mit Dir, Christus,

denn Du bist nicht

gedankenlos und launenhaft

so wie ich.



(altes irisches Gebet)




Weitere Gebete, Andachten und Betrachtungen siehe : Gebete