Wallfahrtsorte der ausgeschilderten Pilgerroute "WallfahrtsWeg WienerWald"


(Die Reihenfolge der Orte entspricht den geschilderten Pilgerwegen im Wienerwald im unten genannten Buch von Otto Kurt Knoll.)

  1. Klosterneuburg (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / Dekanat Klosterneuburg / Politischer Bezirk Wien-Umgebung)
    Stiftsbasilika Mariä Geburt - Wallfahrt zum Grab des Hl. Leopold in der Leopoldskapelle
    Die Wallfahrt führt zum Grab des hl. Markgrafen Leopold III., der bei einem Jagdunfall am 15.11.1136 verstarb. Seine Reliquien befinden sich in der Leopoldskapelle der Stiftskirche Mariä Geburt, die seit 1936 auch den Titel Basilica minor trägt. Die Schädelreliquie, gefasst in einer Nachbildung des österreichischen Erzherzogshuts, befindet sich in der Schatzkammer. Mit dieser Reliquie erfolgt die Segnung der Gläubigen am Festtag des hl. Leopold, dem 15. November. Ein weiterer Festtag ist der 15. Februar zum Gedächtnis der Erhebung der Gebeine des hl. Leopold.
    Seit 1133 sind in Klosterneuburg Augustinereremiten ansässig. Kaiser Karl VI. (+ 1740) plante nach spanischem Vorbild einen österreichischen Escorial in Klosterneuburg am Begräbnisort des Landespatrons. Seine Tochter, Kaiserin Maria Theresia, gab jedoch diesen Plan von Verbindung zwischen Kloster und Residenz auf.
    Eine traditionelle lokale Wallfahrtsstätte in Klosterneuburg ist das "Käferkreuz", eine Bildsäule mit Marienstatue und Bildern des hl. Josef, des hl. Sebastian und des hl. Leopold. Die Säule wurde 1674 bei einer Ungezieferplage (= "Käfer") gelobt und dann 1675 errichtet. Es gab alljährlich Weinhauerprozessionen hierher, um den Schutz der Reben zu erflehen.

  2. Wien - Leopoldsberg (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 19. Bezirk)
    Kirche St. Leopold - Wallfahrt zu Maria, Hilfe der Christen
    Die Kirche wurde 1679 erbaut, jedoch 1683 im Türkenkrieg stark beschädigt. 1730 wurde sie in der heutigen Form ausgebaut, unter Kaiser Joseph II. profaniert, aber 1798 wieder als Kirche geweiht. 1945 wurde die Kirche durch Kriegseinwirkungen beschädigt, in den Jahren danach wiederhergestellt.
    Pater Marco d' Aviano bat 1692 nach den Türkenkriegen den Kaiser um ein Gnadenbild für die Kirche St. Leopold. Kaiser Leopold I. stiftete eine Kopie des Innsbrucker Mariahilfbildes, hier dann "Maria Türkenhilf" genannt. Bei der Profanierung der Kirche unter Kaiser Joseph II. kam das Gnadenbild in die Kapelle des Allgemeinen Krankenhauses in Wien und konnte erst 1989 wieder zurückkehren. In den letzten Jahren wurde die Wallfahrtstradition wiederbelebt.

  3. Wien - Kahlenberg (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 19. Bezirk)
    Kirche St. Joseph - Wallfahrt zum Gnadenbild Mariä Namen und zur Muttergottes von Tschenstochau
    Der Kahlenberg ist der Hausberg der Wiener.
    a) Kopie der Muttergottes von Tschenstochau:
    Aus ikonografischer Sicht ist das Gnadenbild eine Halbfigur der Hodegetria (= "Wegweiserin"), dieser Bildtyp wird dem hl. Lukas zugeschrieben. Das Kind sitzt auf dem linken Arm der Mutter und hält in seiner linken Hand ein Buch, die rechte Hand hält es zum Segensgestus. Das Gesicht der Mutter ist von Wunden entstellt, entweder durch Blitzschlag oder durch die Hand eines Frevlers. Die Muttergottes von Tschenstochau gehört zu den sog. Schwarzen Madonnen.
    Der Legende nach soll König Johann III. Sobieski das Gnadenbild von Polen mitgebracht haben, vor ihm soll der Kapuzinerpater Markus von Aviano vor der Schlacht am 12.09.1683 die Messe gefeiert haben, bei der der König selbst ministrierte. König Sobieski schlug vor diesem Bild auch seinen Sohn Jakob zum Ritter. Tatsächlich kam das Bild aber erst am Anfang des 20. Jh. mit den polnischen Resurrektionisten hierher. Die Kirche ist seit dem Ende der Türkenbelagerung eine Wallfahrtsstätte. Von 1628 bis 1783 war ein Kamaldulenserkloster auf dem Kahlenberg, seit 1906 sind polnische Resurrektionisten ansässig. Mirakelbücher über Gebetserhörungen liegen in polnischer Sprache vor. Hauptwallfahrtstermine sind der 15. August und der 12. September
    b) Bild Mariä Namen:
    zweites Gnadenbild in der Kirche auf dem Kahlenberg
    1907 schenkte Papst Pius X. der Kirche auf dem Kahlenberg ein Bild Mariä Namen, das aus der römischen Kirche Nuome di Maria am Forum Traianum stammte. Hier wird es seitdem als "Madonna vom Kahlenberg" verehrt.
    c) Sobieskikapelle:
    im Andenken an den polnischen König Johann III. Sobieski, den Retter Wiens in der Türkenbelagerung 1683, mit Wandmalereien ausgestaltet, Wallfahrtsziel besonders für polnische Pilger
    d) Kahlenberger Friedhof oder Josefsdorfer Friedhof:
    In der Nähe der Kirche befindet sich seit 1783 ein kleiner Waldfriedhof, der heutige nur noch für die Verstorbenen des ansässigen Resurrektionistenordens genutzt wird. Seit dem 19. Jh. ist er als Biedermeierfriedhof gestaltet. Hier befindet sich auch das Grab des heiligmäßigen österreichischen Caritas-Präsidenten Prälat Leopold Ungar (+ 30.04.1992).

  4. Wien - Schönstatt am Kahlenberg (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 19. Bezirk)
    Wallfahrt zur Dreimal wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt
    an der Sulzwiese gelegen, genau an der Flurgrenze zu Niederösterreich, etwas unterhalb des Kahlenberges
    im 2. Weltkrieg militärisches Gelände, nach dem Krieg Seniorenheim der Caritas, seit 1982 Schönstattkapelle
    Gnadenbild Dreimal Wunderbare Mutter (Mater ter admirabilis):
    ikonografischer Typ der Hodegetria ("Wegweiserin"), der der Überlieferung nach letzlich auf den Evangelisten Lukas zurückgeht
    In Rom wird das Bild unter dem Titel "Salus Populi Romani" in der Kirche Maria Maggiore verehrt, durch die Jesuiten kamen viele Kopien in alle Welt. 1571 kam ein Bild auch nach Ingolstadt ins Novizenhaus der Jesuiten, das seit 1594 Mittelpunkt des von Pater Rem gegründeten marianischen Kreises "Colloquim Marianum" war. In einer Vision erhielt Pater Rem die Gewissheit, dass der Muttergottes die Lobpreisung "Wunderbare Mutter" am besten gefalle, deshalb wurde der Ruf immer dreimal ausgesprochen und das Gnadenbild in Ingolstadt erhielt danach seinen Namen.
    Im 20. Jh. wurde das Bild von der Schönstattbewegung unter Pater Joseph Kentenich als Gnadenbild übernommen.
    1976 brachten Mitglieder einer Wiener Schönstattgruppe ein Marienbild an einem Baum im Wald am Kahlenberg an. 1978 wurde an der Stelle ein Bildstock errichtet, der heute noch erhalten ist. 1982 wurde eine Schönstatt-Kapelle errichtet, die am 31.10.1982 geweiht wurde. Das Gnadenbild ist seit 1987 gekrönt. Die Krone hatte Papst Johannes Paul II bereits 1983 während seines Besuches in Wien in der Apostolischen Nuntiatur gesegnet. Vor dem Altar steht, wie in anderen Schönstattkapellen auch, ein Krug, in den Zettel mit Gebetsanliegen eingeworfen werden können. Seit 1999 gibt es eine neue Form der Votivgabe. Menschen zeigen ihren Dank durch das Pflanzen von Rosenstöcken vor dem Heiligtum. Als Pilger kommen zur Gnadenkapelle Schönstattgruppen, Pfarrgruppen und Einzelpilger. Diese Kapelle ist die bislang einzige Schönstatt-Kapelle in Österreich.

  5. Wien - Unter-Döbling (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 19. Bezirk)
    Klosterkirche der Karmeliten - Wallfahrt zu Maria Maria mit dem geneigten Haupt und zum Prager Jesuskind
    Klosterkirche Heilige Familie der Unbeschuhten Karmeliten, 1898 bis 1901 erbaut, neoromanische Kirche in der Silbergasse, ausgeschmückt mit Nazarener-Wandbildern
    a) Gnadenbild "Unsere Liebe Frau mit dem geneigten Haupt":
    Ölgemälde (italienische Renaissance, 15. oder 16. Jh.)
    ikonografischer Typ der "Hagiosoritissa", ein Brustbild der Muttergottes, Maria trägt auf der rechten Schulter einen leuchtenden Stern
    1609 fand der Prior des Karmelitenklosters in Rom, Pater Dominikus a Jesu Maria, in einem verfallenen Haus ein beschädigtes Marienbild. Er ließ es restaurieren und reinigen und behielt es. Bei der Reinigung des Gesichts der Gottesmutter mit einem Lappen hatte der Pater eine Marienerscheinung, die Gottesmutter neigte aus Dankbarkeit ihr Haupt. Der Pater bat um Errettung eines bestimmten Menschen aus dem Fegefeuer. Bei einer zweiten Erscheinung bat er darum, dass alle, die dieses Bild verehren, erhört werden. Die Verehrung des Bildes war zunächst auf diese eine Klosterkirche in Rom beschränkt. Nach dem Tod des Paters 1630 gelangte das Bild an Maximilian von Bayern und wurde den Münchner Karmeliten übergeben. Danach erhielt es Kaiser Ferdinand I. 1631 wurde das Bild nach Wien übertragen in die Kammerkapelle der Wiener Hofburg. Hier wurde es von der kaiserlichen Familie verehrt und begleitete die Familie auch auf Reisen. Kaiserin Eleonore zog sich dann als Witwe zu den Unbeschuhten Karmeliterinnen zurück, das Gnadenbild wurde öffentlich auf dem Hochaltar der Klosterkirche ausgestellt. Nach dem Tod der Kaiserin 1655 wurde das Bild zu den Karmeliten in der Leopoldsstadt übertragen und auch dort öffentlich ausgestellt. Die Verehrung des Bildes wurde von Leopold I. und Maria Theresia gefördert.
    Nach 1900 kam das Gnadenbild in die neue Karmelitenkirche im 19. Bezirk, ebenso die sterblichen Überreste des Auffinders des Bildes, die Gebeine von Pater Dominikus a Jesu Maria. Am 27.09.1931, 300 Jahre nach der Ankunft in Wien, wurde es gekrönt. Von diesem Bild entstanden viele Kopien, einige sind selbst Ziel von Wallfahrten geworden.
    b) Mannersdorfer Jesulein:
    eine Statue des Jesuskindes aus der ehm. Karmeliter-Eremitei in Mannersdorf am Leithagebirge (1999 geraubt, kurz danach wieder aufgefunden)
    Die Statue wurde1740 in der Einsiedelei aufgestellt. Der Überlieferung nach hat der damalige Provinzial und spätere Ordensgeneral, Pater Alexander von Jesus Maria, bei einer Visitation der Einsiedelei davor niedergekniet. Das Jesulein hob seine rechte Hand und segnete den Ort. Nach der Heilung eines Lahmen vor dem Gnadenbild entstand 1748 eine kleine Wallfahrt. Nach Aufhebung des Klosters in Mannersdorf 1783 kam die Statue in die Wiener Leopoldstadt, 1901 ins neue Kloster nach Döbling (19. Bezirk).
    Das Original des Prager Jesulein befindet sich in der dortigen Ordenskirche "Maria vom Siege".
    In der Karmelitenkirche befinden sich außer dem bild "Unserer Lieben Frau mit dem geneigten Haupt" und dem "Prager Jesuskind" noch weitere Bilder, die ebenfalls verehrt werden.
    c) Hl. Theresia von Lisieux:
    weiteres Gnadenbild in einer Seitenkapelle
    d) Pater Dominikus a Jesu Maria:
    Sein Bild wird ebenfalls in der Seitenkapelle verehrt.
    e) Hl. Judas Thaddäus:
    neben dem Haupteingang
    f) Hl. Antonius von Padua:
    im linken Seitenschiff
    g) Kruzifix:
    ein 7,50 Meter hohes Riesenkruzifix aus Erlenholz, heute im Seiteneingangsbereich

  6. Wien - Kaasgraben (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 19. Bezirk)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Schmerzen
    in anmutiger Landschaft liegend, beliebte Hochzeitskirche, im Volksmund ehemals "Schwalbenkapelle" genannt
    In der Kirche gibt es mehrere Orte der Verehrung
    a) Schmerzensmutter (Pietà des 18. Jh.):
    Der Überlieferung nach floh während der zweiten Belagerung Wiens 1683 eine Mutter mit ihrem Kind vor türkischen Reitern und versteckte sich in einem Hollerbusch (= Holunderbusch). Sie rief die Gottesmutter um deren Schutz an und sogleich flog ein Schwarm Schwalben in den Busch. Die Verfolger vermuteten in dem Busch, in dem Schwalben hausten, keinen Menschen und ließen von der weiteren Verfolgung ab. Nach Abzug der Türken kehrte die Frau öfter zu dieser Stelle zurück, um zu beten und zu danken. Bald darauf wurde ein Bildstock der Schmerzhaften Muttergottes aufgestellt, der im Volksmund den Namen Schwalbenmuttergottes bekam.
    Zum 200. Jahrestag im Jahr 1883 wurde zum Gedenken an das Wunder im Hollerstrauch eine Kapelle errichtet, der Fuhrwerksunternehmer Kothbauer gab das Geld dazu. Diese Kapelle musste bereits 1892 wegen des Pilgerandrangs vergrößert werden. Als Gnadenbild wurde die Statue einer Schmerzhaften Muttergottes aus einem abgerissenen Haus vom Spittelberg aufgestellt, nämlich vom Haus "Zum kleinen Sperl" bei der Kirche St. Ulrich (7. Bezirk). Diese Statue galt schon vorher als wundertätig und wurde im Hof dieses Hauses am Spittelberg verehrt. Die sog. "Kothbauer-Kapelle" oder "Schwalbenkapelle" wurde beim Volk immer beliebter. Die Patres der Oblaten des hl. Franz von Sales, die vor Ort ansässig waren, wollten eine Wallfahrtskirche errichten lassen. Der Kleiderfabrikant Stefan Esders, der für die Genesung seines Sohnes danken wollte, unterstützte den Kirchenbau. Die Wallfahrtskirche wurde am 30.04.1910 in Anwesenheit von Erzherzog Franz Ferdinand geweiht. Bis 1969 stand die "Schwalbenmuttergottes" in der Krypta der Kirche. 1969 wurde die Krypta zum Pfarrsaal umgebaut. Die Gnadenstatue "Maria Schmerzen" (= "Schwalbenmuttergottes") steht seitdem auf dem linken Seitenaltar der Kirche.
    Früher waren Hunderte von Votivgaben zu sehen, heute nur noch eine kleine Auswahl in einer Vitrine im Pfarrhaus.
    Der frühere Wallfahrtstermin war der Freitag vor Palmsonntag (Schmerzensfreitag), nach der Liturgiereform auf den Gedenktag der Schmerzen Mariens am 15. September verlegt.
    Noch in der Zeit nach 1945 gab es einen großer Pilgerandrang. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Wallfahrer jedoch zurückgegangen.
    b) Muttergottesstatue aus weißem Marmor:
    ein weiteres verehrtes Muttergottesbild
    c) Schwarze Muttergottes (Immaculatadarstellung):
    ehemals in der Unterkirche, nicht mehr vorhanden, keine weiteren Angaben mehr bekannt
    d) Kapelle für die Donauschwaben:
    Seit 1956 gibt es eine eigene Kapelle der Donauschwaben, die regelmäßig zu Allerheiligen herkommen. Ehemals war hier neben dem Gnadenort Maria Dreieichen auch die zweite Wallfahrt für Südmährer.
    e) Gedenktafel für den Diener Gottes Dr. Hans Karl Freiherr von Zeßner-Spitzenberg:
    an der Außenwand der Kirche
    Sie erinnert an den aufrechten Katholiken und Demokraten, Dr. Hans Karl Freiherr von Zeßner-Spitzenberg, den die Nationalsozialisten am 18.03.1938 in dieser Kirche verhafteten und der dann als erster österreichischer kath. Märtyrer unter dem Nationalsozialismus am 01.08.1938 im KZ Dachau umkam. Der Seligsprechungsprozess wurde vom Erzbistum Wien eingeleitet.

  7. Wien - Salmannsdorf (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 19. Bezirk)
    Waldandacht Maria Einsiedeln
    auch Waldandacht Neuwaldegg genannt, abseits der Ortsmitte Salmannsdorf, noch auf dem Gebiet der Kastralgemeinde Neuwaldegg gelegen, am Ende des Promenadeweges
    eine Waldkapelle im Wienerwald
    Die Überlieferung berichtet, dass der Hernalser Maschinenfabrikant Fernau bei einem Ritt nach Weidlingbach vom Pferd stürzte. Er blieb im Steigbügel hängen und wurde bis zum Waldrand mitgeschleift. Als Dank, dass er überlebt hatte, stiftete er 1863 am Unfallort bei einer Föhre ein Marienbild. Auch Betstuhl und Sitzbänke wurden aufgestellt, die Waldandacht bei Salmannsdorf war entstanden. Bis 1910 gab es auch viele Votivbilder an den Bäumen in der Nähe der Andachtsstätte. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand in der Nähe die Waldandachtssiedlung. Der Pensionist Josef Moldaschl errichtete bei der inzwischen aufgestellten Mariensäule eine Bretterhütte. 1936 wurde die heutige Kapelle erbaut. Die vorgesehene Kopie des Gnadenbildes aus Montserrat in Katalonien konnte wegen des Spanischen Bürgerkrieges nicht gebracht werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Kapelle das neue Patrozinium Maria Einsiedeln. Die Kopie des Gnadenbildes des Schweizer Wallfahrtsortes, geschaffen von Simon Welti, wurde auch als Dank für die Schweizer Hilfe an Österreich nach dem 1. und 2. Weltkrieg gesehen. Am 12.10.1947 wurde die Kapelle neu geweiht. Auf dem Vorplatz befindet sich die gotisierende Madonnenfigur im Weichen Stil (2. Viertel des 20. Jh.). Außer dem Gnadenbild befinden sich in der Waldandacht noch die Figuren des hl. Nikolaus von Flüe und ds hl. Meinrad von Reichenau. Die Waldandacht Salmannsdort ist auch eine Wallfahrtsstätte besonders für Schweizer Pilger.

  8. Wien - Starchant (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 16. Bezirk)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Thérèse vom Kinde Jesu
    auf einem Ausläufer des Gallitzinberges gelegen, höchstgelegene Pfarrkirche Wiens
    Die Genossenschaftssiedlung Starchant entstand 1922 bis1927 als Musterbeispiel christlich-sozialer Wohnpolitik. 1929 wurde die Kirche Hl. Theresia (Thérèse) vom Kinde Jesu geweiht, ein Kirchenbau im Stilempfinden der 1920er Jahre. Die Krypta der Kirche wurde 1983 zum Theresiensaal ausgebaut. Seit 1939 ist die Wallfahrtskirche bereits Pfarrkirche.
    Der Hochaltar aus Marmor mit zwei knienden Engelsfiguren stammte ursprünglich aus der Schlosskapelle von Schloss Wilhelminenberg. Hinter dem Altar in der Apsis befindet sich eine lebensgroße Figur der heiligen Theresia von Lisieux des Bildhauers Alfred Crepaz (1904–1999). Links und rechts des Altars an den Stirnwänden befinden sich Fresken, links Theresia vor dem Kreuz, rechts die Gottesmutter mit Jesuskind im Rosenregen, ausgeführt von Hilde Prinz-Ruess. Die Kirche hat zwei Seitenaltäre, links den Antlitz-Christi-Altar, rechts den Marienaltar. Auf der linken Seite der Kirche befindet sich ein monumentales Kruzifix als Nachbildung des Kreuzes in der Wallfahrtskirche Limpias in Spanien, wo sich zwischen 1919 und 1920 das hölzerne Kruzifix in den leibhaftigen Jesus Christus verwandelt haben soll.
    Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Starchant ist die erste Kirche Österreichs, die der heiligen Theresia von Lisieux geweiht wurde, die Pfarre besitzt eine Reliquie der Heiligen, die im linken Seitenaltar aufbewahrt wird.
    Reliquie der hl. Theresia vom Kinde Jesu (im Antlitz-Christi-Altar):
    Seit 1934 gibt es die Wallfahrt zur hl. Theresia in der Kirche in Starchant auf Anregung des späteren Pfarrverwesers Hermann Franke Er bekam in Lisieux von der leiblichen Schwester der Heiligen, Mére Agnes de Jésu, eine Reliquie geschenkt. Danach begannen die organisierten Wallfahrten aus der Region nach Starchant. In der Wallfahrtskirche gibt es auch die Tradition der Segnung von Rosen, die an die Gottesdienstteilnehmer verteilt werden gemäß dem Ausspruch der hl. Thérèse: "Nach meinem Tod werde ich Rosen regnen lassen". Reliquien der hl. Thérèse werden nur in Lisieux, Chicago und Starchant verehrt. Die Wallfahrtstradition behauptete sich auch in nationalsozialistischer Zeit. An Wallfahrtstagen erfolgt der Schlusssegen traditionell mit dem Reliquiar. Der Gedenktag der Heiligen wird am 1. Oktober gefeiert.
    Zur Pfarre Starchant gehört auch die Fátima-Kirche in der Gusterergasse 40, wo regelmäßige Monatswallfahrten durchgeführt werden.

  9. Wien - Ober St. Veit (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 13. Bezirk)
    Pfarrkirche St. Veit - Wallfahrt zu Maria, Zuflucht der Sünder
    Das Gnadenbild wird auch "Maria mit dem Blitzbündel" genannt.
    Die Herrschaft und das Schloss St. Veit gehörten von 1468 bis 1762 dem Bistum, dann dem Erzbistum Wien. 1762 kaufte es Kaiserin Maria Theresia und ließ das Schloss barock umgestalten. 1779 wurde es vom Erzbistum Wien zurückgekauft. Zuerst diente es als Exerzitienhaus, dann bis 1930 als Sommersitz der Wiener Erzbischöfe. Bis 1933 war es auch Sitz der Erzbischöflichen Kunstsammlung. Seit 2014 beherbergt das Schloss das Priesterseminar des Neokatechumenalen Weges (Missions-Kolleg Redemptoris Mater). St. Veit war früher eine Weinhauerdorf im Wienerwald. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahre 1745. Durch einen Verbindungstrakt ist die Kirche mit dem ehem. erzbischöflichen Schloss verbunden. 1994 wurde eine moderne Taufkapelle in gelungener Weise angebaut. Ober St. Veit war jahrhundertelang Wallfahrtsort zum hl. Veit (= Vitus) mit der Tradition des Huhnopfers. 1790 wurde schließlich strikt untersagt, dass lebende Hühner als Opfergaben auf den Altar gelegt werden. Der hl. Veit war dabei als Helfer gegen Krämpfe angerufen worden. Kardinal Sigismund Graf von Kollowitz, erster Erzbischof von Wien, bekam zwei Kopien eines wundertätigen Marienbildes, das der hl. Franz von Hieronymo in Neapel bei Volksmissionen mitgetragen hatte, geschenkt. Ein Marienbild kam nach St. Veit, das zweite nach Ungarn, dessen Verbleib aber seitdem ungeklärt ist. Maria ist auf dem Gnadenbild mit einem Blitzbündel in der rechten Hand dargestellt, deshalb der volkstümliche Name "Maria mit dem Blitzbündel". Verehrt wird es als "Maria - Zuflucht der Sünder".
    Kardinal von Kollowitz ließ 1745 bei der Weihe der neuen Barockkirche von St. Veit das Gnadenbild anbringen. Die neue Marienwallfahrt sollte die alte heidnisch anmutende St.-Veit-Wallfahrt ersetzen. Zeitweise gab es nur vereinzelt organisierte Pilgerzüge nach St. Veit, aber auch heute noch kommen Wallfahrer hierher.

  10. Wien - Kalksburg (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 23. Bezirk)
    Pfarrkirche St. Petrus in Ketten - Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Klein-Mariazell
    Die Pfarrkirche von Kalksburg ist auch Wallfahrtskirche mit dem Patronat Unserer Lieben Frau von Klein-Mariazell, manchmal auch Maria Kalksburg genannt.
    Kalksburg liegt im Liesingbachtal am Rand des südlichen Wienerwaldes. Die Wallfahrtskirche liegt auf einer Anhöhe etwas erhöht. Durch die steil ansteigende Treppe zum Hauptportal wirkt sie für eine Dorfkirche recht imposant.
    Nach einem Vorgängerbau wurde die Pfarrkirche "Hl. Petrus in Ketten" 1529 erbaut. Von 1609 bis 1773 übten die Jesuiten, die in Kalksburg ansässig waren, die Grundherrschaft über den Ort aus. Von 1793 bis 1801 wurde der klassizistische Neubau der Pfarrkirche ausgeführt, unterstützt durch den Hof- und Kammerjuwelier Franz Ritter von Mack, Vertrauter der Kaiserin und Gönner der Pfarrei Kalksburg. Seit 1803 befindet sich eine Kopie des Gnadenbildes von Klein-Mariazell in Kalksburg. Fürstin Collalto aus Wien, ebenfalls Gönnerin dieser Wallfahrtskirche, ließ 1866 die Kronen der Gottesmutter und des Jesuskindes restaurieren und neu vergolden. In den Pfarrchroniken werden zahlreiche Gebetserhörungen genannt. Unter anderem wurde auch 1925 die Heilung der nach Unfall erkrankten Augen des Sohnes des Grafen Clary berichtet. Der Grafensohn war Schüler des Jesuiten-Kollegs in Kalksburg. Die Jesuiten hatten 1856 den Grundbesitz in Kalksburg wieder erworben und eine Schule gegründet.
    Zu Beginn des 20. Jh. gab es noch einen großen Wallfahrtsbetrieb, heute kommen mehr private Pilger als organisierte Wallfahrtszüge.

  11. Brunn am Gebirge (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Mödling / Politischer Bezirk Mödling)
    Pfarrkirche Hl. Kunigunde - Wallfahrt zu Maria in Ängsten
    Die Marktgemeinde Brunn am Gebirge liegt am Ostabfall des Wienerwaldes.
    Nach Vorgängerbauten wurde die Pfarrkirche im 15./16. Jh. in der heutigen Form errichtet. Sie gilt als Juwel der Gotik vor den Toren Wiens. Baumeister der Wiener Dombauhütte wirkten beim Bau dieses Gotteshauses mit. Das Patrozinium der Kirche von Brunn am Gebirge, die hl. Kunigunde, taucht in Österreich selten auf. Die Pilger machten früher auf der Reise nach Mariazell oft Halt in Brunn am Gebirge zum Gebet zur hl. Kundigunde und zu ihrem Ehemann, dem hl. Kaiser Heinrich II., ohne dass damit eine eigentliche Wallfahrt verbunden war.
    1721 begann die Wallfahrt mit der Aufstellung einer Kopie der Schmerzhaften Mutter von Granada, hier unter dem Titel "Maria in Ängsten" verehrt. Der Infant Emanuel von Portugal stiftete den kostbaren Rahmen für das Bild und besuchte 1721 und 1725 das Gnadenbild. Ursprünglich befand es sich in der Mitte des Hochaltars, 1974 wurde es in der nördlichen Seitenkapelle aufgestellt.
    Die Kirche wurde zweimal zerstört, einmal in den Türkenkriegen, zum anderen am Ende des Zweiten Weltkrieges, als das Dach abbrannte.

  12. Maria Enzersdorf (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Mödling / Politischer Bezirk Mödling)
    Klosterkirche Hl. Maria Magdalena - Wallfahrt zu Maria, Heil der Kranken
    Bis 1999 hieß der Ort offiziell "Maria Enzersdorf am Gebirge".
    Ordenskirche der Franziskaner und Wallfahrtskirche im Dekanat Mödling
    Gnadenstatue "Maria - Heil der Kranken" in der Kirche St. Maria Magdalena
    1454 wurde in Enzersdorf ein Franziskanerkloster gegründet. In den Türkenkriegen wurde es 1529 und 1683 zerstört, zeitweise wurde es auch wegen Personalmangels aufgegeben. Die heutige Kloster- und Kirchenanlage stammt aus der Wiederherstellungszeit 1725 bis 1729. Von 1784 bis 2014 war die Klosterkirche auch Pfarrkirche. Anfang des 20. Jh. gab es noch einmal größere bauliche Veränderungen an der Klosteranlage. Enzersdorf war Station auf dem Wallfahrtsweg nach Mariazell. In den Gasthöfen wurde übernachtet. Am Dorfbrunnen, Pfandlbrunnen" genannt, wurde noch einmal vor dem Abmarsch mit einer Pfanne Wasser geschöpft. An der Gartenecke der Schule erinnert das sog. "Schifferkreuz", das 1493 von Schifferleuten aus Wien gestiftet wurde, an die einstigen Mariazellpilger. An der Straße in Höhe der Burg Liechtenstein steht die "Uraluberkapelle", von wo aus die Pilger einen letzten Blick auf die Stadt Wien werfen konnten (im älteren Sprachgebrauch "Urlaub" = "Abschied").
    Ein vornehmer Mann, Franziskus von Ghelen, brachte eine Kopie der Gnadenmutter von Mariazell mit nach Hause nach Enzersdorf. Als in der Enzersdorfer Kirche während eine Umbaus der Altar abgetragen wurde, stellte er für neun Tage seine Statue an Stelle des Altars zur Verfügung. Schon am zweiten Tag wurde eine wunderbare Heilung bekannt. Ein Jahr später überließ er wieder für neun Tage seine Statue der Kirche. Wegen des großen Zustroms von Gläubigen willigte Franz von Ghelen ein, dass die Statue in der Kirche bleiben konnte. Am 8. Dezember 1730 stellt man die Gnadenstatue der Muttergottes von Mariazell endgültig auf dem Hochaltar der Enzersdorfer Klosterkirche St. Magdalena auf. Sie wird hier verehrt als "Maria - Heil der Kranken". Das Gnadenbild besitzt verschiedene Gnadenmäntel, wechselnd im Kirchenjahr. Maria Enzersdorf wurde ein beliebter Wallfahrtsort für die Wiener. Der Korridor neben der Kirche, an dessen Ende sich eine Lourdesgrotte befindet, ist geschmückt mit Marmortafeln und Votivbildern. Es gab einst auch den Brauch der sog. Enzersdorfer Schrecksteine (aus Knochen geschnitzte, oft blau und rot bemalte kleine Figuren des hl. Antonius von Padua), die der Abwehr von Fraisen (Krampfleiden bei Kindern) dienten.
    Auf dem sog. "Romantikerfriedhof" in Maria Enzersdorf sind einige berühmte Pilger des 19. Jh. beerdigt:
    Josef Freiherr von Penckler, Patronatsherr der Pfarre Maria Enzersdorf (+ 1830),
    Adam Heinrich Müller, Sozialphilosoph (+ 1829),
    Friedrich August von Klinkowström, Maler und Pädagoge (+ 1835).
    Die Pilgerzahlen waren im 20. Jh. allmählich rückläufig, aber es gibt auch noch bis heute alljährliche Gelöbniswallfahrten einiger Pfarren.
    Erwähnswert für Maria Enzersdorf sind noch die "Sängerknaben vom Wienerwald", die von 1921 bis 2014 im Missionshaus St. Gabriel der Steyler Missionare ansässig waren. Die nahe Burg Liechtenstein war von 1983 bis 2013 Ort der "Maria Enzersdorfer Festspiele".

  13. Kaltenleutgeben (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Perchtoldsdorf / Bezirk Mödling)
    Pfarrkirche St. Jakob - Wallfahrt zur Schwarzen Madonna von Altötting
    Kaltenleutgeben liegt im Tal der Dürren Liesing mitten im Wienerwald, der Lage nach einem Gebirgstal ähnlich, unweit von Wien.
    1521 wurde der Ort erstmals erwähnt. Seit dem Mittelalter gab es hier Kalksteinbrüche, die bis Ende des 20. Jh. betrieben wurden. Vom Anfang des 19. Jh. bis etwa 1920 war Kaltenleutgeben auch ein bekannter Kaltwasserkurort. Die erhaltenen Kurbetriebsgebäude zeugen noch vom einstigen Glanz. Die heutige Kirche, ein Barockbau in Zentralraumarchitektur, wurde 1732 an der Stelle eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Baumeister der Barockkirche war Johann Jakob Oeckhl, der zusammen mit seiner Frau den Bau auch größtenteils finanzierte. Bereits zu dem Vorgängerbau führte ein St.-Jakob-Pfad von St. Jakob in Gaaden zu St. Jakob in Kaltenleutgeben und zum St.-Jakob-Gesundbrunnen, der auch offenbar an den biblischen Jakobsbrunnen erinnern sollte. Die heutige Jakobskapelle mit Brunnen stammt aus dem 18. Jh. Bereits 1707 wurde in Kaltenleutgeben eine Kopie der Schwarzen Madonna von Altötting erwähnt. Ein Einsiedler hatte in Altötting eine Nachbildung des dortigen Gnadenbildes geschaffen und durch Berührung am Urbild geweiht. Als er von der Erkrankung eines nahen Verwandten in Wien hörte, reiste er mit der Muttergottesstatue hin. Der Kranke genas und der fromme Klausner bat darum, dass dann die Marienfigur in einer Jakobskirche bei Wien aufgestellt werden solle, was dann in Kaltenleutgeben geschah. Die Marienwallfahrt verdrängte in Kaltenleutgeben die ältere Jakobuswallfahrt. Um 1755 wird der Name Maria Kaltenleutgeben genannt, was auf eine rege Wallfahrt schließen lässt. Seit den Josephinischen Reformen ging die Wallfahrt zurück. Seit 2004 wird alljährlich eine Ortswallfahrt von der Dreifaltigkeitssäule im Dorf zur Gnadenstatue in der Pfarrkirche gehalten, um das Wallfahrtsortsbewusstsein aufrechtzuerhalten. Für organisierte Pilgergruppen ist Kaltenleutgeben meist Zwischenstation auf dem Weg nach Mariazell in der Steiermark.

  14. Sulz im Wienerwald (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Heiligenkreuz / Politischer Bezirk Mödling)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Namen - Wallfahrt zu Maria Hilf vom Birnbaum auf der Hohen Rahm
    Teil der Gemeinde Wienerwald im Bezirk Mödling, Sulz liegt in einer Talsenke im Quellgebiet des Mödlingbaches
    Sulz im Wienerwald ist ein alter Waldbauernort, der 1188 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1890 wurde vom Arzt Dr. Löwy in Sulz eine Kaltwasserheilanstalt eröffnet. Der Kurbetrieb besteht schon seit Jahrzehnten nicht mehr.
    Die Ursprungslegende zum Wallfahrtsort in Sulz erzählt, dass bei einem Gewitter zu Mariä Heimsuchung 1747 dem lang gedienten Hirten Bartel sechs Ochsen vom Blitz erschlagen wurden. Er machte ein Gelübde, dass er bei seiner Rettung und der Rettung der übrigen Herde, ein Mariahilfbild malen lasse. Nach der glücklichen Errettung erfüllte er das Gelübde 1748. Er brachte das Bild an einem wilden Birnbaum an. Als die Zahl der Wallfahrer stieg, wurde eine Kapelle gebaut. 1783 wurde die Pfarr- und Wallfahrtskirche errichtet, also 100 Jahre nach der Schlacht am Kahlenberg und erhielt das Patrozinium Mariä Namen, da das Fest Mariä Namen anlässlich des Sieges über die osmanischen Belagerer eingesetzt worden war. Der Baumeister der Wallfahrtskirche war Philipp Schlucker, der nur sehr wenig Geld verlangte, der sprichwörtlich "arme Schlucker". Das Sulzer Mariahilfbild entstand nach der Vorlage des Bildes von Lucas Cranach. Nach der Verwüstung der Pfarrkirche 1809 durch die Franzosen erhielt es einen geschnitzten Rahmen. 1858 stiftete der der Kleinhäusler Franz Kropf ein silbernes Herz für das Gnadenbild, das früher auch mit Mänteln und Ketten geschmückt war. Im 20. Jh. gingen die Pilgerzahlen zurück.
    Vor der Kirche steht die Franz-Josephs-Erinnerungs-Eiche.
    Im Wienerwald gibt es nur zwei Berge mit Gipfelkreuz, beide befinden sich in der Gemeinde Wienerwald. Es sind dies das Steinplattl (649 Meter, höchste Erhebung der Gemeinde im äußersten Nordwesten der Gemeinde bei Stangau) sowie der Rossgipfel (633 Meter hoch, bei Grub). Beide Berge sind nicht über markierte Wege zu erreichen und bieten keine Aussicht, da sie bewaldet sind

  15. Heiligenkreuz im Wienerwald (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Heiligenkreuz / Politischer Bezirk Baden)
    Stiftskirche Maria Himmelfahrt - Wallfahrt zum Heiligen Kreuz
    im Tal des Sattelbaches gelegen, hat raueres Klima als die Umgebung
    Otto, der Sohn des Babenberger Markgrafen Leopold III., trat in das Zisterzienserkloster Morimond ein. Später wurde er Bischof von Freising und ein bedeutender Geschichtsschreiber. Auf die Bitte seines Sohnes hin gründete der Markgraf 1133 ein Zisterzienserkloster im südlichen Wienerwald, das von Mönchen aus Morimond besiedelt wurde. 1187 wurde die Abteikirche geweiht. Sie diente auch als Grablege für die Babenberger. 1133 bei der Klosterstiftung schenkte Markgraf Leopold III. eine Kreuzreliquie. Diese sog. "Kleine Kreuzreliquie" wurde am 1. Januar 1649 gestohlen. 1182 brachte der Babenberger Herzog Leopold V. ein Stück des hl. Kreuzes aus Jerusalem mit und schenkte diese sog. "Große Kreuzreliquie" dem Kloster. Es ist die größte Kreuzreliquie nördlich der Alpen. Seit dem Diebstahl der "Kleinen Kreuzreliquie 1649 ist die "Große Kreuzreliquie" das Ziel der Pilger. Für die "Große Kreuzreliquie" wurde von 1980 bis 1982 unter Einbeziehung der barocken Bausubstanz die neue Kreuzkirche als Wallfahrtskirche erbaut. Bis dahin wurde die "Große Kreuzreliquie" in der Stiftskirche verehrt. Am neugotischen Altar der der Stiftskirche befindet sich die Kopie (von 1980) des Triumphkreuzes der Konkathedrale von Sarzana in Ligurien. Außerdem wird in Heiligenkreuz ein Dorn aus der Dornenkrone Christi verehrt. Der Dorn wurde 1237 von Ludwig dem Heiligen in Venedig erworben. 1244 schenkte Herzog Friedrich II. die Reliquie dem Stift Heiligenkreuz. Das Stift Heiligenkreuz besitzt weiterhin eine barocke Kreuzweganlage. Heutzutage ist Heiligenkreuz auch Sitz der "Päpstlichen Philosophischen-Theologischen Hochschule Benedikt XVI." Papst Benedikt XVI. hatte das Stift Heiligenkreuz am 09.09.2007 besucht. Die Mönche von Heiligenkreuz pflegen auch in besonderer Weise den Gregorianischen Gesang.
    Heiligenkreuz ist auch Zwischenstation für Wallfahrer nach Mariazell.

  16. Siegenfeld (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Heiligenkreuz / Politischer Bezirk Baden)
    Wallfahrt zur Kapelle Mariahilf (sog. Cholerakapelle) im Helenental nahe Baden bei Wien, auf dem Territorium des Dorfes Siegenfeld gelegen
    Die Kapelle Mariahilf, im Volksmund Cholerakapelle genannt, liegt oberhalb eines Gasthofs im Helenental. Das Dorf Siegenfeld, im 11. Jh. entstanden, mit seiner barocken Kirche Hl. Ulrich von Augsburg, ist recht wenig bekannt. Unabhängig von der Gemeindezugehörigkeit zu Siegenfeld kommen die meisten Besucher und Pilger von Baden aus durch das Helenental zur Cholerakapelle. Das Helenental ist nach der Kirche St. Helena in Baden benannt, die sozusagen als Eingangstor zum Helenental fungiert. Die alpin wirkende Tallandschaft wird von der Schwechat durchflossen. Seit der Biedermeierzeit ist das Tal als Spazierweg beliebt.
    In den Jahren 1830 und 1831 forderte die Pest viele Opfer in Wien und auch in Baden. Das Wiener Ehepaar Carl und Elisabeth Boldrini stiftete nach der Verschonung durch die Pest 1832 die Kapelle im neugotischen Stil, die bereits 1847 erweitert wurde. Die Glasfenster und Deckenmalereien mit manieristischen Motiven stammen aus dem Jahr 1892. Die Gnadenstatue Maria Hilf, im Stile einer sog. "Bauernmadonna" gestaltet, ist etwa 50 Zentimeter hoch. Jährlich finden außer einer Wallfahrt am 15. August von der Badener Gemeinde St. Christoph aus auch andere Gelöbniswallfahrten statt.
    In der Nähe befindet sich die "Antonsgrotte" von 1829 mit einem Bild des hl. Antonius von Padua.
    Auf dem Weg im Helenental, der zur Cholerakapelle führt, ist auch eine Gedenktafel für Herbert Köbeler (* 19.03.1947 + 13.09.1987) zu finden, der bei einer Fußwallfahrt der Pfarre Gumpoldskirchen zur Cholerakapelle an dieser Stelle plötzlich verstorben ist.

  17. Berndorf (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Bezirk Baden)
    Niederfelder Marienkapelle - Wallfahrt zu Maria Pötsch in der Niederfelder Marienkapelle
    Berndorf ist ein Ort im Triestingtal. In der Zeit der Industrialisierung kam es zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. 1900 erhielt Berndorf das Stadtrecht. 1898 wurde das Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumstheater eröffnet, in dem bis heute noch alljährlich Sommerfestspiele stattfinden. 1907 wurde der monumentale neubarocke Kuppelkirchenbau der Pfarrkirche Hl. Margretha fertiggestellt, beide Projekte gefördert von der Stiftung des Industriellen Krupp, des größten Arbeitgebers der Stadt in jener Zeit.
    An der Stelle der heutigen Kapelle in Niederfeld stand ursprünglich eine schlichte Säule mit dem Bild der Maria Pötsch, in der Nähe noch eine hölzerne Bethütte. 1764 stifteten die Gattin des Direktors der Spiegelfabrik, Magdalena Obermüller, und weitere Wohltäter für eine gemauerte Kapelle. 1766 wurden die Kapelle und das Bild vom Pfarrer aus dem nahen Pottenstein gesegnet. 1886 wurde noch eine Statue der Schmerzhaften Muttergottes aufgestellt. Aufgrund zunehmender Feuchtigkeitsprobleme in der Kapelle wurde das alte Gnadenbild Maria Pötsch im Pfarrhof angebracht, wo es sich bis heute befindet. Von 2009 bis 2012 wurde die Kapelle umfassend restauriert. Seit 2012 befindet sich dort ein neues Bild der Maria Pötsch, geschaffen durch den Restaurator Franc Drev im Stil des Bauernbarock.
    Bis ins 19. Jh. kamen zahlreiche Pilger zur Niederfelder Marienkapelle, heutzutage nur vereinzelt private Pilger.

  18. Pottenstein (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Bezirk Baden)
    Pfarr-, Dekanats- und Wallfahrtskirche Maria Trost im Elend
    in früheren Jahrhunderten auch genannt "Unsere Liebe Frau in Pottenstein" oder " Unsere Liebe Frau Maria Brunn im Elend" oder "Maria in exsilio"
    im Triestingtal gelegen
    Pottenstein ist benannt nach dem schon im 13. Jh. ausgestorbenen Geschlecht der Pottensteiner, deren ehem. Burg nicht mehr auffindbar ist. Im 19. Jh. entwickelte sich Pottenstein zum Industrieort für Metallwaren. Das romanische Kirchenschiff wurde 1808 wegen Baufälligkeit abgerissen. Der gotische Wehrturm und der gotische Querschiffarm blieben erhalten.1809 wurde ein schlichtes klassizistisches Kirchenschiff angebaut. Die jetzige Raumwirkung entsteht durch zwei aneinandergebaute Kirchen mit zwei Hochaltären. Der Chorraum der alten Kirche ist die jetzige Seitenkapelle.
    Der Ursprung der Wallfahrt ist nicht genau überliefert. Einer der Legenden nach wurde das Gnadenbild unter einem Hollerstrauch gefunden. Seit dem Mittelalter und der Pestzeit gibt es Gelöbniswallfahrten. Kaiserin Maria Thresia förderte die Wallfahrt nach Pottenstein. Der klassizistische Hochaltar ist der Aufstellungsort für das Gnadenbild, eine zwei Meter hohe geschnitzte Skulptur, un zwar eine gekrönte Marienstatue mit Kind. Hinter der Kirche steht ein Doppelkarner aus dem 13. Jh. Am Ortsausgang von Pottenstein findet man ein sog. "Urlauberkreuz", die Wallfahrer wurden hier begrüßt ("Einholung") und verabschiedet ("Beurlaubung"). Das Urlauberkreuz beherbergte auch angeblich zuerst das Gnadenbild. Seit 1985 befindet sich hier eine neue Holzskulptur (von Werner Schnitzer, Wien).

  19. Neuhaus im Wienerwald (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Politscher Bezirk Baden)
    Pfarrkirche Hl. Johannes Nepomuk - Wallfahrt zum Heiligen Kreuz
    Neuhaus liegt am Nöstachbach und ist eine Katastralgemeinde von Weissenbach an der Triesting.
    Der Ort wurde im 13. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Vom Ende des 19. Jh. bis um Ersten Weltkrieg war Neuhaus auch ein Kurort, heute noch sind Hotelbauten und Villen aus dieser Zeit zu sehen. Oberhalb des Ortes befindet sich eine alte Burganlage, die in den letzten Jahrhunderten unterschiedlich genutzt wurde, zum Teil auch als Glasfabrik oder als Schule. Nach schweren Kriegsschäden 1945 wurde sie erst nach und nach wieder aufgebaut. Die Pfarrkiche Hl. Johannes Nepomuk ist Teil der Burganlage. Diese nachgotische Saalkirche wurde von 1607 bis 1612 als ev. Erlöserkirche gebaut. Später wurde sie katholisch geweiht, 1783 zur Pfarrkirche erhoben. Die Innenausstattung stammt überwiegend aus dem 18. Jh. Seit alters führte ein Pilgerweg nach Mariazell an der Kirche vorbei. Die Kirche in Neuhaus war zeitweise auch selbst Ziel von Pilgern als Wallfahrtskirche zum Hl. Kreuz. Noch Mitte des 20. Jh. wurden Wallfahrten zu einer Kreuzpartikelmonstanz erwähnt. Dann ist die Wallfahrt ganz eingeschlafen, nur noch bei wenigen privaten Pilgern gab es die Kenntnis der alten Wallfahrtstradition. Seit 2008 gibt es Versuche, die Wallfahrt wieder zu beleben. Der Wettersegen wird seitdem wieder mit dem Kreuzreliquiar gespendet.

  20. Schwarzensee (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Politischer Bezirk Baden)
    Wallfahrtskirche zum Hl. Ägydius - Wallfahrt zum hl. Ägydius
    Schwarzensee ist ein kleiner Haufenweiler am Fuße des Peilsteins und gehört zur Gemeinde Weissenbach an der Triesting
    Die Wallfahrtkirche Hl. Ägydius liegt inmitten des alten kleinen Friedhofs. Nach einem Vorgängerbau wurde schon im 12. Jh. eine steinerne Kirche in Schwarzensee erwähnt. Sie wurde von Mönchen aus Heiligenkreuz erbaut und besaß zeitweise den Charakter einer Wehrkirche. Seit der Barockzeit besitzt sie eine Ausstattung im Geschmack der damaligen Zeit. Ein kleiner Dachreiter dient als Glockenturm. Die barocke Gnadenstatue des hl. Ägydius wurde 1974 gestohlen, seit 1975 befindet sich eine neue Statue auf dem Hochaltar. Der hl. Ägydius, einer der Vierzehn Nothelfer, wird als Vieh- und Wetterpatron verehrt. Sein Gedenktag wird am 1. September begangen. Außerdem findet man in der Kirche eine volkstümliche Darstellung der Steinigung des Erzmärtyrers Stephanus (aus dem 18.Jh.). Der hl. Stephanus wird auch als Patron der Pferde verehrt. Bis zum 18. Jh. gab es regelmäßig Wallfahrten am Ägydi- und Stephanitag. In der Kirche haben sich auch noch einige Eisenvotivgaben (in den Formen von Pferden, Rinder, Schweinen u. a.) erhalten. Auch im 20. Jh. gab es noch Pilgerzüge nach Schwarzensee, heutzutage ist es nur ein lokal bekannter Wallfahrtsort.

  21. Maria Raisenmarkt (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Heiligenkreuz / Bezirk Baden)
    Pfarrkirche St. Philipp und Jakobus der Jüngere - Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Lourdes
    Der Kirchweiler Raisenmarkt liegt unterhalb des nördlichen Ausläufers des Peilsteins am namensgebenden Raisenbach. In der Nähe befinden sich die Burgruine Arnstein (1529 durch die Türken zerstört), die Arnsteinhöhle und das Felsgebilde Arnsteinnadel. Seit 1989 heißt der Kirchweiler offiziell Maria Raisenmarkt.
    Pfarrkirche St. Philipp und Jakobus d. J. mit einer Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Lourdes
    Die Pfarrkirche ist im Kern noch mittelalterlich. Der heutige schlichte Bau stammt aus der Zeit der Josephinischen Reformen. Die Kirche besitzt einen Dachreiter als Kirchturm. Von 1883 bis 1889 wurde die Kirche noch einmal umfassend umgebaut. Die Kopie der Gnadenstatue Unserer Lieben Frau von Lourdes kam 1977 in die Kirche. Der spätere Wiener Erzbischof und Kardinal Dr. Hans Hermann Groer hatte damals angeregt, marianische Monatswallfahrten durchzuführen. Seit April 1977 werden am 11. eines jeden Monats (wegen der ersten Erscheinung in Lourdes am 11.02.1858) Wallfahrten zur Gnadenstatue in Maria Raisenmarkt abgehalten. Die Gnadenstatue wird als "Maria, Heil der Kranken" verehrt. Am 08.09.1987 wurde das Gotteshaus offiziell zur Wallfahrtskirche (zum "Sanctuarium") erhoben. In den Sommermonaten finden auch Lichterprozessionen zur nahe gelegenen Mariengrotte statt.

  22. Hafnerberg (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Politischer Bezirk Baden)
    Hafnerberg im Kirchweiler Nöstach
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau
    Wallfahrtskirche auf einer Anhöhe zwischen Altenmarkt an der Triesting und Alland im Schwechattal gelegen
    Die zweitürmige spätbarocke Kirche ist weithin sichtbar.
    Steinerne Zeugen der Geschichte in der Umgebung des Hafnerberges sind die Burgruine Schwarzenburg mit der ehem. Kirche Hl. Pankraz auf dem Pankraziberg (seit 1979 teilweise gesichert), die spärlichen Überreste der Burgruine auf dem Festenberg und außerdem die Ruine der ehem. Pfarrkirche St. Martin auf dem Dorffriedhof.
    Die Wallfahrt zum Hafnerberg begann mit der Errichtung der Mariensäule 1653. Der Müllermeister Pankraz Reichard aus Fischamend erfüllte als Gelübde die Errichtung einer Mariensäule, nachdem er bei einer Fahrt nach Mariazell beim Hafnerberg durch scheuende Pferde in Gefahr geraten war und schließlich doch wieder glücklich gerettet wurde. Von 1713 bis 1716 wurde über der Mariensäule eine Kapelle errichtet. Von Klein-Mariazell aus erfolgte die Gründung eines Benediktinerklosters und der Bau einer Wallfahrtskirche, die 1745 geweiht wurde. Das Kloster wurde unter Kaiser Joseph II. aufgehoben, die Wallfahrtskirche wurde zur Pfarrkirche erhoben. Seit 2007 ist in der Klosteranlage wieder eine Gemeinschaft ansässig, nämlich die "Brüder Samariter der Flamme der Liebe des Unbefleckten Herzens Mariens", ein Zweig der „Samaritanischen Bewegung Mariens". Die Ausstattung der Wallfahrtskirche ist barock. Die Gestaltung der Kirche ist das Hauptwerk des Tiroler Malers Joseph Ignaz Mildorfer. Abgesehen vom prächtigen Hochaltar, besitzt die Kirche noch vier Seitenaltäre, darunter den Donatus-Altar. Die Mariensäule von 1653 wurde in den Hochaltar eingebaut, vom Kirchenschiff aus ist nur die Statue sichtbar. An der Säule ist eine Inschrift zum Gedenken an den Müllermeister Pankraz Reichard, an seine Gattin Abolonia sowie an seine verstorbene erste Gattin Susanna.
    Das Gnadenbild ist eine steinerne, mantelbekleidete Muttergottes mit Kind, beide sind gekrönt.
    Anfang des 20. Jh. kamen noch viele Wallfahrer, am Ende des 20. Jh. war ein Rückgang zu verzeichnen. Im 21. Jh. stieg die Zahl von Einzelpilgern, Wanderern und Touristen wieder an. Das Hauptwallfahrtsfest der Kirche auf dem Hafnerberg ist Mariä Himmelfahrt.

  23. Dornau (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Politischer Bezirk Baden)
    Wallfahrtskirche zum Leidenden Heiland auf der Rast
    in der Ortschaft Thenneberg innerhalb der Marktgemeinde Altenmarkt an der Triesting
    Seelsorgeraum Oberes Triestingtal
    Die Triesting fließt durch Thenneberg hindurch und teilt es in zwei Teile, nämlich als Trennlinie zwischen den Landschaftsräumen Wienerwald und Alpenvorland. Die Wallfahrtskirche liegt streng genommen noch im Alpenvorland, stand aber immer in Verbindung mit dem ehem. Benediktinerkloster Klein-Mariazell im Wienerwald. 1637 hatten vier Wiener Mariazellwallfahrer, zwei Leutnante und zwei Soldaten (Michael Zorn, Georg Grell, Melchior Schniepp und Stefan Gebhardt), eine Steinsäule mit der Statue des Leidenden Heilands in der Dornau aufgestellt. Als einmal der letzte Abt von Klein-Mariazell, Jacob Pach, mit einem Pferdegespann nahe der Steinsäule vorbeifuhr und die Pferde scheuten, veranlasste er den Bau einer gemauerten Kapelle, nachdem er die lebensgefährliche Situation überstanden hatte. Wegen des Pilgerzustroms wurde die Kapelle bis 1776 zur Kirche ausgebaut. Am 21.09.1776 wurde die Steinsäule in die Kirche übertragen und hinter dem spätbarocken Hochaltar aufgestellt. Die Wallfahrt blühte auf, auch Votivbilder aus dieser Zeit sind erhalten. Ab 1950 waren die Pilgerzahlen rückläufig. Nach dem Jahr 2000 gab es wieder einen Wallfahrtsaufschwung. Es machen wieder vermehrt Station die Pilger, die auf dem Weg nach Mariazell in der Steiermark sind, oder auch Pilger, die benachbarte Wallfahrtsstätten im Wienerwald besuchen.. Es gibt auch Gelöbniswallfahrten, z. B. die Gelöbniswallfahrt zum Schutz vor Hagelunwetter des Nachbarortes Kaumberg (Bezirk Lilienfeld im Mostviertel, Bistum St. Pölten) alljährlich im Juni.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der Via Sacra, dem Pilgerweg von Wien nach Mariazell.

  24. Klein-Mariazell (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Politischer Bezirk Baden)
    Basilika Maria Himmelfahrt - Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Mariazell in Österreich
    Klostersiedlung in einem Seitental des Triestingtales, im Wienerwald gelegen
    ehem. Benediktinerklosterkirche, heute Pfarr-, Wallfahrts- und Klosterkirche Mariä Himmelfahrt, seit 2007 Basilica minor
    1136 wurde das Benediktinerkloster gegründet, das früher "Mariazell im Wienerwald" oder "Mariazell in Österreich" genannt wurde im Gegensatz zu dem erst 1157 gegründeten "Mariazell in der Steiermark". Entsprechend gab es auch früher im Ungarischen einen Namen mit der Bedeutung "Alt-Zell". Der Überlieferung nach stifteten die Brüder Rapoto und Heinrich von Schwarzenburg, deren Stammsitz im nahen Nöstach lag, nach langem Streit anlässlich ihrer Versöhnung die "Cella Sanctae Mariae", wo sich bereits eine Marienskulptur an einer Quelle befand. Markgraf Leopold III., der auch die beiden anderen Wienerwaldklöster Klosterneuburg und Heiligenkreuz gestiftet hatte, stiftete hier noch in seinem Todesjahr 1136 ein Benediktinerkloster. Im 13. und 14. Jh. wurde das Kloster weiter ausgebaut. 1454 und 1464 wurde es durch Räuberbanden, sog. "Ungarische Brüder", geplündert. 1466 wurde erstmals auch die Pfarrkirche St. Thomas des kleinen Ortes erwähnt. Weitere Plünderungen und Zerstörungen folgten während der ersten und der zweiten Türkenbelagerung Wiens. Schließlich wurde das Kloster aber bis 1759 prunkvoll barock ausgestattet. 1782 wurde das Kloster unter Kaiser Joseph II. aufgehoben. Der Legende nach soll das Gnadenbild anlässlich der Aufhebung des Benediktinerklosters Klein-Mariazell allein auf einen Berg mit Namen Spitzberg (tschech. Špičák) ausgewandert und dort eine Zeitlang geblieben sein. Die Gebäude zerfielen im 19. und 20. Jh., die Wallfahrt bestand aber weiter. Das Gnadenbild ist eine Marienskulptur mit dem Jesuskind aus Holz (auf 1609 datiert, aber erst 1654 erstmals erwähnt), die sich über dem Tabernakel auf dem Hochaltar befindet. Das zweite Gnadenbild, die sog. "Türkenmadonna", erhielt von einem Türken zwei Hiebe auf Nase und Stirn, die noch heute zu sehen sind. Der Türke bekehrte sich dann später. Auf dem Seitenaltar im rechten Querschiffarm befindet sich diese sog. "Türkenmadonna". Im Laufe der Jahrzehnte wurden Teile der Klosteranlage abgerissen, auch die Pfarrkirche St. Thomas fiel dem Abriss zum Opfer. Anfang des 20. Jh. wurde die Wallfahrtskirche häufig von Pilger besucht, die auf dem Weg nach Mariazell in der Steiermark waren, damals überwiegend Slowaken und Ungarn. In den Jahren 1994 bis 1998 wurde die erhaltene Bausubstanz umfassend restauriert. Seit 2005 besteht ein neu gebautes Kloster für die Gemeinschaft "Brüder Samariter der Flamme der Liebe des Unbefleckten Herzens Mariens (Sam.Fluhm)". In der Krypta sind die Brüder Schwarzenburg als Klostergründer bestattet. Der Zwillingsstein in der Krypta erinnert an die Versöhnung der beiden. Über diesen Stein fließt das Quellwasser wie schon bei dem alten Flurheiligtum vor 1136. In der sog. Mönchhalle befindet sich ein Reliquienschrein mit etwa 500 Reliquien. Außerdem wird in Klein-Mariazell auch des Märtyrers Joachim Tabernitz gedacht. Der Mönch der Benediktinerabtei Klein-Mariazell wurde von neugläubigen Bauern am 11.05.1617 getötet und in der Abteikirche bestattet. Der Grabstein wurde 1683 von Türken zerstört (Gedenktag des Märtyrers am 11. Mai).
    Eine Steinbüste ist der sel. Restituta Kafka (Märtyrerin des 20. Jh. in der Zeit des Nationalsozialismus) gewidmet.
    Seit dem 21. Jh. steigen die Pilgerzahlen in Klein-Mariazell wieder an.
    Weiterhin gibt es in Klein-Mariazell auch das Wallfahrtsmuseum zur "Via Sacra", also zu dem historischen Pilgerweg von Wien nach Mariazell in der Steiermark. Gezeigt werden Dokumentationen und Ausstellungsstücke zu folgenden Themen: Geschichte des Wallfahrtsortes Klein-Mariazell; Wallfahrt von König Ferdinand II. von Ungarn (dem nachmaligen Kaiser Ferdinand dem Gütigen) von Wien nach Mariazell; Andachtsbilder, Flugblattlieder, Medaillen und Gebetsheftchen aus Klein-Mariazell; Andachtsstücke aus Mariazell in der Steiermark; Dokumentationen über Brunnen und Bildstöcke an der Via Sacra.

  25. St. Corona am Schöpfl (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Politischer Bezirk Baden)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Corona - Wallfahrt zur Hl. Corona und zum Heiligen Brunnen
    Der Schöpfl (893 Meter) ist die höchste Erhebung des Wienerwaldes. St. Corona (580 Meter) ist das höchstgelegene Dorf des Wienerwaldes und hat bereits den Charakter eines Gebirgsdorfes.
    Der Ort wurde früher und heute auch noch im Volksmund Heiligenbrunn genannt.
    1444 wurde eine Holzkapelle zu Ehren der hl. Corona und der hl. Anna errichtet. Diese Kapelle wurde 1529 durch die Türken zerstört. 1722 wurde eine neue Pfarr- und Wallfahrtskirche im barocken Stil erbaut. Das damalige Altarbild war eine Darstellung der hl. Corona und des hl. Viktor, gemalt von einem Mödlinger Künstler. Der hl. Viktor hatte Corona bekehrt und erlitt bereits vor ihr das Martyrium. Die heutige Darstellung der Märtyrerin Corona auf dem Altarbild stammt aus der Zeit um 1850. Im Jahr 1865 wurde der gesamte Hochaltar aus älteren vorhandenen Teilen neu gestaltet und zusammengesetzt. Das linke Seitenaltarbild mit der Darstellung der hl. Corona wird seit dieser Zeit als Gnadenbild verehrt. Schon lange vor dem Bau der ersten Kapelle 1444 wurde im Ort ein Hl. Brunnen verehrt. Die heutige Brunnenfassung mit vergoldeter Plastik der Hl. Dreifaltigkeit über einem gusseisernen Baldachin stammt aus dem Jahr 1877. Das zinnfarbene Wasser gilt seit alters her als heilkräftig, besonders bei Augenleiden und Viehkrankheiten. Es sind viele Berichte über Heilungswunder überliefert. Die Legende erzählt auch von einem Benediktinermönch aus dem nahen Klein-Mariazell, der 1683 eine Monstranz vor den heranrückenden Türken im Hl. Brunnen versteckte. Nach Abzug der Türken wurde die Monstranz wieder geborgen. Auch noch 60 Jahre später war die Hostie unversehrt. Diese Geschichte ist auf einer Holzschnitzerei in der Kirche dargestellt. Die frühchristliche Märtyrerin Corona ist aufgrund ihres Namens (lat. "corona" = dt. "Krone") Patronin in Geldangelegenheiten und wurde früher auch von Schatzgräbern angerufen. Jeweils am letzten Sonntag im Monat findet in St. Corona am Schöpfl eine Monatswallfahrt statt mit eucharistischem Segen und Lichterprozession zum Hl. Brunnen.
    Ein weiterer Wallfahrtsort der Heiligen ist St. Corona am Wechsel im Süden Niederösterreichs.

  26. Klausen-Leopoldsdorf (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Heiligenkreuz / Politischer Bezirk Baden)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Leopold - Wallfahrt zum hl. Leopold
    In dem ehem. kaiserlichen Jagdgebiet wurden zur wirtschaftlichen Entwicklung unter Kaiser Leopold I. Holzarbeiter angesiedelt. Das Holz wurde auf der Schwechat in Richtung Wien transportiert. Die Ansiedlung wurde nach Kaiser Leopold I. benannt. Als "Klausen" bezeichnet man hier Schleusen zur Aufstauung eines Gebirgsbaches für die Holzflößung. Es wurde schließlich der Name Klausen-Leopoldsdorf für die Siedlung üblich. Die erhaltene historische Holztriftanlage ist ein einzigartiges technisches Denkmal der vorindustriellen Zeit.
    1754 entstand eine kleine Holzkirche im Ort, 1757 schon eine Steinkirche, benannt nach dem Namenspatron Kaiser Leopolds I., dem hl. Markgrafen Leopold und Patron Niederösterreichs. Seit 1780 hat die Kirche ihr heutiges Erscheinungsbild. Der schlichte Hochaltar ist aus dem Jahr 1840. In der Kirche wird ein Gnadenbild des hl. Leopold verehrt. Am Fest des hl. Leopold , am 15. November, wird zur Ehre des Heiligen ein festlicher Gottesdienst gefeiert. Es gibt hier eigene Leopoldilieder und eine Leopoldiandacht. In den Wiesen des Ortes gibt es auch ein Leopoldimarterl. Pilger, die auf dem Weg in die Dornau oder nach Heiligenkreuz sind, machen in Klausen-Leopoldsdorf Station.
    Außerdem wird ein Gemälde des hl. Vinzenz von Saragossa, des Patrons der Holzhacker, in der Kirche verehrt.

  27. St. Christophen (Bistum St. Pölten / Dekanat Neulengbach / Politischer Bezirk St. Pölten-Land)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Christophorus, Wallfahrt zum hl. Christophorus
    Bis 1924 hieß "St. Christophen" offiziell "Christofen".
    Bereits in romanischer Zeit stand hier eine Kirche zu Ehren des hl. Christophorus, der hier auch angerufen wurde als Nothelfer bei Bedrohungen durch Wasser, da der Ort vom Hochwasser des Laabenbaches, im Unterlauf Große Tulln genannt, häufig heimgesucht wurde. Im Mittelalter wurde der hl. Christophorus hier auch als Pestheiliger angerufen. Die Kirche und der zweigeschossige Pfarrhof wurden in der Barockzeit durch den Baumeister Jakob Prandtauer reich ausgestattet, weil der Ort der Sommersitz der Chorherren des Stifts St. Pölten war, deren Stiftskirche 1785 zur Bischofskirche des neu gegründeten Bistums St. Pölten erhoben wurde. Das Hochaltarbild trägt ein Bild des hl. Christophorus, das seit dem 20. Jh. auch als Gnadenbild verehrt wird. 1928 fand hier im Ort die erste Fahrzeugsegnung Österreichs statt. Von Jahr zu Jahr gab es eine steigende Zahl von Automobilen zur Segnung. 1934 wurde auch ein Segelflugzeug gesegnet. Im Jahr 1934 erfolgte die Umbenennung des Ortes von "Christofen" in "St. Christophen". 1962 fand erstmals ein Automobil-Festkonvoi von Wien nach St. Christophen statt, 2008 auch eine Oldtimer-Wallfahrt. St. Christophen, nahe bei der Autobahnabfahrt gelegen, entwickelte sich zum "Wallfahrtsort der Kraftfahrer". Der Festtag des hl. Christophorus, der seit dem 20.Jh. auch als Schutzpatron der Autofahrer gilt, ist der 24. Juli

  28. Altlengbach / Neulengbach (Bistum St. Pölten / Dekanat Neulengbach / Politischer Bezirk St. Pölten-Land)
    Wallfahrtskirche zur Heiligen Familie, auch Dreiföhrenkapelle genannt
    Wallfahrt zur Hl. Familie in der Kapelle der drei Föhren im Eichbergwald
    Die Dreiföhrenkapelle liegt mitten im Wald an der Gemeindegrenze von Altlengbach und Neulengbach.
    Altlengbach besitzt seit dem Mittelalter eine imposante Burg-Kirchen-Anlage, nämlich die heute Burgruine und die Pfarrkirche Hll. Apostel Simon und Judas. In Neulengbach befindet sich der mächtige Bau eines Spätrenaissanceschlosses. Neulengbach hat seit 2000 die Stadtrechte und ist somit die jüngste Stadt des Wienerwaldes. Eine Wallfahrt zu einer Marienkapelle zu den drei Föhren bestand vielleicht schon im 18. Jh. Die heutige Kapelle, geweiht der Hl. Familie, von 1856 ist eine Stiftung des Tuchmachergewerbes, initiiert von Regina Karner. Die örtliche Sparkasse verpflichtete sich, den Bau zu erhalten, was auch durch jährliche Zuwendungen bis zur Gegenwart geschieht. Die Dreiföhrenkapelle wurde zuletzt 2000 grundlegend saniert. Das Gnadenbild zeigt die Hl. Familie mit einer das Jesuskind stillenden Maria, ein Ölgemälde auf Leinwand, das mit einem Baldachin bekrönt ist. Das Gnadenbild wurde 2000 vom Maler Franz Drapela aus Neulengbach restauriert.

  29. Maria Anzbach (Bistum St. Pölten / Dekanat Neulengbach / Politischer Bezirk St. Pölten-Land)
    amtlich z. T. auch Maria-Anzbach geschrieben
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria, Mutter der Barmherzigkeit
    Die alte Wehrkirche aus dem 14. Jh. wurde bis 1491 zu einer mächtigen gotischen Staffelkirche ausgebaut und wirkt "wie ein Dom auf dem Land". 1529 zerstört, wurde sie erst 1629 wieder aufgebaut. Bei der zweiten Türkenbelagerung 1683 erlosch eine Brandfackel, die auf die Holzkanzel geworfen wurde, auf unerklärliche Weise. Die nicht verbrannte Fackel ist in einem Vitrinenkästchen beim Altarraumpfeiler zu sehen. Der frühklassizistische Hochaltar stammt aus dem Jahr 1771. In der Mitte des Hochaltars befindet sich die fast lebensgroße Gnadenstatue. Sie gilt als spätgotische Madonna, die stark barock überarbeitet wurde. Die genaue Datierung ist ungewiss. Außerdem befindet sich eine Statue des hl. Leopold im Altarraum (Donauschule um 1510/20). Es gibt keine schriftlichen Hinweise auf eine Marienwallfahrt vor dem 17. Jh., die Wallfahrt ist aber sehr wahrscheinlich älter. Eine Überlieferung berichtet davon, dass in Ollern die Pest wütete. Die letzten noch nicht erkrankten Bewohner, zwei Ehepaare, machten eine Wallfahrt nach Anzbach. Bei ihrer Rückkehr war die Pest erloschen und die bereits Erkrankten waren wieder gesund. 1677 predigte Abraham a Santa Clara in der Wallfahrtskirche, eine Gedenktafel in der Kirche erinnert daran. Bis in unsere Zeit gibt es Gelöbniswallfahrten und andere organisierte Wallfahrten. In der Vergangenheit kamen die Wallfahrer hauptsächlich aus dem Tullnerfeld und aus Wien. Seit 1898 sind die Barmherzigen Schwestern im Ortsteil Meierhöfen ansässig. Sie betreiben seit 1972 das Altersheim St. Louise. Um 1900 entwickelte der Ort sich zur Sommerfrische. 1933 wurde der Ortsname offiziell von "Anzbach" in "Maria Anzbach" geändert. Der moderne Brunnen von 1998 auf dem Marktplatz zeigt die Verbindung von Markt und Wallfahrtsort mit dem namensgebenden Wasserlauf Anzbach. Die spätgotsche Kapelle St.Martin nahe der Pfarrkirche besitzt einen Beinraum im Untergeschoss.

  30. Purkersdorf (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Purkersdorf / Politischer Bezirk Wien-Umgebung)
    Stadtpfarrkirche St. Jakob der Ältere - Wallfahrt zu Maria, Trösterin der Betrübten
    mit Gnadenbild der "Stillenden Muttergottes" und Friedenskreuz
    Das Gnadenbild wird unter dem Titel "Maria, Trösterin der Betrübten" verehrt.
    Der kleine Wienerwaldort entwickelte sich seit dem 16. Jh. auf der Strecke Wien-Brüssel als Poststation zum Wechseln der Pferde. Davon zeugt auch die klassizistische Fassade der ehem. Poststation aus dem 19. Jh. Von 1904 bis 1909 wurde das Sanatorium Purkersdorf im Jugendstil erbaut. 1929 wurde Purkersdorf zum Markt erhoben, 1966 erhielt es die Stadtrechte.
    Die Stadtpfarrkirche ist dem hl. Jakobus d. Ä. geweiht, sie war aber, soweit bekannt, niemals eine Jakobus-Wallfahrtsstätte. Nach der zweiten Türkenbelagerung 1683 wurde die Kirche barockisiert. 1936 wurde sie erweitert. Seit 1727 befindet sich das Gnadenbild "Maria, Trösterin der Betrübten" auf dem Hochaltar. Es wurde um 1700 gefertigt und zeigt Maria beim Stillen des Kindes. Vorbild war die Maria lactans aus der Wiener Jesuitenkirche, diese Darstellung wiederum geht wegen der Jesuitenmission auf das Gnadenbild der María Uzategui (16. Jh.) in der Kirche Santa Rosa in Lima (Peru) zurück. Die Pfarrkirche von St. Georgen an der Leys besitzt eine Kopie des Purkersdorfer Gnadenbildes.
    Eine Legende berichtet, dass der Müller Wedl aus Purkersdorf auf der Flucht vor den Türken 1683 für drei Tage und Nächte unter einer Brücke Zuflucht fand. Er gelobte der Muttergottes ein Zeichen des Dankes. Nach seiner Rettung vergaß er sein Gelübde. 1709 schwemmte das Hochwasser der Wien ein Gnadenbild an, das die Gattin des Müllers, Magdalena Wedl, auffand. Aufgrund des Widerstandes ihres Gatten konnte die Besitzerin der Stigl-Mühle das Bild nicht zu Hause aufstellen. Sie stellte es auf einer Weide auf und betete oft davor. Es kamen immer Beter dazu.
    Eine weitere Legende berichtet mit abweichenden Personennamen den Hergang etwas anders. In dieser Überlieferung heißt die Besitzerin der Stigl-Mühle Helena Wöhrl und hat das Bild mit der aus Peru stammenden Darstellung 1709 erworben. Es könnte sich dabei um eine stellvertretend abgestattete Dankesschuld gehandelt haben nach dem Türkensturm von 1683. Der Pest fiel 1713 mit einem Großteil der ortsansässigen Bevölkerung auch das Müllerehepaar Wöhrl zum Opfer, nicht aber die Tochter, die 20-jährige Anna Maria Grueber aus der ersten Ehe der Müllerin. Diese Tochter betete täglich vor dem auf einem „Taferlbaum" befestigten Gnadenbild und schrieb ihr Überleben ihrer frommen Andachtsübung zu. Weiterhin gibt es auch Berichte, dass das Gnadenbild einmal Blut geschwitzt haben soll.
    Nach dem Pestjahr 1713 wurde schließlich eine Holzkapelle errichtet, 1721 wurde der Bau einer Steinkapelle von der Obrigkeit bewilligt. Diese Ursprungskapelle wurde 1955 beim Straßenbau abgerissen. Ausstattungsstücke der alten Kapelle sind in der 1965 erbauten Deutschwald-Marienkapelle in der Schöffelgasse und im Purkersdorfer Heimatmuseum zu finden. Seit 1977 befindet sich in der Deutschwald-Marienkapelle auch eine Kopie des Gnadenbildes, die 1917 angefertigt wurde. 1727 war das Gnadenbild bereits in die Pfarrkirche übertragen worden. Auch Kaiserin Maria Theresia besuchte mehrmals als Pilgerin die Pfarrkirche von Purkersdorf. Bis heute ist Purkersdorf ein kleiner, aber beliebter Wallfahrtsort. Seit Beginn des 21. Jh. steigen die Pilgerzahlen wieder an.
    Die Kirche liegt auch auf dem "Jakobsweg Wien" (Jakobskirche in Schwechat - Herz-Jesu-Kirche in Kaisermühlen - Stephansdom - Michaelerkirche - Jakobskirche in Purkersdorf).

  31. Wien - Mariabrunn (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 14. Bezirk)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung, genannt Maria Brunn - Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau
    Die Siedlung Mariabrunn liegt im Bezirksteil Hadersdorf-Weidlingau. Die Ortschaft befindet sich nahe dem ehem. kaiserlichen Jagdrevier in Auhof und ist auch heute noch dörflich geprägt. Von 1636 bis 1828 wirkten Augustiner in Mariabrunn. Zeuge dafür ist die frühbarocke Klosteranlage, die seit dem 19. Jh. bis zu ihrer Schließung als Forstakademie weitergenutzt wurde. Der berühmteste Absolvent war Josef Ressel, der Erfinder der Schiffsschraube. Das Kaiserhaus ging in der Gegend von Mariabrunn nicht nur der Jagd nach, sondern förderte auch die Wallfahrt, den Kirchenbau und die Innenausstattung. Mariabrunn zählt zu den sog. "Hofkirchen".
    Muttergottesstatue von Mariabrunn:
    Die Gnadenfigur befindet sich auf dem Hoch- und Gnadenaltar von 1730. Es ist eine nachgotische Mondsichelmadonna aus der ersten Hälfte des 16. Jh. vom Typ der Unbefleckten Empfängnis. 1720 wurde sie noch mit goldener Mondsichel, Kronen, Zepter und Strahlenkranz versehen. Die Gottesmutter trägt ein rotes Kleid und einen blauen Umhang, das nackte Jesuskind ist auf ihrem linken Arm. Zu bestimmten Kirchenjahreszeiten werden die Madonna und das Kind mit wechselnden Gewändern bekleidet. Die weitere barocke Innenausstattung umfasst die Orgel, die Kirchenbänke, das Heilige Theater mit dem Heiligen Grab, die Helenakapelle und die prunkvolle Sakristei. Der Eustachius-Bruderschaftsaltar nimmt Bezug auf das kaiserliche Jagdgebiet. Der Ursprungsbrunnen, nach dem der Ort seinen Namen hat, befindet sich gleich neben der Kirche und ist ebenfalls barock ausgestaltet. Seit 1981 gibt es wegen fehlender Trinkwasserqualität keine Wasserentnahme mehr. Ein Gnadenbild wird hier vor Ort seit fast 1000 Jahren verehrt. Mariabrunn ist somit eine der allerältesten Wallfahrten im Gebiet von Wien und Niederösterreich.
    Die Legende erzählt, die ungarische Königin Gisela, eine Schwester Kaiser Heinrichs II., floh 1038 wegen ausgebrochener Unruhen aus Ungarn und kam nach Wien. Sie erkrankte an einem Fieber. Bei einem Spaziergang in den Auwäldern entlang der Wien fand ihre Dienerin einen Brunnen mit einer Marienfigur darin. Königin Gisela trank daraus und gesundete wieder. Aus Dankbarkeit ließ sie eine Kapelle errichten. Durch häufige Hochwasser wurde die Kapelle bald zerstört, das Gnadenbild kam in die damalige Pfarrkirche Weidlingau.
    Eine weitere Legende erzählt von einer zweiten Auffindung des Gnadenbildes. 1467 verwüsteten die Soldaten des Ungarnkönigs Matthias Corvinus die Gegend um Wien. Auch die Kirche von Weidlingau brannte nieder, nur das Gnadenbild blieb erhalten. Die Soldaten trugen die Gnadenfigur eine Weile mit sich herum. Schließlich warfen sie sie weg, zufälligerweise wieder in den gleichen Brunnen, wo sie 1038 aufgefunden wurde. 1488 träumte Erzherzog Maximilian, der nachmalige Kaiser Maximilian I. Die Muttergottes erschien ihm und versprach den Sieg über die Ungarn. Als Zeichen dafür werde er ein Marienbild finden. Zuerst wusste der Erzherzog nicht, wo er suchen lassen sollte. Aber ein ermüdeter Soldat, der hinter seinen Kameraden zurückgeblieben war, fand, durch einen himmlischen Gesang angelockt, die Statue, konnte sie aber nicht heben. Der Erzherzog ließ sie herausholen und in einer kleinen Kapelle zur öffentlichen Verehrung ausstellen. 1636 erteilte Kaiser Ferdinand II. dem Orden der Unbeschuhten Augustiner den Auftrag bei Hadersdorf eine Kirche zu bauen, somit wurde der Strandort Mariabrunn ein beliebter Wallfahrtsort. Seit dem 17. Jh. gab es viele Prozessionen aus der Gegend von Wien nach Mariabrunn. 1674 wurde zum Beispiel erstmals die "Käferwallfahrt" der Ottakringer zur Abwendung des Rebstecherkäfers erwähnt. Am 24. April 1782 weilte Papst Pius VI. in Mariabrunn. Ehemals wurden zahlreiche Wunder in den Mirakelbüchern verzeichnet, viele Votivgaben wurden gebracht. Seit dem Ende des 19. Jh. ging die Zahl der Pilger zurück. Heutzutage werden die Pilger durch den Ortspfarrer seelsorglich betreut.
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    Bildstock für Rosalia Hinterlehner:
    Diese Frau verunglückte tödlich bei der Wallfahrt nach Mariabrunn.
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    Großes Kruzifix:
    beim Eingang in die Wieskapelle am sog. Kreuzaltar
    1613 wurde dieses Kruzifix bei einer großen Wallfahrt vom Stephansdom zu Mariabrunn getragen und verblieb dann in der Kirche.

  32. Maria Gugging (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / Politischer Bezirk Wien-Umgebung)
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria, Königin der Engel / Wallfahrtskirche St. Joseph / Lourdesgrotte im Wienerwald
    Maria Gugging liegt im Hagenthale inmitten des Wienerwaldes nahe der Stadt Klosterneuburg. Der Maria Gugginger Sattel am Beginn des Hagenthales ist der erste und kleinste Alpenübergang. Bis ins 19. Jh. dominierte im Ort der Weinbau. Vom 19. Jh. bis etwa 1930 war Gugging eine beliebte Sommerfrische. Von 1885 bis 2007 befand sich im Ort das Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie. Das Museum Gugging beherbergt eine bedeutende Sammlung der "Art brut" (Kunstwerke von Geisteskranken). Heute befindet sich auf dem Gelände des ehem. Landeskrankenhauses die I.S.T. Austria, die österreichische Eliteuniversität. 1989 wurde der Ort offiziell von "Gugging" in "Maria Gugging" umbenannt, nachdem eine geplante Umbenennung 1938 nicht zustande gekommen war. Maria Gugging ist in der Gegenwart der bedeutendste Wallfahrtsort im Wienerwald und überhaupt im Erzbistum Wien. 1913 begann der Wallfahrtsbetrieb. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschob sich der Wallfahrtsstrom zur Lourdesgrotte im Wienerwald wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens in der Ortsmitte.
    a) Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria - Königin der Engel
    auch als Österreichische Portiunkulakirche und Kaiser-Jubiläumskirche bezeichnet
    Die Wallfahrtskirche ist ein Gesamtkunstwerk im Nazarenerstil. Die Wand- und Deckenmalereien, die von 1910 bis 1918 entstanden, stammen vom bekannten Nazarenerkünstler Josef Kastner d. J.
    Franz Völker, ein Wiener Kaufmann, wanderte an einem Spätsommertag mit seiner Schwester von St. Andrä vor dem Hagenthale, den Rosenkranz betend, zu seinem Bruder nach Gugging. Völkers Schwester bedauerte, dass es in Gugging weder eine Kirche noch eine Kapelle gab. Franz Völker beschloss nun, seinen Jugendtraum, eine Kirche zu Ehren der Königin der Engel zu bauen, Wirklichkeit werden zu lassen. Die Baugrundsegnung erfolgte im Jahr 1908, also zum sechzigjährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josephs, weshalb die Kirche auch den Beinamen Kaiser-Jubiläumskirche trägt. Der verheiratete Franz Völker war Franziskaner-Tertiar ebenso wie der Künstler Josef Kastner und viele Spender für den Kirchenbau. Der hl. Franz von Assisi hatte das ihm geschenkte Kirchlein "Heilige Maria von den Engeln" als "kleinen Anteil" (italien. "Porziuncula") bezeichnet. Weltweit sind eine ganze Reihe von Kirchengründungen nach dem Vorbild der Kapelle von Assisi entstanden, in Österreich wird nur die Wallfahrtskirche von Maria Gugging "Österreichische Portiunkulakirche" genannt. Als während des Baus die Spendengelder aufgebraucht waren, wurde Franz Völker selbst zum ersten Pilger nach Maria Gugging. Wenige Tage darauf kam ein altes Mütterchen aus dem Marchfeld und spendete ihre Ersparnisse. Schließlich wurde die Kirche am 06.09.1913 benediziert. Das war der Beginn der Wallfahrten zu Maria Gugging. Das Gnadenbild "Maria - Königin der Engel" befindet sich am Hochaltar.
    1993 erhielt die neu gebaute Kathedrale von Varanasi (früher meist Benares genannt, Indien) eine Kopie des Gnadenbildes von Maria Gugging.
    b) Wallfahrtskirche St. Joseph
    Am 19.03.1891 wurde die im Jugendstil erbaute Kirche "Joseph der Nährvater" geweiht. Die originale Inneneinrichtung wurde in den 1960er Jahren entfernt. St. Joseph wurde als Kirche für das Psychiatrische Landeskrankenhaus gebaut, heute liegt sie auf dem Gelände der Eliteuniversität I.S.T. Austria.
    Die Kirche beherbergt weder ein Gnadenbild noch Reliquien, die verehrt werden. Sie wurde aber im Jahr 2000 offiziell als Wallfahrtskirche des Wallfahrtsortes Maria Gugging mit einbezogen.
    c) Lourdesgrotte im Wienerwald
    Die Anlage wurde zwischen 1923 und 1925 errichtet. Sie ist in Österreich die naturgetreueste Nachbildung des Originals in Lourdes. Caspar Hutter, erster Wallfahrtsseelsorger der Österreichischen Portiunkulakirche, regte den Bau der Anlage an. Bei einem verlassenen Steinbruch kam ihm die Idee und er erhielt schließlich die Zustimmung des Generalvikars. Im September 1923 erwarb er das Grundstück. Die Arbeiten wurden in hoher Qualität ausgeführt, für die Statuen wurde besonders kostbares Material verwendet. Am 12.09.1925 wurde die Lourdesgrotte eingeweiht. Von 1968 bis 1969 wurde die Kirche neben der Grotte erbaut, 1973 wurde sie schließlich geweiht. Von älteren Wiener wird die gesamte Anlage gern als "Waldesdom" bezeichnet. Jährlich kommen Zehntausende von Pilgern.
    In Maria Gugging und Umgebung sind die "Maria Gugginger Pilgerwege" für Wanderer, Radfahrer und Autofahrer auf verschiedenen Routen ausgeschildert mit folgenden Stationen:
    Lourdesgrotte im Wienerwald - Christophorusdenkmal - Rosenkranzweg - Herz-Jesu-Monument - Österreichische Portiunkulakirche - Rotes Kreuz - Glockenmarterl - Weißes Kreuz - Kirche St. Joseph - Türkenmarterl



    Weitere erloschene Wallfahrten im Wienerwald:


  33. Baden bei Wien (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Baden / Politischer Bezirk Baden)
    Annakapelle
    Wallfahrt zu einer aus Wachs gefertigten Gnadenstatue der hl. Anna mit der hl. Maria

  34. Baden bei Wien (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Baden / Politischer Bezirk Baden)
    ehem. Augustinerkloster
    Wallfahrt zu einem Gnadenbild und einer Gnadenstatue der Muttergottes

  35. Baden bei Wien (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Baden / Politischer Bezirk Baden)
    Frauenkapelle mit Frauenbründl
    Wallfahrt zu einem heute unbekannten Kultgegenstand der Muttergottes

  36. Baden bei Wien (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Baden / Politischer Bezirk Baden)
    Pfarrkirche St. Helena
    Wallfahrt zu einem Gnadenbild der Muttergottes, das vom aufgegebenen Augustinerkloster in Baden hierher übertragen wurde

  37. Baden bei Wien (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Baden / Politischer Bezirk Baden)
    Pfarrkirche St. Stephan
    Wallfahrt zum Gnadenbild Mater amabilis, hier genannt "Mariä Schnee"

  38. Gießhübl (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Perchtoldsdorf / Politischer Bezirk Mödling)
    Pfarrkirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit
    Wallfahrt zu einem Gnadenbild der Heiligsten Dreifaltigkeit
    Das Gotteshaus wurde 1690 vom Wiener Bürgermeister Johann Peikhard als Hauskapelle erbaut, 1783 vergrößert, später zur Pfarrkirche erhoben.
    Die Nachbargemeinden wallfahrteten besonders zur Zeit der Dürre nach Gießhübl.

  39. Greifenstein (Bistum St. Pölten / Dekanat Tulln / Politischer Bezirk Tulln)
    an den Nordabfällen des Wienerwaldes gelegen, nahe am Südufer der Donau
    Wallfahrt zu Maria Sorg
    Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter in Greifenstein
    Der Grundstein für die Kirche wurde am 22. September 1957 gelegt, die Weihe der Kirche war am 08.05.1966. Diese neue Kirche "Maria Sorg" sollte die Tradition der in der Nachkriegszeit abgerissenen Kirche "Maria Sorg" im böhmischen Erzgebirge fortsetzen. Die Gnadenstatue an der Wand über dem Hauptaltar ist 3,20 Meter hoch, sie wurde von Josef Rifesser geschaffen.
    Die Wallfahrt ist in den letzten Jahren wieder erloschen.

  40. Mauerbach (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Purkersdorf / Politischer Bezirk Wien-Umgebung)
    Kreuzbrunnen
    ehem. Wallfahrt zur Gnadenstatue Christus am Kreuz mit Maria

  41. Mödling (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Mödling / Politischer Bezirk Mödling)
    Pfarrkirche St. Othmar
    Wallfahrt zum Gnadenbild "Die wundertätige Mutter Gottes - Maria Trost", einer gekrönten Marienstatue zwischen den Figuren der hl. Anna und des hl. Joachim
    Das Gnadenbild befindet sich in einem Glaskasten auf dem Mariahilfaltar. Es wurde etwa seit 1775 verehrt. Außerdem wurde ein in Seidenstickerei angefertigten Gnadenbild der Muttergottes verehrt.

  42. Nöstach (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Politischer Bezirk Baden)
    Burgkapelle St. Pankraz in der Burgruine
    Wallfahrt zu einer Gnadenstatue des hl. Pankratius

  43. Perchtoldsdorf (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Perchtoldsdorf / Politischer Bezirk Mödling)
    in der mittlerweile abgetragenen Leonhardikapelle auf dem Leonhardiberg
    Wallfahrt zu einem Gnadenbild und einem Silberreliquiar des hl. Leonhard
    Die Wallfahrt zum Leonhardiberg wurde sogar von Kaiser Leopold gefördert, weil sein kranker Leibschimmel durch den Segen des Heiligen dort geheilt worden sein soll.

  44. St. Veit an der Triesting (Erzbistum Wien / Vikariat Unter dem Wienerwald / Dekanat Pottenstein / Politischer Bezirk Baden)
    Ortsteil von Berndorf im Wienerwald
    Rosalienkapelle auf dem Rosalienberg, auch Stritzelberg genannt
    Der heutige Rosalienberg war einmal Standort einer Burg. Bis etwa zum 18. Jh. gab es Wallfahrten zur Pestheiligen Rosalia. Vor der heutigen Rosalienkapelle von 1846 steht das Rosalienkreuz.
    (Wallfahrt schon lange erloschen)

  45. Tulbing (Bistum St. Pölten / Dekanat Tulln / Politischer Bezirk Tulln)
    in der mittlerweile abgetragenen Kloster- und Wallfahrtskirche
    Wallfahrt zu einem Gnadenbild der Muttergottes
    Die Kirche Hl. Mauritius wurde als gotische Kirche bis 1489 errichtet, in den Jahren 1700 bis 1702 wurde sie barockisiert, jedoch 1785 gesperrt und später abgetragen. Das Gnadenbild war ein Gemälde, das Maria mit dem seitlich stehenden Kind zeigte. Die Gottesmutter hatte ein Kissen mit zwei Äpfeln im Schoß. 1719 wurde das Bild zur Verehrung ausgesetzt. Die Legende berichtete, das es bei der Belagerung Wiens 1683 von türkischen Soldaten verbrannt werden sollte, aber unversehrt blieb.

  46. Weidling (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / Dekanat Klosterneuburg / Politischer Bezirk Wien-Umgebung)
    Agnesbründl auf dem Hermannskogel
    Wallfahrt zu einem Gnadenbild Maria Hilf
    Wegen unseriöser Geschäftemacherei und abergläubischen Treibens von staatlichen und kirchlichen Stellen einst verboten

  47. Weidling (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / Dekanat Klosterneuburg / Politischer Bezirk Wien-Umgebung)
    Managettakreuz in der mittlerweile abgetragenen Heiligenkreuzkapelle
    Wallfahrt zu einem Kruzifix

  48. Wien - Dornbach (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 17. Bezirk)
    Votivpestkapelle zur hl. Anna in Dornbach
    am Fuße des Wienerwaldhügels, bei der Straßenbahnendstelle Neuwaldegg der Linie 43
    "Anna Selbdritt" und "Anna, wie sie Maria das Beten lehrt"
    Beide werden als Gnadenbilder bezeichnet. Die Anna Selbdritt ist aus Stein (von 1720) und die Wachsgruppe "Anna, wie sie Maria das Beten lehrt" befindet sich in einem Glasschrein. Außerdem werden eine Kopf- und eine Handreliquie der hl. Anna verehrt.
    Die erste Holzkapelle entstand 1713 nach dem Pestjahr. Ein Votivbild der hl. Anna von 1813 zur 100. Wiederkehr des Pestwunders von 1713 hat sich erhalten. Vermutlich gab es vor 1713 bereits einen Vorgängerkult, da der Hügel seit alters als "Annenhügel" bezeichnet wird.
    Spätestens seit dem 21. Jh. gibt es keine Wallfahrten mehr, es kommen nur noch private Pilger.

  49. Wien - Weinhaus (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 18. Bezirk)
    Pfarrkirche St. Joseph in Weinhaus
    Wallfahrt zu einer Gnadenstatue des hl. Joseph und zu dem um der Kirche angelegten Rosenkranzweg
    Rosenkranzweg in der Gentzgasse 142, hinter der Pfarrkirche Weinhaus, am Abhang der Türkenschanze
    15 steinerne Bildstöcke mit Reliefs der 15 Rosenkranzgeheimnisse von 1892, erneuert 1970
    Wallfahrten seit längerer Zeit bereits erloschen, nur noch private Pilger

  50. Wien - In der Krim (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 19. Bezirk)
    Pfarrkirche St. Judas Thaddäus
    Wallfahrt zu einer Gnadenstatue des hl. Judas Thaddäus
    Wallfahrt schon seit längerer Zeit erloschen, nur noch private Pilger

  51. Wien - Kahlenbergerdorf (Erzbistum Wien / Vikariat Wien Stadt / 19. Bezirk)
    Pfarrkirche St. Georg, Kahlenbergerdorf
    Wallfahrt ursprünglich zu einer Gnadenstatue, später zu einem Bild des hl. Georg
    Wallfahrt heutzutage erloschen



Zu ähnlichen Themen siehe auch:

Wallfahrtskirchen in Wien

Wallfahrtsorte im Erzbistum Wien

Marienwallfahrtsorte in Niederösterreich

Via Sacra von Wien nach Mariazell



Wegbeschreibungen und detaillierte Angaben zu den einzelnen Wallfahrtsorten bei:

Otto Kurt Knoll
"WallfahrtsWeg WienerWald"
Kral Verlag Berndorf
ISBN 978-3-99024-372-5